Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Probleme auf dem Weg

Frage: Wenn ein Freund einen Makel in mir sieht und sogar anfängt, mir davon zu erzählen, merke ich, dass ich in seinen Augen niedrig bin, er stellt sich über mich. Ich sehe das als schlechtes Beispiel seinerseits und als Verletzung der Freundschaft. Wie bekomme ich das wieder in den Griff? Wie kann ich eine Verbindung zum Schöpfer finden und alles auf ihn beziehen?

Antwort: Man braucht nichts zu entwirren. Man muss nur von dem Verständnis ausgehen, über das was die Kabbalisten schreiben. Alles läuft gut. Es gibt keine Probleme. Man braucht nur mehr Zeit und mehr Verlangen, sich mit dem Schöpfer zu verbinden.

Er richtet all das für uns ein. Auf dem Weg dorthin haben wir alle möglichen Probleme vor uns, bis hin zu einer großen Menge Hass zwischen uns. Daran führt kein Weg vorbei. Wir werden uns hassen, wir werden bereit sein, uns gegenseitig zu bekämpfen. Das ist es, was die Kabbalisten sagen. Das ist der Weg, den wir gehen werden. Aber die Hauptsache ist, dass wir, trotz der Tatsache, dass es solche Beziehungen gibt, aneinander festhalten.

Man muss verstehen, dass der Schöpfer uns auf der einen Seite besondere Beziehungen zwischen uns offenbart: Hass, Gegensätze, Entfremdung. Andererseits sollen wir uns trotz allem lieben, auch wenn wir bereit sind, uns gegenseitig zu vernichten.

So steht über die alten Kabbala-Studenten geschrieben, dass sie, als sie zusammenkamen, bereit waren, sich gegenseitig zu töten, da sie sich so sehr hassten. Dann begannen sie langsam, in ihre Studien einzutreten, das höhere Licht anzuziehen und all das endete damit, dass sie sich umarmten und in ihren Herzen verbunden waren.

Deshalb sollten wir uns auf keinen Fall danach richten, wie wir uns heute fühlen.

[318449]

Aus einer Lektion zum Artikel von Rabash.



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Warum hat ein guter Schöpfer einen bösen Menschen erschaffen?

Frage: Es gibt diesen Text im Gebet des Versöhnungstages, er ist sehr anschaulich. „Und alle Geschöpfe werden Ihn, d.h. den Schöpfer fürchten und alle erschaffenen Wesen werden vor Ihm niederfallen und sie werden alle eine Einheit bilden, um Deinen Willen von ganzem Herzen zu tun.“

Erklären Sie bitte, ob es notwendig ist, sich zu fürchten?

Antwort: Der Punkt ist, dass es für uns sehr schwierig ist, dieses Ungleichgewicht zwischen dem absolut guten Schöpfer und dem absolut bösen Menschen zu verstehen, der von demselben guten Schöpfer geschaffen wurde. Und warum? Damit der Mensch den Grund für eine solche Schöpfung erkennt und dem Schöpfer gleich sein will.

Frage: Was ist der Grund?

Antwort: Nur um wie der Schöpfer sein zu wollen.

Frage: Ich bin also so weit von Ihm entfernt und möchte Ihm ähnlich sein?

Antwort: Ja.

Frage: Bin ich absichtlich weit von Ihm entfernt?

Antwort: Zu Beginn…

Frage: Dann „werden sie Dich fürchten“ – was bedeutet das?

Antwort: Es ist bereits ein Appell an den Schöpfer. Wenn die Menschen spüren, dass all diese Dinge vom Schöpfer kommen, dann werden sie Ihn fürchten und Ihn um Korrektur bitten.

Frage: Und wenn es heißt „und vor dem Schöpfer niederfallen“, was bedeutet das?

Antwort: Sie werden den Wunsch haben, sich der Güte des Schöpfers zu unterwerfen.

Frage: „Und alle geschaffenen Wesen werden vor dem Schöpfer niederfallen und eine Einheit bilden, um Seinen Willen von ganzem Herzen zu tun.“ Was ist das – dieser letzte Satz?

Antwort: Das bedeutet, das alle zusammen in Güte und Liebe zum Schöpfer sein werden.

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Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“



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Fragen zur spirituellen Arbeit – 10

Frage: Irgendwann beschließt der Mensch, nicht mehr um seiner selbst willen zu empfangen. Wessen Entscheidung ist das: die eines Menschen oder die des Schöpfers?

Antwort: Die des Menschen.

Frage: Wenn der Mensch die Natur seines Empfangens verstanden hat, wie findet man den tiefsten Punkt, von dem aus man zum Gebet und zur Verbindung zurückkehren kann?

Antwort: Der tiefste Punkt ist dann erreicht, wenn ein Mensch spürt, dass es auf dieser Welt niemanden gibt, der niedriger und schlechter ist als er. Von diesem Punkt aus muss er den Aufstieg beginnen.

Frage: Wenn der Schöpfer unsere Krankheit offenbart oder uns einen Schlag versetzt, ist die erste Reaktion Hass und Verbitterung gegen den Schöpfer. Ist es möglich, dies zu ändern, so dass es nur noch Dankbarkeit gibt?

Antwort: Man muss den Schöpfer bitten und Ihm danken, dass er uns verändert.

(316894)

Aus dem Unterricht zum Thema „die Gewohnheit wird zur zweiten Natur“, 10.08.2023



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Die Neuordnung von Baal HaSulam

Kommentar: Baal HaSulam schrieb „Eine Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“, in der Sprache der Parzufim, der Sefirot. Vor ihm hat praktisch niemand die Kabbala in einem solchen Umfang beschrieben.

Damit zeigt er uns, wie unsere Wünsche und die Verbindung zwischen Verlangen und Licht entstehen. Zum einen sind es Gefühlszustände, die er in mathematischer Sprache zu erklären versucht.

Man muss die Materie sehr tief verstehen, sie fühlen, um sie in einer solchen physikalischen und mathematischen Sprache darstellen zu können.

Frage: Es ist interessant, dass Wissenschaftler die Schriften von Baal HaSulam nicht studieren. Die Tora wird seit Tausenden von Jahren studiert, aber Baal HaSulams Schriften nicht, vielleicht weil sie etwas Neues sind? Immerhin hat er seine Artikel erst vor 100 Jahren geschrieben.

Antwort: Ari hat die Sprache der Kabbala schon im sechzehnten Jahrhundert verwendet.

Frage: Dennoch ist die Sprache Aris sehr verschleiert, nicht so enthüllt wie bei Baal HaSulam. Glauben Sie, dass die Zeit kommen wird, in der die Menschen es erforschen werden, oder wird es so bleiben?

Antwort: Ich denke, die Menschen werden es bereits in ihrem Leben erkunden, denn wir befinden uns im Übergang von der verborgenen Welt zur Welt der Offenbarung. Die Menschen werden ein Gefühl dafür haben, wie es tatsächlich geschieht.

[316900]  

Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“, 13.08.2023



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Ein Tropfen Barmherzigkeit in der Eigenschaft des Urteils

Kommentar: Am Anfang wurde die Welt mit der Eigenschaft des Urteils erschaffen – Er (der Schöpfer) sah, dass die Welt so nicht existieren konnte und verband sie mit der Eigenschaft der Barmherzigkeit. (Baal HaSulam, Vorwort zum Buch Sohar, Artikel „Die zwei Punkte“)

Unsere Welt existiert in einer Kombination  zwischen den Eigenschaften des Urteils und der Barmherzigkeit, aber vor allem in allen Arten von Einschränkungen. Wir können uns nicht nur amüsieren, wir werden ständig von irgendeiner Art von Leiden heimgesucht. Das alles ist eine Eigenschaft des Urteils.

Kabbalistisch gesprochen ist die Eigenschaft des Urteils, der Wunsch zu empfangen. Die Welt könnte nicht existieren, wenn jeder nur um seiner selbst willen empfangen wollte.  Es muss noch eine Eigenschaft des Gebens geben, dann gibt es bereits eine Art Interaktion.

Mit anderen Worten: Wenn die Menschen sich einander etwas geben, um sich zu erfreuen, gibt es eine Verbindung zwischen ihnen. Wir können aus der Geschichte sehen, dass sich die Menschheit nur durch Zusammenarbeit entwickelt hat. Das ist die grundlegende Eigenschaft, die uns vom Tier zum Menschen gemacht hat. Das ist die Manifestation der Barmherzigkeit in unserer Welt.

[316898]

Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Zohar“, 06.08.2023



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Fragen zur spirituellen Arbeit – 9

Frage: Ich leide unter dem, was in meinem Land geschieht. Wie kann man den Schmerz aus der mangelnden Verbindung mit dem Schöpfer, durch das Streben nach Ihm nehmen?

Antwort: Es ist notwendig, um beides zu bitten. Einerseits darum zu bitten, dass der Schöpfer uns vereinigt und uns die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbindung schenkt. Andererseits müssen wir darum bitten, dass wir uns über unseren Egoismus erheben und dadurch spiritueller werden.

Frage: Ich stelle fest, dass ich das größte egoistische Vergnügen empfinde, wenn ich etwas kontrolliere, meine Ideen durchsetze. Dann wird es unangenehm, ich schäme mich und habe das Gefühl von Abscheu. Wie kann man dem entkommen?

Antwort: Es soll Sie berühren, nicht weil es unangenehm ist, sondern weil es gegen den Schöpfer ist. Dann können Sie darum bitten, aus diesem Zustand erhoben zu werden.

Frage: Wie hält man sich in einem Zustand der Demut vor dem Schöpfer, in der Erkenntnis Seiner Größe, dass es niemanden außer Ihm gibt? Das entgleitet uns immer wieder.

Antwort: Wenn ihr das versucht, werdet ihr erkennen, warum euch solche Situationen und Zustände gegeben werden. Ihr werdet eine richtige Definition dafür haben, wie der Schöpfer euch erzieht.

Frage: Wenn ich Ihnen eine Frage stellen möchte, habe ich Angst und Ehrfurcht. Wenn ich mich hingegen an den Schöpfer oder an meine Freunde wende, gibt es diese Angst nicht. Ist das eine Äußerung von Egoismus?

Antwort: Ihr müsst üben. Bereitet die Texte der Ansprache an eure Freunde, die Ansprache an den Schöpfer, die Ansprache an mich im Vorfeld vor, so werdet ihr allmählich eine Gewohnheit entwickeln.

Frage: Ist es möglich, den Schöpfer um Ehrfurcht vor den Freunden zu bitten?

Antwort: Selbstverständlich. Alles, was ihr möchtet.

[316685]

Aus dem Unterricht “Mein Herz in mit ist leer“, 06.08.2023



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Sich gegenseitig ansehen und nicht in verschiedene Richtungen blicken

In einer kabbalistischen Gruppe ist der Sinn des freien Willens, die Entscheidung, sich der Umgebung anzupassen.

Das Grundlegendste ist: die Gruppe und ich. Die Gruppe muss so aufgebaut werden, dass sie auf mich einwirkt und ich auf sie wirke und wir uns so auf das höchste Ziel zubewegen.

Selbst wenn wir es nicht spüren, lasst uns trotzdem in Freude sein: „Ja, uns ist nicht bewusst, was wir tun.“ Vielleicht ist es vor uns verborgen. „Spielen wir wie Kinder, irgendwann werden wir wachsen, denn es gibt eine Kraft in der Natur, die uns entwickelt.“

Oft ist es eine „Stimme in der Wildnis“, die bei niemandem auf Resonanz stößt, oder jeder spricht schön und der Rest von uns reagiert nicht darauf. Alle schreien: „Lasst uns machen“ – gleichzeitig schauen sie sich nicht an, sondern blicken in verschiedene Richtungen.

Kommentar: Trotzdem können die Menschen nicht länger in einer bestimmten Umgebung sein, die sie nicht berührt.

Antwort: Man muss sich gegenseitig unterstützen!

Jeden Tag gibt es Veränderungen in einem. Die Veränderungen, die in der Welt stattfinden, sollten zu eigenen Veränderungen antreiben.

Seitdem die Kabbala der Menschheit offenbart wurde, hat sich die Welt und somit auch wir uns verändert! Es gibt bereits Millionen von uns.

[312791]

Aus dem Vortrag „Mein Telefon hat geklingelt”



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Welche Gedanken interessieren uns

Frage: Der Schöpfer gibt mir verschiedene Gedanken und ich fürchte, dass die Freunde sie erkennen werden. Wer sollte dafür verantwortlich sein: wo ist Er, wo bin ich, wofür bin ich verantwortlich, was gebe ich an Ihn weiter?

Antwort: Solange man nicht vor dem Schöpfer und den Freunden alles offenlegt, was in einem ist, wird man nicht korrigiert, so ist es bei jedem von uns.

Es geht um spirituelle Gedanken. Wir sind nur an dem interessiert, was uns verbindet und womit wir uns gegenseitig helfen können. Die Tatsache, dass jeder von uns ein kleines Tier ist, interessiert uns nicht.

Frage: Was bedeutet es, sich vor dem Schöpfer vollkommen zu öffnen, denn ich bin bereits in seiner Hand?

Antwort: Verstecke deine Liebe zum Schöpfer nicht.

[317131]   

Aus dem Unterricht „Das Gefühl des Nächsten erreichen“, 15.08.2023

  



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Öffne dein Herz

Frage: Unsere Aufgabe ist es, den Schöpfer zu bitten, in einem Herzen zusammen zu sein. Wir bitten ständig darum. Was ist mit der Enttäuschung, die wir manchmal empfinden, wenn wir meinen, der Schöpfer würde unser Gebet nicht erhören?

Antwort: Es ist ganz natürlich, dass der Schöpfer uns trennt, uns voneinander entfernt, Leere gibt, damit wir Ihn mehr bitten und sehen, wie abhängig wir von ihm sind. Deshalb müssen wir zu jeder Zeit darauf achten, dass wir uns nicht voneinander entfremden. Das ist sehr wichtig.

Hier sind nicht viele Worte nötig. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns so nahe zu kommen, dass der Schöpfer beginnt, sich unter uns zu manifestieren und wir Ihn in unserer Verbindung mehr spüren. So kommen wir der Korrektur näher.

Das ist die ganze Wissenschaft der Kabbala, obwohl wir aus der „Lehre der Zehn Sefirot“, aus dem Buch „Der Baum des Lebens“ und anderen Büchern verschiedene kluge Dinge lernen. Im Allgemeinen wird die Kabbala als eine sehr schwierige, verschlossene Wissenschaft, als ein Mysterium angesehen.

In Wirklichkeit ist das alles nicht so wichtig. Die Hauptsache ist, dass ein Mensch versteht, dass er verpflichtet ist, sein Herz mit allen Mitteln zu öffnen und ständig auf diesem Weg zu sein. Es ist notwendig, sich ständig dazu anzuregen, sich mit anderen zu verbinden, denn nur in der Vereinigung kann man seinen Punkt im Herzen – seine Seele – offenbaren.

[318508]

Aus der Lektion „Vorbereitung auf die Öffnung des Herzens auf dem Kongress“, 28.09.2023



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Wie man Genüsse nutzt

Kommentar: Alle Genüsse haben ein bestimmtes Bild, an dem wir uns erfreuen. Hier muss man genau verstehen, ob man der Verbindung mit den Freunden und dem Willen des Schöpfers folgt oder ob man gegen diese Genüsse ist.

Um sie richtig annehmen und dem Schöpfer ohne Scham dafür danken zu können, sollte man versuchen, seine Beziehung zum Schöpfer so weit zu klären, dass alle Wünsche, Absichten, Gedanken und Bestrebungen auf ihn ausgerichtet sind.

Frage: Sollte man im Moment des Genusses daran denken, dass es dem Schöpfer Freude bereitet, oder sollte man sich freuen und genießen, was Er uns gibt?

Antwort: Es kommt darauf an, von wem der Genuss kommt: von dir zum Schöpfer oder vom Schöpfer zu dir.

Der Zweck von Genüssen ist, dass wir uns richtig auf den Schöpfer ausrichten, wenn man den Genuss nur dann annehmen will, um den Schöpfer damit zu erfreuen.

Frage: Und wenn man keine besonderen Genüsse braucht, aber der Schöpfer es einem gibt, was soll man dann tun?

Antwort: Man sollte sie in Dankbarkeit annehmen und mit dem Schöpfer und dem Zehner genießen. Wenn es von der Verbindung ablenkt, dich mit deinen Freunden zu verbinden, dann braucht man sie nicht. Letztendlich können absolut alle Genüsse dazu genutzt werden, um mit dem Schöpfer zu verschmelzen.

[316903]

Aus dem Unterricht „Gewohnheit wird zur zweiten Natur“, 11.08.23



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