Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Zeit – zu lernen und die Zeit – zu tanzen

Eine Frage, die ich erhielt: Sie sagen, das es nur während des Unterrichts möglich ist, das Licht heranzuziehen, das zur Quelle zurückführt.

Was ist dann der Sinn der Lieder, der Tänze und der Versammlungen der Freunde auf dem bevorstehenden Mega-Kongress?

Meine Antwort: Alle Systeme der Natur entspringen vier Stadien der Verbreitung des direkten Lichtes, worin es die Kombination von zwei Kräften gibt – des Erhaltens und des Gebens – oder des Lichtes Chassadim und des Lichtes Chochma.

Sie arbeiten wie der Kolben – ein Teil füllt sich an, der andere wird leer und so weiter in der zeitlichen Abwechslung. Es geschieht die abwechselnde Füllung und die Entleerung in den Stadien аlef (1), bet (2), gimel (3) und dalet (4).

Auf dieselbe Weise arbeiten alle Systeme in unserer Welt, gleich dem Pulsieren des Herzens. Es gibt keine Bewegung ohne sich gegenseitig abwechselnde Füllung und Entleerung.

Auch in unserem geistigen Aufstieg: wenn wir lernen – ist es eine Periode, wenn wir uns vereinigen, tanzen oder singen – ist es eine andere Periode. Sie sind verpflichtet, abgewechselt zu werden.

Unsere Welt ist so aufgebaut, dass der Mensch arbeitet, um sich zu ernähren und die Kinder aufziehen soll. Was erreichen wir eigentlich, wenn wir diese Handlungen ausführen? –

Wenn wir in uns selbst eintauchen oder uns mit dem Schöpfer unterhalten, dann werden diese zwei Kräfte unbewusst von einer Eigenschaft zur anderen Eigenschaft – das Erhalten und das Geben – weitergeleitet. Keter – Chochma – Bina – SA – Malchut, das Licht Chochma – und das Licht Chassadim, eins füllt sich auf, das andere wird leer (siehe TES, Teil 5. „Mati ve ло mati“ – „der Eingang und der Ausgang des Lichtes in die Seele“).

Deshalb gibt es die Zeit für die Vereinigung und die Zeit für das Studium. So haben die Kabbalisten beschlossen.

Und deshalb veranstalten wir einmal pro Woche die weltweite Versammlung der Freunde, einmal pro Monat – die regionalen Abende der Einheit, und einmal alle paar Monate – die weltweiten Kongresse.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 11.07.2010

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Willkommen in der Welt des Gebens

Aus dem Brief №26 von Baal HaSulam „Die Früchte der Weisheit“: „Die goldene Glockenblume und den Granatapfel sieht man entlang dem Mantelschoß, und man wird den Ton hören, wenn der Hohepriester ins Heiligtum eingehen wird“.

Das Wort „Effod“ (das Gewand des Hohepriesters) kommt von den Worten „Wo gibt es die Tür hier?“ Denn dort, wo es eine Tür gibt, gibt es auch einen Eingang, selbst wenn er geschlossen ist.

In der materiellen Welt kann man die geschlossene Tür oder den geschlossenen Eingang sehen, in der Spiritualität jedoch ist nur der geöffnete Eingang sichtbar.

Man kann ihn nur infolge des vollständigen Glaubens erkennen: dann wird die Tür sichtbar – und im selben Augenblick verwandelt sie sich in den Eingang.

In dem Moment, wenn der Mensch den vollkommenen Glauben (das volle Maß des Gebens) erreicht, öffnen sich der Eingang und die Tür, die eine Einheit bilden. Und davor sieht er noch nichts: weder die Tür, noch den Eingang – und plötzlich werden sie geöffnet.

Also existierte die Tür früher oder nicht? Sie gab es nicht, denn es ist die Eigenschaft, die sich der Mensch angeeignet hat, die sich in den Eingang und in die Tür verwandelt, damit er reingehen kann.

Die materiellen Türen existieren unabhängig davon, ob der Mensch bereit ist oder nicht, durch diese zu gehen. Aber in der Spiritualität müssen wir unsere Kelim (die geistigen Gefäße) vorbereiten, um darin die neue Realität empfinden zu können.

Und davor existiert sie nicht. Wir geben ihr die Form, deshalb werden sowohl der Eingang als auch die Tür vom Menschen gebaut, dank dem vollkommenen Glauben – dank dem Geben.

Im Laufe der Erziehungsperiode schwankt der Mensch hin und her, gleich denjenigen, die auf der Suche nach der Tür sind.

In die letzte Sekunde des Aufstiegs ist er dem Eingang sehr nah – aber gerade dann ermüdet er plötzlich und kehrt zurück.

Der Mensch hat eben keine Kräfte, um die Tür zu öffnen, und er führt sein Leben weiter, auf der Suche nach dem Eingang, den er nicht erreichen kann.

Unser Weg besteht aus den Aufstiegen und Abstiegen, aus den zahlreichen Versuchen, bis im Menschen das dringende Bedürfnis gebildet wird.

Denn wir müssen unsere Wünsche vorbereiten. Die Spiritualität hat so lange keine Form, bis wir diese selbst erschaffen werden – der Mensch ist so lange für die richtige Wahrnehmung, Reaktion und folgende Klärung nicht bereit, bis es alle vier Niveaus jedes Wunsches durchgeht.

Und allmählich wird er alle Klärungen sammeln, die später in eine Form vereinigt werden, die er im Licht offenbart.

Das Einzige, was man hier machen kann ist die Beschleunigung der Zeit seiner Entwicklung. Aber wir sind verpflichtet, alle Zustände durchzugehen.

Aus dem Unterricht nach dem Brief von Baal HaSulam, 09.07.2010

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