Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der erfolgreiche Mensch

Frage: Welche Kriterien zeichnen einen erfolgreichen Menschen in der Zukunft aus? In der gegenwärtigen Gesellschaft sind es das Vorhandensein eines gut gefüllten Bankkontos, eines Wagens, der Wohnung – welche Werte sind für die Integralgesellschaft wichtig?

Meine Antwort: In der Integralgesellschaft wird der Mensch der Zukunft entsprechend seiner Zusammenwirkung mit anderen Menschen erfüllt.

Es wird weiterhin eine absolut normale Befriedigung seiner physiologischen Bedürfnissen geben: Nahrung, Sex, und Familie. Mehr wird er auch nicht brauchen, weil die gesamte darüber hinausgehende Füllung infolge der gegenseitigen Integralverbindung geschehen wird.

Ein erfolgreicher Mensch ist derjenige, der sich mit anderen erfolgreich verbindet und darin die Füllung findet. Diese Füllung ist spirituell. Sie offenbart ihm ganz neue Verlangen, neue Instrumente, mit denen er seine Existenz als ewig und vollkommen empfinden kann.

Ich denke nicht, dass in der Gesellschaft solche Erfolgssymbole wie der Wagen, die Wohnung usw. bestehen bleiben werden. Die kommende Krise wird nicht schnell vorbei sein. Man sollte nicht hoffen, dass sie plötzlich verschwindet und alles wieder in Ordnung sein wird. Diese Krise wird uns zwingen, das System unserer Werte zu verändern, und wir werden allmählich auf alles verzichten, was für unsere gegenseitige Integralentwicklung nicht notwendig ist. So wird es sein.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 05.02.2012

Ohne Einheit der Familie gibt es keine Einheit der Menschheit

Frage: Wie wichtig ist die Familie für den Aufbau der Integralgesellschaft? Wie soll sie in der neuen Welt aussehen?

Meine Antwort: Die Familie wird sich verändern. Heute werden viele Familien zerstört, und sie werden weiterhin auseinander fallen. Aber wenn wir über die Selbstsucht aufsteigen werden, um uns mit anderen in einer integralen Beziehung zu verbinden, dann werden wir erkennen, dass man über unserem Egoismus ein System normaler, richtiger, guter Kommunikation aufbauen kann: man kann entweder unten als Einzelgänger-Egoist auftreten, oder oben ein ganz anderes System der gegenseitigen Verbindung und der Vereinigung aufbauen.

Dann werden und wir uns gegenüber der Familie anders verhalten. Das heißt, auch wenn ich die anderen Menschen gar nicht brauche, werde ich erkennen, dass ich in der Familie unbedingt die Verbindung, die Einigkeit mit allen Übrigen realisieren kann. Ohne Vereinigung in der Familie ist es unmöglich, die Vereinigung innerhalb des Volkes, innerhalb des Landes, innerhalb der Menschheit zu erreichen. Das alles sind Elemente einer und derselben Konstruktion eines Systems.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 05.02.2012

Du wirst uns nicht biegen können

Frage: Wie kann ein Mensch an der Vereinigung teilnehmen, wenn er auf dem Kongress in Litauen nicht physisch anwesend sein wird?

Meine Antwort: Eigentlich spielt der Ort bezüglich seiner Anwesenheit keine Rolle. Wenn ein Mensch aufgrund von Umständen, die er nicht beeinflussen kann, nicht kommt, dann hat man ihm solche Bedingungen von oben geschickt. Wenn er vor seinem PC-Bildschirm sitzt und alles tut, was in seinen Kräften steht, dann wird er hundertprozentig mit den Freunden vereint sein.

Und außerdem sollten wir verstehen, dass das Licht zu uns in Gewänder gekleidet kommt, so dass wir die Schwierigkeiten, in die es uns bringt, gegen eigene Härte eintauschen sollen. Von mir werden Hartnäckigkeit, Bemühen und Verlangen gefordert: ich überwinde die Schwierigkeiten, die von oben gesandt werden, mittels der eigenen Härte. Ich strebe weiterhin nach der Vereinigung. Darin besteht eben unsere Arbeit.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 14.03.2012

Die Nötigung zur Liebe

Frage: Was mache ich mit dem Hass gegenüber den Freunden, der auf dem spirituellen Weg offenbart wird?

Meine Antwort: Nimm dir als Vorbild die Autoren des Buches Sohar. Als sie sich versammelten, um „sich mit der Tora“ zu beschäftigen und den Schöpfer zu enthüllen, wurde ihnen zuerst ihr gegenseitiger Hass offenbart. Dies war das Ergebnis der Vorbereitung auf die Vereinigung. Jedesmal wurde ihnen ein neuer Zustand, ein neues Verlangen zu empfangen, eine neue Reshimo – „das informative Gen“ offenbart, und alle empfanden das Gleiche: „Ich hasse alle und ich liebe nur mich, ich wünsche alles für mich“.

Genau das ist die richtige Vorbereitung, die Offenbarung der neuen Bedingungen, die ich jetzt korrigieren soll. Vor allem habe ich den Mangel offenbart und fange mit der Korrektur an. Für die Korrektur brauche ich das Licht der Tora. Denn es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen und die Tora als das Mittel zur Korrektur“. Wenn der böse Anfang enthüllt ist, dann kann ich mich mit dem Wunsch nach Hilfe an die Tora wenden.

Wenn das Böse nicht offenbart wird, dann brauchst du die Tora nicht. In diesem Fall studierst du nicht die Methodik der Korrektur, sondern bloß die Theorie. Die „Tora“ ist das Licht, das zur Quelle zurückführt, welches du aus den Werken der Kabbalisten schöpfst – aber nur in dem Maß, in dem du in dir das Böse enthüllst und darunter leidest. Du strebst nach der Eigenschaft des Gebens, aber das enthüllte Übel behindert dich darin. Es bringt dir keine Leiden oder Misserfolge in diesem Leben, sondern das ganze Problem besteht darin, dass es dich die Eigenschaft des Gebens nicht erreichen lässt.

Folglich ist die Vorbereitung auf den Unterricht sehr wichtig; darüber schreibt Baal HaSulam im 17. Paragrafen des Vorworts zur Lehre der Zehn Sefirot. Gerade so muss man das Studium beginnen. Und überall, wo die Menschen lernen, kannst du prüfen: ob sie zur Enthüllung des bösen Anfangs kommen? Damit ist die innere spirituelle Arbeit gemeint und keine angeblich „offenherzigen“ Geständnisse.

Der Mensch entdeckt das Böse nicht in Bezug auf die Nachbarn, Kollegen oder Familienangehörigen, sondern in Bezug auf seine Freunde – wenn er sie hasst, anstatt sie zu lieben. Von ganzem Herzen und mit aller Kraft versucht er, mit ihnen vereinigt zu werden, und kann es nicht, dabei fühlt er, wie ihm alleine der Gedanke daran abscheulich und verhasst ist.

Es gibt keine stärkere Abtrennung und Abneigung, denn du wirst zur Liebe gezwungen. Es stehen uns wirklich schwere Empfindungen bevor. Erst dann beschäftigst du dich mit der Tora, also mit der Methodik der Korrektur.

Auszug aus der Lektion nach dem Vorwort zur Lehre von Zehn Sefirot“, 13.03.2012

Die Wiedergeburt der Familie

Frage: Sie reden die ganze Zeit über die Familie, aber heute befindet sich das System „der Familie“ im Wandel und verliert allmählich seine ursprüngliche Bedeutung. Was veranlasst Sie zu glauben, dass wir zum alten Modell der Familie zurückkehren werden?

Meine Antwort: Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir nach einer riesigen Krise zwangsläufig zum alten Modell der Familie zurückkehren werden. Die moderne egoistische Familie wird nicht mehr existieren.

Das Entstehen der neuen Familie wird zur Bedingung unserer Bewegung zum Ziel, zur “ Wurzel“. Wir werden begreifen, dass wir das Ziel nur dann erreichen können, wenn wir in allen Dimensionen unseres Lebens mit anderen in absoluter Verbundenheit existieren: mit dem Partner, den Kindern, der Familie – mit anderen Familien, mit der Gesellschaft und mit der Welt. Das heißt, wir werden zum Modell einer gewöhnlichen Familie zurückkehren, welches dem Menschen ermöglichen wird, den Schöpfer über unserer materiellen Existenz zu offenbaren.

Wir werden uns nicht genieren, wenn wir in der Familie einfach Tiere sind, aber unabhängig von der physischen Anziehungskraft zwischen Mann und Frau entsteht eine besondere Beziehung, die als „wahre Liebe“ bezeichnet werden kann. In dieser Beziehung enthüllen wir den Schöpfer und erreichen das wahre Ziel der Schöpfung.

Für dieses höhere Ziel werden die Menschen Familien gründen, d.h. in physischen und spirituellen Kontakt mit ihrem Partner treten. So wird die Familie sowohl auf dem spirituellen, als auch auf dem physischen Niveau wieder aufleben. Dabei geht die spirituelle Stufe der physischen voraus.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 12.02.2012

Der Charme eines unsympathischen Menschen

Frage: Für den Menschen ist das Streben nach Kompensation seines Minderwertigkeitskomplexes charakteristisch. Jeder zweite Radiomoderator hat beispielsweise einen Sprachfehler, das Fernsehen zeigt Menschen mit einem mittelmässigen Äußeren usw. Werden die Menschen, die im System der integralen Erziehung arbeiten, auch versuchen, ihre Mängel zu kompensieren, oder wird die Integrität alles ausgleichen?

Meine Antwort: Nein. Erstens sehen wir, dass das Äußere keine Rolle spielt. Unter unseren Lehrern gibt es ziemlich unangenehme und unsympathische Menschen, ich würde sogar sagen, mit sehr einfachen Manieren.

Aber wenn ein Mensch sich mit der inneren Arbeit beschäftigt, stoßen wir ihn nicht ab, denn er beginnt, diese Mängel zu lieben. Er wird darin sogar einen gewissen Charme entdecken.

Das gleiche betrifft die Frauen. Wenn ihre Aufrichtigkeit zum Vorschein kommt, verschwindet alles andere.

Aus dem 12. Gespräch über die integrale Erziehung, 16.12.2011

Die Übergangsperiode zur Stufe „der Mensch“

Frage: Wenn es die vier Stadien der Entwicklung gibt, wie kann man dann klären, auf welcher Etappe wir uns jetzt befinden?

Meine Antwort: Heute befindet sich die ganze Menschheit auf der Stufe des Überganges vom dritten Stadium zum vierten.

Innerhalb jedes Stadiums gibt es eigene Unterstadien. Angenommen, wir betrachten die Stadien der Entwicklung des Menschen, unabhängig von der unbelebten, pflanzlichen, tierischen Natur und dem Niveau “ Mensch“, so können wir, da wir hundert tausende Jahre existieren, die Entwicklung auch entsprechend der historischen Achse, in Form des ersten, zweiten, dritten und jetzt des vierten Stadium bewerten.

Im XVI. Jahrhundert, am Ende des Mittelalters, begann die technische Revolution, die Entwicklung der Kulturen, der Wissenschaften usw. Es ist schon das dritte Stadium, d.h. die Menschheit fing an, sich intensiv um das eigene Leben, um ihr eigenes Tier zu sorgen. Dies führte zu den bürgerlichen Revolutionen und letzten Endes zum Kapitalismus.

Und davor befand sich die Menschheit auf der pflanzlichen Stufe. Das Mittelalter, das Altertum sind alles Merkmale der Pflanzenart, des pflanzlichen Charakters der Entwicklung.

Und noch davor befanden wir uns auf dem so genannten unbelebten Niveau, als sich der Mensch mittels minimaler Anstrengungen und bei niedriger Effektivität in der Arbeit nur um seine Ernährung sorgte.

Aus dem 12. Gespräch über die integrale Erziehung, 16.12.2011