Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Willst Du eine göttliche Offenbarung haben – dann streng Dich an!

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich zum Sinn des Lebens erhielt:

Frage: Warum sollte die Kabbala nur von denjenigen studiert werden, die ihren Weg im Leben, ihre Interessen und Ziele verloren haben? Warum sollten nicht auch Menschen sie studieren, die erfolgreich und talentiert sind? Es hört sich an, als ob Sie sagten, dass nicht alle Menschen gleich sind, wenn es um ihr Bestreben geht, den Egoismus loszuwerden.

Meine Antwort: Die Kabbala beantwortet nur Fragen über den Sinn des Lebens, die sich möglicherweise so ausdrücken: „Was ist der Sinn und Zweck meines Lebens? Was ist der Zweck für all das Leid? Wer braucht es, wer hat Vergnügen daran? Wer empfängt und wem kann ich geben?“ Nur Menschen, die dies ständig fragen, brauchen Kabbala, denn sie werden die Antworten dazu nirgendwo sonst finden!

Frage: Einer der Vorväter der Kabbala stellte die Frage „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Danach hatte er eine solch große göttliche Offenbarung, dass er fähig war, die Methode zur Erlangung dieser göttlichen Offenbarung niederzuschreiben, die er Kabbala nannte. Ich denke, es ist höchst unrealistisch zu sagen, dass er der einzige war, der diese Frage stellte – es müssen sich zumindest einige andere Individuen der Spezies Homo Sapiens vor ihm diese Frage gestellt haben.

Meine Antwort: Die Frage zu stellen „Was ist der Sinn meines Lebens?“ ist noch nicht genug, um die Höhere Welt, ihre Funktion und ihr Programm der Herrschaft zu enthüllen. Man braucht auch ein besonderes Verlangen (eine Seele) und einen Auftrag (seine Verwirklichung). Dies wird einer Person nicht nur wegen ihrer anfänglichen Absicht gegeben, sondern ist ebenfalls von ihren Anstrengungen abhängig. Du solltest versuchen, eine ebensolche „göttliche Offenbarung“ für Dich geschehen zu lassen!

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Blog-post: Wir sind der Enthüllung sehr nahe

Erlösung erfolgt durch die Hand des Schöpfers

Michael LaitmanIch erhielt Fragen über den Abstieg und wie man damit umgeht:

Frage: Manchmal verliere ich die richtige Absicht und fühle mich, als käme ich vom spirituellen Weg ab. Manchmal habe ich Angst und fühle mich leer in Bezug auf diese Welt. Es gibt sogar Zeiten, in denen ich mich inspiriert fühle und viel tue, aber ich spüre trotzdem, dass das eine Lüge ist und dass mir die richtige Ausrichtung fehlt. Wenn ich diese Gefühle habe, sollte ich dann versuchen, den Schöpfer zu sehen und was Er mir dadurch zu „sagen“ versucht?

Meine Antwort: Du wirst noch mehr Eindrücke sammeln müssen, um die Höheren Stufen zu fühlen. Was du tun solltest? Einfach weitermachen (lies die Texte von Baal HaSulam und Rabash, die davon handeln). Niemand weiß vorher, welches Volumen seiner Seele in jedem Reshimo und jedem Grad vollständig enthüllt werden muss, damit die Seele dann zum nächsten Grad aufsteigt. Deswegen ist das einzige, was wir tun sollten, in eine Richtung zu „streben“, „wie ein Ochse zur Bürde und ein Esel zur Last.“ „Es liegt nicht an dir, die Arbeit zu vollenden, dennoch musst du sie stetig und beharrlich tun und es steht dir nicht frei zu gehen,“ und dann wird die Korrektur als „Erlösung durch die Hand des Schöpfers“ augenblicklich und unerwartet kommen, entsprechend dem Prinzip „du strengst dich an – und du findest.“

Frage: Wenn ich mich im Stadium des Abstiegs befinde, sollte ich sofort ein Buch öffnen oder sollte ich zuerst versuchen, dieses Stadium selbst zu überwinden?

Meine Antwort: Es ist das Beste, ein Buch zu öffnen, geh auf unsere Webseite oder auf meinen Blog, um etwas zu lesen oder zu sehen, was deine Gefühle beantworten wird. Für Anfänger empfehle ich mein viertes Buch „Leben aus der Kabbala“ genauso wie die Zitate von Kabbalisten.

Frage: Ist es für einen Menschen möglich, zu schnell voranzukommen und deswegen einen Abstieg zu riskieren?

Meine Antwort: Abstiege sind nützlich und sie müssen zwischen den Stufen passieren. Ob sie schnell oder langsam vorbei gehen hängt nicht davon ab, ob ein Mensch alle seine Anstrengungen investiert oder nicht. Denn nicht der Mensch selbst bestimmt dies, sondern es wird von der Natur der Stufen bestimmt – der nächste Grad wird ihm enthüllt, sobald er bereit für ihn ist, d.h. sobald er sein Kli dafür vorbereitet hat. Mit anderen Worten wird das korrigierte, fertige Kli mit der Eigenschaft des Schenkens, des Lichtes oder dem Schöpfer gefüllt.

Verwandtes Material:
Blog-post: Hast Du Zweifel – verbreite!
Blog-post: Freuen Sie sich über die Abstiege!
Blog-post: Wir bilden unsere Seele, indem wir die zu uns kommenden Reschimot korrigieren (für Fortgeschrittene)
Blog-post: Der Kreislauf von Abstiegen und Aufstiegen und die Korrektur des Maaser (für Fortgeschrittene)
Blog-post: Richtlinien zum Erreichen der Einheit – Ausgewählte Zitate von Baal HaSulam
eBook: Leben aus der Kabbala

Ist Stolz eine Form des Egoismus?

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ist Stolz eine Form des Egoismus? Ich wurde an eine Situation erinnert, in der ein Mann, der hungrig war, eine Mahlzeit ablehnte, die der Geber zubereitet hatte, weil er sich schämte. Der Geber, der seine Scham bemerkte, fragte ihn „Warum benimmst du dich so stolz und willst nicht essen? Erniedrige dich und iss!“

Meine Antwort: In dieser Situation ist der Geber ein noch größerer Egoist und hat mehr Stolz als der Empfänger. Daher kann der Empfänger das Essen ohne Scham annehmen, weil er damit dem Geber ermöglicht, seine Macht über das widerwillige Verlangen des Empfängers zu genießen.

In der Kabbala ist die Situation eine andere. Wenn ein Mensch danach verlangt, seinem Egoismus zu entfliehen, spürt er, wie er sich vom Schöpfer unterscheidet und schämt sich dafür. Andernfalls würde der Schöpfer ihm nicht enthüllt. In unserer Welt jedoch befinden sich sowohl der Geber als auch der Empfänger auf der Ebene unserer Welt, im Innern ihres zwanghaften Egoismus. Darum rät (hilft) der Eine dem Anderen, sich mit seiner Scham abzufinden und erfüllt zu werden.

Verwandtes Material:
Die größte Macht stammt daher, sich vor anderen zu ergeben
Die Speisetafel
Leben aus der Kabbala, Kapitel 30, Seite 348: Die Furcht vor dem Schöpfer

Die Weisheit der Kabbala kann man nicht mit Hilfe des einfachen Verstandes lernen

Michael LaitmanIch erhielt zwei Fragen, ob es notwendig ist, vor dem Studieren der Kabbala die Tora zu kennen:

Frage: Ich habe die Kabbala von allen Seiten her untersucht: Wissenschaft, Religion, Glaube, Spiritualität usw. Sind Sie sicher, dass jemand der mit Ihnen Kabbala studiert und die Artikel von Baal HaSulam liest, in der Lage ist, sie richtig zu verstehen? Die Weisheit ist großartig und es gibt nichts Vergleichbares in der ganzen Welt. Sollte es wirklich so einfach erreichbar sein für jeden Menschen der dieses Material studieren will? Vielleicht verstehen diese Menschen nicht einmal, was sie da lesen.

Ich frage das, weil ich Studenten getroffen habe, die die Kabbala völlig unverständlich erklärt haben und die vorgefasste Vorstellungen haben, die schwer zu ändern sind. Sollten sie nicht zuerst über Abraham, Moses und die Geschichten der Bibel etwas lernen? Sollten sie nicht zuerst die einfache Bedeutung der Tora verstehen, bevor sie anfangen den spirituellen Teil der Tora zu studieren?

Meine Antwort: Ich brachte viele neue Studenten zu meinem Lehrer, Rabash. Sie waren unreligiös und wussten nichts über die Tora, dennoch akzeptierte er sie als seine Studenten. Rav Kook schrieb auch, dass das Studium der Kabbala keine vorangehende Vorbereitung erfordert. Es spielt keine Rolle, wie jemand das Material versteht, weil diese Weisheit nicht durch den einfachen Verstand zu erfassen ist, sondern durch die Anziehung des Höheren Lichtes, um in dem Studenten neue Eigenschaften zu enthüllen. Und in dem Grad, in dem der Student die Eigenschaften des Lichtes erwirbt, beginnt er, das Licht zu verstehen.

Auf der anderen Seite werden Menschen, die die Bedeutung dieser Weisheit mit ihren materiellen Eigenschaften „untersuchen“ nie in der Lage sein, irgendetwas zu verstehen! Die Weisheit der Kabbala unterscheidet sich von allen anderen Wissenschaften, denn in allen anderen Wissenschaften können wir die Welt mit unseren fünf Sinnesorganen untersuchen, aber in der Wissenschaft der Kabbala muss man erst den sechsten Sinn erwerben – Gleichheit mit dem Licht, und erst dann, in dem Grad der Gleichheit zum Licht, wird man in der Lage sein, es zu untersuchen.

Deswegen ist diese Weisheit praktischer, da wir sie in uns erreichen, nicht außerhalb von uns. Die Weisheit benutzend enthüllen wir die Höhere Welt, und erreichen sie von innen heraus, in einer tiefgründigen Weise. Dieses Erfassen verändert den Studenten, da alles nur in seinem Inneren passiert. Deswegen wird die Kabbala die Weisheit des Inneren oder die innere Tora genannt.

Frage: Wenn es unmöglich ist, die Tora ohne das Wissen der Kabbala zu verstehen, warum sagten dann die meisten früheren Kabbalisten, dass bevor man Kabbala studieren darf, man die Tora im Detail lernen muss?

Meine Antwort: Das ist so, weil die Periode vom 1. bis zum 16. Jh. (vom Fall des Zweiten Tempels bis zum Ari) eine Periode der Verbannung aus der Spiritualität war. Während dieser Zeit war es notwendig, darauf zu warten, dass jene Seelen, welche vom spirituellen Level abfielen, sich mit den Seelen vermischen, die niemals auf diesem Level waren. Zum Beispiel wurde Abraham lange vorher enthüllt, dass das Exil in Ägypten 400 Jahre dauern sollte. Genauso prophezeite Baal HaSulam was zu unserer Zeit passieren würde – dass es beginnend mit 1995 eine intensive, flächendeckende Verbreitung der Kabbala geben wird.

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