Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die gemeinsamen Trophäen von der Attacke in der Wüste

Wir kamen vom Arava-Kongress zurück, wo wir auf eine sehr wichtige Stufe aufgestiegen sind. Wir begannen, das wahre Wesen der Gruppe zu empfinden. Von nun an können wir lebenslang die ganze Welt, die ganze Realität durch diese Gruppe wahrnehmen. So dass alle Ereignisse in dieser Welt als Folgen unserer Verbindung, als Spiegelbild unserer Vereinigung untereinander gesehen werden.

Die Kabbala besagt, dass anfangs eine gewisse einheitliche Realität, ein spirituelles System existierte. Dann wurde dieses System in eine Menge Einzelteile zerschlagen, welche sich nun als einzelne Elemente wahrnehmen und ihre Verbundenheit nicht mehr empfinden.

Dann kommt die nächste Stufe, auf welcher die Empfindung des Mangels an Verbindung verschwindet und das entgegengesetzte Gefühl auftritt: man will um jeden Preis das Verlangen anderer Menschen für das eigene Wohl gewinnen. Aufgrund dieser Veränderung wurde das Verlangen als egoistisch bezeichnet.

Und entsprechend diesem neuen Verlangen hat der Mensch begonnen, eine andere Realität zu sehen: anstelle der Spiritualität, in der alles miteinander verbunden war, betrachte ich die Welt, wie sie heute ist – abgesondert, geteilt und voller Leiden. Ich begann, diese Teile nicht als Teile meines Herzens zu empfinden, sondern als äußerliche Bilder, die durch meine Sinnesorgane (Sehkraft, Gehör, Geschmack, Geruch und Tastsinn) wahrgenommen werden. Als ob diese Teile ein von mir abgesondertes Leben führen würden, und ich sie deshalb ausnutzen könnte. Es gibt mich und die anderen Menschen, so beginnt jedes Kind seine Interaktion in dieser Welt.

Aus diesem zerbrochenen Zustand müssen wir eine Empfindung erlangen, in der sich alles wieder sammelt, sich einander annähert, sich miteinander verbindet und voneinander abhängig ist. Diese neue Realität nähert sich mir immer mehr und geht in meine Gefühle ein. Folglich begreife ich, dass es in dieser Realität eine Gruppe von Menschen gibt, die mit mir seelisch verwandt sind und in diesem Zusammenhang „meine Freunde“ genannt werden. Mit ihnen unternehmen wir gemeinsame Anstrengungen und bemühen uns, wie ein Mensch mit einem Herzen zu sein.

Eine solche Vereinigung wird `die Bürgschaft´ genannt. Genauso wie im menschlichen Körper alle Organe untereinander verbunden sind und in voller Harmonie miteinander agieren, so wollen auch wir unsere Gedanken, unsere Herzen und all unsere Handlungen vereinen, damit diese wie ein einheitlicher Organismus in einem System existieren.

Wir sehen, dass die ganze Welt sich unter der Einwirkung materieller Schläge diesem Verständnis nähert. Aber wir wollen der Welt helfen, damit sie schneller das Verständnis der Ursachen ihrer Probleme erlangt, damit sich alles verbindet.

Dann werden wir verstehen, dass die ganze Geschichte der Menschheit ein zielgerichteter Prozess ist, der uns zur Vereinigung führt. Je nach dem Grad unseres Aufstiegs zur Einheit werden wir erkennen, dass die Welt nicht aus Eisen und Stein gemacht ist, wie es uns heute in unseren fünf Sinnesorganen vorkommt, sondern dass sie einem Ziel, einer Entwicklung unterliegt. Alles übrige ist nur Material, das Handlungen gemäß einem Programm ausführt und anstrebt, alles zu einer einheitlichen Form zurückzubringen.

Je mehr wir in Einklang mit diesem Programm gelangen und wünschen, zu einem aktiven, sensiblen, nützlichen Teilnehmer dieser Entwicklung zu werden, ein desto höheres Niveau des Bewusstseins und der Teilhabe werden wir erreichen, was uns und die ganze Welt zur Vereinigung führen wird.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 26.02.2012

Die Besonderheit der weiblichen Natur

Frage: Da am Unterricht über die integrale Erziehung sowohl die männlichen als auch die weiblichen Gruppen teilnehmen, wollte ich genauer erfragen, worin die Besonderheit der weiblichen Gruppen liegt?

Meine Antwort: Die Frau ist ein sehr in sich geschlossenes Wesen, das die Welt in ihrem Inneren wahrnimmt. Während zwischen den Männern die Wechselwirkung, die Unterstützung, die freundschaftliche Atmosphäre, die Bereitschaft, sich für den Freund zu opfern, existiert, sind diese Eigenschaften bei den Frauen ursprünglich nicht vorgegeben. Jedes Weibchen, jede Frau, jedes weibliche Individuum ist dafür vorbestimmt, selbständig zu existieren, um ihre Grenzen, ihre Kinder, ihr Haus, ihre Höhle zu beschützen.

Es ist von der Natur so vorgegeben, und deshalb dürfen wir es keinesfalls verzerren. Wir sind nicht berechtigt, die Natur der Frau zu brechen – im Gegenteil, sie soll sich harmonisch entwickeln, um die Frauen untereinander zu integrieren. Auf welche Weise ist es möglich?

Es ist dann möglich, wenn wir eine starke Männergruppe schaffen, die den Frauen ein gutes Beispiel sein wird und sie zur Unterstützung der Männergruppe aufruft. Dabei ist sich die Männergruppe der Wichtigkeit der Einwirkung seitens der weiblichen Gruppe bewusst; denn ohne Vereinigung der Frauen können sie die Männergruppe nicht richtig unterstützen. Und um sich zu solidarisieren sowie sich mit der Männergruppe zu verbinden, müssen sie sich untereinander vereinigen.

Wenn die Frauen ein allgemeines äußerliches Ziel haben, dann können sie sich untereinander organisieren und auf diese Weise gleich anderen weiblichen Gesellschaften existieren.

Sie sollen nicht eine Integration untereinander schaffen, sondern das Verständnis des äußerlichen Ziels seitens jeder Frau. Sie sollen die eigene Zugehörigkeit zum äußerlichen Ziel haben: „Du sollst dich an die Männer „ankleben“, in ihnen existieren, sie unterstützen, und nicht unter den Frauen“. Auf diese Weise kann die weibliche Gruppe vereinigt werden.

Folglich entsteht eine einheitliche weibliche Umgebung, die quasi den äußerlichen Kreis bezüglich der inneren Männergruppe darstellt: eine sehr mächtige Vereinigung des männlichen und des weiblichen Anfangs in der Natur.

Auf diese Weise stehen diese zwei Integralgesellschaften miteinander in einer Wechselbeziehung: die Männer wirken auf die Frauen mit Hilfe der Einheit ein, und die Frauen beginnen sie plötzlich zu empfinden. Diese Einheit beginnt sie heranzuziehen und ihretwegen beginnen sie allmählich untereinander zusammen zu wirken und vereinigt zu werden. Zwischen ihnen verschwindet ihre natürliche Individualität.

Um den Männern in der Vereinigung (von welcher sie die Kraft bekommen und von der sie sich inspirieren) zu helfen, können die Frauen untereinander vereinigt werden. Das heißt, ihre rein natürliche Individualität geht verloren, und sie können über sich hinaufsteigen.

Frage: Wie ist es praktisch zu realisieren?

Meine Antwort: Die praktische Realisation geschieht in den einzelnen Gruppen, die wir vorbereiten, zum Ziel führen, in denen wir die entsprechenden Materialien studieren, die Methodik der integralen Erziehung einführen.

Selbstverständlich schenken die Frauen einander im Laufe des Studiums in der weiblichen Gruppe keine Aufmerksamkeit: sie kommen individuell rein, und gehen individuell weg. Es kann sein, dass es unter ihnen Freundinnen gibt, aber eine solche Freundschaft ist eher vorläufig, später ändert sich alles. Es ist eben die weibliche Natur.

Es ist eine sehr interessante, komplizierte Art der Individualität: der wahre individuelle natürliche Egoismus, der gut zu beobachten ist. Das heißt, mein „Ich“ bleibt immer innen und niemals nebenan. Und wenn es doch mal passiert, dann nur in der vorliegenden Situation, und nur, um den eigenen Zustand zu erleichtern. Wir verstehen es, wie die Psychologen, die mit den Menschen zu tun haben.

Aber an dieser Stelle ist die Einwirkung der männlichen Gruppen sehr wichtig. Mit Hilfe ihrer Vereinigung, durch das gute Beispiel, beginnen sie, in den Frauen die Notwendigkeit der allgemeinen Einwirkung auf die Männergruppe hervorzurufen, so dass auch die Frauen vereinigt werden; wobei dies notgedrungen geschieht. Wir sehen auch hier, dass es ein Naturgesetz ist.

Das heißt, die starke Männergruppe führt den Frauen vor, dass die Vereinigung eine Kraft ist und ruft in ihnen den Aufstieg über das individuelle „Ich“ hervor.

Frage: Wie wird diese Art der Vereinigung in der Praxis gezeigt?

Meine Antwort: Sie können sich wie ein einheitliches weibliches Ganzes fühlen. Sie können beginnen, sich wie die Männer zu umarmen, was für sie eigentlich ganz unnatürlich ist.

Die Frauen können fühlen, dass sie zusammen sein müssen, um in den Männern die Vereinigung hervorzurufen, dank der sie auch für sich den inneren Zustand der Einheit erlangen, den sie anders niemals erreichen können: weder durch erobern, erreichen oder kaufen.

Frage: Die Besonderheit der integralen Vereinigung besteht also darin, dass die Frauen und die Männer verschiedene Rollen haben?

Meine Antwort: Aber, ja! Es sind ergreifend verschiedene Rollen!

Wir dürfen keinesfalls auf die männliche oder auf die weibliche Natur Druck ausüben. Gerade ihre Wechselwirkung miteinander führt sie allmählich zu verschiedenen Arten der Integration hin.

Aus dem 10. Gespräch über die integrale Erziehung, 16.12.2011