Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die alten Fehler der Menschheit korrigieren

Frage: Gestern haben wir die Wiederholung aller sieben Lektionen des Wüstenkongresses abgeschlossen. Könnten Sie das Fazit ziehen und unseren nächsten Schritt bestimmen?

Meine Antwort: Als Nächstes beginnen wir ab der kommenden Woche im letzten Unterrichtsteil an den Artikeln über die Gruppe von Baal HaSulam und Rabash zu arbeiten, um sie so zu adaptieren, dass sie dem modernen Leser näher sind. Ich hoffe, dass es uns ermöglichen wird, uns besser in sie hineinzufühlen und sie besser umzusetzen sowie zu klären, welche Ausdrucksform am besten ist.

Denn hier können viele Fehler begangen werden, und das ist genau das, was die Menschen mit der Wissenschaft der Kabbala gemacht haben. Das ist die älteste Wissenschaft, vor der es gar keine Wissenschaften in der Welt gab. Aus deren Zerbrechen, d.h. deren falschem Verständnis, ist alles hervorgegangen, was heute in der Menschheit existiert. Das zeigt sich absolut in allem: in der Bildung, in der Kultur, in der Familie, in der Wirtschaft, in der Staatsordnung, in der ganzen Welt.

Denn die Kabbala erzählt von den Naturerscheinungen, von den Handlungen des Schöpfers, und unser Unverständnis dessen hat unsere falsche, egoistische Entwicklung zur Folge. Wollen wir hoffen, dass es uns gelingt, alle diese Fragen gründlich zu klären, und es uns hilft, voranzukommen. Dann werden wir den Punkt, zu dem wir auf dem Kongress aufgestiegen sind, weiter entwickeln können.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser ha Sefirot, 08.03.2012

Das Wichtigste ist, die Augen zu öffnen

Die Korrektur erstreckt sich vom Einfachen bis zum Schwierigen. Dennoch scheint uns die bevorstehende Korrektur auf jeder beliebigen Stufe als sehr schwierig – wir können uns nichts Schwereres vorstellen. Jeder begreift es gemäß seiner eigenen spirituellen Stufe.

Aber wenn wir die gesamte spirituelle Treppe betrachten, dann wird uns klar, dass wir um so schwierigere Verlangen korrigieren müssen, je höher wir aufsteigen. Es fällt einem Menschen mit Erfahrung und schon teilweise korrigierten Verlangen leichter, diese Schwierigkeiten zu überwinden und weiter aufzusteigen.

Es wird gesagt, dass „die Weisheit mit der Erfahrung kommt“, und deshalb lassen sich für jemand Erfahrenen die Korrekturen leichter umsetzen und ihre Notwendigkeit wird klarer. Das Wichtigste ist, die erste Stufe zu überwinden. Das ist am schwierigsten – die Augen zu öffnen. Wollen wir hoffen, dass wir das sehr bald tun. Es hängt von der Welt und von uns ab, denn wir und die Welt sind untrennbar.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 09.03.2012

Die eigene Grenze entdecken

Um ein Höchstmaß an Verzweiflung zu erreichen, ist Hilfe von oben notwendig. Wir selbst sind dazu einfach unfähig. Es ist eine großartige Sache, die eigenen Grenzen zu empfinden: hier gibt es mich, und ab hier schon nicht mehr. Nur der Schöpfer kann dieses Zeichen, dieses Maß, die Grenze zwischen Ihm und dem Menschen vorgeben.

Wir überlegen uns allerlei Handlungen und Tricks, so lange, bis wir eines Tages diese größte Verzweiflung erlangen, und in diesem Zustand ein Zeichen von oben sehen. Baal HaSulam schreibt, dass es für den Menschen keinen schöneren Augenblick gibt, als den, in dem er an seinen eigenen Kräften verzweifelt. Dieser Zustand kommt zu ihm vom Schöpfer, und mehr als diesen Zustand kann man nicht erreichen.

Unsere kleinen Bemühungen sammeln sich an wie Geld in einer Spardose, und schließlich bekommen wir einmalig unser Ergebnis in der Form der Offenbarung des höheren Lichtes. Aber es ist nicht irgendeine Spardose, (in die wir einzahlen,) denn alle Anstrengungen werden in einem gemeinsamen Gefäß gesammelt (dem Kli), und das Ergebnis kommt vom Schöpfer. Wann das geschehen wird, weiß niemand. Und deshalb geschieht der Auszug aus Ägypten in Hast und in Finsternis.

Wenn wir uns bemühen, die Einheit zu erreichen und beginnen, daran zusammen zu arbeiten, dann werden plötzlich Verzweiflung, Kraftlosigkeit und Abneigung enthüllt werden. Diese Verzweiflung führt uns zu der Bitte, dass wir Hilfe von oben für unsere Vereinigung brauchen. Und wir schreien hinauf. Nach diesem Schrei wird die Hilfe vom Höheren kommen.

Es ist unmöglich, dem Schöpfer nahezukommen, wenn wir nicht innerlich verzweifeln, und uns dann gemeinsam bemühen. Denn der Schöpfer ist eine Kraft, die gerade in einer gemeinsamen Bemühung offenbart wird, also in der Zusammenarbeit. Der einzelne Mensch hat keinen Schöpfer. Das höhere Licht kann sich nur in einem bis zu einer bestimmten Stufe korrigierten Gefäß befinden und der einzelne Mensch ist ein abgetrennter Teil des Ganzen.

Auszug aus der 6. Lektion des Arava- Kongresses, 25.02.2012