Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Glaube über dem Verstand ist Geben über dem Empfangen

LaitmanZwei Fragen, die ich über den Glauben über dem Verstand erhielt und wie man jederzeit mit dem Schöpfer verbunden sein kann.

Frage: Sie sagten, dass es keinen Glauben in der Kabbala gibt, sondern nur Wissen und Verstand. Was meinen Sie nun mit „Glaube über dem Verstand“?

Meine Antwort: Glaube über dem Verstand bedeutet Geben über Empfangen. Unserem Wesen nach empfangen wir lieber, als dass wir geben, und dieser Wunsch macht uns dem Schöpfer gegenüber gegensätzlich. Wir können unsere egoistische Natur der des Schöpfers angleichen, wenn wir unseren Handlungen die Absicht zu geben hinzufügen, welche „über dem Verstand“ ist – dann wird dieses die Essenz unserer Handlungen festlegen, welche dem Empfangen dienen.

Ebenso ist der „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ das Wissen oder die Erkenntnis unserer 613 Verlangen und deren Korrektur, damit wir unsere Verlangen zu empfangen in der Absicht zu geben verwenden.

Die Kabbala ist eine Wissenschaft und beschäftigt sich nicht mit Glauben, sondern nur mit klar erkennbaren Vorgängen nach dem Prinzip „Der Richter weiß nie mehr als das, was seine Augen sehen“. Der Schöpfer oder das Licht erschuf einen Wunsch mit der Absicht „für sich selbst“. Alles, was geschieht, ist ein Vorgang, bei dem man die Absicht „für sich selbst“ zu „für andere“ korrigiert. Bis zu dem Grad der Korrektur des Verlangens, wo das Licht das Verlangen erfüllt. Das Ende der Korrektur ist dann erreicht, wenn das Verlangen vollkommen dem Licht ähnlich ist.

Frage: Wie ist es möglich, jederzeit mit dem Schöpfer zu sein? Was heißt das eigentlich?

Meine Antwort: Es bedeutet, in der Eigenschaft des Gebens anstelle des Empfangens zu handeln.

Verwandtes Material:
Blog-Post: Glaube über dem Verstand wird nach dem Machsom erlangt (fortgeschritten)
Blog-Post: Die Kabbala befasst sich ausschließlich mit der Erreichung des Schöpfers
Blog-Post: Spiritualität liegt über unserer Welt (fortgeschritten)

Verliert Euch nicht in all den „Engeln“

LaitmanIch erhielt folgende Frage: Was sind Engel und andere spirituelle Wesen, die in der Tora erwähnt werden?

Meine Antwort: Alle kabbalistischen Bücher erwähnen Ofanim, Hayot and Kruvim. Das Buch Sohar sagt (Bereschit, Kapitel 77, Seite 81): „Ofanim sind die Engel der Welt Assija, Hayot sind die Engel der Welt Yezira, und Kruvim sind die Engel der Welt Brija.“ Sie alle repräsentieren ein kleines Licht (Vak de Chochma) in jeder Welt und sie sind von den menschlichen Seelen abhängig. Wenn sich ein Mensch zum Beispiel selbst korrigiert, stehen sich die Kruvim gegenüber, wie es in der Tora gesagt wird.

Es gibt auch spirituelle Kräfte, die sich auf einen Löwen, Ochsen, Adler und Menschen beziehen; diese entsprechen den Sefirot Netzach, Hod, Yessod und Malchut. Zusätzlich beziehen sich kabbalistische Bücher manchmal auf verschiedene Stufen in den spirituellen Welten durch die Worte Süden (Chochma), Norden (Bina), Osten (Seir Anpin), und Westen (Malchut). Und es gibt viele andere Bezeichnungen.

All das spricht nur über die Stufe des Lichtes in den Kelim (Gefäße) entsprechend des Gesetzes der Gleichheit zwischen ihnen – zu dem Grad, in dem das Licht und das Kli die Eigenschaft des Gebens teilen, welche durch unsere Anstrengungen erreicht wird. Statt in all diesen Namen unterzugehen, rate ich dir anzufangen, kabbalistische (wissenschaftliche, physische) Bezeichnungen zu verwenden, solche wie Sefirot, Orot usw.. Letztendlich ist es egal, wie du es betrachtest, kein Wort in der Kabbala spricht über unsere Welt. Die ganze Verwirrung zermürbt einen Menschen nur und lenkt ihn vom Ziel ab.

Verwandtes Material:
Blog-Post: Engel in der Kabbala
Blog-Post: Kabbala, Astrologie und Leben auf anderen Planeten
Glossar der Begriffe

Widersprüche führen zu Verständnis

LaitmanFragen, die ich zu folgenden Themen erhielt: dem Gefühl der Leere, der Verbindung mit der virtuellen Gruppe, dem Umgang mit Widersprüchen, dem Unwillen zum Studium:

Frage: Warum fühlt man sich umso leerer, je mehr man verbreitet und sich anstrengt?

Meine Antwort: Das Gefühl der Leere taucht dann auf, wenn man die Wichtigkeit der Verbreitung nicht als eine Tat begreift, die vom Schöpfer geschätzt wird. Indem Sie verbreiten, bringen Sie die Welt näher zu Ihm. Jedoch fühlt Ihr ständig wachsender Egoismus die Wichtigkeit dieser Handlung nicht. Der Egoismus wächst besonders in denjenigen, die Kabbala studieren, um ihnen die Gelegenheit zu geben, ihn zu überwinden und sich so auf das Niveau des Schöpfers zu erheben.

Sie sollten das Gefühl der Leere schnell ersetzen und die Größe der Absicht und des Schöpfers empfangen, indem Sie sich mit Büchern auseinandersetzen und mit Freunden in Verbindung treten. Die Shamati-Artikel erklären das sehr detailliert.

Frage: Wie kann man sich spirituell entwickeln, ohne in physischem Kontakt mit einer Gruppe zu sein?

Meine Antwort: Wenn Sie den virtuellen Kontakt mit der Weltgruppe halten, sind Sie mit ihr verbunden. Außerdem können Sie physisch an den Kongressen teilnehmen, unser Zentrum in Israel besuchen und dort studieren.

Frage: Wie soll man sich mit den Widersprüchen in der Kabbala befassen? Einmal werden die Dinge so und am nächsten Tag andersherum erklärt!

Meine Antwort: Wenn Sie das richtige Verständnis bekommen, dann werden sich all diese „Widersprüche“ ergänzen und zu einem Ganzen verbinden. Die Widersprüche führen zum richtigen Verstehen, weil sie ein Zeichen Ihrer Unvollkommenheit sind.

Frage: Es gibt Tage, an denen ich wirklich Kabbala studieren will und es gibt Tage, an denen ich an Kabbala überhaupt nicht denken und stattdessen weltliche Sachen machen will, die mich anziehen. Heißt das, dass ich den Punkt im Herzen noch nicht habe?

Meine Antwort: Während dieser Tage haben Sie die Gelegenheit, sich unabhängig durch Ihre eigenen Anstrengungen und nicht durch den Wunsch von oben, weiterzuentwickeln.

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