Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wir bieten der Menschheit an, sich zu vereinigen

Frage: Welche Besonderheit können wir der Welt anbieten?

Antwort: Wir können der Welt die Vereinigung anbieten, innerhalb derer das Licht eingeschlossen ist. Die Menschen werden das Licht nicht offenbaren, sondern werden nur fühlen, dass über allem, was wir tun, ein Segen liegt. Ihnen wird alles gelingen, sie werden vorankommen, sie werden darin einen Zauber erkennen, der heranzieht und Erfolg verleiht!

Und wenn die anderen uns anschauen und uns nachahmen werden, wird ihnen nichts gelingen. Es wird keinen Erfolg geben. Sie können eine große, prächtige, attraktive Werbung initiieren, und werden dennoch keinen Erfolg haben. Darüber wird  gesagt: „Fremder Gott ist unfruchtbar und bringt keine Ernte“.

Anders kann es nicht sein. Wenn es kein Ziel, keine Vorstellung über den zukünftigen Zustand gibt, dann weißt und fühlst du nicht , was zu tun ist.

Stellt euch ein Kind vor, das sich nicht instinktiv, natürlich entwickelt, sondern nur durch äußere Beispiele. Wenn ein zweijähriges Kind vor sich kein Beispiel des dreijährigen Kindes sieht, dann kann es nicht bis zum Niveau eines Dreijährigen wachsen.

Unabhängig von der Erziehungsmethode wird es nicht verstehen, was die Eltern von ihm wollen. Wenn wir den Menschen mit dem höheren Licht verbinden und ihm ein Beispiel vorführen, dann erkennt er das Muster für sein „dreijähriges Alter“. Jetzt versteht er alles, strebt das Ziel an, will wachsen, erhebt ein Gebet, setzt seinen Wunsch, sein Reshimo ein.

Nachdem er sein dreijähriges Alter erlangt hat, soll er sich weiter entwickeln, wobei ihm dabei keine Schläge helfen können. Er will wachsen, will die Schläge vermeiden, aber weiß nicht, was zu tun ist. Jetzt soll er vor sich ein Beispiel des vierjährigen Kindes haben. Ohne uns wird es ihm nicht gelingen.

Frage: Bieten wir den Menschen die Vereinigung als ein Ziel oder als ein Mittel an?

Antwort: Die Vereinigung ist ein Mittel, um die richtige Form der Menschheit zu erlangen, wodurch sie ihre Wurzel begreift, um sich folglich mit ihr zu verbinden. Das bedeutet, dass die Menschheit sich ausfüllt. Alle ihre Verlangen füllen sich mit allem Notwendigen aus, und werden zum vollständig gefüllten Gefäß. [135022]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 14/05/14

Ich erkenne Dich hinter beliebigen Masken

Jeder Mensch soll das Geben im Leben erreichen. Und die Kraft, die uns diesen Weg zeigt, heißt Tora oder das Licht. Dieses Licht arbeitet an unserem Verlangen, das sich ungern verändert, sich aber qualitativ und nicht quantitativ verändern soll.

Das Wichtigste ist, ständig die Qualität zu verbessern, nach innen tiefer zu durchdringen, sich mehr auf das Wohl deines Nächsten, und später auf das Wohl des Schöpfers orientieren.

Die Veränderungen sollen qualitativ sein und mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt und Tora heißt, realisiert werden. Das Licht arbeitet am Verlangen, das nicht geben will. Ich nehme aber die besondere Stellung, steige über meinen Wunsch hinauf, und erkenne, dass er mich ständig nach unten zieht.

Deshalb bitte ich das höhere Licht, die Tora, das Licht, das zur Quelle zurückführt, die höchste Kraft, zu kommen und mir zu helfen, weil ich nicht in der Selbstsucht  versinken möchte, die sich ununterbrochen bemüht, mich zu fangen und zu beherrschen. Mein Egoismus zieht mich zu jeder nebensächlichen Beschäftigung hin, er lenkt mich ab, damit ich den Schöpfer vergesse.

Ich soll klären, wer mir diese Hindernisse stellt, wer dieser Feind ist, der mich die ganze Zeit verwirrt und mich versenken will.

Plötzlich offenbare ich, dass dieser Schädling – der Schöpfer ist … Er versteckte sich hinter dieser Maske und lenkte mich, damit ich um Seine Hilfe bitte. Er zeigte mir Seine Kehrseite, damit ich Sein Antlitz verlange.

Nur auf diese Weise arbeite ich und kann folglich klären, dass es nur eine Kraft – den Schöpfer – gibt, der  mit dem Gesicht oder mit dem Rücken vor mir erscheint, da ich nur mit Ihm die ganze Zeit zu tun habe. Wenn ich den Schöpfer vergesse, dann sehe ich Seinen “Rücken”, und wenn ich mich mit Ihm verbinde – dann erkenne ich sein Gesicht.

Mehr gibt es nicht. Die Gruppe, die Menschheit, alle Ereignisse sind ein Mechanismus meiner Verbindung mit dem Schöpfer.

Es ist wichtig, unsere Verbindung mit dem Schöpfer zu empfinden, und zwar wie Seine Anwesenheit, das Licht Seines Antlitzes, uns aus dem Zustand der Loslösung von Ihm herauszieht. Wir müssen nur daran arbeiten. Im folgenden Augenblick wird Er uns die Belastung des Herzens zu spüren geben, damit wir wieder beginnen, unsere Absicht zu analysieren. Bis wir uns wegen der gegenseitigen Bürgschaft daran erinnern, dass man sich an den Schöpfer wenden muss, weil “sich unser Herz nur daran erfreuen wird”.

So kommen wir voran, und dieser Weg ist der Weg des Lichtes, der Weg der Tora. Das Studium aus der eigenen Erfahrung heißt das Studium der Tora. Wir studieren, wie zu uns das Licht kommt, das Tora heißt, und uns gemäß unserer Bitte, jedes Mal aus unserem Zustand herausführt.

Wir lernen in den Abstiegen und Aufstiegen, wie  gesagt wird: „Aus Zion (nach allen Abstiegen,“jeziot“) wird Tora hinausgehen“. Gerade nach den Abstiegen versteht man die Tora, weil man die Möglichkeit hat, ein starkes Licht zu offenbaren und das ganze Buch der Tora zu verstehen

Das Mittel das Geben zu erreichen, die Eigenschaft des Schöpfers und die Verschmelzung mit Ihm, ist die Verwirklichung der Nächstenliebe statt der Eigenliebe. Es genügt, um alle Probleme in der Verbindung mit dem Schöpfer zu beseitigen. Am Anfang existierte nur ein Gefäß, das mit dem einheitlichen Licht ausgefüllt war.

Das Licht und das Gefäß befanden sich in der Verschmelzung, aber dieser Zustand dauerte bis zum Zerbruch. Wenn wir jetzt mit Hilfe des Lichts alle Teile des zerbrochenen Gefäßes sammeln, dann wird sich das uns ausfüllende Licht zurückführen, welches uns einst festhielt. Dann werden wir wieder ein Gefäß bilden, innerhalb dessen sich ein Licht, ein Schöpfer aufhält.

Deshalb besteht unsere Korrektur in der Nächstenliebe. Nach dieser Handlung erreichen wir das Ende der Korrektur (Gmar Tikun). [134921]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 13/05/14

Fragment des idealen Traumes

Kongress in Frankreich. Lektion 3

Kabbalisten sagen, dass man weder abwarten noch während der Krise leiden muss, sondern selbst die Zeit beschleunigen kann. Man soll nicht darauf warten, dass die Natur sich noch Dutzende oder Hunderte Jahre entwickelt, während unser Leben zu Ende geht und Generation um Generation ersetzt wird. Wenn wir schon im Zustand der Krise sind, so können wir wenigstens die Zeit mit unseren Bemühungen beschleunigen, die wir für die Entwicklung brauchen.

Somit können wir uns freiwillig entwickeln, lernen, ändern, wenn wir uns nur darum bemühen würden. Alles hängt davon ab, in welcher Gesellschaft ich mich befinde.

Ich muss die Gruppe finden, die mich stärken und vorwärts treiben wird. Ich werde darin ein Beispiel  sehen, wie eine Gesellschaft aufgebaut sein soll, in der das Ziel erreicht ist, die Offenbarung des Schöpfers, um mich zu begeistern und mir eine riesige Unterstützung zu gewährleisten.

Folglich werde ich keine Schwierigkeiten haben, und es wird auch mein Wille sein, sich mit der Gruppe zusammen zu entwickeln. Das Wichtigste ist, in die richtige Umgebung zu geraten. Deshalb haben die Kabbalisten für uns die Gesetze verfasst, nach denen wir diese richtige Umgebung aufbauen können, um darin zu existieren und die Zeit zu beschleunigen.

Wir sollen uns ständig von einem Zustand zum Nächsten entwickeln. Diese Treppe hat 125 Stufen. Ich stehe unten und will auf die erste Stufe, später auf die zweite, die dritte  hinaufsteigen, um auf jeder Stufe immer mehr zu wachsen. Dazu muss ich der höchsten Stufe gleichen, was nur dann möglich wird, wenn ich mich mit anderen immer mehr verbinde.

Im Endeffekt soll ich zum einheitlichen, verbundenen Bild zurückkehren, worin wir alle verbunden sind (Puzzlebild). Man darf nicht behaupten, dass die Vereinigung einen unerfüllbaren Traum und eine sehr ferne Zukunft symbolisiert. Wir können ab sofort ein Fragment aus diesem idealen Traum nehmen und beginnen, damit zu arbeiten, darin die korrigierte Miniwelt zu bilden.

Diese Miniwelt ist die Gruppe. Wenn man zehn Menschen betrachtet und deren Vereinigung als ein Ganzes organisiert, dann werden sie zur Gruppe. Wenn wir uns wie ein Ganzes verbinden, dann steigen wir zur ersten spirituellen Stufe auf.

Es wird allerdings schwieriger sein, auf die zweite Stufe hinaufzusteigen. Hierfür wird es notwendig, entweder unsere Anzahl um zehnmal zu vergrößern oder unter denselben zehn Menschen die zehnmal stärkere Verbindung als früher zu erreichen. [134906]

Auszug aus der 3. Lektion des Kongresses in Frankreich, 10/05/14