Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Keine Nötigung, sondern Druck

Weltweiter WE! Kongress , New Jersey, 2. Lektion

Frage: Sollen Frauen auf die Männer Druck ausüben, wie eine Mutter auf ihr Kind Druck ausübt, damit sie sich verbinden?

Meine Antwort: Ihr solltet euch den Männern gegenüber wie den Kindern gegenüber verhalten, mit Liebe! Wenn sie sich jedoch nicht verbinden, sollte Druck auf sie ausgeübt werden. Es steht geschrieben, dass unser Auszug aus Ägypten der Verdienst der gerechten Frauen ist. Der Auszug aus Ägypten bedeutet den Übergang von dieser Welt in die spirituelle Welt, und dies geschieht nur dank der Frauen.

Wir lernen, dass die Erhebung von MaN von Malchut ausgeht, alle Verlangen befinden sich in Malchut. Also beginnt alles mit der Frau. Wenn ihr Verlangen nicht wäre, gäbe es weder die Familie noch die nächste Generation.

Die Kraft, die die Menschheit bewegt, ist die Kraft der Frau, die gebären und das Leben fortsetzen will. Und der Mann fügt die ausführende Kraft hinzu, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie das Verlangen danach hat – so ist die Natur.

Also ist das Wichtigste, was wir benötigen, das Verlangen der Frau. Als neue Schüler zu Rabash kamen, gründete er sofort eine Frauengruppe, der alle Frauen beitraten. Sie trafen sich einmal wöchentlich, lasen einen Artikel und diskutierten ihn. Er machte sich sehr viele Gedanken darüber, wie sie das Geschriebene verstehen und was mit ihnen geschieht.

Es muss unbedingt eine starke Frauenorganisation geben, die in der Lage wäre, von den Männern die Ausführung dessen, was sie in der Spiritualität brauchen, zu verlangen. Jedoch müssen die Frauen nicht durch Geschrei, sondern durch das Verlangen des Herzens handeln. Dann werden die Männer das spüren. Noch gelingt das nicht sehr gut.

Das heißt, naturgemäß sind die Frauen nicht in der Lage, sich untereinander zu verbinden, jede Frau existiert für sich allein. Doch um Druck auf die Männer ausüben zu können – nur um das zu erreichen –, können sie sich verbinden, um zu einem großen Verlangen zu werden. Dieses Verlangen brauchen wir.

Auszug aus der 2. Lektion des WE! Kongresses in New Jersey, 01.04.2011

Die spirituelle Dimension enthüllen

Die richtige Intention ist das Wichtigste, was wir zum Lesen des Buches Sohar benötigen. Wenn eine Person ohne Absicht liest, dann hat das Buch auch keinen Einfluss auf sie. Es gibt viele Zitate und kabbalistische Artikel, doch kurzgesagt, Baal HaSulam schreibt wie folgt.

Der Schöpfer erschuf absichtlich unser Ego, welches unter uns aufgeteilt ist. Wenn wir uns über unser Ego erheben und uns untereinander verbinden, dann verbleibt das Ego so wie es ist. Wir arbeiten nicht damit, sondern verbinden uns oberhalb davon. Dann verwandeln sich die gesamte Macht und der Widerstand unseres Egos, welcher uns von einer gegenseitigen Verbindung abhält, in die Kraft unserer gemeinsamen Verbindung.

Dies ist wie ein elektrische Widerstand, der in einem elektrischen Schaltkreis arbeitet. Wenn wir Strom durchlassen, dann befindet sich dieser Widerstand genau dort, wo wir den Druck erschaffen, der einen Motor oder einen elektrischen Apparat anspringen läßt.

Wir benötigen diesen Widerstand, damit wir im Widerspruch dazu, dort die Kraft unserer Verbindung durchfließen lassen können. Dann enthüllt uns die Kraft unserer Verbindung, welche wir empfangen, die spirituelle Welt.

Wenn dieser Widerstand zwischen uns nicht bestünde, so wie es am Beginn der Schöpfung war, als wir alle noch eng verbunden waren, dann würden wir auf der gleichen Stufe stehenbleiben, wir würden uns selbst nicht wahrnehmen. Weil wir jedoch diesen Widerstand zwischen uns haben, welcher unser Ego ist, das uns trennt, und wir nun beginnen, uns zu vereinen, ist es nun die Stärke, die wir empfangen, indem wir die Kraft unserer Vereinigung durch diesen Widerstand fließen lassen, welche uns die spirituelle Welt enthüllt. Dann erklimmen wir 125 Stufen unserer Vereinigung, gegensätzlich zu unserem Egoismus, bis wir aufgrund dieses gemeinsamen Widerstandes die gesamte unendliche Macht heranziehen.

Das Buch Der Sohar enthält genau das Licht, welches uns die Kraft zur Überwältigung des Widerstandes geben kann, uns miteinander zu verbinden und innerhalb dieser Verbindung zueinander, die gesamte spirituelle Dimension zu enthüllen. Darin liegt unsere Arbeit mit dem Buch Der Sohar.

Aus der 4. Lektion beim WE! Treffen, 1.4.2011

Das Wichtigste ist, an die Verbindung zu denken

Weltweiter WE! Kongress, New Jersey, 4. Lektion

Frage: Wie können wir lernen, mehr Wichtigkeit der Absicht und nicht dem Textverständnis während des Lesens der kabbalistischen Quellen mit der Gruppe oder alleine beizumessen?

Meine Antwort: Wenn ich alleine lese, muss ich ebenfalls daran denken, dass wir alle miteinander verbunden sind. Es ist so, als würde ich in unser gemeinsames Verlangen eintauchen, welches uns verbindet und in dem wir alle vereint sind, obwohl wir es nicht spüren.

Ich versuche, auf der gleichen Ebene zu sein. Und während ich mich mit allen gemeinsam innerhalb dieses uns verbindenden Systems befinde, wo wir in einem Verlangen vereint sind, möchte ich spüren, dass es zwischen mir und den anderen keine Unterschiede gibt.

Dann, während ich den Text lese, versuche ich nach Möglichkeit in dessen Kern durchzudringen, doch das Wichtigste ist, nicht von der inneren Verbindung zwischen uns abzuschalten. Wenn ich 99% der eigenen Kräfte auf die Gedanken an unsere Verbindung richten muss, dann muss ich das tun. Und lediglich ein Prozent verwende ich für das Verständnis des Textes. Manchmal weiß ich noch nicht einmal, worüber ich lese, – es tauchen ganz große Hindernisse auf.

Doch mich darf die Tatsache, dass ich später noch nicht einmal sagen kann, was genau ich gelesen habe, nicht interessieren. Das Wichtigste ist, dass ich, während ich den Buchstaben mit den Augen gefolgt bin, mich mit den anderen verbinden wollte. Und das genügt, damit der Text eine Einwirkung auf mich hat.

Ich möchte besonders betonen, dass wir vor allem an die Verbindung zwischen uns denken müssen, und erst danach – inwieweit du in der Lage bist, zu lesen und dich mit dem Text auseinanderzusetzen, – kannst du lesen.

Auszug aus der 4. Lektion des Kongresses in New Jersey, 01.04.2011