Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Immer mit mir – Teil 36

Es geht nur um mich

So hatte ich mich, wie RABASH, an dieses Buch als an die Quelle des Lebens angeheftet. So empfinde ich es als, “die Quelle des Lebens!”

Ich wartete, dass ich zum Buch zurück konnte. Ich verstand, dass nur dieses mich auf den Abend und Morgen Unterricht vorbereitete. Ich wachte um zwei Uhr morgens auf, fühlte es auf dem Nachttisch, lass ein paar Zeilen, stand dann auf, machte die üblichen morgendlichen  Aufgaben, und es lebte bereits in mir, beunruhigte mich und stellte Fragen, aber auch behauptete: „Es gibt niemanden außer Ihm.“ Mit dieser Aussage setzte ich mich hin, um es zu lesen.

Ich rauchte in der Küche, machte Kaffee. Es blieb noch eine Stunde bis zum Morgen Unterricht, es war „Shamati“ Stunde. Ich las darin.

„Es gibt drei Bedingungen für das Gebet:

1. Zu glauben, dass der Schöpfer einen Menschen retten       kann, obwohl er die schlimmsten Eigenschaften,     Gewohnheiten und Umstände in seiner Generation hat…

2. Alles, was ich tun konnte, tat ich, und die Erlösung kam nicht.

3. Wenn der Schöpfer nicht rettet, ist der Tod besser als dieses Leben[1].“

Es war Nacht. Das Haus ruhig. Die Uhr tickte kaum hörbar. Ich flüsterte die Zeilen aus „Shamati“ und spüre einfach, wie sie in mich eindringen: „Das Gebet kommt aus dem Gefühl des Verlustes im Herzen: Je größer das Gefühl des Mangels des erwünschten, desto stärker ist ein Gebet.

Wer den Überfluss vermisst, unterscheidet sich von dem, der zum Tode verurteilt wurde, der auf die Vollstreckung des Urteils wartet und bereits in Ketten gefesselt ist. Und jeder Moment ist für ihn ein Gebet um Erlösung. Er wird nicht einschlafen, sondern unermüdlich für die Erlösung seiner Seele beten”.

Wie viel Kraft steckt in diesen Zeilen! Wie viel Schmerz und Verlangen?! Ich wollte so sehr, dass dieses Gebet zur Rettung auch mein Gebet wird.

Ich erinnere mich, dass RABASH, als ich nach Bnei Brack zog, die Straße entlang ging und Licht in meinem Fenster sah. Er wartete, bis ich aus dem Haus kam, nahm meine Hand und fragte: „Warum stehst du so früh auf?“ Ich antwortete: „Ich mache mich bereit für den Unterricht und lese „Shamati“.“

Ich erinnere mich, wie er mich ansah. Ich erinnere mich auch wie wir schweigend durch die Nacht von Bnei-Brack gingen und er meine Hand drückte, als ob er ein Bündnis mit mir schloss.

Ich werde es nie vergessen, ich fühle immer noch seinen Segen. Von diesem Moment an wurde ein weiteres Hindernis zwischen uns beseitigt. Wir wurden durch „Shamati“ näher zusammengebracht.

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RABASH fühlte, dass diese Aufzeichnungen für mich genauso wichtig waren wie für ihn, dass meine ganze Arbeit auf ihnen basiert, dass ich kein anderes Leben brauchte, sondern nur dieses, neben ihm…

Und er fing an, mich nicht nur als Schüler zu behandeln, sondern auch als Freund, als Sohn.

Er sagte oft zu mir: „Du und ich sind Freunde. Zwei ist viel, wir sind schon eine Gruppe“.

Aber jedes Jahr lerne ich mehr und mehr, was RABASH von mir hielt…

 

[1] Shamati (das Erhörte), 2012, Artikel 209, „Drei Bedingungen des Gebets“.

 

[# 244009]

Fortsetzung folgt…

 


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