Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Immer mit mir – Teil 7

 

Schock

 

Wir saßen in einem leeren Raum im Haus. Es war dunkel, der Donner rumpelte wieder, Blitze funkelten, der Winter erwies sich als stürmisch, doch hier war es warm und gemütlich. Nun, wo wollten wir noch hin?! Wir begannen zu lernen.

Normalerweise beginnen wir mit „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ sagte Hillel.

Ich dachte: „Dabei kann ich ihn testen”. Wir haben diese Einführung studiert. Ich wusste damals nicht, dass das „Lernen“ in der Kabbala nicht dasselbe ist wie in der Physik und Mathematik. Das Wissen spielt hier keine Rolle. Das Verständnis davon kommt später. Während ich mir selbst sicher war und mich darauf vorbereitete, Hillel zu testen, saß er vor uns, krank, müde und wischt sich seine tränenreichen Augen mit einem Taschentuch ab,er seufzte.

Ich sah ihn an, und ich dachte nicht einmal im Traum daran was gleich passiert. Er begann den ersten Satz aus der Einführung in die Wissenschaft der Kabbala zu lesen und zu erklären…

– Rabbiner Hanania ben Akashiya sagte, “las er“. Der Schöpfer wollte Israel ehren… Im Hebräischen ist das Wort „ehren“ dem Wort „Reinigung“ ähnlich. Dies warf zwei Fragen auf:

  1. a) Was ist das Privileg, das der Schöpfer uns gewähren möchte?
  2. b) Was ist das für eine „Unreinheit“, von der Er uns säubern will?

Hillel hebt seine tränenreiche Augen auf uns und fragt nach Baal Sulam:

– Also, wovon will er uns befreien?

Er wartet nicht auf unsere Antwort und beginnt zu erklären.

Diesen Moment vergesse ich nie. Plötzlich fühlte ich mich, als wäre ich buchstäblich an den Stuhl gefesselt. Ich zitterte. Ich sah ihn an und konnte meine Augen nicht von ihm ablenken. Noch nie in meinem Leben hatte ich eine so klare, präzise und wissenschaftliche Erklärung gehört. Vor mir stand kein kranker, alter Mann, sondern ein Kämpfer mit Schild und Schwert in der Hand. Das war kein müder, niemandem bekannter Lehrer, sondern ein Großer Weiser. Die Welt hat so einen noch nie gesehen.

Er erklärte die kompliziertesten Dinge, „Quantenphysik, höhere Mathematik“ der spirituellen Welt, aber in einer sehr einfachen Form, mit genauen Definitionen, einfach und klar. Er offenbarte uns den großen Baal HaSulam. Er drehte uns den Verstand um.

Wie fühlte ich mich damals? Nun, wie fühlt es sich an, den schrecklichen Schmerz, das große Leiden, die tödliche Krankheit loszuwerden, wenn bei Ihnen bereits diagnostiziert wird: “unheilbar!” Doch plötzlich stellte sich heraus, dass es eine Heilung gibt, und du wirst dich definitiv erholen.

All meine Fragen: „Wofür ich?“, „Warum ich?“, „Woher komme ich?“, „Wer bin ich?“, alle meine persönlichen Fragen, die mich verletzt haben und globale Fragen gleichzeitig: „Wofür ist die Welt da?“, „und das ganze Universum?“ – alles klärte sich plötzlich auf, es stellte sich heraus, dass sie eng miteinander verbunden sind, und es gibt Antworten auf sie. Ich verstand – „Ich habe es gefunden! Hier ist es echt! Lass es bloß nicht los!“

Und vor allem fühlte ich mich, als wäre ich zu Hause. Dass mein Weg voller Verzweiflung und ohne Ausweg, mit Leere und Depression, dass er hier in diesem Haus, am Rande von Bnei-Brak, endet.

[# 242091]

Fortsetzung folgt…