Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wegweiser durch das Buch Sohar. Die Leiter zu den Schätzen der Welt

Auszüge aus meinem zukünftigen Buch „Wegweiser durch das Buch Sohar“

Und diese Kommentare nannte ich „Sulam“ (die „Leiter“), um zu zeigen, dass ihre Bestimmung dieselbe wie die einer Leiter ist, denn wenn es eine prachtvolle Höhe vor dir gibt, dann mangelt es nur an einer „Leiter“, um zu ihr aufzusteigen, und dann werden alle Schätze der Welt in deinen Händen sein.“

Baal haSulam „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 58

Ohne den Kommentar „Sulam“ macht es gar keinen Sinn, das Buch Sohar aufzuschlagen. Zum Buch Sohar existieren viele Kommentare, doch „Sulam“ ist der einzige Kommentar, der eine Leiter, die uns zur Vollkommenheit des Schöpfers aufsteigen lässt, bildet.

Weil Baal haSulam alle 125 Stufen, von deren Höhe die Verfasser des Sohar das Buch geschrieben haben, erreicht, sich mit ihnen verbunden und von der gleichen Höhe den Sohar für uns enthüllt hat.

Der Kommentar „Sulam“ passt den Sohar jenen Seelen an, die heute in unserer Welt erscheinen. Infolge dessen können unsere durch das Licht des Sohar korrigierten Seelen gegenüber dem „Sohar“ – dem „höheren Glanz“, dem höheren Licht – stehen, damit es uns zur Verbindung zwischen uns, in der sich der Schöpfer enthüllen wird, zurückführt.

„Sulam“ hilft uns, uns in der mittleren Linie auszurichten, damit wir der Form, in der das höhere Licht zu uns kommt („das Verhältnis von Barmherzigkeit und Gericht“), entsprechen und es empfangen können.

Die mittlere Linie ist die Formel, nach der wir die beiden Kräfte, die in der Natur existieren, richtig miteinander kombinieren müssen: die Kraft des Schöpfers – des Gebens, der Fülle, des Lichts – und die Kraft der Schöpfung – des Verlangens, Genuss zu empfangen. In dem Aufbau der mittleren Linie besteht die ganze Arbeit eines Menschen, darin ist unser ganzer freier Wille enthalten.

Der Kommentar „Sulam“ gibt uns die Möglichkeit, die mittlere Linie aufzubauen, daher gibt es, seit er geschrieben wurde, keinen Platz für etwas anderes mehr, außer das im Buch Sohar Geschriebene entsprechend dem Kommentar umzusetzen.

Baal haSulam richtet unsere Sichtweise, Herangehensweise und Wahrnehmung auf eine solche Art aus, damit alles, was im Sohar geschrieben steht, uns durch die mittlere Linie, durch die goldene Mitte, führt.

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Der Stolz trennt uns vom Licht

Es ist gesagt: „Ich kann nicht mit dem stolzen Menschen am gleichen Ort bleiben“ – dort wo der Stolz ist, gibt es kein Licht. Anfangs nimmt der Gast das Essen vom Tisch des Gastgebers, weil er nicht spürt, nicht sieht und nicht weiß, dass der Gastgeber existiert. Und plötzlich merkt er, dass es den Gastgeber gibt, und es sein Tisch ist – alles gehört dem Gastgeber. All die Gerichte stehen nicht zufällig auf dem Tisch, denn sie sind absichtlich für den Gast – mit Liebe vorbereitet.

Wenn der Mensch erkennt, dass der Gastgeber ihn mag, kann er nichts annehmen – weil er irgendwie verpflichtet ist, dem Gastgeber zu antworten. Er weiß nicht, was er machen soll! Dabei liegt das Problem nicht im Erhalten sondern in der Beziehung – wozu sie mich verpflichtet. Ich werde mich nicht an solchen Ort begeben, wo die Menschen mich zu sehr mögen, oder hassen. Die Liebe stört auch, denn was werde ich mit dieser übermäßigen Liebe machen, wenn ich auf sie nicht antworten kann?! Auf welche Art einer Beziehung kann ich für die Liebe bezahlen? Ich kann von Ihm die Genüsse annehmen – denn der Genuss bekommt mein Tier in mir, und Seine Liebe dagegen – ist auf den Menschen in mir gerichtet!

Was muss ich dann machen – Er erzwingt mich dadurch, sich genauso herzlich zu benehmen? Ich soll entweder aufhören, dahin zu kommen, oder zu überlegen, wie ich dafür bezahlen kann. Dann trenne ich mich mit der Barriere, mit dem Stolz ab. Ich steige über Seine Beziehung zu mir hinauf, höher als der Hass und die Liebe, als ob sie nicht existieren würden. So handelt in mir die Schutzkraft, die mir hilft, vor Scham oder Liebe nicht zu verbrennen.

Der Stolz kommt aus dem leeren Raum innerhalb der Schöpfung und stammt von der Schlange, Malchut der Welt der Unendlichkeit. Jede beliebige Eigenschaft kann man korrigieren – außer dem Stolz! Denn er trennt uns von dem Schöpfer ab, zerreißt unsere Verbindung. Wenn ich mich in der Gruppe befinde , sind darin alle beliebigen Konflikte zulässig – außer dem Stolz! Mit dem Stolz schneidet sich der Mensch vom Einfluss der Umgebung ab und hat folglich keine Chancen, voranzukommen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot „“, 14.07.2010

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Am Ende des letzten Exils

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 80: Als er zu ihr kam, sah er, dass sie im Staub lag. Wer sah die Pracht der Königin zu dieser Zeit, und die Bitte des Königs an sie? Schließlich hielt der König sie in seinen Armen, hob sie auf und brachte sie zu seinem Palast. Und er schwor ihr, dass er sich nie wieder von ihr trennen werde und nie mehr fern von ihr sein werde.

Jedes Mal kommt ein immer größeres Zerbrechen, ein immer realeres Exil. Das letzte Exil ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem vorangegangenen.

Denn der Unterschied zwischen ihnen besteht in der Enthüllung des Bösen, in der Enthüllung der Dicke des egoistischen Verlangens (Awiut) auf der Stufe Alef (Ego-1), Bet (Ego-2), Gimel (Ego-3) und Dalet (Ego-4).

Während des letzten Exils hat sich das Ego-4 enthüllt, und alle vorangegangenen Exile waren lediglich Vorbereitungen dazu. Denn gerade das Ego-4 muss korrigiert werden.

Alle anderen Exile und Stufen des Egos existieren nicht für sich allein, wie auch die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufen nur dazu da sind, damit die menschliche Art, das Ego-4, entsteht.

Genauso kann sich auch die vierte Stufe der Entwicklung des Verlangens, Malchut, ohne die Stufen 0, 1, 2, 3 nicht enthüllen. Doch gerade Malchut der Stufe 4 ist das Ziel, in ihr werden alle Korrekturen vollzogen.

Daher ist dieses letzte Exil auch so besonders, es entspricht der Stufe „Mensch“ in dem Verlangen zu genießen.

Gerade hier enthüllen sich Bedürfnisse, Bestreben, Verlangen und Ziele des Schöpfers hinsichtlich aller Geschöpfe, einschließlich der Stufen 0, 1, 2, 3, – das, was Er von ihnen will.

Genauso teilt sich auch dieses letzte, vierte, Exil seinerseits in Unterstufen auf: die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche.

Es hat vor fast 2000 Jahren begonnen, doch erst jetzt treten wir in das vierte, menschliche, Stadium des vierten Exils ein, wenn der Mangel an Erfüllung sich auf der Stufe des Menschen offenbart, was die Ausbreitung von Depressionen, den Familienzerfall, die Erziehungskrise, sprich alles, was sich auf die Stufe „Mensch“ bezieht, bedeutet.

Das Hauptproblem ist nicht mehr der Hunger (die tierische Stufe), sondern gerade die inneren Probleme, auf der menschlichen Stufe, welche es in den vorangegangenen Zuständen nicht gab.

Deshalb hat der König die Königin für lange Zeit in die Ferne verbannt. Damit aber die Möglichkeit gegeben ist, sich aus einem solchen Abstieg zu erheben, und damit dies zur Verbindung mit Ihm führt, erscheint Er selbst im zerbrochenen Zustand und enthüllt ihn nach und nach. Die Königin liegt im Staub, und der König muss sich ihr gerade in einem solchen Zustand enthüllen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 16.05.201

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Die Kraft der Liebe liegt im Widerstand gegen den Hass

Wir sind nicht in der Lage, das ganze für uns bestimmte Licht um des Gebens willen auf einmal zu empfangen, daher ist die Lösung ganz einfach: wir müssen es in kleinen Mengen, Generation für Generation, empfangen, und in jeder Generation arbeitet nicht nur ein Mensch, sondern Milliarden von Menschen.

Wenn wir auf diese Weise das gesamte Licht empfangen, dann bedeutet das, dass wir es in das gleiche vereinte Gefäß der Gesamtseele empfangen.

Das Ziel besteht jedoch genau darin, diese einzelnen, absichtlich von oben zerbrochenen Teile, die sich einander fern und durch den Hass getrennt wahrnehmen, zu verbinden. In diesem Hass ist die ganze Kraft der Verbindung enthalten, die beim Empfangen um des Gebens willen offenbart werden sollte, jedoch nicht zustande gekommen ist und zum Empfangen für sich selbst geführt hat.

Und nun wird diese ganze auseinanderbringende Kraft beim Zerbrechen in der umgekehrten Form der Schöpfung zur Verfügung gestellt. Und indem wir diesen Hass korrigieren – in allen früheren Generationen und in vielen Teilen jeder Generation – korrigieren wir nur die Verbindung zwischen den Seelen. Das heißt, das Ziel ist nicht das Empfangen des Lichts um des Gebens willen, sondern die Wiederherstellung der Verbindung zwischen den zerbrochenen Scherben. Wenn die Schöpfung die Verbindung erkennt, wird sie auch die Kraft des Gebens erkennen, und später auch das Empfangen um des Gebens willen.

Man muss verstehen, dass die Korrektur der Trennung und der Aufbau der Beziehungen des Gebens und der Liebe unser Gut ist. Der Schöpfer hat uns nicht einfach in mehrere Teile geteilt, das Wichtigste ist der Hass, der sie trennt. Und die Korrektur besteht genau darin, sie zu versammeln und zu verbinden.

Darauf müssen wir unsere Aufmerksamkeit richten und nicht auf das Licht, das sich in uns enthüllt. Als erstes muss das Licht, das die Verlangen korrigiert, kommen – das Licht der Liebe und des Gebens.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 14.07.2010

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Enthüllung des Zerbrechens

Eine Frage, die ich erhielt: Wer sind die Menschen mit zerbrochenem Herzen?

Meine Antwort: Das Herz sind alle Verlangen eines Menschen. Wenn er feststellt, dass alle diese Verlangen dem Eigengenuss dienen, erkennt er, dass sie zerbrochen sind.

Was bedeutet Zerbrechen? Sie waren einmal, am Anfang, durch die Kraft des Gebens, die Kraft der Verbindung zwischen ihnen vereint – auf eine natürliche Art und Weise, durch das Licht, durch die Erweckung von oben, denn so hat es der Schöpfer erschaffen.

Später hat sich der Schöpfer verhüllt, das Licht ist verschwunden, und deshalb ging auch die Verbindung zwischen uns verloren. Die Enthüllung der fehlenden Verbindung zwischen uns nennt man Zerbrechen. Das alles bezieht sich auf die Geschöpfe.

Die fehlende Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, hat die Trennung hervorgerufen. Diese Trennung kann so wahrgenommen werden, wie wir sie im Moment empfinden: „Es ist nichts Schlimmes, es ist alles in Ordnung. Ich will bloß nicht gestört werden, und ich selbst schade niemandem“. Das nennt sich Verhüllung des Zerbrechens.

Es gibt aber auch einen Zustand, wenn wir spüren, dass wir zerbrochen sind und es zwischen uns keine Verbindung, keine Vereinigung existiert. Hier kann es ebenfalls ein unterschiedliches Maß an Erkenntnis des Bösen geben: entweder ich erreiche ohne Verbindung zwischen uns kein gutes materielles Leben oder ich rufe durch die fehlende Verbindung zwischen uns Naturkatastrophen hervor, oder aber ich erkenne durch diese fehlende Verbindung den Schöpfer, die Spiritualität, nicht.

Das heißt, es gibt eine Enthüllung über dem Exil, über der fehlenden Verbindung zwischen uns, und es gibt eine Enthüllung von unten – das ist das, was die Menschheit im Moment allmählich erkennt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 15.08.2010

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Kabbalisten über Kabbalisten, T.4

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich versprecheeuch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Wer ist ein Kabbalist?

Wenn es nicht für die (die den Schöpfer durch die Gleichheit der Eigenschaften erkennt haben) Weisen wäre, wüssten die Menschen nicht (die Ihn noch nicht erkannt haben), was die Tora ist (Methode der Korrektur) und was die Gebote der Herrscher der Welt (der einzigen lenkenden Kraft) sind . Und,es gäbe keinen Unterschied zwischen dem Geist eines Menschen und dem Geist eines Tieres (im Endzustand ihrer Entwicklung).
Das Buch Sohar mit dem Sulam Kommentar. Abschnitt Schemot, 84.

Die Geheimnisse und Mysterien der Tora werden sich dem Menschen nicht durch die Kraft seiner irdischen Logik enthüllen, sondern nur mit Hilfe des höheren Lichtes (Korrektur und Erfüllung), die von der Höhe seiner Heiligkeit(Welt der Unendlichkeit) herunter steigt, mit Hilfe von seinen Boten und Engeln oder des Propheten Eliyahu(Schöpfende Kraft).
Rav Chaim Vital „Einführung zu Schaar Akdamot“.

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Die ganze Geschichte – spielt sich in unserem Inneren ab

Der Sohar, Kapitel „WaJechi“, Punkt 24: Das dritte Exil ist das lange Exil, in dem wir sind, welches den hundert Jahren in Jakobs Leben entspricht verglichen mit den vierzig (Jahren) im Exil in Babylon..

Wir sollen diese gesamte Geschichte nicht in Form einer historischen Erzählung wahrnehmen. Denn es gibt eigentlich keine Geschichte.

Die gesamte Realität, in der wir gerade (nach unserer Meinung) leben, geschieht in unserem Inneren bzw. in unserem Wunsch (Kli) in Form der vorgestellten Bilder.

Wir sollen nur das Programm der Wahrnehmung korrigieren – dann werden wir in uns, in unseren echten Eigenschaften (die dem Schöpfer ähnlich sind) die wahrhafte Welt empfinden.

Und deshalb nehmen wir die gesamte Erzählung des Sohar in Form einer Einladung, die beschriebenen Zustände zu enthüllen – in unserem Inneren, in der Empfindung und im Verständnis, in der Vernunft und im Herz.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 16.08.2010

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Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 13

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Auf den Wegen von Kabbalisten schreiten

Obwohl er eine Seele hat, ist er nicht im Stande, sich aus eigener Kraft zu der Erkenntnis des Schöpfers zu bewegen, bis er Inspiration von Oben bekommt. Dann wird ihn dies (und nur dies) dazu verpflichten, innezuhalten, den Anweisungen der Weisen (wie man sich vom eigenen Egoismus lossagen kann) zu folgen und auf diese (ihre Anweisungen) völlig zu vertrauen (indem man sich annulliert)

Baal HaSulam, Brief 19

Und da in jeder Generation zweifellos das Individuum weiter entwickelt ist, bedeutet das, wenn (die Zeit kommt und) gewöhnliche Menschen sich (gezwungenermaßen) von ihrer Qual und ihrem Leid befreien wollen, müssen sie sich der bewussten Weiterentwicklung (in der Spiritualität, im Geben und in der Liebe) zuwenden – dem Weg der Tora. Sie (die Massen) haben keine andere Wahl, als sich und ihre körperliche Freiheit beiseite zu stellen und dem Individuum Gehorsam zu leisten, den Anordnungen (des spirituellen Anführers) zu folgen und die Mittel der Heilung (die Methode der Korrektur des Egoismus), die dieses Individuum ihnen anbietet, anzunehmen.

Baal haSulam „Die Freiheit“

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Freiheit ist ein Geschenk der Schlange

Ab einem bestimmten Moment erkennen wir, dass unser ganzes Leben in zwei Abschnitte geteilt werden kann – und zwar abhängig davon, wie die höhere Lenkung, die Kraft des Schöpfers, sich uns gegenüber verhält.Die erste „Hälfte“ ist die Kindheit, wo die Natur (sprich die Umgebung) uns mit allen Mitteln schützt, und die zweite beginnt dort, wo dieser Schutz endet.

Ich werde erwachsen, und anstatt mich zu schützen, beginnt die Natur, Druck auf mich auszuüben und Forderungen an mich zu stellen, indem sie mir Verpflichtungen auferlegt.

Es ist schwer zu verstehen, warum es so geregelt ist, dass der Mensch völlig hilflos zur Welt kommt, in die Hände von Vater und Mutter fällt und zur Last für die Gesellschaft wird.

In der zweiten Lebenshälfte aber, wenn er auf die Beine kommt, muss er schwer arbeiten und sich damit beschäftigen, die anderen zu schützen und ihnen eine „glückliche Kindheit“, die er selbst seinerzeit genossen hat, zu gewährleisten.

Wir sehen darin quasi ein Spiegelbild des spirituellen Gesetzes, wenn der untere Teil (ACHaP) des höheren Parzuf zu dem oberen Teil (GE) des Unteren hinuntersteigt, um ihn anzustoßen.

Es ist so, dass wir ein gegenseitiges Durchdringen von Eigenschaften mit dem Schöpfer brauchen, dies geschieht in der umgekehrten Form, durch das Zerbrechen, den „Sündenfall von Adam haRishon“.

Mit Hilfe des Urbösen (der Schlange) erhalten wir einen besonderen leeren Raum in uns – einen Ort der zukünftigen Seele. Genau dort werden wir uns selbst in der Verschmelzung mit dem Schöpfer finden und Seine Höhe erreichen, indem wir Gut und Böse erkennen.

Doch diesen ganzen Weg müssen wir erst gehen… Wir haben diesen Punkt der Unabhängigkeit noch nicht erreicht und werden mit Hilfe von „Engeln“ von oben (von höheren Kräften) gelenkt.

Das heißt, alles, was wir haben, kommt von Ihm. Das Licht handelt in allem als erstes, wir sind nur dessen Ableitung.

Wie kann erreicht werden, dass die Schöpfung primär und die Enthüllung des Schöpfers sowie der Aufbau des Schöpfers im Inneren der Schöpfung sekundär ist?

Wenn ich mich in dieser Welt ohne jegliche Stütze befinden würde und es vor mir gar keine Kabbalisten gegeben hätte, woher könnte ich dann die Gelegenheit zum freien Willen, zu einem solch wichtigen Punkt bekommen?

Alles andere kann mir der Schöpfer geben, doch diese Freiheit darf nicht von meinem Verlangen zu genießen ausgehen.

Denn obwohl dieses Verlangen dem Licht vollkommen entgegengesetzt ist, wird es gänzlich vom Licht gesteuert, nur in der umgekehrten Form. Das Licht wirkt, und mein Verlangen schwingt wie auf einer Schaukel in eine andere Richtung.

Woher kommt denn meine Selbständigkeit, ohne die die gesamte Schöpfung keinen Sinn hätte?

Wir erhalten sie eben von dem Urbösen und sonst nirgendwoher.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 14.07.2010

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Zeit zum Reifen der Früchte

Die Klipa, die Schale, schützt die Frucht bis zu ihrer Reife, sprich die ganze Zeit, bis wir die Korrektur erreicht haben.

Sie schützt uns, bis wir bereit, reif sind – dann können wir sie verlassen, wir können diese Hülle abwerfen.

Bis dahin spüre ich nicht, dass es eine Hülle gibt – wie ein wilder, unreifer Apfel, bei dem es keinen Unterschied zwischen dem inneren Teil und der Schale gibt, alles ist gleich sauer und unreif.

Je mehr die Frucht wächst, desto größer wird der Unterschied zwischen der Schale und dem Inneren.

Am Anfang ist die Schale fest, doch nach und nach löst sie sich von der Frucht, und je weiter diese sich entwickelt, desto dünner wird die Schale. Wenn man die Schale so lässt, dann explodiert die Frucht letztendlich, sie bricht aus ihrer Schale aus.

Genauso wächst auch der Mensch, bis er eine gewisse Reife erreicht hat. Und sobald alle unsere Eigenschaften bereit sind, legen wir unsere Klipa ab und verlassen sie.

Wir wurden immer von vorne angelockt, wie ein Esel durch eine Möhre, und so liefen wir vorwärts durch das Leben. Doch nun hört dieses ganze System auf, zu funktionieren. Es hat nichts mehr zu tun, wir wurden bereits mit dessen Hilfe vorbereitet!

Klipot sind treue Helfer des Schöpfers, sie haben uns großgezogen und haben uns reifen lassen. Und deshalb locken sie uns nicht mehr.

Ihr glaubt, dem Schöpfer sind die Möhren ausgegangen? Er hat eine Menge anderer Köder, doch wir brauchen sie nicht mehr! Wir haben die obere Grenze unserer Stufe erreicht und müssen nun zur nächsten aufsteigen.

Aus diesem Grund reizt uns vorne nichts mehr, es gibt nichts dem wir nachlaufen könnten, wir spüren die Leere, die Zukunft lockt nicht mehr – wir müssen durch diese Schale (Klipa) in die Höhere Welt durchbrechen, wie ein Wurm, der aus einem bitteren Rettich zum Licht herauskriecht…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 14.07.2010



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