Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Der Traum vom Glauben über dem Verstand

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich mir jedes Mal, wenn ich „Glaube über dem Verstand“ höre, sofort automatisch einen egoistischen Nutzen vorstelle?

Meine Antwort: Es ist alles richtig. Wir sind nicht in der Lage, anders zu denken. Jede altruistische Eigenschaft, die irgendwann einmal in uns entsteht, entsteht „von oben“, d.h. unter der Einwirkung des Höheren Lichtes, das zur Quelle, zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, zurückführt.

Und wenn wir noch nicht das Verlangen, ohne Eigennutz zu geben, verspüren, dann müssen wir alles tun, was die Einwirkung des Höheren Lichtes auf uns hervorruft, damit das Licht kommt und uns diese Eigenschaften verleiht.

Wenn ich erkenne, dass ich nicht in der Lage bin, das uneigennützige Geben zu wollen, ist es bereits ein gutes Verständnis unserer Natur, über welches ein gewöhnlicher Mensch nicht verfügt. Es ist ebenfalls durch die Einwirkung des Lichtes auf uns hervorgerufen und bedeutet die Annäherung an die Spiritualität.

Das Höhere Licht zeichnet in meinem Egoismus seine Eigenschaften, deshalb kann ich verstehen, was das Geben „außerhalb von mir“ bedeutet, und das uneigennützige Geben ohne Gegenleistung wollen. Wenn der Mensch über ein solches Verständnis verfügt, dann befindet er sich bereits auf dem Weg zum Eingang (Machsom) in die spirituelle Welt.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 26.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der dunkle Glanz

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man die absolute Leere empfinden oder sich vorstellen?

Meine Antwort: Es ist schwer sich vorzustellen, was die absolute Leere ist. Als ob ich etwas will, was ich nicht bekommen kann.

Aber in der Geisteswelt heißt diese schreckliche Empfindung „Dunkler Glanz der Malchut“.

Er entsteht, wenn das Licht aus dem Wunsch hinausgeht, und der Mensch den dunklen, tiefen Abgrund empfindet. Dies ist die erschreckende Empfindung der Leere. Uns scheint die Leere eine Freiheit zu sein, als ob ich in den Kosmos hinausgegangen bin und von allem frei bin. Aber die Leere bedeutet einen leeren Wunsch. Für uns ist es unverständlich, wie es so etwas geben kann, weil der Schöpfer uns immer unterstützt und uns wie um ein Kleinkind sorgt – Er gibt uns immer den Schutz, die Geborgenheit, die Füllung. Er öffnet uns nur die kleine Leere und nur die Leiden, die wir ertragen können.

Aber die Empfindung des ganzen Abgrundes des leeren Wunsches ist eine schreckliche Empfindung. So etwas wird nur manchmal dem Menschen gegeben – um ihn die Tiefe des Abgrundes der Malchut fühlen zu lassen …

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“, 03.09.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Dort, wo sich die Herzen versammeln…

In dem Maße, in dem sich der Mensch in unseren „spirituellen Stimulator“ einbringt, wird er auch vorankommen. Ich logge mich da nicht ein, um einfach Fragen zu beantworten. Niemand dort braucht deine Antworten.
Das Programm rechnet aus, was du beantwortet hast und was nicht, ob du dich eingeloggt hast oder nicht. Das kostet nichts.
Wichtig ist, mit welcher inneren Ehrfurcht und Sorge du dich dort eingeloggt hast und was du dort hinterlassen wolltest, welchen Teil deines Herzens… Das ist das Wichtigste.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 24

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Kabbalistische Hauptquellen

Der Kommentar von Baal haSulam zu den Werken von ARI und dem Buch Sohar

Und ich habe mich in dieser meiner Analyse bemüht, die zehn Sefirot so zu erklären, wie der göttliche Weise ARI es uns lehrte, in Entsprechung mit ihrer spiritueller Reinheit, frei von jeglichen sinnlichen (irdischen, egoistischen) Begriffen. Damit kann jeder Anfänger das Studium dieser Wissenschaft beginnen und wird keinen Misserfolg in Form von irgendeiner Materialisation oder von einem Fehler (der ihn nur von der Enthüllung des Schöpfers entfernen wird) erleiden; und das Verständnis dieser zehn Sefirot (der grundlegenden zehn Begriffen) wird ebenfalls die Möglichkeit eröffnen, zu betrachten und zu erfahren wie die anderen Begriffe dieser Wissenschaft (richtig) zu verstehen sind.

Baal haSulam, TES, Innere Betrachtung, vor dem Band 1

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die komplizierteste und leichteste Wissenschaft

Es ist bekannt, dass der Schöpfer nur das Verlangen zu genießen erschaffen hat. Dieses Verlangen, der „Körper“, entwickelt sich und erschafft in sich selbst den Verstand, den „Kopf“, der hilft, das Gewünschte zu erreichen.

Der gesamte Verstand, der „Kopf“, arbeitet für das Verlangen zu genießen, den „Körper“. Wenn das Verlangen, der „Körper“, etwas bebnötigt, dann handelt der Verstand, der „Kopf“, um das Erwünschte zu erreichen.

Und wenn nichts gebraucht wird, dann ist es so, als ob der Verstand, der „Kopf“, nicht existieren würde. Der Verstand, der „Kopf“, sein „Vorhandensein“ wird nur von der Größe und der Ebene des Verlangens bestimmt.

Wenn wir TES (die Lehre von den zehn Sefirot) studieren, wollen wir mit dem Verstand das begreifen, was in unserem Verlangen noch nicht existiert. Weil im TES nur die Rede von den Handlungen des Gebens ist, die über den egoistischen Verlangen liegen.

Deshalb ist es unmöglich, den Sinn von spirituellen Handlungen zu verstehen, denn der Kopf kann nur auf der Ebene der Verlangen des Körpers denken, nur das wahrnehmen, was für das Verlangen verständlich ist. Und das, was im Verlangen nicht existiert, gibt es auch im Kopf nicht.

So ist die materielle und spirituelle Natur aufgebaut. Denn der Körper und der Kopf gehören zu einem „Parzuf“, einem Zustand.

Wenn ihr deshalb einen Menschen seht, der sich mit dem Aufbau der höheren Welten gut auskennt, dann befindet er sich entweder bereits in der spirituellen Welt oder er lernt rein mechanisch und nicht um das Verlangen zu korrigieren.

Dann kann er studieren und viel von der Theorie wissen, so wie die „Kabbalisten“, die Baal haSulam einst in Jerusalem getroffen hatte.

Es ist jedoch unmöglich, dass der Mensch, der vorhat, sein Verlangen zu korrigieren, den Aufbau der höheren Welt versteht, solange sich in seinem Verlangen nicht die Erscheinungen zu enthüllen beginnen, von denen er im Buch liest. Wenigstens ein bisschen!

Entsprechend dieser anfänglichen Enthüllung wird er bereits über die Fähigkeit verfügen, sich etwas zu merken, darüber zu reden, sich das irgendwie vorzustellen.

Darum ist es nicht schlimm, wenn der Mensch lange studiert und nichts weiß. Das ist das Zeichen der korrekten Entwicklung, wenn sein Verlangen und sein Verstand miteinander verbunden sind und sein Verstand nur in dem Ausmaß der Korrektur des Verlangens arbeitet. Das ist die gesündeste Entwicklungsform.

Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 02.08.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Welche Bitte hört der Schöpfer?

Hören Sie nicht auf, zu bitten!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich fühle, dass meine Bitte egoistisch ist, soll ich sie dann einstellen?

Meine Antwort: Es ist schlecht, aufhören zu bitten. Es würde bedeuten, dass du in den tierischen Zustand zurückkehrst – denn ein Tier kann nicht beten.

Somit spricht das wahre Gebet die eigene Korrektur an, es sind nicht die Tränen oder die gelesenen Wörter. Das Gebet ist eine Bitte über die Erreichung des reinen, uneigennützigen Gebens.

Wie kannst du darum bitten? Es wird nur noch eine größere Selbstsucht sein. Es erweist sich, dass das Gebet nur dann angemessen ist, wenn du nicht für dich selbst bittest.

Wenn die Bitte dich selbst betrifft – wo ist dann hier die Geisteskraft, wir wenden uns an den Schöpfer, damit Er die Forderung unserer Selbstsucht bewilligt?

Das Gebet zum Schöpfer kann nur über die Kraft des Gebens sein – alles fängt damit an. Aber weiterhin muss man klären, warum du das Geben willst, wofür du es brauchst.

Ich soll klären, ob ich vielleicht das Geben nur mit der Absicht möchte, noch mehr für meine Selbstsucht zu bekommen.

Alle 125 Stufen der Erhöhung sind Stufen der Klärung dieses Gebets. Zu mir kommt das Licht AB-SaG, das für die Klärung aller Einzelheiten meines Wunsches sorgt. In jedem Zustand, auf jeder Stufe, kläre ich immer mehr.

Und deshalb verstehe ich die Notwendigkeit der mich umgebenden Welt, der Freunde und der Feinde, der Dummen und Weisen, der Schwächlingen und der Helden, die das höhere Ziel anstreben. Ich brauche sie alle, denn meine Beziehung mit ihnen, richtet mich zum Schöpfer aus!

Wenn das Gebet eine uneigennützige Bitte ist, ohne jedes eigene Interesse und den Vorteil, wie kann ich sie anders klären? Nur in der Gesellschaft und für die Gesellschaft bittend. Auch dann verstehe ich, warum der Schöpfer mich und die ganze mich umgebende Welt geschaffen hat.

Die ganze Wirklichkeit ist nur für dieses Ziel geschaffen – damit wir uns an den Schöpfer richtig wenden und – die wahrhafte Eigenschaft des Gebens, die Natur des Schöpfers bekommen, die unsere egoistische Natur ersetzen wird.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 28.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Geisteswelt oder Visionen?

Der Sohar, Kapitel „Wajechi“, Punkt 170: Bei der Abreise einer Seele, gehen all seine Verwandten und Freunde in der Welt der Wahrheit mit seiner Seele und zeigen ihr den Platz von Eden und den Ort der Strafe.

Eine Frage, die ich erhielt: die Menschen, die den klinischen Tod erlitten, erzählen über die Visionen, die mit Sohar in vieler Hinsicht übereinstimmen, obwohl sie keine Ahnung über die Kabbala haben…

Meine Antwort: Das Verständnis der Kabbala hilft dem Menschen nicht, die Geisteswelt zu sehen. Man kann die höhere Welt nur in der korrigierten Seele empfinden. Es spielt keine Rolle, ob der Mensch die kabbalistischen Bücher studiert oder nicht. Wichtig ist dabei, ob er sich korrigieren möchte.

Zu den Emotionen der Menschen, die den klinischen Tod erlitten, kann man Folgendes sagen. Wenn der Mensch in den kritischen Zustand gerät, dann ist es ein großer Schlag für den physischen Körper, der nichts mehr als den Wunsch, zu genießen darstellt. Unser Körper scheint uns materiell zu sein, einen Umfang haben, aber er stellt ausschließlich den Wunsch dar, eine bestimmte Art von Füllung zu genießen.

Wenn dieser Wunsch die Leere, die Leiden empfindet, dann möchte er natürlich kein Leben, keinen Wunsch empfinden, woran er leidet, denn er wünscht sich, diese Stelle zu schmälern, weniger zu leben, die Gefühle abzuschalten, Drogen zu nehmen, usw.

Jeder Mensch, der die seelischen oder materiellen Leiden empfindet, wünscht sich, diese zu verringern, die Wahrnehmung der Welt zu verringern, bis zur Unlust zu leben.

Aber wenn du die Leiden empfindest und hinaufsteigen möchtest, sowie den Wunsch hast, aus dieser Stelle ausgerissen zu werden, aus der Finsternis, Bitternis, aus den Schlägen, Kriegen und Krankheiten – dann begehst du die geistige Handlung – nicht für das Geben, oder weil dich das Geistige heranzieht, sondern weil die Leiden auf dich mit solcher Kraft drücken, dass du wie ein Kern aus der Kirsche ausgestoßen wirst – und nach oben aufspringst.

Es ist der Weg der Leiden, und kein Aufstieg, weil du dich nicht dem Ziel annäherst; du kennst es nicht – du läufst den Leiden davon wie ein verprügeltes Tier – vom Stock wegläuft. Aber wie dem auch sei, du erhebst dich über die Selbstsucht, über dem Wunsch zu genießen, und willst folglich dein Ego annullieren: „Ich will nichts mehr, lassen Sie mich nur in Ruhe!“.

Angenommen, ich habe eine Milliarde Dollar gestohlen, man hat mich gefangen und lebenslänglich im Gefängnis gesperrt. In diesem Augenblick wünsche ich nur Brot und Wasser und zu Hause zu sein. Nichts anderes!

Aber ich wollte doch eine Milliarde Dollar! Der Wunsch verringert sich, und steigt aufgrund „des Glaubens über dem Verstand“ hinauf, er ist bereit, im Geben zu sein, auf sich zu verzichten, sich zu verringern, um nur die Leiden der Strafe nicht zu empfinden. Dann empfinden diese Menschen die Wahrheit, im kleineren Ausmaß öffnet sich hier die Verbindung mit dem Schöpfer. Aber nur für die kurze Zeit, sodass sie diesen Zustand nicht wahrnehmen und festhalten können, weil sie keine eigenständigen Kelim (keine geistigen Gefäße) haben – und ihr Zustand vergeht.

Aber in 99.9 % der Fälle der Empfindung vom Jenseits empfinden die Menschen nur die psychosomatischen Emotionen. Da sie sich in den Leiden, in Verwicklung, im Nebel der Gefühle, in der Störung der Arbeit der inneren Systeme aufhalten, ist ihre Wahrnehmung gestört.

Aber das Schöpfungsziel besteht nicht darin, dass der Mensch nur im Zustand des klinischen Todes die Geisteswelt empfindet. Ich soll sie im vernünftigen Zustand empfinden, darin wie der Forscher agieren, der über das Wissen und Verständnis verfügt. Man muss den Wunsch und die Möglichkeit haben, wie der Schöpfer zu werden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.09.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Das Licht anstatt der Medikamente!

Eine Frage die ich erhielt: Wenn in der Gruppe alles möglich ist, warum muss man sich im Falle des materiellen Problems, damit beschäftigen und sich bemühen es zu lösen (wird man krank – geht man zum Arzt), genügt es nicht die Gruppe zu bitten, auf der inneren Stufe zu helfen?

Meine Antwort: Wir befinden uns noch nicht auf solch einer Stufe, wo man alle Probleme infolge der Verbindung mit der Gruppe lösen kann. Aber in Wirklichkeit, sollte es wirklich so funktionieren.

Es ist eine sehr rechtmäßige Frage: warum kann man nicht alle Probleme mit Hilfe des Lichtes lösen, das zur Quelle zurückführt – sich an die Gruppe wenden, und dort den starken Wunsch konzentrieren, damit die Lösung, direkt vom Licht, von der Quelle des Lebens kommt.

Ich hatte einst eine starke Verschlimmerung des Geschwürs, und Rabasch hat mich gezwungen, neben ihm zu sitzen und zu lernen. Und ich konnte den Schmerz nicht ertragen, konnte nicht sitzen und den Text lesen, konnte keine Absicht aufbauen, konnte den Schmerz nicht überwinden – ich konnte keine Kraft heranziehen, die meinen Schmerz beruhigt hätte, und möglicherweise überhaupt geheilt hätte…

Aber zweifellos, war meine Schwäche daran schuld, dass ich es nicht machen konnte, kein Licht heranziehen konnte, als ich neben ihm saß und lernte. Und weil er so wollte, dann hätte ich es wahrscheinlich schaffen können! Aber in diesem Augenblick habe ich es nicht geschafft.

Das heißt, bei Vorhandensein der großen Gruppe, werden wir für die Lösung beliebiger Fragen keine äußerlichen Mittel, keine Medikamente benötigen! Das Medikament wirkt auf der körperlichen Stufe. Wir werden direkt handeln können, und den Wunsch erfüllen, der den Mangel der Füllung empfindet, wie die Krankheit oder der Schmerz. Wir werden nicht bloß den Körper heilen, sondern die Seele behandeln.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot „“, 02.09.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>