Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Schweißnaht der Seelen

Wir können einzig um Verbindung bitten, darum, dass zwei Teile zusammengefügt werden. Nur darüber sprechen wir und nur in Bezug darauf gibt es Probleme und Kriege.  Diese Schweißnaht zwischen zwei Komponenten ist für den Zustand dieser Welt essentiell. Der ganze Kampf und die Entwicklung unserer Wirklichkeit finden ebenfalls genau dort statt.

Selbst wenn ich für mich selbst bitte, dient es nicht ausschließlich meinem eigenen Vorteil, sondern auch den anderen, die mit mir verbunden sind. Die Welt ist ein Ganzes. Alles darin ist vollkommen bis auf ein einziges verdorbenes Gefäß. Es gab dieses Gefäß und es zerbrach. Wir sollten nur um die Korrektur dieses Gefäßes und sonst um nichts beten. Dennoch bittet man um viele andere Dinge.

Man sagt dir: „Es ist nicht wahr, du hast unrecht! Alles ist ok! Warum bist du nicht zufrieden damit? Du musst nur dieses Gefäß (die Beziehungen zwischen den Menschen) korrigieren. Wenn du es wieder zusammensetzt, wirst du großen Genuss darin finden: Erlesene Speisen, Erkenntnis, Gefühle, Wärme, Gesundheit, was immer dein Herz begehrt. Du musst nichts anderes tun – nur dieses Gefäß reparieren.“

Doch du sagst: „Nein, ich will etwas Schönes und Geschmackvolles.“ Und die Antwort, die du bekommst, ist nicht neu: Du wirst alles, was du suchst, nur in diesem intakten, wieder zusammengesetzten Gefäß finden. Und dennoch bittest du um alles andere – nur nicht darum! Es ist kein individuelles Problem, sondern das Problem jedes einzelnen Menschen auf dieser Welt. Die Leute verstehen nicht, dass dies der einzige Weg ist, die Korrektur zu erreichen.

Alle Religionen, Glaubensströmungen, Probleme und Kriege drehen sich allein um Verbindung oder Trennung. Uns ist ein Mittel in die Hand gelegt, das uns dabei hilft, uns zu verbinden und all die Probleme der Welt zu lösen und den Hass zu überwinden. Sobald wir uns verbinden, beginnen auch die anderen Stufen der Natur damit: Die unbelebte, pflanzliche und tierische. Der Wolf und das Lamm werden nebeneinander in Frieden leben und einem kleinen Kind gehorchen, so sagen es die Propheten.

Alles hängt nur von unserem Verlangen ab, eine gemeinsame Verbindung zu erreichen. Wir werden dadurch in der Lage sein, die ganze Wirklichkeit und unser ganzes Leben zu korrigieren. Es werden Veränderungen sein, die gar nichts mit unseren Problemen zu tun zu haben scheinen. Wir müssen allein um Verbindung beten, damit uns die gute Kraft beherrscht. Wir wenden uns an die gute Kraft (den Schöpfer, der Eigenschaft der Liebe und des Gebens), dass er uns korrigieren und erfüllen möge.

Die Welt, die sich nun vor mir offenbart, zeigt ein umgekehrtes Bild – es ist der Einheit entgegengesetzt. Sterne, Menschen, die Erde und all die Phänomene, die außerhalb dieser Einheit stehen, nennt man Welt.

Worüber sollte ich also nachdenken? Über diese Welt oder über die Einheit? Wenn ich mich nur um diese Welt sorge, verbleibe ich in der Illusion, in der ich lebe. Daher spiele ich ständig dieses Spiel und drehe mich im Karussell des Lebens. Doch wenn ich aus diesem Spiel aussteigen und keine Marionette mehr sein will, muss ich meine Gedanken auf die Einheit lenken. [121450]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 25/11/13

 

Das Angebot des Schöpfers annehmen

Alles, was wir auf dieser Welt vorfinden, ist für unsere Korrektur – unsere Arbeit – notwendig.

Es gibt nichts sonst, nichts kann hinzugefügt oder entfernt werden. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt, weil es vom Gefäß, das vollkommenen erfüllt ist von seinem Licht – von der Form, die das Endziel, den Idealzustand beinhaltet, hervorgeht. Es fehlt lediglich unsere Teilnahme – unsere Zustimmung zu diesem Idealbild, dem vollkommenen Zustand, der durch den Schöpfer erschaffen wurde.

Wir aber müssen aus der Finsternis heraus –  dem entgegengesetzten Zustand, über Zweifel und  Klärungen – zustimmen,  indem wir all die Für und Wider abwägen. Erst wenn ein Mensch alles geprüft und abgewogen hat, kommt er zur Überzeugung, dass der Schöpfer gut und Gutes tuend ist; der Schöpfer steht über der Schöpfung. Er ist der Anfang und das Ende und „Es gibt nichts außer Ihm“. Dann gibt er dem Schöpfer in aller Dankbarkeit all die heiligen Namen für jede Seiner Handlungen und jene Lenkung, die enthüllt wurde.

Zunächst müssen wir dieses „Bild“ zerlegt untersuchen, um zu verstehen und zuzustimmen, dass es zerbrochen ist, und es an uns liegt, es wieder zusammenzufügen, indem wir gemeinsam an unserer Verbindung arbeiten. Auch wenn wir glauben, dass die Welt zerbrochen ist, betrifft das Zerbrechen genau genommen unsere Beziehungen.

Die Probleme erscheinen im Äußeren: in der Wirtschaft, der Ökologie, den gewöhnlichen Beziehungen am Arbeitsplatz, in der Familie, zwischen Partnern und Kindern, auf allen Ebenen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur. Überall herrscht Chaos und Verwirrung. Wir müssen uns das System verknüpft mit der kompletten Verbindung zwischen den Menschen vorstellen. Nur durch die Verbesserung unserer Beziehungen zueinander können wir das System auf all seinen Stufen verändern: der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und darüber hinaus auf der menschlichen Stufe, in sozialen Systemen, aufgrund derer sich der Mensch über die tierische Welt erhoben hat.

Seit Anbeginn wollte sich der Mensch in öffentlichen Beziehungen, Technologie, Handel und Industrie entfalten. Doch alles davon basiert auf den Beziehungen zwischen den Menschen. Dies ist der einzige Ort, den wir beeinflussen und verändern können. Indem wir unsere Beziehungen, die uns näher zur Wahrheit, Verbindung, Einheit und gegenseitiger Bürgschaft bringen, verbessern, werden alle übrigen Ebenen dieser Welt korrekt miteinander verbunden werden, ihre Plätze einnehmen und die ganze Welt wird sich beruhigen und Wohlstand erlangen.

Für diese Arbeit reicht es nicht aus, sich als „Gerechter“, der vermeintlich nichts für sich selbst verlangt, darzustellen. Es gibt nichts, was wir tun können; wir wuchsen im Egoismus auf. Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen, wir müssen nur das Böse erkennen und es korrigieren: um eine ehrliche Berechnung mit uns selbst zu machen, müssen wir uns ändern.

Jeder ist zur inneren Korrektur auf seiner Stufe verpflichtet, wie gesagt wird: „Erziehe das Kind entsprechend seiner Stufe“. Jedoch muss jeder irgendwie seine Natur korrigieren. Deshalb müssen wir in drei Linien arbeiten. Die linke Linie ist das Böse in uns, das zunehmend enthüllt wird. Die rechte Linie ist die Korrektur dieses Egoismus durch die Kraft des Gebens, die wir, abhängig zu unserer Verbindung, von oben anziehen.

Aus diesen beiden Linien erschaffen wir eine dritte. Das Verlangen zu empfangen der linken Linie, welches durch das reformierende Licht korrigiert wird, verwandelt sich in ein spirituelles Gefäß, genannt Seele. Und darin wird, entsprechend der Gleichheit der Form, das neue integrale System enthüllt. Das heißt, dass der Schöpfer sich in den Geschöpfen, innerhalb der Verbindung der Seelen, offenbart.

Shochen herrscht in Shechina (Göttlichkeit). Das bedeutet die Arbeit in der mittleren Linie. [121297]

Aus der Vorbereitung zum täglichen Morgenunterricht 24/11/13