Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Licht statt Leiden

Vor langer Zeit mussten diejenigen, die Spiritualität erlangen wollten, ihre Körper zu Einschränkungen und Leiden verdammen, um ihr egoistisches Verlangen zu zerstören und eine neue – gebende – Natur anzunehmen. Das war zu Zeiten der Stammväter und der Weisen der Mischna.

Doch dann kam die Zeit des Talmud, und seine Weisen, die Kabbalisten von damals, haben die Bedingungen für den Wechsel von unserer zu der spirituellen Natur, vom Empfangen zum Geben, verändert.

Jede Epoche hat ihren korrigierten Teil zum Gesamtsystem der Seelen hinzugefügt. Es ist also teilweise korrigiert worden, und alle anderen noch nicht korrigierten Seelen können vom korrigierten Teil Unterstützung erhalten.

Wir werden nicht mehr unsere Körper quälen und einschränken müssen, dazu sind wir mit unserem gewaltigen Egoismus auch nicht mehr in der Lage.

Die Weisen des Talmud haben für uns den Weg geebnet. Den Teil des egoistischen Verlangens, den wir zerstören müssten, indem wir dem Körper durch schweres Leben Qualen zufügen, können wir jetzt auch durch das Licht, das zur Quelle zurückführt, korrigieren.

Die Stammväter und die Weisen der Mischna korrigierten sich mittels zwei Handlungen: durch körperliche Leiden und Anziehung von Licht der Tora.

Die Weisen des Talmud haben aber das System so korrigiert, dass wir unseren Körper, anstatt ihn leiden zu lassen, auch durch das Licht der Tora korrigieren können.

Für die heutige Zeit ist es sehr wichtig, denn wer kann heute auf alle Errungenschaften der modernen Zivilisation verzichten?

Die Kabbalisten des Talmud haben sich und ihre Einordnung in das Gesamtsystem korrigiert, dadurch ist sein korrigierter Teil groß geworden.

Selbst wenn ich unkorrigiert und als Sünder auf die Welt komme, befinde ich mich in einem System, das eine Vielzahl von korrigierten Teilen, die es stützen, enthält, und wenn ich mich korrigieren will, habe ich etwas, auf dessen Unterstützung ich zurückgreifen und woran ich mich anschließen kann!

Jetzt liegt es nur an mir!

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Hoch und runter – von einem Gipfel zum anderen

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ein spiritueller Abstieg kommt, kann ich gleich erkennen, dass ich ihn durchlaufen muss, und mich in ihn vertiefen?

Meine Antwort: Du strebst nach einem korrigierten Zustand – erst dann steigst du ab…

Sonst, wenn du nicht mit aller Kraft einen guten Zustand angestrebt hast, kannst du nicht deinen egoistischen Abstieg erkennen.

Denn ein Abstieg ist kein Fehler auf dem Weg, sondern Enthüllung eines zusätzlichen, neuen Egoismus in dir.

Zum Beispiel hast du mit aller Kraft eine Hantel von 100 Kilo nach oben gestemmt. Und plötzlich fällt die Hantel! Was ist passiert?! Du stellst plötzlich fest, dass an die Hantel noch zwei Gewichtsscheiben von je zehn Kilo angehängt wurden.

Deshalb bist du gescheitert, hast die Last gespürt – doch jetzt weißt du, wofür du um die Kraft der Korrektur bitten musst! Denn du bist mit diesen um 20 Kilo gewachsenen Verlangen gescheitert.

Jetzt hast du diese Verlangen (Kelim, Gefäße, Werkzeuge), sie haben sich dir gegen deinen Willen offenbart, du hast diese ganze Last gespürt.

Wenn du jetzt um zusätzliche Kraft bittest, wirst du die 120 Kilo stemmen können.

Das heißt, dein Herz kann nicht belastet werden, solange du nicht erfolgreich warst! Und nur wenn du einen Erfolg erzielt hast, bekommst du zusätzliches, gewachsenes egoistisches Verlangen und erleidest einen Abstieg!

Und das ist ein Zeichen deines Erfolgs! Du hast es geschafft, zusätzliche Kraft für deine Korrektur zu bekommen.

Du kannst natürlich fragen: Wann bin ich denn erfolgreich, wenn jedes Mal, wenn ich es geschafft habe aufzusteigen, ich sofort wieder zurückgeworfen werde?!

Lasst mich ein Weilchen oben bleiben, meinen Erfolg genießen, die verdiente Medaille bekommen! Danach kann es weitergehen.

Aber nein, das geht nicht. Das geschieht mit Absicht, damit du lernst, die Arbeit selbst zu genießen, und als Belohnung empfindest, dass dir die Möglichkeit gegeben wird, noch ein bisschen mehr zu geben.

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