Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Schnelles Vorankommen durch “auf der Stelle laufen”

Aus dem Brief Nummer 17 von Baal HaSulam: „Es ist wichtig, sich immer auf die linke und die rechte Linie zu stützen. Denn es gibt Fälle, in denen „sich fortzubewegen schlimmer ist, als untätig dazusitzen“ (oder „Ruhen der Fortbewegung vorzuziehen ist“), um den Weg nicht zu verlieren. Denn der Weg der Wahrheit ist eine äußerst dünne Linie“.

Zuerst sollte man sich um die richtige Ausrichtung sorgen, um nur Handlungen durchzuführen, die in die erforderliche, präzise und geklärte  Richtung führen. Wenn mir nicht klar ist was ich tun soll, bedeutet es, dass ich keine richtige Richtung habe. Aber selbst, wenn mir klar ist, was zu tun ist, muss ich trotzdem prüfen, ob es die richtige Richtung ist.

Daraus ergibt sich, dass alle Bewegungen des Menschen nicht aus den Schritten an sich bestehen, sondern in der Klärung ihrer Ausrichtung. Es gibt keine Schritte vorwärts, sondern nur die Klärung der Richtung, eben dies bedeutet und heißt Vorankommen.

Wenn ich mich an einem bestimmten Punkt befinde, von dem aus ich die Ausrichtung zum Schöpfer abkläre, erlange ich genau in diesem Punkt die Einheit mit dem Schöpfer. Es stellt sich heraus, dass ich einen Schritt vorwärts mache, ohne mich von der Stelle zu bewegen. Aber sofort, am selben Punkt, eröffnen sich mir neue Bedingungen, in denen ich  erneut klären muss, in welche Richtung ich gehen soll und wie ich alle Bedingungen nutze, um mich verbinden zu können  bzw. wohin, oder zu was ich kommen soll.

Wenn ich entschieden habe, wie diese Handlung zu erfolgen hat, bedeutet es, dass ich in diesem Punkt die Einheit enthüllt habe und ich mich nicht mehr zu bewegen brauche.

Die Schritte, durch welche wir  voran- schreiten, machen wir nicht durch Bewegung sondern durch wiederholtes Festlegen des   Punktes einer korrekteren Haltung, Perspektive und  Richtung –  Der Punkt der Erlangung von Einheit und Verbindung bedeutet eigentlich eine Verwirklichung entlang des spirituellen Pfades.

 Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal Hasulam, 24.07.2013

Die Wurzel ist die Kraft für alle

Kongress in St-Petersburg. Lektion vor dem Kongress.

Frage: Die Architektur von St. Petersburg hat mich begeistert. Jedes Gebäude ist ein Meisterwerk, und sie alle wurden dafür gebaut, um eine Frau zu erfreuen. Wenn das weibliche Verlangen so stark ist, dass die Menschen Paläste für sie bauen, wie können wir das im spirituellen Bereich umsetzen?

Meine Antwort: Zur Zeit vollzieht sich eine Nivellierung in der Gleichstellung von Frauen und Männern. Wir sehen das in den sexuellen Beziehungen, bei der Arbeit, im praktischen Leben – überall. Ich glaube, dass dasselbe natürlich auch in unserer spirituellen Bewegung geschieht. Scheinbar haben jene Eigenschaften, die die Frauen in den letzten 50 Jahren (obwohl das schon lange vorher begonnen hat) erworben haben, sie  immer mehr zu Männern werden lassen, und die Männer ihrerseits „driften“ unbemerkt in Richtung Frau. Das heißt, ihre Eigenschaften nähern sich einander immer mehr an, werden weniger gegensätzlich.

Die Frau arbeitet, engagiert sich politisch, nimmt an allem auf gleicher Höhe mit den Männern teil und zeigt sich in vielen Fällen viel fähiger, viel begabter. Wir wissen, wie die Frauen für uns arbeiten, wie sehr sie nach Geben, nach spritueller Verwirklichung, streben. Das weibliche Streben nach spiritueller  Verwirklichung ist unvergleichbar höher als das eines Mannes.

Deshalb glaube ich, dass wir das Thema Frau als solches nicht fokussieren brauchen – es existiert nicht. Ich höre nämlich aus den Fragen der Frauen eine gewisse unterbewusste Empfindung, dass sie mehr verdienen.

Sie verdienen nicht mehr. Das ist mein Ernst. Sie verdienen genausoviel wie die Männer. Und sie sollen sich bitte nicht beklagen: „Wir sind so schwach, irgendwohin auf Hinterhöfe verfrachtet worden“.

Die Frau ist ein menschliches Wesen; die Frau ist ein Teil der Gruppe, ein Teil unserer Gesellschaft, so wie es überall in der modernen Welt ist. es gibt also  kein spezifisches Frauen-Thema. Sie arbeiten wie die Männer und sie verdienen  auch dasselbe. Einer ohne den anderen können wir nicht existieren. Wir arbeiten zusammen!

Ihre Aufgabe besteht darin, untereinander und mit den Männern ein einheitliches Ganzes zu erschaffen: die Männergruppe oder Teil, der Frauengruppe. Über unserer Natur sind wir in der Absicht, uns miteinander zu verbinden, weil wir alle dieselbe Wurzel haben; sie ist eine Kraft für alle. Ich denke, dass in unserer Weltgruppe alle gleich sind.

 Auszug aus der Lektion vor dem Kongress in St-Petersburg, 11.07.2013