Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Gleich bedeutet nicht identisch!

Frage: Es hat sich so ergeben, dass unsere Gruppe während des vergangenen Kongresses im Norden in zwei Teile geteilt wurde: ein Teil, zehn Männer, hat sich in der ersten Etage des Zentrums von der ganzen Welt abgeschottet und die Bedingungen bei den Freunden auf dem Kongress in Israel völlig nachgeahmt, während sich der andere Teil, etwa 20-30 Männer, die aus verschiedenen Gründen nur für eine begrenzte Zeit kommen konnten, in einem anderen Raum versammelt hat.

Ich war unter den zehn Freunden, die sich eingeschlossen haben, und konnte mich gar nicht konzentrieren, ich hatte nur einen Gedanken, wie das passieren konnte, dass wir in zwei Teile geteilt wurden, hatte jedoch nicht den Mut, diese Frage mit den anderen neun Freunden zu diskutieren. Diese Frage lässt mir keine Ruhe, was soll ich tun? Kann ich diese Frage zur Diskussion vorschlagen oder wäre das gegen den Zusammenhalt der Gruppe, selbst bei einer solchen Entscheidung, während des Kongresses in zwei Teile geteilt zu sein. Ich glaube einfach, dass die Gruppenkommission darauf bestehen sollte, dass die Gruppe zusammen bleibt, egal, unter welchen Bedingungen.

Meine Antwort: Die Widersprüche bleiben bis zum Ende der Korrektur überall bestehen und besonders in der Kabbala, und in der Spiritualität vereinen sich die Widersprüche durch die gemeinsame Absicht, sie koexistieren, obwohl sie durch das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften getrennt sind. Wir müssen uns also daran gewöhnen, dass wir unterschiedlich und dennoch zusammen sein können. Dabei sollten wir nicht danach streben, alles und alle auf das gleiche Niveau zu setzen. Gleich bedeutet nicht identisch, sondern gleich in der Ausrichtung, aber auf den unterschiedlichen Ebenen.

Wir alle sind unterschiedlich und keiner zwingt uns, gleich zu sein, wir müssen nur das gleiche Ziel anstreben. Genauso strebt auch jeder das Ziel auf eine andere Art und Weise an. Wir sind unterschiedlich wie Zellen in einem Körper. Unsere Absicht ist auf den gemeinsamen Schöpfer gerichtet, der Schöpfer vereint uns.

Bleibt als Vorbild, und jemand, der das aus objektiven Gründen nicht kann, ist nicht schlechter als ihr, wird aber zu einer anderen Untergruppe auf dem Kongress gehören, genauso wie es auch in einem Körper Organe von unterschiedlicher Bedeutung gibt, obwohl sie alle zu einem Körper gehören.

Die Gleichheit unter den Freunden bedeutet nicht, identisch zu sein!

Stellt eure Fragen, wir werden es klären.

Über die Folgen des Kongresses

Dieser Kongress war nicht nur verbindend, sondern auch trennend – in jene Gruppen, die die Forderungen (systematisches Studium, Verbreitung, Maasser) erfüllen, und jene, die die Forderungen nicht erfüllen.

Wir müssen erreichen, dass das Zentrum unserer Gruppe, unsere standhaftesten Freunde, die Forderungen des Schöpfers, Ihm auf der ersten, 1/125. Stufe der Leiter Seiner Enthüllung ähnlich zu werden, erfüllen. In diesem Fall können sie zu einem Teil der BB Weltgruppe werden, durch den das Licht zu allen anderen kommt (s. Einführung zum Buch Sohar).

Weiter, um diesen Teil herum, bilden sich andere Kreise, wie auseinandergehende Wellen – entsprechend der Erfüllung der Regeln der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, der Eigenschaft des Gebens.

Die Regeln wurden nicht von mir ausgedacht, sondern von den Kabbalisten vorgegeben. Wir kennen sie sehr gut, halten es aber nicht für nötig, sie genau zu befolgen, weil wir meinen, sie seien für die Enthüllung des Schöpfers nicht notwendig. Jetzt wurde uns das zum ersten Mal zu verstehen gegeben.

Diejenigen, die mit diesen Forderungen unzufrieden sind, schicke ich zum Schöpfer – vielleicht ändert Er für sie die Bedingungen für den Kontakt mit Ihm – „das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften“ (der kommunizierenden spirituellen Gefäße/Eigenschaften).

Diejenigen, die die Unabdingbarkeit dieser Bedingungen begreifen, haben die Möglichkeit, zu wählen, wo sie sein möchten, in welchem Kreis: im zentralen oder einem der äußeren. Später werden die Bedingungen aller Kreise spezifiziert.

Ich liebe Euch alle und mir sind alle wichtig, und das alles wird gemacht, um Euch absolut alle dem Ziel näher zu bringen und von den irdischen Täuschungen auf dem spirituellen Weg zu befreien.

Umarmung, Rav

Warteschlange zum Spezialisten in der Kunst der Verbindung

Frage: Wodurch unterscheidet sich der Kurs für integrale Erziehung für den außenstehenden Betrachter von einfachen schönen Worten über Altruismus, von der billigen Psychologie und New Age?

Meine Antwort: Die Hauptaufgabe dieses Kurses besteht darin, zu versuchen, dem Menschen zu beweisen, dass die Rettung der Welt allein in der Verbindung liegt. Und wir haben die Methodik der Verbindung, die wir für richtig halten. Und die Praxis wird die Vorteile dieser Methodik vor allen anderen, die mit den gleichen Worten zu operieren scheinen, beweisen.

Äußerlich kann das ähnlich klingen, es gibt jedoch einen Unterschied, wie zwischen zwei Geigenspielern, von denen der eine ein berühmter Virtuose ist und der andere an der nächsten Ecke spielt. Wir alle bieten euch unser „Spiel“ an, lasst uns also schauen, wer Erfolg haben wird und wer nicht.

Professionalismus ist eine innere Eigenschaft, eine Kunst. Und deshalb können die Worte gleich sein. Es gibt Ärzte, die wahre Koryphäen sind, zu denen sogar Menschen aus dem Ausland kommen. Wozu, sollte man meinen, wenn es direkt neben deinem Zuhause, in der nächsten Arztpraxis, auch einen Arzt gibt? Doch die Menschen bezahlen enorme Geldsummen, um einen Termin bei dem berühmten Arzt zu bekommen.

Sie sind beide Ärzte, doch das ist eine Frage der Kunst. Der eine hat ein inneres Gespür, welches unmöglich verkauft oder weitergegeben werden kann. Es ist eine natürliche innere Gabe. Und wir haben diese innere Kraft, lasst uns das überprüfen! Wenn wir jedes Mal Erfolg haben werden, wird sich eine Warteschlange vor unserer Tür bilden und wir werden als Spezialisten gelten.

Das Leben wird einen Beweis dafür liefern, denn wir tragen zu der Vereinigung des Volkes bei, und wir rufen nicht zu Krawallen und zum Zerschlagen von Fenstern, sondern zum Studieren und zur Bildung auf, weil wir anhand aller Forschungen, aller Informationen, aller sozialen und statistischen Angaben bereits sehen können, was hilft und was nicht.

Es war in unserer Welt niemals möglich, etwas Gutes mit Gewalt zu erreichen. In allen Ländern, in denen Unruhen stattfanden und die Regierung unter dem Druck des Volkes nachgab und Verbesserungen von oben nach unten durchführte, wendeten sich diese letztendlich gegen dieses Volk. Wenn wir Studien durchführen, werden wir feststellen, dass nach Preissenkungen die Preise noch höher als zuvor steigen, das Rentenalter um zwei Jahre erhöht wird und so in allem.

Wie kann es sein? Warum wird es direkt an der Stelle, an der es versucht wurde, Verbesserungen durchzuführen, noch schlimmer? Als würde diese erwartete Verbesserung im Gegenteil negative Auswirkungen zu Folge haben. Doch so ist das Gesetz der Natur, das die Menschen nicht kennen, wir aber schon. Und alle Verbesserungen, die nicht in Übereinstimmung mit diesem Gesetz durchgeführt werden, werden zum Nachteil für uns ausschlagen – direkt ins Gegenteil, von Plus zu Minus.

Das geht aus den statistischen Angaben hervor. Und wenn jemand das nicht glaubt, kann erneut Unruhen und Krawalle initiieren und testen, wozu das in einem halben bis einem Jahr führen wird.

Es sind noch nicht einmal Folgen der Krise, es ist einfach ein permanent geltendes Gesetz. Jeder starke Staat, der ins fremde Gebiet eindrang und anfing, über andere Länder zu herrschen, geriet letztendlich unter deren Gewalt, wenn auch nicht gleich, sondern hundert, zweihundert Jahre später. Frankreich herrschte mal über ganz Nordafrika, machte es zu seiner Kolonie. Und nun kommt Nordafrika nach Frankreich und ergreift die Macht.

Und so ist es an jedem Ort, die Geschichte kehrt immer als Bumerang zu jedem zurück, der mit Gewalt vorgeht. Darum sollten wir daraus lernen, um uns zumindest von unvernünftigen Handlungen abzuhalten. Denn wir sind immer noch blind, bis heute. Wenn uns jedoch alle Ergebnisse bereits zur Verfügung stehen, sollten wir unsere Taktik ändern. Wir haben keine Wahl, denn wir befinden uns heute in einer solchen Krisensituation, dass wir uns keine weiteren Fehler leisten können. Wir müssen die richtigen Konsequenzen ziehen.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 29.06.2012

Sicherheitsgurt für den künftigen Absturz

Frage: Was ist meine Hartnäckigkeit wert, wenn alles vom Schöpfer abhängt und Er mich gleich morgen vom Weg abbringen kann? Worin genau besteht meine Arbeit?

Meine Antwort: Es ist unwichtig, ob der Schöpfer mich vom Weg abbringt oder nicht – ich muss hartnäckig bleiben. Ich muss im Vorhinein dafür sorgen, dass, selbst wenn ich spüre, dass der Schöpfer mich herauszuschleudern scheint, ich trotzdem nicht weglaufe. Ich bekomme eine solche Unterstützung von der Umgebung, die mich daran festhalten und nicht weglaufen lässt.

Und je weiter ich vorankomme, desto stärker wird der Schöpfer mich wegstoßen. Ich werde immer mehr Verachtung Ihm gegenüber spüren, und unsere Beziehung wird sich immer mehr verschlechtern. Ich werde mich fragen, warum der Schöpfer mich mit so viel Undankbarkeit für meine Arbeit belohnt – ist es denn gerecht?

Jedes Mal, wenn sich mir ein weiteres egoistisches Verlangen offenbart, wird sich unsere Beziehung mit dem Schöpfer immer mehr verschlechtern und unangenehmer, unlogischer werden. Und die Freunde werden mir immer schlechter, immer nichtiger und der Weg sinnlos vorkommen. Ich werde keine Kraft und keine vernünftige Erklärung in mir finden können, um den Schöpfer, die Gruppe, den Weg zu schätzen.

Wir befinden uns noch in einem Zustand, in dem uns das alles groß und bedeutend in unserem tierischen, irdischen Verstand, in unserem Egoismus vorkommt. Wir sehen, dass die materielle Welt nicht viel Wert im Vergleich zu jenem großen Ziel ist, das wir haben, der Grundlage, die über allem steht.

Doch so denken wir nur heute, und morgen, wenn wir an Stärke gewinnen, wird uns ein ganz anderes Bild gezeigt, und zwar, dass wir nichts haben, woran wir uns auf dem Weg festhalten können. Der Schöpfer wird uns als eine dumme, nicht real existierende Phantasie, die Gruppe als eine Versammlung von leeren, nichtsnutzigen Menschen und das Studium als ein sinnloser Zeitvertreib vorkommen, infolge dessen noch niemand Erfolge erzielen konnte.

Dem Menschen werden dermaßen „die Augen geöffnet“, dass er nur wie durch ein Wunder auf dem Weg bleiben und ihn fortsetzen kann. Jetzt, unter der Berücksichtigung unserer Schwäche, wird uns noch das Gefühl gegeben, als gäbe es irgendeine Wichtigkeit in der Gruppe, in den Freunden, in dem Lehrer, in den Büchern. Stellt euch jedoch vor, der Lehrer würde euch verlassen, die Gruppe unwichtig werden und die Bücher auf den Regalen verstauben – das war es, Ende.

Aus diesem Grund sollten wir uns auf die fortgeschrittenen Zustände vorbereiten, die sehr schwer sein können. Ich sehe aber, dass die Menschen vor kleinen Unannehmlichkeiten davonlaufen und ihren Aufwand nicht rechtfertigen können; und das, noch bevor man sie von Oben anfängt, durcheinander zu bringen und von der Spiritualität wegzustoßen – und sie laufen jetzt schon davon.

Wir müssen verstehen, dass der Schöpfer hinter dem ganzen von uns wahrgenommenen Bild steht – hinter der Wahrnehmung unserer selbst und der Welt. Das Weltbild ist nicht nur das, was ich vor mir sehe, sondern meine gesamten Empfindungen. Und nachdem ich dieses Bild annehme und versuche, es im Verstand und im Herzen in seiner ganzen Tiefe und in allen Richtungen zu verinnerlichen, muss ich sagen, dass es niemanden außer dem Schöpfer gibt und dass Er mir dieses Bild absichtlich so zeichnet, damit ich richtig darauf reagiere.

Es steht geschrieben: „Aus Deinen Handlungen erkennen wir Dich“. Diese Welt und ich selbst sind seine Handlungen. Und ich werde Ihn dadurch erkennen, dass ich mich durch all das zu Ihm hindurchgraben und Ihn als die Kraft des Gebens, gut und Gutes vollbringend, kennenlernen will.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 03.07.2012

Ich wähle Euch, Brüder!

Wenn der Mensch begreift, worin seine Arbeit besteht, beginnt er, eine andere Einstellung seiner Umgebung gegenüber zu entwickeln. Denn er sieht, dass er kein eigenes Verlangen besitzt, sondern alles vom Schöpfer kommt und erlaubt es ihm deshalb noch nicht, als Schöpfung bezeichnet zu werden.

Als Schöpfung wird er erst dann bezeichnet, wenn er sich an seine Umgebung wendet und von ihr die Verlangen empfängt. Dann werden diese Verlangen ihm zugerechnet.

Er muss sich also beugen und begreifen, dass nur jene Verlangen, die er von der Umgebung empfängt, als Shechina bezeichnet werden, als Ort der Enthüllung des Schöpfers, der Shochen heißt. Darum ist der Einschluss in die Gruppe für das spirituelle Vorankommen absolut notwendig.

Aus diesem Grund steht über die Notwendigkeit der Liebe zu den Freunden geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Denn gerade in dieser Verbindung zwischen allen, die Liebe heißt, enthüllt der Mensch die spirituelle Welt, den Schöpfer.

In Wirklichkeit suche ich die Freunde nicht aus. Meine Wahl werde ich erst später treffen. Doch zuerst bringt mich der Schöpfer in die Gruppe und darin habe ich keine Freiheit. Meine Wahl beginnt später, wenn ich mich wirklich mit ihnen verbinde und die Frage beantworten muss: Wozu brauche ich sie, was will ich von ihnen haben?

Auf diese Weise komme ich voran, indem ich jedes Mal die Freunde wähle, weil ich sie immer größer sehen muss, obwohl sie mir immer unbedeutender, unwichtiger und leerer vorkommen. Genau das bedeutet, dass ich sie wähle! Denn ich wähle jetzt genau die Freunde, die der Schöpfer mir für das spirituelle Vorankommen gegeben hat.

Auf diesem Wege schreite ich voran und baue mein eigenes, neues Verlangen in mir auf. Genau dieses Verlangen, das ich von der Umgebung bekomme und in dem ich dem Schöpfer ähnlich werden möchte, die Kraft des Gebens enthüllen möchte, nennt sich Mensch.

Und jeder muss seine Liebe zu der Gruppe zeigen, denn wir müssen einander unterstützen, was als gegenseitige Bürgschaft bezeichnet wird. Jeder bürgt für alle anderen, dass alle ausreichend Kraft haben werden, die Kraft des Gebens zu enthüllen und die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu erlangen. Deshalb bin ich für alle verantwortlich, ich habe für sie gebürgt. Ihre Spiritualität liegt in meinen Händen, genauso wie meine Spiritualität in ihren Händen liegt.

Und wenn auch nur einer von uns ein Loch ins gemeinsame Boot bohrt, gehen wir alle in unserem Egoismus, in den eigennützigen Absichten unter und werden den Schöpfer nicht enthüllen können.

Deshalb, je weiter wir uns der Enthüllung des Schöpfers entgegenbewegen werden, desto härter und fordernder werden die Bedingungen. Und wir müssen verstehen, dass wir vor den Gesetzen der Natur des Lichts und des Verlangens stehen, und hier kann es keine Kompromisse und keine Nachsicht geben. Alles geschieht entsprechend den Gesetzen der Beziehung zwischen diesen beiden Kräften.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 05.07.2012