Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Nach St. Petersburg zur Prüfung

Ich fahre zum St. Petersburger Kongress nicht, um den Lehrer und die Freunde zu hören oder um in der freundschaftlichen Gesellschaft ein wenig zu plaudern, an den Mahlzeiten teilzunehmen, das Kulturprogramm anzuschauen usw.. Nein, ich lernte lange Zeit, und der Kongress ist für mich eine Prüfung.

Vor uns steht die besondere, tiefe Prüfung: Wer sind wir? Wozu sind wir fähig? Wir haben Angst bis zum Zittern, und zwar im Ernst. Aber dabei tauchen wir in uns nicht ein und haben keine Fastengesichter, sondern versuchen wie üblich, zwei Seiten, zwei Zustände zu kombinieren: die Freude und das ernste Herangehen.

Ich wiederhole: der Kongress ist eine Prüfung und nicht einfach das Treffen. Das Wesen unserer Verbindung ist die Arbeit, mittels welcher wir uns überprüfen können, ob unsere Geschlossenheit richtig und ausreichend ist, um „die Eignungsnote“ zu bekommen.

Und es soll niemanden abkühlen, denn wir suchen einfach die Möglichkeit, um uns in ernsthaftester Weise aufzurütteln und zur richtigen Vereinigung zu veranlassen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Die Vorbereitung auf den Kongress in St. Petersburg. Unterricht 2“, 04.07.2013

Der Tempel befindet sich in deinem Herz

Frage: Wir sagen, dass der Tempel im Herzen des Menschen ist. Was ist das für ein Begriff?

Meine Antwort: Der Tempel ist das Zentrum der Vereinigung des Volkes. Er bildet in der Einheit aus, beinhaltet alle diese Eigenschaften und zeigt anhand eines Beispiels, auf welche Weise sich alles verwirklichen soll.

Warum sagen wir „Das Zerbrechen des Tempels“ und nicht „Das Zerbrechen des Staates“? – Weil er eine spirituelle Grundlage darstellte, in der die Einigkeit des Volkes zerbrach. Es hat 70 Jahre früher, d.h. vor dem Zerbrechen des Tempels, angefangen.

70 Jahre sind sieben Sefirot,  von denen jede noch zehn beinhaltet. Das Volk stieg allmählich herab, bis es zu Malchut heruntergestiegen ist: Chesed, Gvura, Tiferet, Nezach, Chod, Jesod, Malchut, und dann geschah das Zerbrechen des Tempels, das Ende der Einheit. Es war schon im Voraus bekannt.

Das heißt, der Mensch hat aufgehört, im Tempel das wahre Opfer zu bringen, das zur Vereinigung führte. Er fing an, zu betonen: „Ich habe das Opfer gebracht“. Und dieses  „ich“, unsere Selbstsucht, zerstört alle Tempel. Das ist der wahre Grund seines Zerfalls.

Auszug aus dem TV-Programms „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 04.03.2013