Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Kongress ist eine enorme Kraft

Frage: Wie können wir dem Kongress in Charkow die gleiche Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit verleihen, wie es im Norden Israels war?

Meine Antwort: Erstens habt ihr auf dem Kongress die Möglichkeit, jegliche Fragen zu stellen und Antworten auf sie zu bekommen.

Zweitens ist ein Kongress immerhin die stärkste Verbindungshandlung, und zwar enthüllen wir in der Verbindung zwischen uns die Höhere Welt. Also ist unser ganzes Bestreben darauf gerichtet, das Zerbrechen der Kelim zu korrigieren und dabei ihre Verbindung zu offenbaren. Die Höhere Welt ist also die Welt der Verbindung.

Wenn auf dem Kongress einige Tausende von Menschen sich versammeln, stellt er eine enorme Kraft dar. Selbst wenn die Menschen noch nicht reif genug sind, es aber viele von ihnen gibt, dann bringt die Anzahl multipliziert mit der Qualität trotzdem eine enorme Stärke. Und ich persönlich nehme das sehr ernst. Das übt wirklich einen ernsthaften Einfluss auf die Menschen aus.

Also müssen wir versuchen, möglichst viele Menschen dazu aufzurufen, eine Möglichkeit zu finden, zu kommen. Wer weiß, wann wir den nächsten Kongress organisieren können, denn die Zeiten werden nicht besser.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 15.07.2012

Kongress in Charkow: Einladung zur Enthüllung der spirituellen Welt

Frage: Für welches Vorbereitungsniveau der Studenten ist der Kongress in Charkow gedacht?

Meine Antwort: Ich glaube, dass es ein Kongress der Vereinigung ist, die nicht von dem Vorbereitungsniveau des Menschen, sondern von seinem Bestreben abhängt. Wenn er begreift, dass er die Methode der Enthüllung der Höheren Welt ergründen, dem näherkommen, wenigstens einen solchen ernsthaften Schritt tun, vielleicht aber auch die Höhere Welt für sich enthüllen muss – denn das ist möglich, weil es nur von unseren gemeinsamen Anstrengungen abhängt – dann ist er ein willkommener Gast, Freund, Teilnehmer.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 15.07.2012

Die Brücken hinter sich abbrechen

Frage: Eine Woche lang während Ihrer Abwesenheit war die Weltgruppe sehr aktiv. Wir haben zum ersten Mal wirklich gespürt, dass wir voneinander abhängen. Wie schaffen wir es jetzt, den Moment nicht zu verpassen und nicht zurück in die Passivität abzurutschen?

Meine Antwort: Auf keinen Fall darf man an den vergangenen Zustand denken. Er ist vorbei, verbrannt. Man darf nicht auf ihn zurückblicken, wie es Lots Frau gemacht hat. Was vorbei ist, ist vorbei – wir wühlen nicht in der Vergangenheit, weder auf der Gefühls- noch auf der Gedankenebene. Selbst wenn du glaubst, dich von etwas Einmaligem zu trennen, ist es unwichtig. Du musst sowohl vor dem besten als auch vor dem schlechtesten Zustand fliehen.

Auf keinen Fall darfst du versuchen, dich an deine Gedanken, Verlangen, Worte zu erinnern, du versuchst nicht, etwas wiederzugeben. Mach dich von allem frei, was passiert ist. Selbst wenn es dir gut ging – jetzt wird es dir noch besser gehen. Du musst einen neuen Tag bei Null anfangen.

Keiner stört dich: weder ich noch Freunde, was auch immer sie empfinden mögen. Die Situation in der Außenwelt spielt auch keine Rolle. Du musst den nächsten Zustand, die nächste Etappe der Verbindung erreichen, durch nichts beschwert, als würdest du von nichts wissen – damit alles in deinen Augen neu ist. Die jetzige Etappe darf auf keinen Fall mit dem verglichen werden, was war. Fang alles von vorne an – nur so baust du dich auf.

Selbst wenn alle einen Erfolg erzielt haben, ist es jetzt so, als wäre nichts gewesen. Fürchtet euch nicht vor dem Verlust. Indem ihr Angst habt, etwas zu verlieren, demonstriert ihr die niedere Form des Empfangens. Was auch immer ihr erreicht oder gespürt habt, im Moment existiert das alles nicht. Und es wird auch nicht gebraucht. Denn anderenfalls kümmerst du dich nur um das eigene Empfinden. Das Wichtigste ist, mit der Vergangenheit zu brechen. Anderenfalls gibt es kein Vorankommen. Denn du schreitest dem Geben entgegen und das bedeutet, alle Brücken hinter sich abzubrechen.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zum Buch Sohar, 25.07.2012

Die Etappen auf dem Weg zum Schöpfer

Frage: Es ist unverständlich, wie der Mensch die Offenbarung des Schöpfers erlangt: Steigt er dabei hinauf oder herab? Ist es wirklich so, dass je schlechter es ihm geht, das um so besser für ihn ist?

Meine Antwort: Auf dem spirituellen Weg entwickeln sich sowohl der Kabbalist im Laufe des Lebens individuell, als auch die ganze Menschheit historisch und evolutionär egoistisch, sie leiden nur deshalb, weil sie ihre Selbstsucht als das Böse anerkennen sollen, damit sie dann darauf verzichten können.

Diese Periode der Entwicklung heißt „die Droge des Todes“ (Sam Amawet), weil es dem Menschen so vorkommt, als ginge er vorwärts, und sich sehr bemüht, um „das spirituelle“ Ziel zu erreichen – aber da er selbst noch egoistisch ist, ist auch sein Verlangen egoistisch, so dass er sich selbst belügt, wenn er glaubt, sich das Spirituelle zu wünschen, weshalb ihm das Böse der Selbstsucht und der spirituelle Tod offenbart werden. Und das ist absichtlich vom höheren Licht so vorbereitet, damit er seine natürlichen Eigenschaften als Böse erkennt. Das heißt auch „Barati Jezer Ara„, oder „Ich habe das Böse erschaffen“ (die Wörter des Schöpfers).

Aber wenn er notgedrungen, infolge der Leiden, bewusst und wunschgemäß auf die Selbstsucht verzichtet, dann wirkt dasselbe Licht auf ihn ein wie ein „Elixier des Lebens“ („Sam Achaim„), und führt ihn hinauf bis zur Offenbarung des Schöpfers, zur Erfüllung mit dem Licht des Gebens und der Liebe, mit der Kraft des Geisteslebens. Und das heißt schon „Barati Tora Tawlin“ – oder „Ich habe die Tora als Gewürz erschaffen“, die Methode und das System für die Korrektur der Selbstsucht.

Somit wird auf dem Weg zunächst die Selbstsucht offenbart, wonach wir uns schlecht fühlen. Dann streben wir an, sie selbst ohne Hilfe zu korrigieren, was uns aber misslingt, wonach wir uns wieder schlecht fühlen. Und erst, nachdem wir das Böse der Selbstsucht, sowie unsere eigene Kraftlosigkeit gegenüber ihrer Macht bewusst erkennen, wenden sich die Menschen an den Schöpfer, wobei ihnen früher ihre Selbstsucht diese „Bitte an den Schöpfer“ nicht erlaubt hat! Aber sobald die Bitte eines Menschen vollständig, d.h. sein Verlangen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen, ernsthaft ist, wird seine Selbstsucht in diese Eigenschaft eingekleidet, oder „der Engel des Todes verwandelt sich in den Engel des Lebens“.

Sorgen um die Kinder

Frage: Zur Zeit gibt es eine Menge Konflikte in den Schulen. Jeder Besuch der Schule endet mit einer Auseinandersetzung: Die Lehrer sind nicht zufrieden mit den Kindern, die Kinder nicht mit den Lehrern; die Eltern sind sowohl mit den einen, als auch mit den anderen unzufrieden. Wenn meine Frau von dort kommt, teilt sie mir den Schmerz mit, mit dem sie konfrontiert wurde. Sie sagen, das muss korrigiert werden. Wie kann ich als Mann das Problem lösen, was soll ich tun?

Meine Antwort: Nichts. Was können Sie tun?

Sie müssen das System der Erziehung ändern. Die Erziehung und nicht die Bildung! Die Bildung kann dort gut sein. Und die Lehrer in den einzelnen Fächern können auch gut sein. Aber die Erziehung nicht! Es gibt kein solches Fach, es gibt keine Menschen, die es verstanden haben, wie man die Kinder großzieht, und sich mit der Erziehung beschäftigen. So etwas gibt es noch nicht!

Denken Sie nur darüber nach, was in der nächsten Generation passieren wird! Richtig, es wird sie nicht geben – niemand will eine solche Generation. Deswegen wollen die Menschen keine Kinder haben, oder eine Familie gründen. Wofür denn? Damit es zu dem kommt, was wir heute sehen? Unglückliche Kinder – warum sollte man sie überhaupt gebären?

Wenn euch eure eigenen Kinder wichtig sind, dann trefft euch in der Schule, um in einem bestimmtem Rahmen zu entscheiden, was man mit ihnen weiter unternimmt. Aber euch ist das so was von egal, ihr habt Sie in eine Organisation Namens „Schule“ abgeschoben, ans „Ministerium für die Bildung“ abgegeben, und das war es – ihr möchtet euch nicht mehr mit ihnen beschäftigen. Das sollte aber nicht so sein!

Einmal hatte ich ein Problem mit meinem Sohn. Ich hab ihn in eine besondere Schule eingeschrieben – in ein Internat, und er kam alle paar Wochen nach Hause. Nach eineinhalb Jahren rief man mich an: „Er benimmt sich sehr schlecht, wir wollen ihn ausschließen.“ Ich war empört: „Wie kommt das? Wo war er diese eineinhalb Jahre? Bei euch? Wer hat ihn so gemacht – wie es aussieht Sie selbst? Und jetzt wollen Sie ihn rausschmeißen? Sie verderben die Kinder, und dann werfen sie sie aus ihrem System raus und alles. Wie konnte er so werden, wenn er die ganze Zeit in euren Händen gewesen ist? Und jetzt sollten sie ihn selbst korrigieren“.

Also müssen wir die Schule wieder umrüsten! Wir sehen, welche Generation unsere ablöst, denn wir erziehen sie so.

Wir haben allerdings eine Chance! Sieht, wie alles in der Natur organisiert ist: Wir können aus einem menschlichen Embryo das machen, was wir wollen: von einem Verbrecher bis zu einem Heiligen. Alles liegt in unseren Händen. Und wen erschaffen wir? Einen unglücklichen Menschen, der sein ganzes Leben lang leidet, der seinen Kopf in den Sand steckt, von allem Angst hat, sich vor allem versteckt, das Problem mit Wodka zu lösen versucht und nichts von diesem Leben hat, so lange er nicht davon Abschied nimmt. Wozu braucht man solch ein Leben? Lassen Sie uns endlich der Wahrheit ins Auge sehen, um zu erkennen, was wir getan haben. Das haben WIR getan.

Frage: Also, wenn jemand aus meinen Bekanntenkreis berichtet, dass es Schwierigkeiten in der Schule gibt, können wir im Prinzip zur diesen Schulen gehen und am Beispiel zeigen, wie die Methode der integralen Erziehung funktioniert.

Meine Antwort: Natürlich können Sie! Sie werden sie empfangen. Keiner der Direktoren sagt: „Nein!“ Sie sind ein Diplom-Psychologe, sie besitzen Referenzen, man kennt sie im Fernsehen. Sie wollen eine Lehrstunde, Master-Klasse, und so weiter geben. Bitte tun sie das! Sie werden mit Freude zustimmen. Stellen sie unauffällig eine kleine Kamera auf, um die Schüler nicht in Verlegenheit zu bringen, um anderen die Möglichkeit zu geben, sie von einem anderen Raum aus zu beobachten – heute zu Tage ist das kein Problem.

Frage: Glauben Sie, der Moment ist gekommen, in dem wir bereit sind, den Menschen die integrale Methode zu geben?

Meine Antwort: Schließen Sie die Eltern mit ein, wie wir es in der Schule tun, oder die Schulleitung, die darunter leidet, dass an ihrer Schule die Gewalt ausufert und gedeiht und eine sehr niedrigere Leistungsbereitschaft herrscht. Sie haben zwei Möglichkeiten: entweder durch die Eltern oder durch die Schulleitung. Versuchen Sie, zu handeln. Damit müssen wir anfangen! Sie werden sehen, wie fruchtbar dieser Boden ist. Sie werden keine Hindernisse vorfinden, und es wird keine Gegner in dieser Angelegenheit geben, denn allen tut es weh, zu sehen, was mit den Kindern passiert.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 28.05.2012

Das Spiel mit dem Schöpfer

Im Buch „Shamati“ gibt es viele Artikel, die über den Hass gegenüber der Selbstsucht (Sitra Achra) sprechen: wie die Selbstsucht den Menschen umgibt, wie er sie hassen und sich darüber erheben soll. Aber die ganze Arbeit mit der Selbstsucht soll unbedingt vor dem Hintergrund geschehen, dass „alles vom Schöpfer kommt„, dass es “ Niemanden außer Ihn gibt „, denn anderenfalls befinden wir uns innerhalb derselben Selbstsucht (wir arbeiten in Avoda Sara).

Deshalb ist der Mensch von vornherein verpflichtet, sich darauf einzustellen, dass es „Niemanden außer Ihn gibt„, um danach begreifen zu können, dass der Schöpfer uns absichtlich die entgegengesetzte Eigenschaft verleiht – damit wir diese Eigenschaft, die dem Schöpfer entgegengesetzt ist, hassen. (Derjenige, der den Schöpfer liebt, verspürt den Hass gegenüber dem Bösen.) Und nur im Falle des wahrhaften Hasses gegenüber der Selbstsucht, weil sie den Menschen vom Schöpfer trennt und den Schöpfer vor dem Menschen verbirgt, kann der Mensch die Selbstsucht besiegen (Vor den Händen der Bösewichte rettet Er mich).

Deshalb soll die ganze Arbeit damit anfangen, dass der Mensch sich darauf konzentriert, dass seine ganzen Zustände vom Schöpfer vorbereitet sind (da es Niemanden außer Ihn gibt) und da er versteht, dass der Schöpfer mit ihm spielt (von hinten und von vorne umgibst Du mich), stimmt er sich selbst auf dieses Spiel mit dem Schöpfer ein.

Zwei Etappen in der Arbeit

Frage: Warum ist gesagt, dass ich alle Korrekturen außerhalb von mir erlange?

Meine Antwort: Ich korrigiere nicht mich, sondern nur meine Beziehung, meine Verbindung zu den anderen Menschen. Der böse Anfang befindet sich nicht in mir, sondern zwischen mir und den anderen – in meiner Beziehung zu ihnen.

Ich muss mich ständig in der Verbindung mit den anderen befinden, um folglich klären zu können, ob diese gut oder schlecht ist und ob sie Veränderungen fordert. Die erste Stufe ist die Offenbarung dieses Verbindungnetzes. Von diesem Augenblick an und weiter beginne ich schon bewusst voranzukommen und die Eigenschaften zu offenbaren, welche die Korrektur erfordern: welche Beziehungen und Eigenschaften sollen zuallererst und welche später korrigiert werden.

Auf diese Weise offenbare ich das ganze System der Beziehungen zwischen mir und den anderen Menschen (die mir zuerst fremd vorkommen). Aber später kläre ich auf, dass es eigentlich die Verbindung mit dem Schöpfer war. Das sind zwei Etappen in der Arbeit.

Wenn ich selbstlos an mir arbeiten werde, so wird mir offenbart, dass sich hinter meinem Nächsten in Wirklichkeit der Schöpfer verborgen hat. Und davor, in der Zeit, wo ich noch irgendwelche egoistische Berechnungen durchführen kann, hilft mir der Schöpfer bei der Klärung, welche Berechnung richtig ist, und erscheint deshalb vor mir in Form der Freunde, mit denen ich gegenseitig arbeiten kann.

Auszug aus den Unterricht nach einem Rabash- Artikel, 09.07.2012