Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Doppeltes Foul

Eine Frage, die ich erhielt: Was geschieht, wenn ich keine Anstrengungen unternehme?

Meine Antwort: Wenn du keine Anstrengungen unternimmst, wirst du für eine kurze Zeit in Ruhe gelassen und eine Weile später wiedererweckt. Wenn du auch diesmal keine Anstrengungen unternimmst, lässt man dich in Ruhe.

Du bist nicht mehr würdig und wirst zurückgelassen – vielleicht für Jahre, vielleicht aber auch bis zur nächsten Reinkarnation.

Beim ersten Mal gibt man dem Menschen eine Chance zur Selbstverwirklichung. Beim zweiten Mal lässt man ihm eine Erinnerung, eine neue Möglichkeit, aber auch eine Strafe zukommen.

In Wirklichkeit ist das keine Strafe, sondern die Korrektur: er wird von schlechten Empfindungen „angepiekt“, wodurch ihm geholfen wird, obwohl wir glauben, dass dem nicht so sei.

Sagen wir mal, du hast gezögert, warst untätig und bist plötzlich in Not geraten: die Arbeit, die Bank oder sonst noch etwas. So wirst du erinnert: „Freundchen, wolltest du dich anstelle der spirituellen Suche in dieser Welt bequemer einrichten? Schau mal, die Welt ist gar nicht so freundlich“.

Wenn auch das nicht hilft, wenn du trotzdem nach anderen Wegen suchst, die dich nicht in Richtung Spiritualität bringen, wirst du in Ruhe gelassen.

Darüber steht geschrieben: „Wer erneut übertritt, dem ist ferner erlaubt“. Jetzt ist dir erlaubt, zu handeln, wie du willst.

Nur wenn andere Seelen korrigiert sind, bist du an der Reihe. Allerdings ist es äußerst unerwünscht, es so weit kommen zu lassen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 22.09.2010

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Kabbalisten über die Sprache der Kabbala, Teil 10

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Gesetz von Wurzel und Zweig

Das Material der ersten, höchsten Welt, ist am „feinsten“, im Vergleich zu allen unteren Welten. Und das Material (der folgenden) zweiten Welt, ist grober als das Material der ersten Welt, und gleichzeitig feiner, als in allen unteren Welten in Bezug auf die zweite Welt.

Und solche Reinfolge bleibt bis zu unserer Welt erhalten, deren Material grober und „dunkler“ ist, als in allen vorangehenden Welten.

Gleichzeitig sind die Formen in jeder Welt konstant und identisch in allen Einzelheiten, sowohl mengenmäßig, als auch qualitativ.

Man kann es mit dem Stempel und seinem Abdruck vergleichen, wenn auch die winzigen Details des Stempels (der höchsten Welt) vollständig auf den Abdruck (der niedrigsten Welt) übergehen.

Baal HaSulam. „Das Wesen der Wissenschaft der Kabbala“.

Die Schwierigkeiten der Übersetzung

Die Kabbalisten sprechen die archaische Sprache: bezeichnen den Schöpfer als „König“, verwenden die Wörter, die man selten benutzt.

Die Formulierungen, der Stil, die Zitate entfernen den modernen Menschen vom inneren Inhalt. Man muss dieses Hindernis überwinden und aus dem Text das Wesentliche herausziehen.

Der Mensch wird jedoch in Wirklichkeit mit solchem Stil des Textes einverstanden sein, wenn er sich in den Artikel vertieft und fühlt, wie er im geistigen Raum realisiert wird.

Er nennt den Schöpfer wirklich den „König“, obwohl er diese Erscheinungsform in unserer Welt seltener trifft, da er im demokratischen Staat, in den Idealen der Freiheit und der Gleichheit lebt.

In der geistigen Realität, lernt der Mensch die Treppe der spirituellen Stufen kennen und empfindet folglich ihre mächtige Verbindung.

Er hat kein anderes Wort, um den Schöpfer anders als König zu charakterisieren. Er stimmt den Definitionen in der natürlichen Weise zu, welche von Kabbalisten den verschiedenen Erscheinungen der Geisteswelt gegeben wurden.

Unsere Aufgabe besteht jedoch darin, die Kabbala unserem Zeitgenossen näher zu bringen, weshalb wir uns folglich bemühen sollen, unsere Materialien für die Anfänger auf die Gegenwartssprache zu übersetzen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 22.09.2010

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Die Antworten auf die Fragen-ohne-Antworten

Die Mitteilung: Es wurden die  Top-10 der Fragen-ohne-Antworten veröffentlicht, die die Menschheit im Laufe der letzten zehn Jahre interessiert haben (die Version der britischen Suchmaschine Ask Jeeves).

1. Was ist der Sinn des Lebens? In der Enthüllung der Quelle des Lebens – des Schöpfers, denn dadurch werden die ewige Existenz und ihr vollkommener Sinn gefunden.

2. Gibt es Gott?- Nein, es gibt die Natur, das Gesetz der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer – mit der Eigenschaft des Gebens und der Liebe.
3. Sind die Blondinen lustiger? – Weil sie leichtsinniger sind?

4. Welche Diät ist die beste?- Sich genauso wie die Tiere zu ernähern, essen was für den Körper nützlich ist.

5. Gibt es ein außerirdisches Leben?- Ja, auf dem höchsten Niveau, im Wunsch des Gebens, im Gegensatz zum irdischen Leben im Wunsch des Erhaltens.

6. Wer ist der bekannteste Mensch in der Welt? – Für jeden Einzelnen seine Eltern.

7. Was ist Liebe? – Die Füllung des Wunsches des Anderen.

8. Was ist das Geheimnis des Glückes? – Indem man nicht bekommt, sondern gibt, dann ist man uneingeschränkt und glücklich.

9. Starb der Toni Soprano?- Ich weiß nicht, wer das ist, und es ist mir auch ganz egal.

10. Wie lange werde ich leben?- Das Wichtigste ist – noch während des Lebens die Unsterblichkeit zu erreichen.

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Der ewig herabgelassene Vorhang

Wir befinden uns nur in einem Zustand – in der Welt der Unendlichkeit, welche von uns hinter 125 Verhüllungen verborgen bleibt.

Ich verstecke mich hinter diesen 125 Verhüllungen, und halte mich in der egoistischen Natur auf, die durch den Abstieg entlang der 125 Stufen zustande kommt. Jedoch wirkt sich diese Tatsache keinesfalls auf meine Umgebung aus.

Auch wenn ich nichts sehe, nichts fühle und nicht richtig handele – befinde ich mich trotzdem in der spirituellen Welt, weshalb ich ihre Gesetze wissen sollte. Denn anderenfalls bringe ich mich ständig in Verlegenheit.

Andererseits, da ich von der Welt der Unendlichkeit entfernt bin, verhält sich das geistige System zu mir in der entsprechenden Weise.

Nachdem es den Menschen in diese Welt versetzt, verwendet man auf ihn die Kriterien der entsprechenden Stufe. Natürlich bin ich dem Geben entgegengesetzt, aber nur auf 1/125.

Würde ich mich in der Unendlichkeit, in der vollständigen Entgegengesetztheit befinden, so könnte ich es nicht ertragen.

Somit ertrage ich immer den Schaden angemessen dem laufenden Zustand und der nächsten Stufe – ich empfinde die Differenz, den Bruch zwischen ihnen. Es ist meine Triebkraft eben.

Auch jetzt zieht mich die Kraft meines Übels nach unten, gleichzeitig empfinde ich die Loslösung von der Spiritualität. Ich fühle mich sowohl in dieser Welt schlecht, als auch dadurch, dass ich noch nicht die erste Stufe (1) erreicht habe.

Das System der Unendlichkeit ist in Bezug auf uns reduziert, sie verringert sich und schafft die Verhüllungen, d.h. die spirituellen Welten.

Demnach steht der Mensch ständig unter dem Entwicklungszwang, und gleicht einem Kind. Stufenweise öffnet sich die Loslösung von der höheren Stufe, damit er die Anstrengungen macht, um diese zu erreichen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 22.09.2010

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Im Lichte des Angesichts des Schöpfers

Der Sohar, Abschnitt „WaJechi“, Punkt 103: „Im Lichte des Angesichts eines Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke im Frühlingsregen“.

Dies ist so, weil, wenn sie das Angesicht der Göttlichkeit des Schöpfers annehmen und sich auf jene Merkawot [Streitwagen/Versammlungen] einlassen, von welchen die Tiere der Welt kommen, die Tiere, die die Merkawa [Einzahl von Merkawot] tragen, wie in Ezechiel geschrieben steht, wird über sie gesagt: „Im Lichte des Angesichts eines Königs ist Leben“.
Alles hängt vom Leuchten von oben ab. „oben“ befindet sich, wie auch alles andere, „im Inneren eines Menschen“, in unseren Empfindungen, bezieht sich aber auf unsere „höheren“, fortgeschrittenen Zustände.

In der spirituellen Welt, in dem spirituellen Empfinden gibt es keine Zeit, keinen Raum, keinen Ortswechsel. Der Unterschied zwischen all dem besteht nur in der geringeren bzw. größeren Wichtigkeit bezüglich der Eigenschaft des Gebens, des Schöpfers.
Wenn eine Kraft/Eigenschaft erscheint, die mir eine größere Eigenschaft des Gebens bringt, dann ist dieser Zustand für mich wichtiger, d.h. „höher“ als der vorherige, und wird als das „Leuchten von oben“ bezeichnet.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 29.08.2010

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Der Unterschied zwischen Heiligkeit und Unreinheit

Eine Frage, die ich erhielt: Es steht geschrieben, dass man sich am Sukkot-Fest freuen soll. Was bedeutet die Festtagsfreude?

Meine Antwort: Freude ist die Folge der Erkenntnis und der Verbindung. Freude daran, dass man dem Schöpfer Genuss bereitet hat.

Es gibt die Welt der Unendlichkeit, die leer ist – das ist das Gefäß des Schöpfers. Und ich erfülle Ihn durch die Gruppe. Diese Erfüllung des Schöpfers ruft in mir Freude hervor.
Am Anfang habe ich mich leer gefühlt und von Ihm die Erfüllung verlangt. Doch dank des Studiums in der Gruppe habe ich verstanden, dass ich mich nur erfüllen kann, indem ich den Schöpfer erfülle, damit mich das Geben an den Schöpfer erfüllt, wie eine Mutter erfüllt wird, wenn sie den Säugling erfüllt.

Denn es ist für mich unwichtig, ob ich empfange oder gebe. Wichtig ist die Erfüllung, und diese kann nur erreicht werden, wenn Er erfüllt wird. Indem ich Ihn erfülle, erfülle ich mich selbst. Doch wenn ich Ihn für mich, für meine Erfüllung erfülle, dann ist es der Egoismus (Klipa), als ob ich für Geld arbeiten würde.

Wenn ich mich aber erfülle um Ihn zu erfüllen, dann ist es das Geben (Heiligkeit). Und wenn ich Ihn erfülle, um selbst erfüllt zu werden, ist es das Empfangen (Unreinheit).

Unreinheit: 1-2) Ich erfülle Ihn, 3-4) um selbst erfüllt zu werden.
Heiligkeit: I) Ich erhebe MaN zu Ihm, II) damit Er mir Erfüllung schenkt, III) damit ich durch meine Erfüllung IV) Ihn erfüllen kann.

In beiden Fällen sind wir beide erfüllt. Es wird jedoch alles durch die Absicht bestimmt – für wen führe ich diese Handlung aus. Wenn zwischen uns Liebe herrscht, dann ist es so, dass je mehr ich mich erfülle, desto mehr erfülle ich Ihn. In unserer Welt gibt es kein anderes derartiges Beispiel, außer dem Beispiel mit einer Mutter und ihrem Kind.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam vom 22.09.2010

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Das hämische Fragezeichen

Derjenige, der seine Freunde geringschätzt, erhält von ihnen kein Verlangen und keine Wichtigkeit des Ziels. Es gibt kein Kli für einen Einzelnen.

Es ist so, als ob wir an einem Tisch sitzen würden. Dieser Tisch ist Malchut der Welt von Azilut (Shechina).

Das, was der Mensch auf den gemeinsamen Tisch legt, was er in die gemeinsame Verbindung investiert, wird er in der Spiritualität auch erlangen. Auf diese Weise muss er viele Handlungen vollbringen, bis sie sich angesammelt und enthüllt haben.

Wenn ich mich aber nicht am Leben der Gruppe beteilige, dann ist meine Kraft ihr entgegengesetzt. Letztendlich werde ich durch meine eigene Kraft (P1) und durch die gemeinsame Kraft (P2), die viel stärker ist, vom Tisch weggestoßen.

Ich werde einfach nach außen geworfen – weil ich die einzige Chance ignoriert habe, die mir zur Verfügung stand. Das ist äußerst unerwünscht.

Wie soll ich nun mit dieser Abstoßung fertig werden, bei der ich die Gruppe „abweise“ und die Gruppe mich „wegstößt“?

Deshalb wird mir durch das Wegstoßen gezeigt, welche Anstrengungen von mir hier und jetzt verlangt werden, damit ich mich festhalten kann.

Hier enthüllt sich das Böse, und wenn ich nach dem Fragezeichen wirklich zur Seite geworfen werde, dann ist das eine echte Abstoßung.

Wenn ich aber, nachdem ich die Frage gestellt habe, mich anstrenge und an den Tisch zurückkehre, verwandelt sich die Abstoßung in eine Einladung zur Einheit.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 22.09.2010

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Kabbala Trailer: Worin besteht unsere gemeinsame Arbeit?

Leben, und sich freuen

Alles, was uns in dieser Welt als unerschütterlich vorkommt, gleicht sich der gemütlichen Wiege des kleinen Kindes. Man sollte diese aber verlassen und prüfen, ob sie in Wirklichkeit so sicher ist.

Das Wichtigste ist, zu lernen, den Einfluss der Umgebung nicht zu berücksichtigen. Wenn der Mensch in eine sogenannte „vorübergehende Behausung“ eingeht, das heißt, er baut für sich die neue Umgebung auf, um unabhängig zu werden und, diese Welt von der Seite betrachten zu können, als ob er sie aus dem Kosmos anschauen würde – dann nähert er sich immer mehr dem Licht.

Es ist wichtig, die „jenseitige“ Welt (jenseits vom Egoismus) zu enthüllen, ohne etwas in „diesem Leben“ aufzuheben, um unsere Welt nüchtern bewerten zu können, und ihre Vergänglichkeit, um die Vereinigung mit dem Schöpfer ergänzen zu können.

Diese Welt ist uns nur dafür gegeben, um die Welt des Schöpfers, als vollkommen bewerten zu können. Um sich sowohl in dieser Welt, als auch in der zukünftigen freuen zu können, muss man sich schon jetzt die höhere Welt aneignen.

Sie wird durch Wechsel der Wichtigkeit des Erhaltens auf das Geben, des Beständigen auf das Vorübergehende erreicht – man muss also ihre Plätze tauschen, um die Harmonie und die Vollkommenheit erlangen zu können.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 22.09.2010

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