Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein mehrdimensionales System

Kongress in Vilnius. Lektion 1

Wir müssen dem Schöpfer ähnlich werden, um an seine Stelle zu treten. Wir müssen uns selbst organisieren und durch uns auch all die anderen Teile der Natur. Wir fühlen in unserem körperlichen Leben ein derartiges Unbehagen, das heute unsere gesamte Existenz bedroht, so dass wir eine Stufe von Erwachsenwerden, Wissen und Bewußtheit erreichen, von der aus wir die Leitung auf uns nehmen und dem Schöpfer ähneln: Indem wir die gesamte Natur als Teil von uns empfinden.

Alles in allem, gibt es nichts außer dem Menschen. Alles, das in der Außenwelt zu existieren scheint: Menschen, die verschiedenen physikalischen Körper und der Kosmos, das alles existiert in unserem Bewußtsein; es ist alles in uns enthalten und wird von uns wahrgenommen, obwohl es in der Tat nur ein Teil von uns ist.

Das bedeutet, dass unser Verlangen im Inneren unterteilt ist. Es ist aufgeteilt, so dass ein Teil des Verlangens als unser eigenes wahrgenommen wird, und einen anderen Teil des Verlangens stellen wir uns als außerhalb von uns vor. Das Verlangen besteht aus fünf Teilen, die als Shoresh, Neshama, Guf, Levush und Eichal bezeichnet werden – das sind unsere innere Essenz, die Seele, der Körper, die Kleidung (Kleidung ist das, was nahe bei uns ist und uns berührt), und dann alles Übrige. Diese fünf Bestandteile des Verlangens sind in Wirklichkeit alle innerhalb von uns, aber in unserem Bewußtsein werden sie unterschieden in innerlich und äußerlich .

Wenn jemand sich mit anderen verbindet, beginnt er, diese Illusion auf die richtige Weise wahrzunehmen. Er spürt, dass alles in ihm enthalten ist und sich nicht draußen befindet, und dass alles ein Teil von ihm ist.

Das kommt einem seltsam vor, aber dann erkennt er, wie alles zusammenwirkt und abhängig von ihm selbst in Bewegung kommt. Es ist, als würde er zu dem Teil werden, der alles andere bestimmt. Plötzlich erkenne ich, dass die ganze Welt von meinen Gedanken und Gefühlen abhängt. Alle anderen Leute mit irgendeiner Beziehung zu mir werden plötzlich von mir angezogen – je nachdem, wie ich mit ihnen umgehe – und sind unter meinem Einfluß, unterliegen meinem Willen, in dem Maß, in dem ich sie korrekt behandle.

Interessant ist, dass es sich um ein multidimensionales System handelt und jeder von uns es auf dieselbe Weise sieht. Das heißt, ausgehend vom Anfangspunkt seiner Seele beginnt jeder zu verstehen, dass er das Zentrum ist, das alles regelt. Und niemand bringt irgend jemand anderen durcheinander, jeder hat seinen eigenen Ausgangspunkt.

Wenn wir all diese Punkte zu einem gemeinsamen Ziel verknüpfen: Sie mit der höheren Kraft zu vereinigen, mit der Natur, dann vervollständigt das mannigfaltige Arrangement unserer individuellen Eigenarten das Gesamtbild bis hin zu der Stufe, welche die Welt der Unendlichkeit genannt wird. Dementsprechend hat unsere Einheit große Auswirkungen, und in der Tat führt sie uns auf die nächste Stufe, in die nächste Dimension.

Die Kraft, die das ganze Universum erfüllt

Kongress in Vilnius. Lektion 3

Es gibt niemanden außer Ihm, das heißt außer jener Kraft, die uns lenkt. Und sie ist einzig. Es bedeutet, dass um uns herum und außerhalb von uns nichts anderes außer dieser einzigen Kraft existiert. Diese Kraft erzeugt absolut alles.

Wir erforschen diese Kraft sogar in unseren Wissenschaften. Wir spüren sie sowohl in uns, als auch um uns herum. Wir sind von dieser Kraft erzeugt und erschaffen worden. Wir befinden uns in ihr und werden in ihr wie kleine Gemüsestückchen in einer Suppe gekocht. Sie durchdringt alles, generiert unser Leben und erzeugt alles Existierende.

Diese Kraft füllt das ganze Universum aus und stammt noch aus dem Urknall, aus dem sich alles entwickelt hat, was im Bereichdes Universums existiert.

Und wenn der Mensch meint, dass er angeblich außerhalb dieser Kraft existiert, dann passiert das nur deshalb, weil er sie einfach nicht empfindet, wie ein kleines Kind, das sich für kurze Zeit ohne seine Mutter im Zimmer aufhält. Und dem Kleinen erscheint es so, als ob es niemanden außer ihm gäbe und er ganz frei sei und alles machen könnte, was er nur will. Er versteht nicht, dass in Wirklichkeit seine Mutter auf ihn aufpasst. Wir sind diese kleinen Kinder, denen es so vorkommt, als ob sie alles auf diesem Planeten mit ihren Spielzeugen machen könnten, mit den Spielzeugen, die sie sich ausdenken.

Tatsächlich wird alles von der höheren Kraft organisiert und nur dank ihr bewegen wir uns vorwärts.

Auszug aus der 3. Lektion des Kongresses in Vilnius, 24.03.2012