Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ich antworte auf ihre Fragen, Teil 13

Antworten auf Ihre Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung“, Teil 12

Warum musste der Schöpfer uns diese Last der Schöpfung aufbürden?

Die Frage: Das Zitat: „Dann wird (die eigenständig erreichte) Vollkommenheit zur (verdienten) Belohnung für (ihre) Arbeit, die im Begreifen des Schöpfers bestand. Und das alles (die Erschaffung des Übels und die Möglichkeit seiner Korrektur in das Gute) stammt nur aus Seinem Wunsch, (den Geschöpfen) das vollkommene Gute zu geben“.

Wenn wir jetzt versuchen werden, die Beziehungen zwischen uns (den Geschöpfen) und dem Schöpfer vorzustellen, dann ähneln sie eher: der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn / den Eltern und dem Kind / dem Mann und der Frau / Freunden… Oder sind das völlig andere Beziehungen? Lohnt es sich überhaupt, sich etwas vorzustellen.

Meine Antwort: Wir können uns unsere Beziehungen mit dem Schöpfer nicht vorstellen, wenn wir uns mit der Wissenschaft der Kabbala beschäftigen, die uns den Schöpfer offenbart. Aber bis wir begonnen haben, Ihn offenbar so zu empfinden, wie wir alles in unserer Welt wahrnehmen, ist es besser Ihn uns als einen barmherzigen, aber dennoch strengen Vater vorzustellen.

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Erfüllung ist der Schirm und das reflektierte Licht.

Wir denken immer an die Erfüllung. Dafür sind wir auch geschaffen worden. Aber die vollkommene Erfüllung ist nur in einem unbegrenztem Verlangen möglich. Solches Verlangen kann nur ein äußeres Verlangen sein, das sich ständig erneuert. Du füllst es mit Geben und Liebe auf und fühlst dich deswegen in einem Zustand der Vollkommenheit und Ewigkeit. Gebend zu sein bedeutet, ein Verlangen und eine Möglichkeit zu geben zu haben, damit das Verlangen und die Möglichkeit zu geben nie enden.

Aber das Ziel der Schöpfung ist nicht das Geben, sondern die Erfüllung der Geschöpfe. Aber das Ziel des Schöpfers ist doch, die Geschöpfe aufzufüllen, ihnen Genuss zu bereiten, damit sie von Ihm bekommen?
Aus der Perspektive des Schöpfers stimmt das. Aber aus unserer Sicht besteht das Empfangen darin, dass wir durch unser Empfangen dem Schöpfer erlauben, uns zu geben und bringen somit uns selbst und Ihm den kontinuierlichen, ewigen Genuss.
Das heißt, das Ziel meiner Arbeit besteht darin, ständig nach dem Schöpfer zu streben, und dieses Streben, diese Passion sind auch meine Erfüllung. Denn die Erfüllung vom Parzuf sind der Schirm und das reflektierte Licht. Heute verstehen wir diesen Zustand noch nicht ganz. Er scheint uns künstlich, abstoßend, nicht echt oder wirklich.
Aber auch heute leben wir nur im Maß unserer Erfüllung, nur ist diese egoistisch und deswegen begrenzt sie sich auf Leiden! Echte Erfüllung ist kein direktes Licht, sondern eine Erfüllung durch Geben; echte Erfüllung sind der Schirm und das gespiegelte Licht.

Wie kann ein Schirm aufgefüllt sein? Ein Schirm wirft das Licht zurück, lässt nichts in unsere Seele (Parzuf) eindringen, stellt ein Hindernis dar. Wie kann ein Hindernis eine Erfüllung geben? Aber wenn ich selbst dieses Hindernis aufstelle und von selbst schaffe, das erfüllt mich wie mein Geben an den Schöpfer. Denn das ist ein Hindernis gegen meinen Egoismus, gegen meinen Wunsch zu genießen, wie der Gast, aber nicht gegen den Gastgeber ( s. die Parabel)

Dieses Hinderniss erlaubt mir, nichts umsonst zu bekommen, wobei das reflektierte Licht meine Erfüllung ist. Denn dadurch kann ich auch etwas um des Gebens willen tun. Das erfüllt mich. Wenn dies so ist, wozu brauchen wir überhaupt die Erfüllung? Sie ist nur notwendig, damit der Schirm und das reflektierte Licht existieren können.

Denn der Schöpfer genießt nicht von einer Erfüllung, sondern vom Geben. Ich genieße auch, weil ich gebe. Das bedeutet die Ähnlichkeit der Eigenschaften, die Verschmelzung mit Ihm.

Deswegen sind das ursprüngliche vom Schöpfer erschaffene Verlangen zu genießen und eine Erfüllung Ihm gegenüber nur die notwendigen Bedingungen, auf deren Basis und über ihnen ein neues Verlangen und eine neue Erfüllung zu bilden. Und ICH schaffe sie!

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