Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Vom Hass zur Liebe

Frage: Welche Absicht, welche Forderung sollen wir haben, wenn wir am Pessach-Fest teilnehmen?

Meine Antwort: Es gibt keine andere Absicht oder Gedanken außer über die Einheit nachzudenken. In unserer Einheit wollen wir den Schöpfer enthüllen, wobei der Schöpfer die Eigenschaft des Gebens und der Liebe ist, die fundamentale Kraft des Universums, die wir unter uns enthüllen möchten.

Das ist keine Liebe, die wir vollziehen; diese Kraft handelt über unserem Egoismus. Es heißt: „Die Liebe bedeckt alle Sünden“. Sie befindet sich über dem Hass und zusammen erschaffen sie für mich die Empfindung für den Schöpfer.

Zugleich kann nur eine Kraft von beiden in mir herrschen, doch nicht alle beide gleichzeitig. Je größer die Kluft (Unterschied) zwischen Liebe und Hass, umso größer wird der Schöpfer in meinen Augen sein.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 18. April 2011, „Dies ist für Judah“

Überlass dem Schöpfer die Erlösung

Das Buch Sohar, Kapitel „Bo (Komm zum Pharao)“, Punkt 169: Es besteht kein Zweifel darüber wie die Mochin de Gadlut (das Licht von Chochma)zur Passahzeit bereits scheint, obwohl Israel (jene, die danach streben, den Schöpfer zu enthüllen) noch keine Priah (Korrektur des egoistischen Verlangens) hatte, da diese durch das Erwachen von unten (durch den Menschen) getan wird, während die Erleuchtung von Mochin (das Licht von Chochma) in der Passahnacht nur durch das Erwachen von oben (vom Schöpfer) geschah.

Bis zum Auszug aus Ägypten musst du dich so viel wie möglich mit ganzer Kraft anstrengen. Doch du hast keine Chance, den Auszug zu erreichen und zu realisieren, denn das ist eine höhere Stufe. Hier muss das Licht von Chochma (Weisheit) kommen und dieses Vorübergehen, diesen Sprung, für dich ausführen (das hebräische Wort „Pessach“ kommt vom Wort „Pasach„, vorübergehen, überwechseln). Darum ereignet es sich nur durch die Wirksamkeit des Erwachens von Oben. Die Vorbereitung wurde dir anvertraut, die Verwirklichung dem Schöpfer. Das Gleiche geschieht mit dem spirituellen Zustand, der „Samstag“ heißt, denn er kommt nicht durch einen Kalender. Einerseits wird er durch das Erwachen von Oben hervorgerufen, doch andererseits heißt es: „Jener, der nicht am Abend des Shabbat (Samstag) kocht, was wird er am Shabbat essen?“ Das heißt, wenn du während der sechs Wochentage keine Korrekturen durchführst, kannst du den siebten Tag, den Shabbat (Samstag) nicht erreichen.

Dies geschieht zu jeder Zeit. Du musst alles tun, was von dir abhängt und dir auf deiner Stufe auferlegt wurde und dann kommt das Licht von Oben und vervollständigt deinen Aufstieg zur nächsten Stufe.
Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 18. April 2011, Das Buch Sohar

Ein Dreieck der Liebe: Der Ehemann, die Ehefrau und die Schwiegermutter

Frage: Warum hat eine Frau immer Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Schwiegermutter?

Meine Antwort: Beide Frauen haben ein großes Verlangen, über den gleichen Mann Macht auszuüben. Aus der Tora ist bekannt, dass es in der Vergangenheit anders herum war. Vor seiner Heirat brachte der Mann seine zukünftige Braut zum Haus seiner Eltern, zu seiner Mutter, wo sie in seiner vertrauten Umgebung „köcheln“ sollte. Auf diese Weise verstand die Frau die Persönlichkeit ihres zukünftigen Ehemannes und bekam von seiner Mutter alle Informationen über ihn, damit sie sich in der richtigen Weise mit ihm verband.

Ein Mann existiert zwischen zwei Frauen, seiner Mutter und seiner Ehefrau (die höhere, Bina und die untere, Malchut). Darum tendiert ein Mann auf natürliche Weise dazu, seine Frau in gewisser Weise als eine Mutter zu behandeln und oft sieht er in seiner Frau seine Mutter.

All das steigt tatsächlich aus der spirituellen Welt in unsere Welt hinab. Darum sollten Frauen ihren Ehemännern dies verzeihen.

Aus der „Einführenden Vortragreihe“, 8.03.2011, „Erreichen eines Gleichgewichtes“

Ägyptische Knechtschaft bedeutet, dass du keine Berechtigung zum Schenken besitzt

Schriften von Rabash, „Bis der Herrscher von Ägypten fiel“: Man muss um des Himmels willen arbeiten, das bedeutet, um des Schenkens willen. Diese Bewertung wurde im Exil, unter der Herrschaft des ägyptischen Königs, dem Pharao gemacht.

Ich weiß nicht, was wirkliches Schenken ist, oder wie es möglich ist, alles für einen Menschen herzugeben, der mir völlig fremd ist, wenn es keine „gemeinsamen Voraussetzungen“ für Liebenswürdigkeit, wie zum Beispiel allgemein anerkannte Moral, den Respekt für andere in meiner Umgebung, oder irgendetwas ähnliches gibt.

Manche Menschen werfen mit Geld um sich und vergeuden ganze Vermögen und empfinden Freude dabei. Sie erhalten genügend Ausgleich für ihr „Schenken“. Der eine Mensch ist zufrieden mit einem freundlichen Wort, ein anderer damit, wenn er von der zukünftigen Generation in guter Erinnerung gehalten wird und ein dritter durch seine Selbstachtung.

Im Westen gibt es einen neuen Trend: „Ein Dollar pro Tag.“ Jemand spendet einen Dollar pro Tag um ein hungriges afrikanisches Kind zu füttern, das niemals herausfinden wird, wer der Spender ist. Jedoch bringen auch solche Beitrage Befriedigung, denn ich gebe jemandem Leben. Was bedeutet ein Dollar im Vergleich zu den Gefühlen, die in mir hervorgerufen werden?

Wie auch immer, wir sprechen über die vollkommene Loslösung von der Selbsterfüllung. Wir können uns so etwas in unserem Leben weder vorstellen noch spüren. Wir können nicht verstehen, wie es möglich ist, jemandem zu geben, ohne eine Erwiderung in Gedanken oder in der Empfindung zu erfahren. Das ist für uns verborgen.

Das ist die Bedeutung des Exils, wenn wir ihm das erste Mal begegnen: Es stellt sich heraus, dass ich nicht weiß, was reines Schenken ist. Genau in diesem Punkt bin ich von der Spiritualität getrennt.

Ägypten (Mizraim) bedeutet eine Enge (Metzer), und eine Enge bedeutet eine Knappheit an Segen, wenn ein Mensch lediglich Empfangen kennt, ohne irgendetwas zu geben.

Wir müssen noch herausfinden, dass wir von allen Voraussetzungen des Schenkens leer sind und lediglich zu empfangen wissen. Wenn ich empfange, dann gebe ich auch. Das ist im Allgemeinen kein Schenken. Ich nenne es einfach so, da wir in unserer Welt einen Menschen aufgrund seiner Handlungen, anstatt seiner Absichten beurteilen. Absichten gehören zur Wissenschaft der Kabbala, während Handlungen zum Ausdruck dieser Welt gehören.

„Weite“ bedeutet Gebefreudigkeit, großes Schenken. Eine „Enge“ ist das Gegenteil, ein Mangel am Schenken. Folglich bedeutete die ägyptische Herrschaft, dass jeder Mensch Handlungen nur in Erwiderung seiner Leistung ausführen konnte.

So sind wir. Jedoch nehmen wir das nicht wirklich wahr und daher wird unser Zustand noch nicht als Exil bezeichnet. Unser Leben ist OK. Es stimmt, wir sind Ägypter, aber was solls?

Er läßt uns nicht eine einzige Handlung ohne Bezahlung, nur um des Schenkens willen, ausführen.

Das ist unser Pharao. Und wir werden uns nicht bewusst, dass er uns beherrscht. Die Herrschaft des Pharaos wird nur dann enthüllt, wenn du etwas um des Schenkens willen tun willst und entdeckst, dass du dazu ausserstande bist. Das ist dann, wenn der Pharao, der ägyptische König, enthüllt wird. Bis dahin jedoch sitzt du selbst auf dem Thron und tust, was immer du willst.

Dies bedeutet, dass Ägypten ein Engpass für Israel war.

Mit anderen Worten, es versperrte die Ausrichtung „Direkt zum Schöpfer“ (Yashar El).

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 11/04/2011, Vorbereitung zum Auszug aus Ägypten