Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Aus dieser Welt in die nächste

Sohar, Abschnitt Wajetze, “ Und Er schaute, und siehe, ein Brunnen im Feld“. P. 88. Es steht geschrieben, „Ein Psalm von David, als er floh“. Er las den Psalm während der Flucht, weil er vorher dachte, daß der Schöpfer ihn für seine Sünden in der nächsten Welt bestrafen würde. Und als er sah, daß Er ihn in dieser Welt zu sühnen wünschte, war er glücklich und sagte einen Psalm.

„Diese Welt“ und die „nächste Welt“ – sind zwei spirituelle Stufen, denn wir befinden uns in dem höheren Licht und sehen um uns herum eigene Eigenschaften auf seinem Hintergrund. Dadurch wird die von uns empfundene Wirklichkeit bestimmt.

Deshalb ist jeder unserer Zustände ein Zustand der Verhüllung von höherem Licht, das hinter unseren egoistischen Eigenschaften steckt und es enthüllt sich nur in dem Ausmaß unserer Ähnlichkeit mit Ihm.

So wird jeder unserer Zustände „Welt“ („oLaM“ vom Hebräischen „aLaMa„, Verhüllung) genannt, in anderen Worten das Ausmaß der von uns erkannten Verhüllung.
Daher sind „diese Welt“ und die „nächte Welt“ nichts anderes als zwei Stufen.
Die eine ist das, was ich jetzt fühle und beobachte, ich kann das nachprüfen, erforschen und studieren.

Die andere ist der Zustand, nach welchem ich strebe, das Ausmaß der Verhüllung, die ich enthüllen und erkennen möchte. Ihn nennt man meine nächste Welt.

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 23.06.2010

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Gewollt und nicht gezwungen

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 7: „Die zwei sind gekrönt und leuchten, das bedeutet, sie werden drei – ChaGaT – durch die Mittlere Linie, die zwischen ihnen entschied. Daher „treten drei in eine ein“, weil die Mittlere Linie, Tiferet, selbst empfängt und sich in drei anderen Linien – NHJ – ausbreitet. „Dies ist so, weil der Untere mit dem vollen Maß belohnt wird, welches er im Leuchten des Höheren verursacht, da es dessen Ursache ist.“

Wenn du den Höheren nicht erwecken und in dem Höheren nicht das Verlangen, dir zu geben, hervorrufen kannst, bedeutet dies, dass du selbst noch kein Verlangen hast, die spirituelle Erfüllung zu empfangen. In dem Maße, in dem der Untere den Höheren erwecken kann, ist er bereit, sprich korrigiert, um von dem Höheren zu empfangen, und darum empfängt er auch. Denn von dem Höheren geht keine Handlung aus, sondern der Untere öffnet selbst den Ausgang – und empfängt. Doch der ganze Prozess der Annäherung der gesamten Schöpfung an die Vollkommenheit hat sein eigenes Programm „Beito“ (zu seiner Zeit), nach welchem wir das Ziel der Schöpfung innerhalb einer bestimmten Zeit erreichen müssen, indem wir uns zu einem Verlangen mit einem Licht vereinen, wie in der Welt der Unendlichkeit vor der Einschränkung.

Deshalb existiert eine Abfolge von Handlungen, die wir, ob wir wollen oder nicht, in jedem Augenblick vollziehen müssen.

Aus diesem Grund werden in uns jeden Augenblick unkorrigierte Reschimot (Informationen) sowie die sie korrigierende Kraft erweckt – und dieser Korrekturprozess führt uns von dem Schöpfungsursprung zur Endkorrektur, zur völligen Angleichung an die Eigenschaften des Schöpfers.
Deshalb beginnt alles damit, dass der Schöpfer und die Schöpfung getrennt und voneinander polar entfernt sind, und die Einwirkung der Kraft auf das unkorrigierte Verlangen (Reshimo) zwingt sie, sich durch die Ähnlichkeit der Eigenschaften anzunähern.

Diese Annäherung, die der Untere nicht will und nicht begreift, wird in ihm als Leiden empfunden, denn er bewegt sich etwas Unerwünschtem entgegen. Deshalb ist unser ganzes Leben ein durchgängiges Leiden, denn wir bewegen uns dem Schöpfer entgegen, empfinden aber, dass wir uns dem Bösen nähern. Und alles nur, weil der Weg „Beito“ (mit der Zeit) – ein Prozess, der die gesamte Schöpfung zur Korrektur führt, – automatisch läuft, ohne die Unteren zu fragen. Doch indem wir die Wissenschaft der Kabbala studieren, können wir heute für uns das Programm enthüllen, nach dem der Prozess unserer Korrektur „Beito“ automatisch läuft, und uns daran beteiligen, indem wir uns gewollt, nach dem Prozess „Achishena“, korrigieren (und die Zeit der Korrektur beschleunigen) – zuerst aus Ausweglosigkeit und später gewollt.

Das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften zwischen uns und dem Schöpfer, der Zustand der Welt der Unendlichkeit, den wir erreichen müssen, wirkt auf uns ein und zieht uns zu diesem Zustand, ob gezwungen oder gewollt. Und deshalb sollten wir lernen, wie dieses Gesetz umzusetzen ist. Sonst stürzen uns diese ganzen Etappen, in denen wir uns nicht in der Ähnlichkeit der Eigenschaften befinden, in enorme Leiden. Daraus kann man ableiten, welche Leiden die Gegner der Kabbala der Welt zufügen…

Aus dem Sohar-Unterricht vom 13.07.2010

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Empfänger für den Bereich des Gebens

Alles, wovon die Kabbalisten uns erzählen, hat in ihren Empfindungen stattgefunden. Doch auch in mir, in meiner Materie, findet es gerade statt, nur empfinde ich es nicht! Ich muss die Eigenschaften jener Prozesse, die ich wahrnehmen möchte, erlangen, dann werde ich sie empfinden. Alle Handlungen, die in der Lehre von den zehn Sefirot beschrieben sind, finden in uns statt – eine unendlich große Anzahl von Handlungen pro Sekunde. Doch wir nehmen sie nicht wahr, weil wir „(spirituell) bewusstlos“ sind.
Auch in der materiellen Welt ist es genauso: ich werde gerade von Tausenden von Wellen durchdrungen, Wellen von all den Geräten dieser großen Stadt gehen in diesem Moment durch mich hindurch – Millionen von Telefongesprächen sowie alle Radio- und Fernsehkanäle! Mithilfe von Geräten können wir diese Wellen wahrnehmen.

Genauso befinden auch wir uns gerade inmitten der spirituellen Natur, wo die von den Kabbalisten beschriebenen Handlungen stattfinden, und wir müssen lernen, sie zu erkennen.

Wir müssen empfindsam dem Geben gegenüber werden: was ist Geben, wem soll ich geben und wozu, welche Belohnung gibt es dafür, lohn es sich, das zu tun, oder nicht? Wenn ich beginne, mir das klar zu machen, dann werde ich ein Sinnesorgan in mir entwickeln, welches die Eigenschaften des Gebens wahrnimmt. Dann werde ich plötzlich anfangen, die Wellen des Gebens wie Radiowellen zu hören. In mir wird ein Empfänger entstehen, der verschiedene Arten von Wellen des Gebens, welche Lichter genannt werden, auffängt.

Und durch die Wellen werde ich anfangen, die Quellen, von denen sie kommen, zu enthüllen sowie wohin, zu wem, zu welchem Zweck und warum sie gehen. Und das Wichtigste – was ist das für eine Sendestation, die diese ganzen Wellen erzeugt?  Der Schöpfer!

Doch all das geschieht nur unter der Bedingung, dass ich in meinem Inneren einen Empfänger aufbaue, der auf ihre Eigenschaften reagiert. Denn nach dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften, dem Gesetz der Resonanz, muss ich, um diese Wellen, die von außen kommen, aufzufangen, die gleiche Welle in mir erzeugen.

In diesen äußeren und inneren Wellen gibt es eine gemeinsame Komponente, „die tragende Welle“. Doch in der äußeren Welle gibt es noch eine zusätzliche Welle, die sich mit der Hauptwelle überlagert – uns sie leitet die Informationen an mich weiter.

Du musst in deinem Empfänger (deiner Seele) eine Welle mit der gleichen Frequenz (93 MHz, zum Beispiel) erzeugen, dann wirst du das äußere Signal (den Schöpfer) empfangen und das Nutzsignal – die überlagerte Welle (die Stimme, das Lied oder die Botschaft des Schöpfers) – zuordnen können.

Der spirituelle Empfänger funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der irdische, denn die Natur ist die gleiche! Wir brauchen eine mit dem Schöpfer gemeinsame Basis – diese Welle (93 MHz), die Kraft (die Absicht) des Gebens, und sie wird von einem kleinen Signal für dein Empfangen, das in dich hineingeht und von dir empfangen wird, überlagert. Wenn du dich an die kommende Welle in ihren Eigenschaften angeglichen hast, gibt sie einen kleinen Zusatz für das Empfangen – das Licht von Chochma, die Erfüllung – von dem Schöpfer an dich weiter.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 08.07.2010

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Und er machte den Himmel aus Feuer und Wasser…

Sohar, Abscnitt Lech Lecha, P. 4: … Als der Schöpfer die Welt schuf, machte Er den Himmel aus Feuer und Wasser, und sie wurden miteinander vermischt und gefroren nicht. Danach gefror das Wasser und stand fest im oberen Ruach. Denn in der Reihenfolge des Hervorlockens der Mochin, kommen zuerst die beiden Linien, Rechte und Linke, heraus. Dies sind zwei Punkte Cholam und Shuruk, die „Wasser“ und „Feuer“ genannt werden.

Zwei Linien kommen zu uns von oben. Denn es gibt nur zwei Kräfte in der Schöpfung: das Licht und das von ihm geschaffene Verlangen zu genießen. Nur sie bauen die ganze Realität auf, indem sie sich verbinden.

Deshalb kommen von oben, vom Schöpfer, zwei Kräfte, das Verlangen zu geben, von der Seite des Lichtes, und das Verlangen zu genießen, von der Seite des Gefäßes (Kli) zu uns herab.

Und wir müssen entsprechend darauf reagieren: Beide in uns richtig verbinden, indem wir aus ihnen die dritte Linie bilden.

Ausschnitt aus einem Unterricht über das Buch Sohar, 12.07.2010
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