Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Welten sind unsere besonderen, gegenseitigen Beziehungen

Das Gefühl der Verbindungen zwischen uns wird als Welt bezeichnet. Es gibt keine anderen Welten als solche. Wir sollten nicht denken, dass wir, wenn wir die spirituelle Leiter hinaufsteigen, das Erdgeschoss, den zweiten, den dritten Stock betreten – diese Stockwerke existieren nicht, sie sind alle in uns, wir bilden sie aus unseren Beziehungen zueinander.

Daher kommt das Wort „Welt“ von dem Wort „Neelam“ – verschwinden oder sich nähern. Das heißt, wir selbst erschaffen die Welten – unsere besonderen, gegenseitigen Beziehungen.

Wenn sie die Eigenschaften über dem Egoismus auf der ersten Stufe erreichen, beginnen wir uns in der Welt von Asya wahrzunehmen. Dies ist bereits eine spirituelle Welt, das heißt, ein Zustand, in dem wir geben und empfangen können, aber nicht wie in unserer Welt.

Es scheint uns, dass wir auch hier geben und empfangen. In Wirklichkeit empfangen wir nur die ganze Zeit, ohne geben zu können. Selbst wenn wir materiell etwas geben, verfolgen wir das Ziel zu empfangen. Wir können niemals etwas tun, was unserem ursprünglichen Verlangen entgegengesetzt ist. Deshalb muss alles auf der Stufe unserer Welt, in unserem gegenwärtigen Zustand, korrigiert werden. Das heißt, wir müssen Verbindungen untereinander herstellen, in denen wir uns ständig gegenseitig etwas geben wollen, sowohl in der Absicht als auch in der Handlung, um uns gegenseitig zu erfüllen, um das zu tun, was der andere sich wünscht.

Auf diese Weise werden wir einen Zustand erreichen, in dem die Beziehung zwischen uns beginnt, die nächste Welt zu formen, einen höheren Zustand, in dem es die Eigenschaft des Gebens gibt, die auf der ersten egoistischen Stufe, in uns entsteht und sich manifestiert.

Daher gibt es in jedem, der höher aufsteigt, mehr Egoismus. Darauf baut er seine Beziehungen zu anderen auf, indem er etwas gibt, und so nimmt er sich in einer immer höheren Welt wahr.

Er spürt, dass er in einer Eigenschaft des Gebens existiert, vielleicht nur 5-10 Prozent, aber es ist bereits eine Art Offenbarung des Schöpfers. So beginnt er den Sinn der Natur zu verstehen, ihr Entstehen, ihren Ursprung, ihre Entwicklung, die Metamorphosen, die er und diese Natur durchlaufen. So entwickeln wir uns.

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Aus der Lektion über „Vorbereitung auf den Kongress“

Dank Gedanken

Frage: In Rabashs Artikel „Aus Deinen Handlungen haben wir Dich erkannt“ steht geschrieben, dass das menschliche Denken völlig unfähig ist, den Schöpfer zu verstehen. Warum brauchen wir so viele Gedanken und Klärungen auf dem Weg dorthin?

Antwort: Wir nähern uns Ihm durch Gedanken an. Der Schöpfer selbst kann nicht durch unsere Gedanken verstanden werden.

Frage: Wodurch begreifen wir Ihn dann? Oder sollten wir gar nicht erst versuchen, Ihn zu verstehen?

Antwort: Ja, man sollte sich nicht einmal bemühen, Ihn zu verstehen. Wir sollten versuchen, die Handlungen des Schöpfers auf uns zu spüren und uns daraus an Ihn wenden.

Frage: Unser Gehirn findet die Verbindung zwischen allen Ereignissen als Teil des großen Ganzen und es hört nicht auf. Sollten wir diese Gedanken einschränken?

Antwort: Zum Teil, ja. Im Laufe des Studiums lernen wir alles einzuschränken außer den Verlangen und Gedanken, die uns zum Ziel und zur Verschmelzung mit dem Schöpfer führen. Das ist es, was ich zuallererst empfehle.

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Aus einer Lektion über Rabashs Notizen, 04.08.2024

Liebe statt Ablehnung

Rabash, Artikel 3, „Liebe zu Freunden (1)“: Indem ich mit meinen Brüdern zusammen bin- was bedeutet, dass ich in einer Gruppe bin, in der es Liebe zu den Freunden gibt- werde ich den Weg zum Schöpfer aufsteigen können. Dieser Weg wird der „Weg des Gebens“ genannt und er ist unserer Natur entgegengesetzt. Um diesen Weg zu gehen, gibt es nur die Freundesliebe, durch welche jeder seinem Freund hilft.

Die Liebe ist die Überwindung der sich gegenseitig abstoßenden egoistischen Kräfte zwischen uns, indem wir versuchen, ihr gegenseitiges Abstoßen zu überwinden.

Wer eine stärkere Abstoßung erlebt, dessen Seele ist stärker. Wie es heißt: „Jeder, der in Erkenntnis größer wird, dessen Egoismus ist größer.“ Daher sind Kabbalisten in Wirklichkeit innerlich die größten Egoisten!

Jene Menschen, die in die Erkenntnis der höheren Welten eintreten, arbeiten mit einem enormen egoistischen Verlangen. Ich habe keine Worte dafür, um es zu beschreiben. Es gibt in unserer Welt keine, für uns vorstellbaren, größeren, abstoßendere Kräfte, als die Kräfte, welche die Kabbalisten überwinden. Wie sehr sie alle hassen! Wie sehr stoßen sie alle ab!

Alles nur in der Größenordnung, wie sie diese Kräfte überwinden können. Sie bilden ein riesiges Aviut – die Dicke des Verlangens, und darüber die Einschränkung (Zimzum), den Schirm und noch viel mehr.

Wie es im Buch Sohar steht, waren die Schüler von Rabbi Shimon, der dieses große Buch der Kabbala schrieb, bereit, sich gegenseitig umzubringen! Können Sie sich die daraus resultierende gegenseitige Ablehnung vorstellen?

Liebe kann es ohne Hass nicht geben, in der Natur ist alles im Gleichgewicht zueinander. Wenn wir von Liebe sprechen, meinen wir, dass sie aus der Ablehnung gegenüber dem anderen entsteht. Wir spüren diese Abstoßung, wir bauen darüber Annäherung und Verbindung auf, bis zur Verschmelzung, bis zur Liebe! Im Inneren gibt es Hass und Abstoßung. Diese Gegensätze, die wir erreichen, sind es die das ganze System der Welten zusammenhalten.

Wir dürfen daher nicht naiv sein und versuchen, in den Zustand von „Gottes Pusteblumen“ zu kommen: alles ist gut, wir lieben uns, wir verbinden uns. Wenn ich von einem anderen keine Abstoßung spüre, kann ich auch keine Anziehung zu ihm empfinden, keine spirituelle Liebe. Wenn es sich um spirituelle Gefühle handelt, bestehen sie immer aus zwei Eigenschaften: einer egoistischen Eigenschaft und einer darüber liegenden altruistischen Eigenschaft.

Dieser Weg wird der Weg des Gebens genannt und er ist unserer Natur entgegengesetzt. Damit wir zum Palast des Schöpfers kommen – das heißt zum Zustand der Verbundenheit in der Liebe – gibt es keinen anderen Rat als die Liebe zu den Freunden, die wir über den Hass offenbaren.

So schauen wir absolut nüchtern auf die ganze Natur, auf alle Zustände – sowohl Hass als auch Liebe zugleich. Nur dann existiert es ewig und stützt das eine über das andere, da es zwischen ihnen eine Einschränkung, einen Schirm, ein reflektiertes Licht gibt, eine Bereitschaft, mit dem Egoismus an seiner entgegengesetzten Eigenschaft zu arbeiten. Es gibt kein Geben und keine Liebe in uns – das entsteht, wenn wir entgegen unserem Egoismus arbeiten. Das wird als Korrektur bezeichnet.

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Aus dem Unterricht zu Thema „Vorbereitung zum Kongress“

Ich bat Gott, mich vor Schmerzen zu bewahren

Kommentar: „Ich bat Gott, mich und meine Lieben vor Schmerzen zu bewahren.“ Und Gott sagte zu mir: „Nein, wir leiden und überwinden das Leiden gemeinsam.“

Stanislaw Jerzy Lec

Frage: Wenn man diese Zitate betrachtet, gibt Gott keine Antworten auf direkte Fragen. Er sagt nicht: „Hier! Bitte.“ Er sagt: „Nein, das musst du selbst tun.“ Ist das die Aufgabe?

Antwort: Ja, das ist unsere Arbeit.

Frage: Das heißt, Er gibt uns die ganze Zeit Arbeit und keine direkten Geschenke?

Antwort: Er hat absichtlich Hindernisse für uns geschaffen. Der Egoismus ist schließlich das wichtigste Hindernis.

Kommentar: Es heißt, dass der Mensch darum bittet, vom Schmerz befreit zu werden und der Schöpfer antwortet: „Wir leiden und überwinden das Leiden gemeinsam. Das ist es, was du tun musst.“ Es stellt sich also heraus, dass der Schmerz notwendig ist.

Antwort: Ja, natürlich! Wenn es keinen Schmerz gäbe, wüssten wir nicht, was wir tun könnten!

Kommentar: Aber wenn man Schmerzen empfindet, bittet man natürlich: „Befreie mich vom Schmerz!“.

Antwort: Das ist es, was es braucht – dass man den Schmerz fühlt und um Befreiung bittet.

Frage: Das nennt man, sich über den Schmerz erheben?

Antwort: Richtig.

Frage: Ist es überhaupt möglich, einen Zustand zu erreichen, in dem man keinen Schmerz mehr spürt?

Antwort: Wenn man vorher sieht und weiß, wie man handeln muss, wird man so handeln, dass man keinen Schmerz fühlt.

Frage: Wenn man eine Krankheit, einen Schmerz hat, kann man damit irgendwie umgehen, ohne Pillen zu nehmen?

Antwort: Ich denke, das ist möglich.

Frage: Man kann sich also in irgendeiner Weise über den Schmerz erheben?

Antwort: Ich glaube, dass ein Mensch mit Hilfe innerer Anstrengungen alle Krankheiten überwinden kann.

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Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 01.07.2024.

Den Schöpfer zum Dialog aufrufen

Frage: Es wird gesagt: „Wenn ihr Mir eine Gelegenheit gebt, dass Ich Meinen Namen mit euren Taten verbinden kann…“. Wie setzen wir das in unserem Leben um, damit wir dem Schöpfer immer wieder diese Gelegenheit geben?

Antwort: Es ist zu wünschen, dass der Schöpfer beginnt, mit euch zu arbeiten. Man muss sich aus allen Zuständen heraus, an Ihn wenden und versuchen, Ihn ständig zum Dialog aufzurufen, man muss versuchen, mit dem Schöpfer zu sprechen und darauf warten, dass Er antwortet.

Frage: In welcher Form erhält der Kabbalist die Antwort vom Schöpfer?

Antwort: Meistens in der Form dessen, was mit euch passiert.

Frage: Fühlt man etwas als Reaktion des Schöpfers in den Ereignissen, in den Wahrnehmungen?

Antwort: Ja, die richtige Antwort besteht darin, dass man alles vom Schöpfer annimmt, sowohl das Gute als auch das Schlechte. Wir wollen uns dem Schöpfer nur nähern, indem wir uns an ihn wenden.

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Aus dem Unterricht über die Notizen von Rabash, 29.07.2024

Zwei Begriffe: „Azmuto“ und „Schöpfer“

Wir wissen nicht, was der Schöpfer ist, da wir ihn nicht definieren können. Wir können lediglich etwas in Bezug auf unsere Sinne erfassen.

Deshalb nennen wir Ihn „Schöpfer“, da wir Ihn erst ab dem Punkt erkennen und definieren können, an dem Er uns erschafft und sich als unser Schöpfer aufzeigt. Das geschieht ab diesem Moment, nicht vorher.

Wir unterteilen diese Zustände in den Zustand, der uns nicht in unseren Wahrnehmungen gegeben ist – „Azmuto“, was bedeutet, durch Ihn zu existieren und der Zustand, in dem wir beginnen, Ihn wahrzunehmen, d.h. Ihm einige Definitionen, Bezeichnungen, Beschreibungen zu geben. Diese Beschreibungen, d.h. das, was in meinen Eigenschaften enthalten ist, mit denen ich arbeiten kann, kann ich mir einprägen und an andere weitergeben.

Ausgehend von dem, was wir wissen und bestimmen können, können wir sagen, dass der Schöpfer eine Seele nach Seinem Ebenbild geschaffen hat, eine die Ihm gleich ist aber auch entgegengesetzt von Ihm ist. Wir können daher von ihr als „Schöpfung“ sprechen.

Eine Schöpfung ist das, was sich nicht im Schöpfer befindet. Es ist eine an sich unbegreifliche Handlung, aber es ist das, was man Schöpfung nennt. Derjenige, der diese Handlung hervorbringt, wird Schöpfer genannt.

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Aus dem Unterricht zum Thema „Vorbereitung auf den Kongress“

Lieben oder hassen?


Frage: Nach dem herkömmlichem Verständnis bedeutet lieben, nachzugeben. Wie kann man von der Liebe zum Nächsten sprechen, wenn man im Grunde genommen aufhört, sich selbst zu lieben, sich sogar zu hassen beginnt? Wie kann man aus diesem Paradoxon herauskommen?

Antwort: Man muss nicht aufhören, sich selbst zu lieben.

Frage: Rabash sagt aber, dass man dazu kommen muss, sich selbst zu verachten.

Antwort: Das wird allmählich geschehen. Als Ergebnis der Liebe, nicht nur zum Zehner, sondern zu allen Menschen, stellt man fest, dass man sich selbst mit Gleichgültigkeit begegnet.

Frage: Das heißt, man sollte nicht danach streben, sich selbst zu hassen?

Antwort: Auf keinen Fall, es kann überhaupt keinen Hass geben.

Frage: Manche Menschen haben eine grundsätzliche Abneigung gegen sich selbst. Wie kann man sich ihnen nähern, denn sie haben in gewisser Weise recht?

Antwort: Nein, sie haben nicht recht. Der Mensch sollte sich selbst lieben, alle anderen lieben, seine Einstellung zu sich mit der Einstellung zu anderen vergleichen und versuchen, sie einander anzugleichen.

Frage: Es gibt einen Ansatz: Um den Nächsten wie sich selbst zu lieben, muss man zuerst sich selbst lieben. Ist das richtig?

Antwort: Das ist richtig, aber das Problem ist, dass wenn man jetzt die Liebe zu sich offenbaren wird, man keine Kraft haben wird, seinen Nächsten zu lieben. Es ist also besser, den Nächsten wie sich selbst zu lieben und dann die Selbstliebe mit der Nächstenliebe zu vergleichen.

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Aus einer Lektion über die Notizen von Rabash, 22.07.2024

Den Genuss teilen

Rabasch, Notiz. 232, „Was bedeutet ‚Bestechung‘ der Sitra Achra“: Man muss verstehen, was der Unterschied zwischen „Nähren einer Klipa“ und der Heiligkeit ist, d.h. zwischen einer verbotenen Handlung und dem, was erlaubt ist, Sitra Achra zu geben.

Sitra Achra ist der Wunsch, etwas Materielles zu empfangen und zu genießen. Das ist das Gegenteil des Verlangens, anderen und dem Schöpfer alles zu geben. Unsere Wünsche sind alle noch nicht spirituell.

Frage: Welche Rolle spielt Sitra Achra in der spirituellen Arbeit? Man kommt nicht ohne sie aus, gleichzeitig sollte man ihr etwas geben, damit sie nicht stört.

Antwort: Ja, genau so sollte es sein. Wenn wir keine Wahl haben und Sitra Achra einen Teil von dem geben müssen was wir haben, dann tut sie es und wir können den Weg zur Heiligkeit fortsetzen.

Frage: Wie bestimmt man genau, was man abgeben kann und was nicht?

Antwort: Das hängt von jedem Einzelnen ab. Man muss entscheiden, welchen Teil man für sich nimmt und welchen Teil man der Sitra Achra überlässt. Man muss wissen, wo man an den Schöpfer denken kann. Den Teil, den man nicht für sich behalten kann, da man sicher ist, dass er in den Kelim des Empfangens einfließen wird, überlässt man der Sitra Achra.

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Aus einem Unterricht über die Notizen von Rabash, 21.07.2024

Trotz der Verwirrung

Frage: Es gibt viele Abstiege, Verwirrung und nicht genug Zeit, den eigenen Zustand zu ergründen. Wie kann man sicherstellen, dass man richtig vorankommt? Antwort: Es spielt keine Rolle, ob es Verwirrung oder Abstiege gibt. Das Wichtigste ist, dass man in seinen Gedanken ständig auf den Schöpfer ausgerichtet ist. Das ist ein Zeichen dafür, dass man sich auf dem spirituellen Weg befindet.

Frage: Können wir mit der Einbeziehung des Schöpfers in unseren Beziehungen, darum bitten uns den Weg zu zeigen?

Antwort: Ja, das können wir. Wir können den Schöpfer bitten, uns den Weg zu zeigen, uns zu helfen und zu prüfen, ob wir die richtige Richtung einschlagen.

Frage: Unsere Analysen verwirren uns immer wieder. Kann man den Schöpfer bitten, ohne Klärungen im Glauben über den Verstand zu gehen?

Antwort: Wie kann man das tun, ohne Klarheit zu schaffen?

Wir müssen uns darüber im Klaren sein wo die Verbindung zum Schöpfer ist. Durch welchen Punkt der Empfindung sie kommt. Das ist es, worauf wir warten, wonach wir bitten und uns Ihm nähern. Am Ende offenbart Er es uns.

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Aus einer Lektion über Rabashs Notizen, 02.07.2024.

Die Spiritualität erfassen

Man muss wissen, dass alle Seelen von der Seele von Adam haRishon abstammen. Nach der Sünde am Baum der Erkenntnis zerbrach die Seele von Adam in 600 000 Seelen. Dies bedeutet, dass das eine Licht, welches Adam haRishon im Garten Eden hatte und das der Heilige Sohar „Sihara Ilaa“ nennt, sich in viele Teile zerstreut hat. (Rabash, Artikel 10 (1984) „Welche Stufe muss der Mensch erreichen, um nicht wiedergeboren zu werden“).

Der Schöpfer hat ein Verlangen erschaffen, das Ihm entgegengesetzt und scheinbar von Ihm getrennt ist. Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens. Das Verlangen ist die Eigenschaft des Empfangens. Aber in dem Zustand, in dem es erschaffen wurde, erfährt das Verlangen nicht die Gegensätzlichkeit zum Schöpfer. Daher wird es in 600.000 Teile geteilt.

Sechshunderttausend ist ein bedingter Begriff. In der Spiritualität gibt es keine Aufteilung in Teile oder Stufen. Wir teilen sie für uns selbst ein, um spirituelle Zustände zu bewerten, zu identifizieren, zu messen und zu bestimmen. In Wirklichkeit ist Spiritualität ein kontinuierliches Feld ohne jegliche Unterscheidung.

Nur wenn wir versuchen, sie zu fühlen und zu verstehen, wenn wir sie irgendwie in unseren Empfindungen und Gedanken erfassen müssen, unterteilen wir sie für uns in Abstufungen und Facetten, obwohl sie unteilbar ist.

Betrachten wir zum Beispiel die Luft. Wenn wir versuchen zu definieren, was Luft ist, müssen wir sie für uns in bestimmte Mengen, Werte und Eigenschaften einteilen. Vielleicht hat sie diese Eigenschaften gar nicht, aber anders können wir sie nicht erfassen oder definieren.

Damit wir den Schöpfer begreifen können, hat Er in Sich den Wunsch geschaffen, zu geben und Freude zu bereiten. Aber Er stellt nicht das Verlangen zu geben, zu erfüllen, ein gutes oder böses Verlangen dar – all dies manifestiert sich nur in Bezug auf die Geschöpfe.

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Aus dem täglichen Unterricht „Vorbereitung auf den Kongress“.