Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Geheimnisse aller Stufen erkennen

Sohar, Abschnitt „Wajikra“, P.324: Gesegnet sind die Gerechten, denn der Schöpfer bringt ihnen die tiefen Geheimnisse der oberen und unteren Stufen bei. Alles um der Tora willen, denn jeder, der Tora lehrt, wird durch  einen Kranz von Seinem heiligen Namen gekrönt.

Denn die Tora ist der heilige Name und wer sich mit ihr beschäftigt , wird mit dem heiligen Namen gekrönt und aufgenommen, und kennt dann die verborgenen Wege und tiefen Geheimnisse der oberen und unteren Stufen und fürchtet sich nie.

Denn wir haben keine andere Verbindung mit dem Schöpfer, der wahren höheren Realität, um sie aufzuschließen, in sie einzutreten und in ihr zu leben; nur mit Hilfe des höheren Lichtes, das uns leuchten wird, wenn wir ein Verlangen danach entwickeln.

Und das Verlangen kann sich nur mit Hilfe der Gruppe entwickeln, denn jeder Mensch hat nur einen Punkt im Herzen. Um das Licht, das zur Quelle zurückbringt, anziehen zu können, braucht er zusätzliche Kräfte, die er nur von der Umgebung bekommen kann.

Dann wird der Mensch eine Verbindung mit dem höheren Licht haben, da das Verlangen, das er von der Umgebung bekommt, schon die Absicht um des Gebens willen hat.

Denn um eine Verbindung mit der Umgebung herzustellen, muss sich der Mensch vor der Umgebung herabsetzen und die Wichtigkeit des Zieles hochspielen, das heißt gegen sein Verlangen zu genießen arbeiten, gegen sein Ego.

Wenn der Mensch also mit der Gruppe arbeitet, hat er einen Anlass, sich an das Licht, das zur Quelle zurückbringt, zu wenden, damit es uns die Verbindung mit den Eigenschaften des Gebens, mit der spirituellen Welt, gibt.

Aus einem Soharunterricht, 27.05.2010

Wenn die Spiritualität zu unserem Leben wird

Aus dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, Punkt 3: Diese empfindende Kraft, die auf der tierischen Stufe wirkt, ist sehr durch Ort und Zeit beschränkt, d.h. diese Empfindung wirkt nicht bei einer Entfernung vom Körper auch nur um eine Haarbreite, und empfindet auch ausschließlich zu seiner Zeit, spürt also weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, sondern nur zum Zeitpunkt des Zusammentreffens.

Die sprechende Stufe aber besteht aus der empfindenden Kraft und der Kraft des Verstandes gleichzeitig, und ihre Kraft ist daher nicht durch Zeit und Raum eingeschränkt. Und es ist infolge ihres Wissens, dass sie spirituell ist. Und sie kann Wissen aller Geschöpfe erhalten, die sich an ihren Plätzen in der realen Wirklichkeit befinden, in der Vergangenheit und der Zukunft einer jeden Generation.

Wir lesen diese Bücher und wundern uns über die unglaubliche Weisheit von Kabbalisten, die sie geschrieben haben. Doch sie können uns Tausende von Geschichten über die spirituelle Welt schreiben, denn diese Welt ist für sie offen, und sie erzählen nur das, was sie sehen.

Ein Kabbalist sieht die Welt von einem Ende bis zum anderen – all ihre inneren Kräfte und Verbindungen. Er nimmt irgendeinen Schnitt von ihr und erklärt ihn uns.

Für uns ist jede seiner Beschreibungen eine wunderbare Entdeckung, eine unglaubliche Weisheit, und wir staunen, woher er das weiß.

Er braucht noch nicht einmal besonders klug dafür zu sein, er sieht einfach dieses Bild vor sich, weil er seine Natur verändert hat.

Deshalb, wenn wir glauben, dass wir das Gesagte mit unserem Verstand erfassen könnten, wenn wir nur alles einem Platz im Gehirn zugeordnet haben, dann ist das ein großer Fehler. Das wird uns nichts nützen.

Wir müssen zur spirituellen Stufe aufsteigen, dann werden all diese Sachen zu einem Teil unseres Lebens. Wir werden auf eine natürliche Art und Weise verstehen, dass es so und nicht anders ist.

Wir lesen, um das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen. Und wenn wir zur Quelle zurückgekehrt sind, werden alle diese Begriffe in uns übergehen und für uns offensichtlich sein. Denn sie werden sich in unserem spirituellen Körper abspielen.

Deshalb sollten wir nicht verzweifeln, wenn wir diesen ganzen Stoff nicht mit unserem Verstand erfassen können. Wir müssen eine innere Veränderung herbeiwünschen, damit all das in unsere Natur übergeht und noch nicht einmal Worte bedarf!

Wie es für mich natürlich ist, dass es um mich herum Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen gibt, so klar werde ich auch die gesamte spirituelle Realität sehen.

Sobald die spirituelle Welt sich mir offenbart hat, hört sie auf, eine „Wissenschaft“ für mich zu sein, sie wird einfach zu meinem Leben.

Macht euch keine Sorgen, niemand wird uns dieses Wissen abfragen und von uns verlangen, dass wir es auswendig lernen. Das wird ohnehin nichts nützen.

Selbst wenn man nichts im Kopf behalten hat, ist das Wichtigste, dass man nur die Absicht behält. Alles andere ist unwichtig, selbst wenn ich vergessen habe, was ich einen Augenblick davor gelernt habe. Wichtig ist, das Ziel und die richtige Einstellung zum Studium nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus dem Unterricht zum Vorwort zu „Panim Meirot“ vom 27.06.2010

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Antworten auf eure Fragen – 12

Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 8“

Was ist das Ziel der Schöpfung?

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat: „…dass der Mensch alle Fehler der Schöpfung korrigiert…“ Was sind das für Fehler der Schöpfung, wenn der Schöpfer alles als vollkommen erschaffen hat? Etwas Vollkommenes kann doch keine Fehler haben.

Meine Antwort: Die Verhüllung des Schöpfers gibt uns die Möglichkeit, das Verhüllte zu vervollständigen, d.h., so wie Er zu werden, indem wir Ihn nur als Beispiel dafür, wie wir sein müssen, enthüllen.

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat von Baal haSulam: „Alle Welten, Seelen und alles, was in ihnen bis zur Endkorrektur geschehen wird, sind bereits in der Unendlichkeit in all ihrer Pracht und Vollkommenheit enthalten“.

Wenn die ganze Vollkommenheit in einem korrigierten Zustand existiert, woher kommt dann das von uns gesehene verzerrte Bild und woher kommen wir?

Meine Antwort: Von der Verhüllung des Schöpfers in Bezug auf uns, um uns die Möglichkeit zu geben, uns selbst zu vervollständigen

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Die zukünftige Welt im nächsten Augenblick

Wir befinden uns in einem System der Seelen, die miteinander verbunden sind und in einem korrigierten Zustand existieren, welcher von vornherein vom Schöpfer erschaffen wurde.

Es steht geschrieben: „Das Ende der Handlung befindet sich in dem ursprünglichen Gedanken“. Der Schöpfer erledigt alles mit Seinem Gedanken. Er denkt etwas und es wird wahr.

Wir müssen durch unsere eigene Arbeit den gleichen Zustand erreichen. Wozu? – Damit wir in diesem Zustand alle Abstufungen von Eigenschaften, alle Komponenten erkennen und uns bestimmend und diesen Zustand empfindend und erkennend fühlen können.

Deshalb befinden wir uns bereits in diesem Zustand, nur in einer völligen Bewusstlosigkeit. Was müssen wir tun? – Um die Erlangung des Bewusstseins bitten. Ich will sehen, erfahren, spüren, wo ich mich befinde!

Welcher Zustand in der von mir wahrgenommenen Welt ist jenem spirituellen, von dem Schöpfer erschaffenen Zustand ähnlich? – Das ist die Verbindung zwischen uns, die wir anstreben.

Im Moment lässt mich die falsche Verbindung zwischen uns „diese Welt“ wahrnehmen. Ich nehme sie so wahr, weil ich nur mich wahrnehme, ich bin ganz und gar in mich selbst vertieft.

Wenn aber meine Organe anfangen, andersherum, von innen nach außen zu arbeiten, werde ich die wahre Realität, in der ich mich befinde, wahrnehmen.

Diese Wahrnehmungsveränderung „von innen nach außen“ geschieht schrittweise, im Laufe der 125 Stufen, durch unsere Arbeit, unsere Anstrengungen, unsere Bitte darum, dass es passiert.

Wo wird dieser ganze Prozess realisiert, damit ich mich keinen Illusionen hingebe, nicht durcheinander komme und keine Fehler mache? – In der Gruppe, in meinem jetzigen Zustand muss das von mir praktisch realisiert werden.

Genau darum bitte ich. Es ist alles sehr greifbar und einfach: Es gibt eine Gruppe, in der alle danach streben, eine Verbindung untereinander herzustellen. Darum bitten wir, während wir das Buch Sohar lesen.

Warum? Weil wir während des Lesens dieses Buches unsere wahre Verbindung erwecken, in der die Kraft, die zwischen uns herrscht und „Schöpfer“ genannt wird, anwesend ist.

Dann haben unsere Erwartungen auch eine Chance, in Erfüllung zu gehen, selbst wenn sie nicht echt, sondern künstlich sind. Darüber steht geschrieben: „Wir werden tun und wir werden hören“.

Diese Haltung unserem Zustand, dem Studium und dem gegenüber, was passieren soll, nennt sich Absicht und unsere Arbeit nennt sich innere Arbeit des Menschen bzw. Arbeit des Schöpfers.

Die Anwendung dieses Systems durch das Buch und die Kraft, die in uns herrscht, nennt sich Wissenschaft der Kabbala.

Das sind alles Etappen, in denen sich der Schöpfer der Schöpfung enthüllt. Was bedeutet „Enthüllung des Schöpfers“? – Die Enthüllung der Kraft des Gebens in uns.

Aus diesem Grund nennt sich der Schöpfer Bore (Bo – komme und Re – siehe). Letztendlich machen wir die Arbeit des Schöpfers, darin besteht die ganze Wissenschaft der Kabbala.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 04.07.10

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