Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie sind Leiden zu vermeiden?

Während der Analyse der eigenen Wünsche muss man so tief in die Materie eindringen, dass man versteht, wie all diese Wünsche zusammen mit ihrer egoistischen Absicht vom Schöpfer stammen. Folglich muss man die Tiefe des Wunsches erreichen und aus der Wurzel heraus begreifen, woher dieser Wunsch eigentlich kommt. Wenn wir aber später enthüllen, dass der Wunsch und seine egoistische Absicht vom Schöpfer kommen, dann werden wir auch verstehen, dass es keine andere Wahl gibt, als dass wir um die Veränderung der Absicht bitten, um damit zum Schöpfer zu kommen!

Andernfalls braucht der Mensch die Tora nicht. Er schreit nicht um Hilfe und wendet sich nicht an den Schöpfer. Er sieht sich nicht als die Schöpfung an, auf welche die Kraft einwirkt, an die man sich auch wenden kann. Unser egoistischer Anfang ist ein Engel, der uns dem Schöpfer näherbringt. Wir bekommen die Schläge und begreifen im Endeffekt, dass sie alle einen Grund haben, und sie alle von jemandem geschickt werden, der sich höher als wir befindet. Man kann zu dieser Schlussfolgerung auf dem Leidenswege kommen, oder aber mit Hilfe des Studiums, der Umgebung und der spirituellen Entwicklung.

„Der Weise sieht die Zukunft“, den sich bildenden Zustand, noch lange bevor er erreicht ist und kann ihn deshalb verändern. Die physischen Leiden dieser Welt verwandeln sich in Liebesleiden, wenn man ein wenig Licht an sich heranzieht und darauf bemessen empfinde ich meinen eigenen Zustand. Dann beginne ich darunter zu leiden, dass ich keine Nächstenliebe und keine Liebe zum Schöpfer empfinde. Genau hier liegt der Ausgangspunkt unserer freien Wahl. Es ist wichtig, an die Wurzel des Leidens zu gelangen, und zu verstehen, dass alles absichtlich von oben geschickt wurde.

Als ein Zeichen dafür, dass die Tiefe und die Wurzel erreicht wurden, dient das Verständnis, dass es keine andere Wahl gibt, und wir beginnen, an den Schöpfer zu appellieren. Wenn wir das Leiden immer noch mit allerlei Gründen in dieser Welt oder mit uns selbst verbinden, dann haben wir den eigentlichen Tiefstand noch nicht erreicht.

Ich vertiefe mich in das Leiden, steige auf seinen Stufen hinunter: Alef, Bet, Gimel (Unbelebtes, Pflanzliches, Tierisches) und denke daran, dass ich Schläge von der Natur bekomme. Wenn das letzte Stadium, Bchina Dalet, erreicht ist, dann wird mir enthüllt, dass sein Ursprung höher als die Natur ist, nämlich der Schöpfer ist, wie der strafende Finger des Schöpfers.

Kann man aber diesen Prozess mildern oder beschleunigen? Ja, es ist möglich! Dafür wurde uns eben die Tora gegeben, um nicht den Weg der Leiden zu betreten, sondern freiwillig den schnelleren und den leichteren Weg zu gehen. Ich organisiere um mich herum die Gruppe, und ziehe von oben mittels des Studiums das Licht heran, z.B. mit dem Studium des Buches Sohar, und komme somit schneller zum Ziel. Dies ist der Weg der Tora. Der Unterschied zwischen den beiden Wegen liegt in tausend Jahren von Leiden.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch, 17.05.2010

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Auf dem Übergang zu einer neuen Welt

Analytik: Wir treten in eine neue Phase, über die wir noch nichts wissen. Wir wissen nur, dass der Übergang der problematischste Zustand ist, in welchem riesige Leiden und Verluste möglich sind, sogar dann, wenn die Zukunft besser als die Vergangenheit sein kann. Aber wie durchlebt man ihn?

Bemerkung: Richtige Gedanken beginnen sich zu formen. Wir befinden uns tatsächlich in einem Übergang von der Welt, die auf egoistischem Empfangen gegründet ist, in eine Welt die auf altruistischem Geben gegründet ist.

Entweder führen uns ständige Leiden zur Realisierung, dass wir genau diese Welt brauchen oder ein Verstehen des Programms, nach welchem die Natur arbeitet. Auf dem ersten Weg, dem des Leidens, sind wir schon.

Wenn wir jedoch den Menschen die Ursache der Geschehnisse erklären, können wir die Zeit, mit der wir die Notwendigkeit erkennen, unsere Gesellschaft, unsere eigene Einstellung zur Welt verändern zu müssen, verkürzen.

Aber das Verstehen alleine, dass unser Egoismus das eigentliche Böse ist und mit dem Geben, mit Liebe ausgetauscht werden muss, um dieses Leben auf der Erde fortsetzen zu können, reicht nicht aus. Wir brauchen eine Kraft, um uns ändern zu können, und diese existiert nicht in unserer Welt!

Hier beginnen wir zu verstehen, warum Kabbala, die Methodik der Korrektur unserer Natur uns auf eine so ungewöhnliche Art und Weise weitergegeben wurde, warum es ohne sie absolut unmöglich ist, sich zu ändern, und folglich zu überleben.

Die Versuche, unsere Natur zu ändern, führten zur Entstehung von verschiedenen Religionen und Glauben. Ihre Ergebnisse sehen wir: das Böse ist geblieben und entwickelt sich weiter zusammen mit ihnen.

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Die Vorbereitung auf das Erhalten der Tora – des Lichtes der Korrektur

Die Tora – als Kraft der Korrektur, bringt uns der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer näher. Ab dem Zeitpunkt, wo wir dem Schöpfer gleich werden, heißen wir Adam, und jeder von uns heißt Ben-Adam (ein Mensch) – sein Teil. Adam kommt von dem Wort ‚Edame‘, das „dem Schöpfer ähnlich“ bedeutet. Somit wird nun als „Mensch“ derjenige bezeichnet, der die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreicht hat und nicht die von den in unserer Welt existierenden Milliarden von Menschen.

Wenn wir uns bewusst werden, dass wir die Möglichkeit zur Korrektur haben, dann feiern wir, die zukünftigen „Menschen“, die Gabe der Tora, die das Mittel hierfür ist! Folglich braucht man den entsprechenden Wunsch, um die Tora bzw. das Mittel zur Erhöhung auf das Niveau des Schöpfers benutzen zu können. Wir sind täglich bemüht, unsere irdischen Probleme zu lösen – wie entwickelt man jedoch das Streben nach Spiritualität, den Wunsch zur Erreichung der danachfolgenden, höheren Dimension? Dafür ist eben die Vorbereitung auf das Erhalten der Tora notwendig.

Es ist geschrieben, dass der Schöpfer uns die Tora jeden Tag schenkt. Dieses Mittel steht immer zur Nutzung bereit und hängt nur von unserem Wunsch ab. Deshalb muss ich vorerst den inneren Wunsch wachsen lassen, um mich später von der tierischen Stufe bis zum Eingang in die neue Welt, in die Spiritualität erheben zu können. Wenn ich jedoch keinen vergleichbaren Wunsch habe, dann werde ich weiterhin wie ein Tier leben und dieses Mittel nicht wahrnehmen, weil ich dazu kein Bedürfnis habe. Ich werde nichts verstehen und nichts wünschen, was über die Ebene dieser Welt hinausgeht.

Oder ich komme schon in der Spiritualität voran, aber verfüge noch nicht über den ausreichenden Wunsch, um mit Hilfe dieses Mittels, in die höhere Dimension überzugehen, und soll mich deshalb auf das Erhalten der Tora vorbereiten. Nur wenn ich mein eigenes Böse enthüllt habe und abgeklärt habe, was ich korrigieren muss, um den Schöpfer, das Geben und die Liebe zu erreichen, bedeutet dies, dass ich mich für die Tora vorbereitet habe. Und wenn ich den Egoismus nicht wahrnehme und auch nicht zur Korrektur bereit bin, dann erhalte ich die Tora nicht und kann sie auch nicht richtig anwenden.

Sich mit der Tora zu beschäftigen bedeutet, das Licht an sich heranzuziehen, das zur Quelle zurückführt. Ich muss danach streben und sich wünschen, dass es mich korrigiert! Ich soll das Buch öffnen, und daran denken, dass ich das Medikament bekomme, ohne welches ich sterben kann! Denn es gibt viele Menschen in unserer Welt, die sich auf diese Art und Weise mit der Tora beschäftigen…

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 17.05.2010

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Wunderschöne Infusion

Wenn wir den Sohar lesen, müssen wir davon eine Rettung erwarten. Wie Baal Hasulam in seiner „Einfuehrung zu Talmud Eser HaSefirot„, P. 155 schreibt: „Tatsaechlich verbirgt sich darin eine wunderschöne Eigenschaft, die es wert ist veröffentlicht zu werden“ – durch das Studium des Buches, koennen wir uns mir der Quelle, dem Schöpfer, verbinden, der in der anderen Dimension existiert.

Ich befinde mich in meiner Dimension, in einer Entfernung von Ihm, und dieses Buch kann eine Verbindung zwischen mir und Ihm, der höheren Dimension schaffen.

Woher bekomme ich dieses Licht – eine Heilmittel, das im Masse meines Strebens wie eine Infusion Tröpfchen für Tröpfchen in mich einfliesst.

Die Tora fordert nichts unverwirklichbares von mir. Oben kennt man dich besser als du selbst und fordert von dir dementsprechend wie du geschaffen bist.

Man sagt dir: “ Setz dich neben das Buch. Du bist verpflichtet dich mit deiner Umgebung zu verbinden, denn dies ist deine spirituelle Form.“

Jetzt bist du auf deinem Niveau. Du bist ein Egoist, alle sind dir egal, du strebst nur nach egoistischen Vegnügen.

Du weisst nicht einmal, was du genau willst, aber dem Oberen ist es völlig klar. Denn er schafft in dir alle widerlichsten Eigenschaften. Und du spürst nur selten ein bischen was er tut.

Aber als Er das alles in dir geschaffen hat, erwartete Er nur das eine: „Versuch nur ein bischen dich mit Mir zu verbinden – aufgrund von allem was dir von oben gegeben wird.“

Du muss deinen jetzigen, wahren Zustand enthüllen – und dir nur wünschen dem Höheren ähnlich zu werden.

Aber um dem Höheren ähnlich zu werden, muss ich mir diesen Zustand vorstellen, wo ich und die Gruppe sich zusammen befinden, in einem Zustand des gegeseitigen Gebens, in Arvut.

Wenn ich mir mich selbst wie ein Ganzes mit den Anderen vorstelle, wo in diesem Ganzen zwischen uns bereits das Licht wirkt, möchte ich diesen Zustand spüren.

Ich möchte fühlen, dass wir alle gemeinsam sind und das Licht uns erfüllt, denn in dem Mass unserer Vereinigung sind wir dem Licht aehnlich. Gerade diesen Zustand müssen wir uns vorstellen.

Es ist klar, dass wir nicht zusammen sind, und nicht miteinander verbunden sind. Das bedeutet, dass wir im Spirituellen wachsen möchten, uns der höheren Stufe angleichen.

Dann, im Masse deines Strebens, schafft der Sohar eine Verbindung zwischen dir und der höheren Stufe und Tröpfchen für Tröpfchen fließt diese Infusion in dich hinein, Troepfchen des Lichtes, die auch Tröpfchen des Glücks (Masalot) zu dir fliessen lassen.

Es gibt keinen Unterschied zwischen dir und der hoeheren Stufe, ausser dem, dass du auf der höheren Stufe mehr mit den anderen verbunden bist.

Versuch dir diesen höheren Zustand, innere Verbindung mit allen vorzustellen, – dieses gegenseitige Geben nennt man „das höhere Licht“.

Aus dem gleichen Zustand, den du dir vorstellst, von dem du träumst, nach dem du strebst, wirkt auf dich diese Kraft – das umgebende Licht, das dich wie einen Säugling grosszieht.

Aus dem Abendunterricht zum Buch Sohar.13.05.2010

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