Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Haus, in dem sich der Schöpfer und die Schöpfung treffen

Wir werden noch feststellen, dass wir alle Menschen, die es auf der Erde gibt, brauchen – jeden von den sieben Milliarden.
Die Umgebung wirkt wie ein Kraftverstärker auf den Menschen, denn die eigene Kraft jedes einzelnen ist sehr klein.
Je mehr Menschen der Gesellschaft angehören, in deren Einfluss ich mich begebe, desto größer ist die Kraft, die ich erlange.
Das wird die Höhe der Stufe, auf der ich mich dem Schöpfer angleichen kann, und das Maß der Verschmelzung mit Ihm bestimmen.
Allein werde ich das nicht erreichen können. Eine kabbalistische Gruppe ist der Ort, an dem ich mich an den Schöpfer anhefte, und sie bestimmt, in welcher Höhe ich mich Ihm angleichen werde.

Die Gruppe wird für mich zu dem Haus, in dem sich der Schöpfer und die Schöpfung treffen. Und wenn wir uns mit Ihm treffen, dann gibt es mich nicht mehr – es gibt ein „WIR“, das für mich zu meinem „ICH“ geworden ist.

„Ein Gefangener kann sich nicht selbst aus dem Gefängnis befreien“, doch das können für ihn seine Freunde tun, indem sie ihn mit Spiritualität begeistern und ihm ihre Kräfte geben.

Und jeder muss daran denken, wie er dem Freund helfen kann, jeden seiner Zustände mit dem Ziel zu verbinden, ihre Notwendigkeit zu begreifen und sich über die „Sünder“ zu freuen, die sich in ihm enthüllen.

Es ist unwichtig, welche Zustände wir durchlaufen, ob Aufstiege oder Abstiege. Wichtig ist, dass wir dem Ziel näherkommen.
Dann verstehen wir, dass wir sie durchlaufen müssen, wie auch ein Kranker eine Behandlung durchläuft, die für ihn vielleicht unangenehm ist, aber er freut sich bereits auf seine Genesung.

Deshalb muss man einander gegenseitig die Stimmung heben, aber sich nicht einfach leichtfertig vergnügen, sondern einander den Lebensgeist, d.h. das spirituelle Leben, das den Menschen erfreut, schenken.

Die Stimmung ist deshalb so wichtig, weil sie Lebenskraft spendet. Gehobene Stimmung erreicht man nicht mit Hilfe des materiellen Lebens, weder durch Reichtum noch durch Macht.

Hier kann nur ein Mensch dem anderen helfen, der die Kraft des Glaubens, die Kraft des Lebens – d.h. die Unterstützung der Umgebung, das einzige Mittel, das uns voranbringt – verloren hat.

Nur ein anderer Mensch kann uns die Empfindung der Wichtigkeit des Gebens, der Sicherheit und des erfüllten Lebens suggerieren.
Hier muss jeder seinem Freund helfen und selbst vorleben, wie man zu dem Ziel, das jeden Augenblick erreicht werden kann, strebt.

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Wie kann ich Freunden gegenüber Liebe zeigen…

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich Freunden gegenüber Liebe zeigen, wenn ich mich noch nicht in der spirituellen Welt befinde?

Meine Antwort: Du musst allen zeigen, wie feinfühlig, wie konsequent du in deinem Bestreben nach Spiritualität bist, wie sehr du dich an der Arbeit, an der Verbreitung beteiligen willst, wie bereit du bist, dich mit den Freunden zu verbinden und sie zu lieben – wie sehr du dich eben einbringst.weiter…
Du musst offen mit Beispiel vorangehen, das wird die anderen erwecken. Schaut mal, wie wir in dieser Welt mit unseren Kindern umgehen – wir gehen ständig mit Beispiel voran und erwecken sie so zum Handeln. Wenn wir wollen, dass das Baby uns anlächelt, lächeln wir es an.
Genauso muss man sich gegenüber einem Freund verhalten. Wenn ich irgendetwas für ihn mache, lasse ich mich im nächsten Moment von seiner Reaktion beeinflussen.
Selbst wenn ich meine Begeisterung für die Spiritualität vorgespielt haben sollte, hat diese vorgetäuschte Begeisterung ihn angesteckt und erweckt. Und seine Begeisterung erweckt mich tatsächlich.
Ich habe mit einer Lüge begonnen und mich dadurch wirklich begeistern lassen! Genau dafür baue ich mir die Umgebung auf, um ihr Verlangen für mich als Gesetz gelten zu lassen.
Die ganze Zeit beeinflusse ich die Umgebung, indem ich meine Liebe zu Freunden, die Wichtigkeit des Ziels und die Bereitschaft, mich zu annullieren, zeige und daraufhin von ihr all diese Komponenten, mit deren Hilfe ich den Schöpfer erreiche, zurückbekomme. Und ich bekomme so viele davon, wie viele Menschen es in der Gruppe gibt.
Von der Gruppe bekomme ich die korrigierten Kräfte, die es nicht in mir gibt!

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Die Welt in einem Zerrspiegel meiner Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wie soll man dagegen ankämpfen, dass die täglichen Unterrichte zur Gewohnheit werden?
Meine Antwort: Das ist ein Problem. Die Gewohnheit stumpft die Sinne ab und zerstört alles, indem sie eine unseriöse Einstellung zur Folge hat. Dagegen muss man gemeinsam ankämpfen! Sonst werden wir unsere Entwicklung nicht beschleunigen können und auf den Eintritt in die Spiritualität jahrelang warten müssen.
Es ist nicht möglich, dieses System zu verändern, denn es existiert bereits! Und du bist bereits an das System angeschlossen, du musst nur anfangen, selbst daran teilzunehmen.
Und in dem Maße, in dem du daran teilnimmst, wirst du plötzlich sehen, dass die Freunde, die dir unkorrigiert vorkamen, in Wirklichkeit ein korrigiertes System darstellen. Und nur du allein bist unkorrigiert!
Du willst dich nicht daran anschließen, deswegen zeigt es sich so, als ob es ringsherum andere Menschen mit unterschiedlichen Verlangen gäbe. Doch so ist es nicht!
Du wirst plötzlich spüren, dass du dich innerhalb eines Systems befindest, wo nur du allein über freien Willen verfügst, zur Spiritualität zu erwachen oder nicht zu erwachen, um die anderen zu erwecken, die daraufhin dich erwecken. So sind die Verhaltensregeln dieses Systems. Und außer dir sind alle unfrei!
Doch weil du nicht bereit bist und dich diesem System nicht anschließen willst, wurde dieses ganze Theater vor dir erschaffen: Freunde, alle möglichen Menschen, die ganze Welt um dich herum, dieser ganze Rummel…
Dir wurde die Möglichkeit gegeben, diese Kräfte so um dich herum zu organisieren, dass sie dich zur Spiritualität erwecken – durch äußere Einwirkung.
Nutze Neid, Hass, Ehrgeiz, die dir gegeben wurden – beneide die anderen, liebe und hasse sie, erwecke dich selbst mit allen Mitteln durch alle dir gegebenen Eigenschaften.
Deshalb erscheint dir das höhere System, Malchut der Welt der Unendlichkeit, als die Welt, die du im Moment um dich herum siehst. Vielleicht dachtest du, dass es sich irgendwo dort oben im Himmel befindet? Es ist nirgendwo anders, als hier direkt vor dir, du siehst es nur mit deinen schlechten Augen in dieser verzerrten Form.

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Für wen soll ich das Licht bitten?

Eine Frage, die ich erhielt: Für wen bitte ich das Licht, das zur Quelle zurück bringt, für mich oder für meine Freunde?

Meine Antwort: Der Mensch bittet, indem er von dem tiefen inneren Bedürfnis ausgeht, aus dem Verlangen. Das Verlangen muss für die Gesellschaft sein. Denn wenn wir über die Spiritualität sprechen, gibt es in der Spiritualität keine persönliche, individuelle Rechnung.

Man kann nicht sagen, dass ich in der Spiritualität existiere. Ich – heisst ein System, eine Gemeinschaft der Seelen, in der ich eingeschlossen bin. Deswegen kann der Mensch dort im Spirituellen nicht alleine stehen, von den anderen abgetrennt.

Für welches Leben erbittet er die Kraft? Die Lebenskraft für den gemeinsamen Körper der einen Seele. Er muss die Kraft bitten, um diesem Körper zu geben. Sein ganzes Leben wird davon bestimmt, wie viel er an das gemeinsame System hingibt.

Deshalb, auch wenn sein Gebet durch den Wunsch, die Kräfte zu empfangen, verursacht wird, ist ein Gebet dafür, die Kräfte an den gemeinsamen Körper der Seele zu geben. Deshalb ist es unwichtig, ob er für sich oder für andere bittet – das ist dasselbe Gebet.

Wenn wir davon sprechen, dass es ein „Gebet der Einzelnen“ und ein „Gebet der Vielen“ gibt – sprechen wir von dem noch unkorrigierten Gebet. Es gibt kein anderes Gebet – nur das „Gebet von Vielen“ – das Gebet für die Gesellschaft.

Aber solange sich der Mensch in dem noch nicht komplett korrigierten Zustand befindet, bittet er zum Teil für sich und zum Teil für die Gesellschaft. Dementsprechend wird er korrigiert, er wird genauer ausgerichtet oder seine Richtung wird verfeinert, damit er fühlt, wo es besser ist und wo schlechter, und so kommt er zum richtigen Gebet.
Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.05.2010

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Innere Arbeit eines Kabbalisten, 23.05.2010

„Liebe zu Freunden“

1. Wozu brauche ich die Liebe zu Freunden?

Liebe zu Freunden bedeutet Verbindung zwischen den Seelen.

„Ich“ bedeutet meine Seele, „Freund“ bedeutet eine fremde Seele, und „Liebe“ bedeutet eine solche Verbindung zwischen uns, bei der er für mich und ich für ihn wichtiger sind, als jeder für sich selbst. Ich muss seine Verlangen wichtiger als meine eigenen wahrnehmen, das bedeutet „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Das ist aber nicht die Wahrnehmung von Verlangen unserer Welt und ihre Befriedigung, sondern die Vereinigung von unseren Verlangen, den Schöpfer zu erreichen.

Das heißt, ich baue eine vollkommen neue spirituelle Konstellation auf – die gemeinsame Seele von Adam Rishon, die vorher niemals existiert hat und die über allem Materiellen steht.

2. Warum habe ich ausgerechnet diese Freunde und die Freunde mich ausgesucht?

Habe ich denn wirklich diese Freunde ausgesucht? Die höhere Kraft hat mich zu dieser Gruppe geführt. Wo fängt denn mein freier Wille an?

Unseren freien Willen bauen wir jeden Tag selbst auf, indem wir ständig überprüfen, wofür wir uns mit den Freunden verbinden müssen:

– Sehe ich in ihnen und sie in mir den Punkt im Herzen – das Verlangen, uns zu vereinigen und die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erreichen?

– In welcher Beziehung zueinander müssen wir stehen, um Ihn zwischen uns zu enthüllen, gemäß dem Gesetz der Ähnlichkeit von Eigenschaften?

3. Muss jeder der Freunde seine Liebe offen zeigen, oder reicht es, wenn sie in seinem Herzen verborgen ist?

Jeder muss seine Liebe gegenüber der Gruppe offen zeigen. Dadurch wird er die Liebe in den Herzen seiner Freunde vergrößern und lässt sich später selbst von ihnen begeistern. Wenn er vorher nur eine – seine eigene – Kraft der Liebe zu Freunden gehabt hat, wird er jetzt Kräfte von allen Freunden in der Gruppe bekommen.

Man muss immer das Ziel der Gruppe im Kopf behaltendie Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Eine kabbalistische Gruppe gründet auf der Liebe zu Freunden, weil das ein Sprungbrett zum Erreichen der Liebe zum Schöpfer ist.

Deshalb müssen wir einander Beispiele der Nächstenliebe geben.

4. Muss man genau wissen, woran es jedem Freund fehlt, um ihn zu erfüllen, oder reicht es, die Freunde im Allgemeinen zu lieben?

Es reicht, die Freunde im Allgemeinen zu lieben, um sicher zu sein, dass es dem Freund an der Motivation, an der Unterstützung auf dem Weg, an der Begeisterung, an der Empfindung der Wichtigkeit des Schöpfers und der Gruppe fehlt – und ihm all das nach Möglichkeit anzubieten. [Rest des Beitrags lesen →]