Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Er ist der Erste und Er ist der Letzte, aber in der Mitte bin Ich

Eine Frage, die ich erhielt: Wer ist eigentlich an den Abstiegen schuldig – der Mensch oder der Schöpfer? Sind sie das Ergebnis der Bemühungen, die in die Arbeit angelegt sind, oder im Gegenteil, der Faulheit?

Meine Antwort: Es ist über den Schöpfer gesagt: „Ich bin – der Erste, und Ich bin – der Letzte!“
„Ich bin – der Erste“ bedeutet, dass jeder Anfangszustand von uns unabhängig ist. Und normalerweise ist Er damit überhaupt nicht verbunden, was früher geschah. Ich meine damit nicht die gewöhnlichen Menschen, in denen „die Gene“ (Reshimot, die Befehle von oben) automatisch und konsequent realisiert wurden, und in denen keine Fragen über den Sinn des Lebens und die Realisierung der Freiheit des Willens entstehen.
Aber der Mensch, welcher schon die Leere für die Füllung empfindet, die er aufgrund der entstandenen Frage über den Sinn des Lebens erkennt, kann sich in der Gruppe realisieren (im allgemeinen System), und somit seine Aufstiege und Abstiege, den Zustand prüfen, mit dem er seinen geistigen Weg beginnt. Alles wird bezüglich der Freiheit der Wahl, und nicht nach dem Zustand selbst bewertet. Der Zustand selbst interessiert mich nicht – er kann sowohl gut, als auch schlecht sein! Wichtig ist, wie ich ihn jetzt nutzen kann! Das heißt nur die „Ableitung“ wird berücksichtigt. Ich verändere nicht und korrigiere nicht die Welt – ich korrigiere die eigene Teilnahme daran.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 31.08.2010

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Wer bohrt das Loch im Boot?

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich während des Sohar Lesens nebensächliche Gedanken habe – dann bedeutet es doch, dass ich das Loch im allgemeinen Boot bohre?

Meine Antwort: Du verstehst doch selbst, dass diese nebensächlichen Gedanken nicht deine sind, sondern von irgendwoher zu dir „kommen“.
Das heißt, sie hängen sie nicht von dir ab, sondern vom Schöpfer. So beruhige dich, denn du bohrst kein Loch im allgemeinen Boot durch diese Gedanken, die in deinem Kopf entstehen!
Es ist nur wichtig, was du mit diesen „nebensächlichen“ Gedanken machen wirst – ob du an ihnen hängen bleibst – dann machst du tatsächlich das Loch im Boot. Oder du widerstehst diesen nebensächlichen Gedanken und weist sie jeden Augenblick zurück, da du dir wünschst, zusammen mit den Freunden zu bleiben, die dieses Boot zum Ziel führen. Diese Entscheidung hängt schon von dir ab!

In der Kabbala arbeiten wir immer an dem, was uns vom Schöpfer geschickt wird, an den entstehenden Umständen (Reshimot) – die wir nicht auswählen, und deshalb nicht nach ihnen verurteilt werden. Und nur unsere Reaktion darauf hängt von uns ab, und wir müssen uns deshalb danach richten.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 31.08.2010

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Wie erhebe ich mich über meinem Ego?

Hast du etwas in deinem Leben alleine geschafft?

Eine Frage, die ich erhielt: Warum erlaubt der Schöpfer einigen Menschen die grausamen, verbrecherischen Taten?
Meine Antwort: Die Wissenschaft der Kabbala erklärt in den Fragen der Wahrnehmung der Realität, der Freiheit des Willens und der Natur des Menschen, dass der Mensch, der sich in dieser Welt befindet, über keine Freiheit der Wahl verfügt. Und deshalb, führt er keine selbständigen Handlungen aus.
Wenn er die Freiheit der Wahl erreicht, die man nur in der kabbalistischen Gruppe bezüglich der Erreichung des geistigen Ziels realisieren kann, dann kann man sagen, dass er eine minimale Handlungsfreiheit bekommt, die man auf seine Rechnung stellen kann. Aber die Menschen, die kein geistiges Begreifen erreichten und die keine zwei Gegenteile verbunden haben: die Absicht und die Handlung – machen auch nichts! Sie beenden dieses Leben, als ob sie niemals lebten. Das heißt sie lebten nie als „Menschen“ – und nur ihr biologischer Körper lebte, wie bei allen anderen Tieren.
Es ist das Leben, nach dem Befehl ihrer Natur – und der Mensch kann über seine Natur nur anhand des Glaubens über dem Verstand hinaufzusteigen, wenn er eine andere Natur finden will. Die Vereinigung dieser zwei Naturen: der höheren und der unteren – wird als die menschliche Stufe im Menschen bezeichnet. Und nur derjenige, der sie erreicht hat – hat auch irgendwelche selbständigen Handlungen gemacht, für die man ihn entweder rechtfertigen oder bestrafen kann. Das heißt, man kann nur den Kabbalisten für die selbständigen Handlungen richten. Und der gewöhnliche Mensch ist unschuldig – weil er seiner Natur gehorcht, und nichts selbständig macht. Natürlich sind in unserer Welt die Strafen notwendig, aber auch diese legen wir unfreiwillig auf, weil uns die höhere Lenkung dazu verpflichtet – sei es durch das Gericht, den Staat oder die Polizei – um die Entwicklung zu beschleunigen!
Auf diese Weise wirkt die höhere Lenkung auf alle Menschen – Marionetten ein, um sie an den Moment der freien Wahl näher zu bringen.
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 31.08.20

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Die Antwort ist so ähnlich wie die Frage…

Frage: Wo war Adam als Nahasch (die Schlange) Eva verführte? Ich meine, wenn er neben ihr, zu diesem Moment gewesen wäre, dann hätte er Nahasch verjagen können oder er hätte Eva vor Nahasch dadurch schützen können, indem er zu ihr gesagt hätte, dass sie dem bösen „Versucher“ nicht zuhören soll.

Antwort: Er ging um die Frau von Nahasch (Schlange) zu verführen.

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Wir bauen einen kabbalistischen Staat auf!

Ein Brief, den ich erhielt: Es ist eine neue Sozialstruktur der Online-Communities entstanden, wo es bis jetzt noch keine Regeln, keine Ideologie, nichts gibt, dort wird eine virtuelle Realität aufgebaut.

Und ich sehe, dass ihre Methode für diese Online-Communities am besten geeignet ist. Nicht für die reale Welt, weil sie schrecklich träge und voll von vielen verschiedenen Ideologien ist, sondern für die virtuelle, in der Veränderungen innerhalb von einigen Tagen und nicht einigen Jahrzehnten stattfinden.

Natürlich ist das keine spirituelle Welt, aber auch keine materielle mehr. Das ist ein neuer Spielplatz für den menschlichen Verstand, wo er verschiedene Szenarien durchspielen kann, die früher nur in natura, im Laufe von Jahrzehnten und Jahrtausenden, überprüft werden konnten.

In Israel könnt ihr nach dem alten Schema arbeiten, indem ihr die physische Infrastruktur aufbaut. Und in den letzten Monaten lässt sich beobachten, dass das wunderbar funktioniert. Doch in der restlichen Welt lässt man euch nirgendwo rein – sowohl in der physischen Welt als auch in ihrem ideologischen Aufbau ist alles bereits längst belegt. Verändern wird sich das nur infolge von Naturkatastrophen.

Und dort, wo der materielle Mensch euch noch nicht einmal zuhören wird und der „spirituelle“ Mensch sofort das Wesen der Kabbala begreift, wird der Mensch, der in diesen virtuellen Welten lebt, euch sagen: „Wenn dein Spiel interessant ist, lass uns spielen, warum nicht!“ Und darin sehe ich die einzige Chance für uns, irgendetwas in der äußeren Welt zu verändern.

Meine Antwort: Ich gebe Ihnen fast in allem recht. Das versuchen wir auch in unserem Stimulator zu erreichen – eine neue gesellschaftliche Vereinigung zu erschaffen – den weltweit einzigen kabbalistischen Staat.

Das Grundgesetz lautet „Liebe deinen Nächsten“ nach dem Gesetz der höheren Naturkraft. Alle Gesetze, Verhaltens- und Beziehungsregeln, Problemlösungen gründen nur auf den Gesetzen der Natur des Gebens. Baal haSulam schreibt darüber im Buch „Die letzte Generation“.

Die Jugendlichen nehmen die Online-Communities als ihre Familie wahr, sie verzichten auf die lebendige Kommunikation zugunsten der virtuellen. Online-Communities werden zu starken psychologischen Bezugspunkten für die Nutzer.

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Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 21

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman]

Kabbalistische Hauptquellen

Der Kommentar von Baal haSulam zu den Werken von ARI und dem Buch Sohar

Du sollst wissen, dass es seit der Zeit von ARI und bis heute niemanden (keinen Kabbalisten) gegeben hat, der die Methode von ARI bis zu den Wurzeln (ihren ursprünglichen spirituellen Wurzeln) verstanden (im vollen Verständnis erkannt) hätte, denn es ist mit dem doppelt so großen Verstand, wie ARI ihn hatte, zu erkennen, als seine Methode (der Erkenntnis des Höheren) zu verstehen, die durch viele Hände gegangen ist, von dem ersten, der sie beschrieben hat, bis zu den letzten Verfassern, (die sie) in der Zeit (beschrieben haben), als sie selbst diese Dinge noch nicht vollständig bis zu ihrer höheren Wurzel erfasst haben und jeder den Inhalt verdreht und durcheinander gebracht hat. (Die spirituelle Erkenntnis hängt aber nicht von dem Verstand des Forschers, sondern von der Art seiner Seele ab).

Und mir wurde die Ehre zuteil, als die Seele von ARI wiedergeboren zu werden – nicht wegen meiner guten Taten, sondern aufgrund des höheren Willens, der vor mir selbst verborgen ist, warum gerade ich für diese wunderbare Seele auserwählt wurde, deren seit seinem Tod und bis heute kein einziger Mensch würdig wurde. Ich kann jedoch nicht viel darüber reden, denn es ist nicht meine Art, über Wunder zu reden.

Baal haSulam, Brief 39

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Der Kampf und die Einheit der Gegenteile

Der Zustand 1 (unser heutiger Zustand) beinhaltet das „Geben“ einem selbst, worin unser Genuss und die erwünschte Füllung vereint sind.
Der Zustand 2 (zu dem wir kommen wollen) – ist das Geben dem Schöpfer, das für uns als Genuss empfunden wird. Darin ist eben der Widerspruch eingeschlossen.
Im eigennützigen Geben gehen sowohl die Handlung, als auch die Arbeit und die Belohnung in eine Richtung, in eine Linie. Deshalb heißt es auch das direkte Licht, und für uns ist hier alles klar: sowohl der Anfang, als auch das Ende, und die Erreichung dieses Endzieles – alles ist in eine Richtung, auf mich gerichtet. Wenn ich aber will, dass das Geben dem Schöpfer, zu meinem Genuss wird, dann entsteht hier das Problem des Gegenteiles der Absicht und des Ergebnisses, weil man die Korrektur der Absicht benötigt, die meinem Wunsch entgegen gesetzt ist!
Das Geben an den Schöpfer soll sich in das Erhalten des Genusses verwandeln! Und ich bin verpflichtet, zu genießen, denn so ist das Vorhaben der Schöpfung – man muss nur vom Geben genießen. Und dieser Zustand ist mir vollkommen entgegengesetzt! Das Schöpfungsziel – der Genuss, und die Korrektur der Schöpfung – ist das Geben. Aber diese zwei Bedingungen widersprechen einander. Darin bestehen das Haupthindernis und die Schwierigkeit unserer Wahrnehmung, die uns ständig den Weg versperren und daran verhindern, das Beabsichtigte zu realisieren. Denn einerseits sollen wir die großen Anstrengungen machen und die riesige Arbeit durchführen, und andererseits, hängt ihr Ergebnis nicht von uns ab – sondern wird von oben gegeben. Und wir offenbaren infolge unserer Arbeit den Wunsch, erwerben nicht das Ziel selbst – sondern das Kli – das Gefäß, das es enthalten kann. Deshalb verbinden sich zwei diese Gegenteile: das Geben dem Schöpfer und der damit verbundene Genuss – der von der Verschmelzung mit Ihm empfunden wird. Und an diese Verschmelzung kann uns nur das Höhere Licht führen, das unsere Natur verändert.
Aus dem Zustand, worin das Herz über dem Menschen herrscht, weshalb er auch in den kabbalistischen Definitionen als „Sünder“ bezeichnet wird, sollen wir den Zustand erreichen, wo der Mensch über sein Herz herrscht, und deshalb als „Gerechter“ gilt. Und für die Erreichung dieses Ziels gibt es nur eine Lösung – die kabbalistische Gruppe, die für uns ein Muster, ein Beispiel, ein Rahmen, ein Modell ist, woran wir uns prüfen können, um zu sehen, inwiefern wir diesem Ziel entsprechen oder nicht…Die Gruppe kann mir einflössen, dass es nichts Wichtigeres gibt als das Geben! Aber andererseits kläre ich auf, dass ich ohne die Hilfe des Schöpfers nichts erreichen kann. Auf diesem Wege komme ich zum nötigen Wunsch, Gebet. Aber jetzt gibt es in uns keine polaren Gegenteile: Keter und Malchut, das direkte Licht und das widergespiegelte Licht, das Licht und den Wunsch – all das gibt es nur im korrigierten Kli, wo es die Absicht gegenüber dem Wunsch gibt.
Wir müssen dieses Modell in uns zum ersten Mal aufbauen, die ersten Zehn Sfirot – dann werden wir eine innere Struktur aufbauen, wie die erste Zelle des neuen Organismus, woraus sich der Keim der Seele weiter entwickeln wird.

Kabbala Akademie

Neue Erfolgsformel

Eine Frage, die ich erhielt: Die Entwicklungsmechanik des Verlangens in unserer Welt ist sehr einfach, darin haben wir bereits Tausende von Jahren an Erfahrung gesammelt. Was ist neu an dem, was uns die Wissenschaft der Kabbala für die Nutzung des Verlangens bietet?
Meine Antwort: Die Kabbala gibt uns die Absicht, mehr brauchen wir auch nicht! Der Schöpfer hat das Verlangen zu genießen erschaffen und erweckt es zur Entwicklung.
Dieses Verlangen ist egoistisch und befindet sich ständig auf der Jagd, um sich mit dem Erwünschten zu erfüllen. Auf diese Weise verhalten sich die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufen.
Doch heute, als wir im Lauf der Jahrtausende die „menschliche“ Stufe in unserer Entwicklung erreicht haben, stellt Adam eine vollkommen andere Ebene dar. Der Mensch hängt nicht vom Unbelebten, Pflanzlichen und Tierischen ab.
Für ihn ist die Absicht das Wichtigste: „Wozu“ habe ich das Unbelebte, Pflanzliche und Tierische? Wozu lebe ich?! Deshalb entsteht in ihm die Frage nach dem Sinn des Lebens, die zur Kabbala führt.
Das ist eine vollkommen neue Tendenz. Ich hänge bereits nicht mehr von der bisherigen Entwicklung meines Verlangens ab – ich habe mich entwickelt, und was nun, was kommt weiter? Weiter befindet sich etwas vollkommen Neues vor mir – etwas Unverständliches und Unbekanntes.
Die Krise, in der sich die Menschheit heute befindet, ist die Krise unserer bisherigen Entwicklungsformel, die nicht mehr funktioniert!
Die Zeit, in der nur das Licht und das Verlangen, der Genuss und der Hunger, existiert haben, ist zu Ende gegangen. Diese Lebensweise ist ausgeschöpft, doch niemand weiß, was weiter zu tun ist.
Ich sehe, dass es Erfüllung und Verlangen danach gibt, verstehe jedoch die Verbindung zwischen ihnen nicht. Früher einmal hat es sehr einfach funktioniert: je größer mein Verlangen war, desto größer war auch die Erfüllung und der Genuss.
Und heute will ich den Genuss empfangen – schnappe danach, genieße einen kurzen Augenblick – und alles verschwindet. Ich will den Genüssen noch nicht einmal mehr hinterherlaufen. Doch ich muss mich mit irgendetwas füllen! Begreift ihr, was das für eine Katastrophe ist?
Und die Menschheit weiß nicht, was sie damit machen soll. Letztendlich führt das zu Kriegen, Verbrechen, Gewalttätigkeit, Terror – denn wenn der Mensch eine solche innere Leere und Sehnsucht empfindet, ist er zu allem bereit, nur um selbst die kleinste Erfüllung, selbst für einen Augenblick zu spüren!
In einer solchen Übergangszeit befinden wir uns im Moment. Das egoistische Verlangen hat seine Entwicklung auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe abgeschlossen.
Nun muss es als „Mensch“ wachsen, was „dem Schöpfer ähnlich“ bedeutet, d.h. in einer vollkommen neuen Form, im Geben – im Gegensatz zu allem, was bislang war.
Wir verstehen weder diese Handlung noch woher wir die Kraft dafür nehmen sollen. Wir haben dafür weder den Verstand noch das Verlangen noch die notwendige Umgebung. Es gibt nur die Wissenschaft der Kabbala – für diejenigen, die sie für sich entdeckt haben.
Deshalb unternehmen wir Anstrengungen zu deren Verbreitung, um die Entwicklung zu beschleunigen und ein Heilmittel zur Verfügung zu stellen, noch bevor der Schlag kommt.
Denn ansonsten wird keiner wissen, was wir mit unserem Leben anfangen sollen: weder Politiker noch Soziologen noch Psychologen noch Wissenschaftler.
Alle werden den Mut verlieren und mit jeglichem Leben einverstanden sein, nur um das, was geschieht, zu vertuschen und irgendwie weiterzumachen…

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Brauchen wir überhaupt die Handlungen?