Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wer spielt hier die Hauptfigur?

Eine Frage, die ich erhielt: In den Büchern gibt es immer eine Hauptfigur, um sie dreht sich die ganze Geschichte.

Wenn ich das kabbalistische Buch lese und versuche, mir diese Kräfte in meinem Inneren vorzustellen, dann gibt es dort sicherlich auch eine zentrale Kraft?

Meine Antwort: Während du ein kabbalistisches Buch liest, ist nicht wichtig, inwiefern du es verstehst, sondern deine Bemühung.

In der Enthüllung der Spiritualität gibt es einen Widerspruch: einerseits geschieht die Offenbarung intim und persönlich, andererseits ist es notwendig, die Kräfte von den Anderen, durch meine Vereinigung mit den anderen Seelen zu bekommen.

Es scheint so zu sein, dass das eine dem anderen widerspricht. Ich wollte alleine mit dem Schöpfer, mit meinem Wunsch zur Spiritualität, zum Licht, das zur Quelle zurückführt, bleiben.

Wenn ich aber das Höhere enthüllen will, dann kann ich es nur angesichts des Gebens empfinden, wobei das Licht des Gebens nur in der Gruppe leuchten kann.

Somit lese ich das Buch mit dem Punkt im Herzen, mit dem Wunsch zur Spiritualität, und will in meinem Inneren das Bild aufzeichnen, das das Buch beschreibt. Aber aufgrund welchen Materials kann ich die Veränderungen erzeugen?

Für diese praktische Arbeit ist die Umgebung, die Gruppe gegeben. Nur infolge einer gegenseitigen Wechselbeziehung, aus unserer Vereinigung, erheben wir eine Bitte, MaN.

Und zur Antwort bekomme ich von oben das Licht, das zur Quelle zurückführt – die richtige Einstellung, die mir das Verständnis darüber bringt, was im Buch geschrieben ist.

Dann beginne ich die persönliche Korrektur durchzuführen und baue die wahrhafte Verbindung zu den anderen. Folglich habe ich kein Problem, mich zu verbinden.

Sie sind meine Welt, in der ich alles realisiere, worüber ich früher las – in der Verbindung mit den anderen empfinde ich die Eigenschaften des Gebens, die Wechselbeziehung, worüber das Buch erzählt.

Bis dahin empfinde ich den Konflikt, den ich nicht lösen kann. Ich bin nur mit solchen Beziehungen einverstanden: ich und der Schöpfer, ich und das Buch, ich und das Licht, ich und ich, ich und die Welt, ich und die Gruppe. Aber immer soll alles mit „Ich“ anfangen!

Und hierfür ist die Vereinigung notwendig, damit ich mich nur für ihr Wohl einsetze. Es ist etwas ganz Unverständliches für mich!

Wie kann ich mich auf die anderen konzentrieren, den Unterschied zwischen uns nicht fühlen, ihnen mein ganzes Herz geben?

Zunächst wende ich mich egoistisch an das Buch, aber danach verstehe ich, dass ich die Kraft des Gebens brauche – und wende mich an die Gruppe, um von ihr die Empfindung des Gebens zu bekommen.

Folglich begreife ich, dass ich diese Eigenschaft nicht besitze, und verstehe, dass ich das Licht, das zur Quelle zurückführt, benötige, um mich nach dem Buch umzuordnen.

Deshalb erheben wir MaN aus unserem gemeinsamen Wunsch in der Gruppe, und als Antwort bekomme ich das Licht der Korrektur, wonach ich mich auf neue Weise zum Buch verhalte. Ich kann mich nach seinen Hinweisen aufbauen – das heißt, ich sammle eigenes „LEGO“

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.06.2010

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Wozu brauche ich diese Welt?

In der Natur gibt es zwei Kräfte – die Kraft des Erhaltens und die Kraft des Gebens. Diese zwei Kräfte zeichnen die Bilder auf unserem Wunsch zu genießen, wie am Bildschirm des Computers, so sehe ich das Weltbild, mich und meine Umgebung.

Laut Baal HaSulam gibt es im hinteren Teil unseres Gehirns den Bildschirm, auf dem wir das Weltbild wahrnehmen.

Dieses Bild entsteht mit Hilfe zweier Kräfte – mit Hilfe der erhaltenden (linken) Kraft und der gebenden (rechten) Kraft. Die Kombination dieser zwei Kräfte auf meinem egoistischen Material zeichnet mir das ganze Bild der Realität.

Ich empfinde dieses Bild – und mir scheint es so zu sein, dass diese Realität eine äußere ist.

Dabei projiziere ich selbst mein inneres Bild – und „sehe so die Welt“. Als ob ich dieses Bild nach außen herausziehen würde.

Warum funktioniere ich auf diese Weise? Warum sehe ich meine Innenwelt in der äußerlichen Form? – Um sich dazu egoistisch, missachtend und feindlich zu verhalten. Also habe ich die Möglichkeit, sie zu erforschen und mich zu korrigieren.

Wäre diese Empfindung nicht außerhalb von mir, sondern innerhalb, könnte ich mich niemals korrigieren, weil ich alles mögen würde, was aber außerordentlich egoistisch wäre.

Weil aber mein Ego nach draußen erscheint und als fremd empfunden wird, verhalte ich mich zu meinem Äußerlichen negativ und egoistisch, wie zu einem Fremden, während ich mich zu meinem inneren Teil positiv verhalten würde – somit habe ich die Möglichkeit, zwischen dem „Äußeren“ und „Inneren“ zu unterscheiden.

Die Welt wurde in zwei Teile geteilt: ich und die Anderen! Und ich verstehe nicht, dass alles Äußere sich in meinem Inneren befindet!

Es wurde mir ermöglicht, mein inneres Wesen im äußerlichen Bild zu sehen: Schaue an, wer du eigentlich bist und wie du dich gegenüber deiner Umgebung verhältst! So bist du auch in deinem Inneren.

Du sagst: „Seht mal, was für ein Idiot er ist! Der da ist ein Faulenzer, und der hier – ein Dummkopf! Wie hasse ich sie alle!“ – und dies alles sind deine inneren Eigenschaften, und nicht die fremden Eigenschaften!

Diese Offenbarungen helfen mir gerade. Andernfalls könnte ich niemals „den bösen Anfang“ – den egoistischen Wunsch – bis zum Ende enthüllen, erst alle zu hassen – um dann zu verstehen, dass es meine inneren Eigenschaften sind, die nach draußen projiziert werden.

Dann beginnst du zu verstehen, welche Hilfe der Schöpfer geleistet hat, als dir solche Wahrnehmung der Realität gegeben wurde – dein Inneres draußen zu sehen.

Du beginnst zu verstehen, inwiefern es dir hilft, weil du sonst innerhalb deines Ich vollständig geschlossen wärst. Und hier gibt es „etwas in mir, dass ich nicht für meines“ halte.

Deshalb wird unsere ganze Arbeit auf die Harmonisierung meines inneren Ich – mit der Außenwelt und besonders mit der Gruppe gerichtet. Man praktiziert eben in der Gruppe.

Wenn ich mich bemühe, mit der Gruppe zu arbeiten und verhalte mich zu den Freunden wie zu mir selbst – dann stelle ich die Unmöglichkeit der Vereinigung fest, da hilft leider keine Selbstüberzeugung.

Ich kann mich sogar zum kleinen Teil der Menschheit, der das gleiche Ziel verfolgt, zur Gruppe, nicht wie zu mir selbst verhalten – das heißt über die egoistische Vernunft hinweg.

Dann beginnst du, diese Selbstsucht, die vom Schöpfer künstlich geschaffen wurde, gerade zwecks ihrer Annullierung zu benutzen.

Alleine kannst du es nicht machen, du musst es nur wünschen und den Schöpfer bitten, die Selbstsucht zu korrigieren. Warum muss man bitten? Um die Verbindung mit dem Schöpfer aufzubauen!

„Wie denn?!… Verstehe, dass du es bist! Verhalte dich zu den anderen mit Liebe, denn sie sind die Teile deiner Seele!“ – „Ich kann es … nicht“

„Aber es sind doch deine Freunde, deine Nächsten, sie verfolgen das gleiche Ziel! Schließlich, was trennt euch voneinander?!“ – Die Kraft des Zerbrechens, die der Schöpfer als eine Art Hindernis stellte – und ich kann es nicht überwinden.

Dann bittest du gerade darum, dich zu korrigieren – du bittest um die Korrektur – und bringst die ganze äußere Welt in die innere Harmonie.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.06.2010



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Was hinter jedem Wort des Sohar steht

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze“, Paragraph 133: …Und weil eben diese NeHJ sich während des Zustands des Kleinseins (Katnut) mit dem Unteren verbinden, wird sich später, während des Zustands des Erwachsenseins (Gadlut), wenn der Höhere seine NeHJ vom Ort des Unteren wieder zurück auf seine Stufe bringt, auch der Untere, der an sie angeheftet ist, zusammen mit ihnen zum Ort des Höheren erheben. Auf diese Art erhält der Untere die Lichter des Höheren.

Nehmen wir an, wir haben einen Abschnitt aus dem Sohar gelesen. Worum ging es hier? Um die Verbindung der Seelen zwischen den Teilen der Realität – und um nichts anderes.

Was macht es für einen Unterschied, welche Wörter dafür benutzt werden – ChaGaT, der Höhere, Lea… So oder so verstehe ich nichts von dem, was hier geschieht. Die Kabbalisten benutzen die Worte unserer Welt, um das Verhältnis der Kräfte in der Spiritualität – in einer vollkommen anderen Realität – zu erklären.

Doch ich, während ich jedes Wort lese, muss zu mir selbst sagen: „Das ist die Verbindung zwischen den Seelen. Das ist die Eigenschaft des Gebens, welche zwischen uns herrscht. Und das höhere Licht, das die Seelen, d.h. unsere Verlangen, füllt und sie zu einem gemeinsamen spirituellen Gefäß vereint. Und das ist der Schöpfer, der sich in der Schöpfung enthüllt. Und das ist die Schöpfung, die den Schöpfer wahrnimmt“.

Hinter all diesen Worten muss ich immer nur eine einzige Realität sehen. Dann ist es mir nicht mehr wichtig, was für Worte ich lese. Doch ich lese, um mir nach jedem Wort zu sagen, dass es um die Einheit, um die Eigenschaft des Gebens, die das gesamte Verlangen, zu genießen füllt, geht.

Doch der richtigere, der innerere Weg ist, ständig gefühlsmäßig wahrzunehmen, dass es um die Einheit, die Verbindung, die Liebe, die Verschmelzung, die vereinte Realität, die Bürgschaft geht.

Und alle Worte erklären mir nur detaillierter in Gedanken und im Verstand jene Wahrnehmungen, in denen ich mich befinde. So wird es viel leichter und richtiger sein, alles, wovon wir im Sohar lesen, wahrzunehmen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.06.2010

 

Kabbala Akademie



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Wofür läuft mein Auto?

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet Geben um zu geben?

Meine Antwort: Geben um zu geben bedeutet, dass ich den Genuss nicht als Erfüllung von meinen eigenen Verlangen empfinde, sondern ihn nur als Kraftstoff benutze und nur zum Vollziehen von Handlungen des Gebens. Wie unterscheidet sich dann der Kraftstoff von dem Genuss, denn das Einzige, was existiert, ist das Verlangen zu genießen (das Kli) und seine Erfüllung (das Licht)?

Wenn ich die Erfüllung lediglich dafür benutze, die Arbeit auszuführen und den anderen zu erfüllen, dann ist die Erfüllung für mich nur Kraftstoff. Wenn ich die Erfüllung jedoch zu meinem eigenen Vergnügen benutze, dann gilt es als Genuss.

Beantwortet mir die Frage: Wofür läuft euer Auto, was ist der Sinn eurer Handlungen, wer ist der Empfänger eurer Anstrengungen?

Ausschnitt aus dem Unterricht nach Artikel von RaBaSCH „Was heißt „der Wunsch zu geben“ (1984), 24.06.2010

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Unendlichkeit oder ein Augenblick?

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 129: „Und sie erschienen ihm nur wie einige Tage, wegen seiner Liebe zu ihr.“ Die gesamten sieben Jahre waren für ihn wie die oberen sieben Jahre von Bina, welche zu einem Ganzen vereint und ungeteilt sind. Sie sind alle eins, da sie miteinander verbunden sind. „Wegen seiner Liebe zu ihr“, da er sie liebte, weil sie für ihn wie die obere Vereinigung in Bina war.

Was bedeutet Unendlichkeit – wenn die Zeit sich ins Unendliche hinzieht oder wenn sie nicht existiert, wenn sie gleich Null ist? Wie kann es sein, dass ich, wenn ich sie liebe, sieben Jahre für sie arbeite, und diese für mich doch wie im Flug vergehen?

Es sollte eigentlich genau andersrum sein, die Zeit sollte sich ewig für mich hinziehen, denn wir können erst in sieben Jahren zusammen sein!.. In Wirklichkeit bedeutet Unendlichkeit, dass die Zeit auf Null zugeht. In unserer Welt halten wir etwas unendlich Fernes für Unendlichkeit, weil wir uns vorstellen, dass sich das Ende, also der Tod, hinter die Grenze der Unendlichkeit hinschieben lässt. Wir empfinden die Unendlichkeit auf diese Weise, weil wir alles nicht aus Erfüllung, sondern aus Mangel heraus wahrnehmen!

Doch in der Spiritualität, wo alle unsere Handlungen aus dem Geben heraus geboren werden, bedeutet Unendlichkeit im Gegenteil, dass sich alles an einer Stelle, wie bis auf die Null zusammengepresst, befindet.

Alles existiert im gleichen Augenblick, „zur gleichen Zeit, an der gleichen Stelle, in der gleichen Frau“….

Ausschnitt aus dem Soharunterricht, 24.06.2010

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Der spannendste Film

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 127: Aus diesem Grund erschien nicht Lea, sondern Rachel, um Jakobs Augen und Herz mit Rachels Schönheit auf sich zu lenken, so dass er seine Wohnung dort errichten würde. Und dank ihr wurde auch Lea mit ihm verbunden und gebar all diese Stämme. Wie wusste Jakob, wer Rachel war? Immerhin kannte er sie nicht. Die Schafhirten erzählten ihm, wie es geschrieben steht, „Und, siehe, Rachel, seine Tochter kommt mit dem Schaf“.

Alle diese Eigenschaften: „Brunnen“, „Wasser“, „Charan“, „Jakob“, „Laban“, „Rachel“, „Lea“, „Hirten“, „Herde“ – befinden sich in einem Menschen. Die Tora erzählt uns, wie wir diese Kräfte erkennen und sie in uns ordnen können.

Das ist vergleichbar mit Lego. Wir müssen unsere inneren Verlangen erkennen und jedes von ihnen entsprechend dem Bild, welches uns die Tora präsentiert, an seine Stelle setzen, bis wir unser inneres Bild der Beziehungen zwischen allen diesen Verlangen und Eigenschaften, über die es in der Tora geht, erhalten – zwischen der Herde, dem Brunnen, dem Wasser usw., auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe, in der gesamten spirituellen Wirklichkeit.

Sobald ich dieses Bild auf die richtige Art und Weise geordnet und laut der Anweisung zusammengesetzt habe, gelange ich wie in einem Film zu einer Szene und gehe zur nächsten über. So gehen wir Bild für Bild, Stufe für Stufe durch. Auf jeder Stufe erzählt die Tora, wie ich mich von einer Stufe zur nächsten durch Veränderungen in mir bewegen soll. Indem ich also auf diese Weise meine inneren Kräfte und Eigenschaften entsprechend der Geschichte verändere, schreite ich zusammen mit der Erzählung der Tora voran. In diesem Fall wird die Geschichte der Tora zu einer Enthüllung.

Ausschnitt aus dem Soharunterricht, 24.06.2010

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Lasst uns einander begeistern…

Wie viele Menschen in der Welt haben denn die Möglichkeit, um frei zu handeln? Wenn alle Menschen nur nach dem Befehl ihrer Natur handeln, dann gibt es niemanden, der wirklich handelt.

Wenn ich nun von oben vollständig gelenkt werde, dann gibt es so etwas wie „mich“ nicht. Es wurde gesagt: „Ich Bin gekommen, und es gibt keinen weiteren Menschen“…

Natürlich gibt es eine Menge Menschen, aber es fühlt sich so an, als ob es die anderen nicht geben würde – denn keiner von ihnen ist in seinen Handlungen frei.

Wenn es keinen Menschen gibt, der über die Freiheit des Willens verfügt, dann gibt es keine Welten, es gibt nichts, außer der Welt der Unendlichkeit.

Bezüglich des Schöpfers existiert nichts anderes. Es existiert nur derjenige, der die freie Handlung erfüllt.

Stellt euch dieses Weltbild vor – die vollkommene Leere! Und darin sind nur wenige einzelne Wünsche sichtbar, die hinaufgestiegen sind und bereit sind, die freien Handlungen zu erfüllen.

Auch du hast eine Möglichkeit, frei zu sein und ein Mensch zu werden!

Lasst uns der Größe dieser einzigartigen Möglichkeit bewusst werden.

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Welche Bitte wird erhört sein?

Der Höhere hält sich immer in der Vollkommenheit auf, Er braucht nichts, außer dem Geben.

Er empfindet nichts und wechselt nicht Seine Stimmung – Er ist das System, das vorgegebene, unveränderliche Gesetz.

Wenn du dich in die Übereinstimmung mit diesem Gesetz bringst, dann übt es auf dich eine positive Einwirkung.

Und wenn du dieses Gesetz ignorierst oder ihm nicht ähnlich bist, dann wirkt es auf dich negativ ein.

Denn unsere Anfangs- und Endzustände der Schöpfung sind schon vorgegeben, und sie sollen – vollständig realisiert werden, unabhängig davon, ob du dazu beiträgst oder Widerstand leistest, ob du es verstehst oder nicht.

Bei dem Unteren (das heißt bei dir) gibt es nur eine gute Möglichkeit – an diesem Prozess bewusst teilzunehmen und dem Höheren deinen Wunsch weiterzugeben.

Wir müssen genau diesen Wunsch erreichen – du brauchst nichts außer diesem Wunsch! Folglich muss man diesen Wunsch richtig erheben können, um ihn an den Höheren weiter zu geben.

Und der Höhere befindet sich in der Vollkommenheit und ist ständig bereit, dem Unteren alles Notwendige zu geben.

Der Untere ist eine Versammlung aller Seelen, und der Höhere ist – Eins: ein Licht, ein Vorhaben, eine Kraft.

Wenn der Untere dem Höheren ähnlich werden möchte – das heißt, vereinigt werden möchte, um die Einheit zu bilden – dann schafft er, seinen Wunsch richtig zu erheben. Der Höhere erhört sonst keine anderen Bitten.

Auschnitt aus dem Unterricht über den Artikel „Einführung zu dem Sulam Kommentar“

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Wenn das Herz versteht…

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 147-149: Das Yud des Heiligen Namens schließt an drei Verbindungsglieder an.
Aus diesem Grund gibt es eine Spitze in ihm oben, eine Spitze unten, und eine Spitze in der Mitte, da drei Verbindungsstücke von ihm herunterhängen.
Die Spitze oben ist das obere Keter, über allen oberen, der Kopf aller Köpfe, und steht über allen von ihnen…
Die untere Spitze ist Bina, der Kopf, um den Garten, Malchut, zu bewässern. Dies ist der Brunnen des Wassers, von welchem alle Anpflanzungen bewässert werden, da alle Mochin von SoN und BYA sich von Bina ausbreiten.

Der Buchstabe Yud ist Chochma der Welt Azilut, sein „verborgener Verstand“. Durch die obere Spitze dieses Buchstaben dringt in ihn das Licht der Unendlichkeit hinein, und durch seine untere Spitze kommt das Licht von Bina heraus, fließt durch Seir Anpin und bewässert den Garten, Malchut. So könnte man das gesamte System detailliert beschreiben, doch wir studieren den Sohar, um das Licht der Korrektur zu erwecken, und nicht, um die trockene Theorie zu lernen.
Wir studieren den Sohar nicht, um die Spiritualität theoretisch zu beherrschen, sondern um sie klar wahrzunehmen! Wenn wir beginnen, wahrzunehmen, wovon der Sohar erzählt, dem Geben und Empfangen, dem Unterschied zwischen ihnen beiden in uns spüren, dann können wir beim Lesen das ganze Bild und  Schema, in den entstehenden Empfindungen enthüllen.
Wir studieren den Sohar um zu verstehen, was wir spüren! Dann fange ich an, Kabbala als Wissenschaft zu studieren,  und ich füge zu meiner Wahrnehmung den Verstand hinzu. Doch zuerst muss ich diese Wahrnehmung  erlangen! Anschließend kommt dann der Verstand. Sonst artet es in theoretische Überlegungen ohne praktische Erkenntnis aus, und wir begraben uns weiterhin in diesen Schemata und stellen in dieser Welt kluge Überlegungen an, als ob wir wüssten, was „dort“, in der spirituellen Welt, geschieht.
Doch müssen wir nicht wissen, was dort geschieht, sondern wir müssen uns dort befinden! Darin besteht ein sehr großer Unterschied,  zwischen denjenigen, die die Spiritualität erkennen, und solchen Besserwissern, die nur so den Sohar studieren, wie sie Baal haSulam in Jerusalem getroffen hat, als er nach Israel kam. Sie studierten den Sohar und konnten alle Bücher über den Sohar und Werke von Ari auswendig. Doch als sie über die Erkenntnis gefragt wurden, haben sie geantwortet: „Hier gibt es keine Erkenntnis! Wir lernen den Text einfach auswendig“.
Für uns ist es jedoch vor allem wichtig, die Wahrnehmung der Spiritualität zu erreichen – der Sohar muss in uns eindringen, und wir müssen anfangen, in ihm zu leben. Und erst später werden wir erforschen, was wir spüren und wie wir diese Wahrnehmung verändern können – wie wir uns in der Spiritualität bewegen müssen… Wir können nicht das erforschen, was wir nicht wahrnehmen. Denn wir sind das Material des Verlangens zu genießen und darin müssen wir die Realität wahrnehmen. Erst später können wir lernen, woraus unsere Wahrnehmung besteht.
Bina stammt von „Awana“, Verständnis, wie geschrieben steht: „das Herz versteht“. Darum studieren wir den Sohar, um das Geben zu erlangen und den Schöpfer wahrzunehmen. Und später erst werden wir mit euch jede Seite des Sohar durchgehen und sehen, wie viel in ihm enthalten ist – eine ganze Symphonie der Gefühle.
Aus einem Unterricht „zum Buch Sohar“, von 21.05.2010

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Einen Schritt auf den Schöpfer zugehen

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 83: … Es steht geschrieben: „Siehe, dein König wird zu dir kommen“ – gewiss, und nicht du zu Ihm. Er wird zu dir kommen, um Sich mit dir zu versöhnen; Er wird zu dir kommen, um dich zu erheben; Er wird zu dir kommen, um dich in allem zu vervollständigen. Er wird zu dir kommen, um dich zu Seinem Palast zu erheben, um Sich mit dir in einem ewigen Bund zu verbinden, für alle Zeiten, wie es geschrieben steht: „Und Ich werde dich mit Mir in Ergebenheit verloben“.

Die Frage ist, ob wir selbst Malchut aus dem Staub erheben müssen oder ob der Barmherzige Schöpfer das gefallene Zelt Davids für uns wieder aufstellt? Müssen wir warten, während wir im Exil sind, und dann wird von oben alles enthüllt?

Oder müssen wir erkennen, dass der König gekommen ist, seine Arbeit getan hat und uns nun die Hand entgegenstreckt, die wir unsererseits ergreifen und uns somit erheben müssen?
Es gibt Menschen, die sagen, dass alles von oben kommen und sich enthüllen wird, dass der Dritte Tempel vom Himmel „fällt“ und wir nichts tun müssen, außer zu warten. Das ist eine Denkweise aus Gadlut stammend (aus der Zeit des Exils).

Kabbalisten erklären uns, dass wir uns eine bestimmte Zeit lang, bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, zum Exil (kein Dasein in der Spiritualität) zwingen mussten.
Anschließend hat uns der Schöpfer ins Land Israel zurückgerufen und uns die Korrekturmethode, die Kabbala und das Buch Sohar offenbart . Alle Bedingungen für eine freie Wahl wurden geschaffen, es wurde die Tora von oben gegeben, – jetzt müssen wir sie empfangen und durch unsere Korrektur umsetzen.

Das bedeutet, dass „der König zur Königin gekommen ist“. Er gibt ihr alles. Doch nun muss sie einen Schritt auf den König zugehen, ihr Wunsch nach der Vereinigung mit ihm äußern, und nicht die ganze Zeit im Staub ohne jegliche Handlungen ihrerseits liegen bleiben. Denn der König fordert sie zum Handeln auf, indem er ihr die Hand entgegenstreckt und ihr seinen Wunsch offenbart.

Genau an dieser Stelle entsteht ein großer Streit zwischen denjenigen, die sich mit der äußeren Tora beschäftigen, den Gläubigen, und denjenigen, die sich mit der inneren Tora beschäftigen, den Kabbalisten, denn der äußeren Einhaltung von Traditionen ist nichts hinzuzufügen, der ganze Zusatz besteht im Inneren: in den Absichten, in den Klärungen des Verlangens, in der Enthüllung des Bösen, das korrigiert werden muss.
Aus einem Unterricht “Zum Abschluss des Buches Sohar”, 16.05.2010

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