Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Suche der Wahrheit

Frage: Wie ist mit den eigenen inneren Zuständen zu arbeiten? Ihnen zustimmen? Sich darüber erheben? Zu bitten? Zu fordern?

Meine Antwort: Das hängt von deinem Niveau ab.

Mit der Zeit beginnen wir die Möglichkeit zu genießen, dass wir uns über die Zustände erheben können. Dabei handelt es sich nicht um bloßen Masochismus oder um die blinde Weltentfremdung. Wir begreifen unsere Empfindungen, berechnen sie und können uns davon losreißen. So ist die folgende Etappe auf dem Weg zum Aufbau des Schirmes (Massach): Der Mensch bemüht sich darin, das Positive oder das Negative nicht zu beachten, um eine objektive und von den Empfindungen des Körpers unabhängige Meinung zu bilden.

Frage: Wie kann man sich auf diesem Niveau festhalten, um die angenehmen und die unangenehmen Empfindungen zuzulassen, die Arbeit im Verlangen zu erfüllen und diese gleichzeitig von außen zu beobachten?

Meine Antwort: Es ist in den Parabeln des Königs Salomo (Mischlei) gesagt: „Finde die Wahrheit und verkaufe sie nicht“. Von außen ist nichts zu bemerken. Hier existieren in der Berechnung des Menschen mehrere Schichten, und es ist unmöglich, die ganze Zeit in diesem Punkt festgehalten zu werden, solange das Höhere Licht diesem Zustand  „die Beständigkeit“ nicht verleiht.

Wenn der Mensch sich jedoch bemüht, dann will er immer öfter, dass er diesen Zustand erlangt. Zuerst gibt man ihm die Empfindung, dass er „die Leiste“ halten kann. Dann hat er die Empfindung des Misserfolgs und der Kraftlosigkeit. Folglich stellt sich heraus, dass er sogar daran nicht mehr denken kann. Dann hält er diesen Gedanken fest, aber kann ihn nicht realisieren… So entwickeln sich vier Stadien, die jedem beliebigen Prozess eigen sind.

Jedoch soll ich mich auf jeden Fall bemühen, auf der ganzen Skala der Empfindungen, vom maximal Negativen bis maximal Positiven, an diesem Punkt, an der Bestrebung zum Ziel festzuhalten – unabhängig davon, was immer kommt. Obwohl die Empfindungen mich innerlich “zerfetzen” können, verlasse ich mich dennoch nur auf das Eine und fixiere mich auf das Ziel.

Das alles ist nur im „Zentrum der Gruppe“ möglich. Nicht hinter dem Horizont, nicht hinter den Wolken, aber nur dort finde ich, offenbare ich die spirituelle Welt. Während ich mit der Gruppe arbeite, beginne ich zu enthüllen, dass mich nicht  die zufälligen Personen umgeben, sondern die besonderen Menschen, die von Oben gewählt sind. Zusammen bilden sie ein ganzes Netz, und wenn ich mich darin einreihe, wenn ich bereit bin, mit allen Kräften zu helfen, dann werde ich zum Teil von Malchut, zur Shechina.

Und noch was: ich lerne die Kraft kennen, die mich unterstützt und von mir offenbart wird, weshalb ich mich mit dieser Kraft gleichsetzen will. Ich praktiziere von unten das Geben an die Freunde, und sie – von oben, und gerade dort, in der Gruppe, treffen wir uns endlich, um vereinigt zu werden. Dann wird mir klar, dass die Gruppe unser gemeinsames „Kind“ ist …

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Artikel zur Vollendung des Buches Sohar“, 21.02.2013


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