Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Wissenschaft der Seele

Frage: Psychologie bedeutet in der Übersetzung vom Griechischen die Lehre von der Seele, auf Hebräisch klingt es wie „Torat ha-Nefesh“.

Jedoch gibt es einen Unterschied zwischen Neshama und Nefesh, über den ich gern mehr erfahren würde. Worin besteht dieser Unterschied?

 Antwort: Neshama ist die gemeinsame Seele, die Gesamtheit aller unserer Wünsche, die auf etwas Höheres gerichtet sind, auf das, was gegensätzlich zu unserer Welt ist, die den Menschen auf eine höhere Ebene, die Ebene des Gebens, der Liebe, der Verbindung erheben. Kabbala ergründet, was der ursprünglich egoistischen Eigenschaft des Menschen entgegengesetzt ist.

Frage: Können wir sagen, dass Nefesh etwas individuelles, zu mir gehörendes ist, während Neshama etwas allumfassendes bedeutet?

Antwort: Wenn wir zunächst nicht berücksichtigen, dass in der Kabbala die Stufen von Nefesh, Ruach, Neshama, Chaja und Yechida unterschieden werden, sondern wenn wir uns nur darauf beziehen, was der Mensch innerhalb der Begrenzungen  unserer Welt wahrnimmt, so kann man grundlegende Eigenschaften als Nefesh (Seele) bezeichnen, damit ist jedoch die einem jeden Menschen unserer Welt zugrunde liegende egoistische Seele gemeint.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände” 

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Zwei Wege, um Einsicht zu erlangen

Frage: Wie sehen Sie die Entwicklung der Kabbala in naher Zukunft?

Antwort: Im Moment findet eine Akkumulation, ein Prozess der Sammlung statt, und die Folge wird sein, das die Welt anfängt zu erkennen, dass wir uns in einem Teufelskreis befinden, dass sich in unserer Entwicklung überhaupt nichts Neues ereignet, außer einer voranschreitenden Verschlimmerung aller Abläufe.

Es gibt keinen Ausweg aus diesem Zustand, da wir von der egoistischen Natur geleitet werden, wodurch alle Errungenschaften der Menschheit umgekehrt werden und eine bösartige Verwendung finden.

Das alles geschieht , weil wir Menschen letztendlich erkennen müssen, dass dieser Prozess auf unserem Egoismus basiert, und mit unserer Konsumeinstellung einfach allem gegenüber zu tun hat. 

Wir müssen unsere naturgegebene Veranlagung ändern, sonst werden wir unseren Zustand selbst ständig weiter verschlimmern. Sogar dann, wenn wir gezwungen wären, uns zu ändern, beispielsweise durch einen Weltkrieg. Wir blieben gefangen im Kreislauf unseres Egoismus, wir weiter köcheln im Hass gegeneinander, wie kleine Jungs die sich im Hof einander beschimpfen und miteinander raufen. So ist es, und das müssen wir uns bewusst machen. 

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt den gesamten Prozess, das ganze Programm der Natur, deshalb muss sie der ganzen Menschheit offengelegt werden. So wird die Menschheit noch die richtige Einsicht erlangen. Das geschieht einerseits unter dem Einfluss von Schicksalsschlägen und andererseits durch unsere Erklärungen, wie es allen gelingen kann, eine freundliche Welt und ein wahrhaft vollkommenes Leben zu erreichen.

Ich würde uns eine solche Entwicklung wünschen. Wie Baal HaSulam in seinem Artikel „Die letzte Generation“ und in anderen Schriften dargelegt hat, hängt im Prinzip alles von unserer Entscheidung, von der Entscheidung der Menschheit als Ganzes ab. 

Ich hoffe sehr, dass ihr euch noch aktiver einbringen werdet, dieses Wissen im Internet zu verbreiten, auch indem ihr alle sonstigen Möglichkeiten nutzt, um jedem Menschen in der Welt zu erklären, worin die Aufgabe besteht, um zu einer guten Zukunft zu kommen. 

Aus einem Gespräch während der Videokonferenz der Internationalen Akademie der Kabbala

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Die Zerstörung der Einheit der Gesellschaft

Frage: Eine Frau ist von Natur aus familienorientiert und möchte ihre Familie zusammen halten. Sie braucht ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Mann, zu ihrer Familie, dann ist sie bereit, viel dafür zu opfern. Warum kann der Mann von heute einer Frau nicht dieses Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln?

Antwort: Der Egoismus lässt es nicht zu: „Ich will mit niemandem verbunden sein!“

Das heißt, ich kann mit jemandem zusammen sein, aber nur wenn es bequem, wenn es angenehm ist, wenn ich bedient und zufrieden sein möchte. Der Moment in dem er es nicht braucht, soll keine Frau, keine Familie, niemand und nichts an seiner Seite sein. So verhält sich der Egoismus.

In einem solchen Zustand, in dem er keine Verpflichtung duldet, niemandem gegenüber verantwortlich sein möchte, ist es unmöglich, eine Familie aufrechtzuerhalten, denn eine Familie ist eine Partnerschaft und in erster Linie ein gegenseitiges Entgegenkommen.

Einander nachgeben heißt, sich selbst zu zwingen. Das will ich nicht! Ich kann es nicht tun, mein Egoismus erlaubt es nicht. Das ist der Grund, warum die Familie von heute auseinanderfällt. Es liegen noch schrecklichere Zeiten vor uns.

Die Menschen werden versuchen, eine Art Ersatz zu finden, um zusammenzukommen, bzw. um sich zu trennen. Die Kinder werden ihre Eltern früher verlassen und früher selbstständig werden. Der Staat und die Gesellschaft werden einige zusätzliche Funktionen übernehmen.

Wir werden allmählich eine Zerstörung der Grundlage- der Keimzelle der Menschheit, der Keimzelle unserer Gesellschaft erleben – etwas, das nicht einmal Tiere haben. Bei den Tieren bleibt die Familie schließlich so lange erhalten, wie es für das Fortbestehen der Art notwendig ist.

Wenn der Staat heute alleinerziehenden Müttern oder Vätern hilft, sehen sie keinen Sinn darin, eine Familie zu erhalten.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Emanzipation

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Welche hilfreichen Dinge sollten Kindern beigebracht werden? (Quora)

Um aus einer Person ein menschliches Geschöpf zu machen, ist es am Hilfreichsten, den Kindern eine dementsprechende Haltung und Einstellung zum Leben beizubringen.

Kinder haben keine Lebensphilosophie, keine klare Haltung zum Leben, und sie haben keine Ahnung, wie sie sich in der Gesellschaft und im Umgang untereinander einordnen sollen – kurz gesagt, wie man zu menschlichen Wesen wird. Im Laufe des Heranwachsens wird sich vieles verändern, aber während dieser Veränderungen sollten sie eine gesunde Einstellung zu sich selbst, zur Gesellschaft, zu ihrem Land und zur Welt entwickeln.

Wir müssen die Grundeinstellung „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in allen Menschen hervorbringen, und deshalb ist es so wichtig diese von klein auf zu erlernen.

Wir wollen uns gemeinsam formen und die Anderen lieben. Dies ist der Schlüssel zum Erfolg im Leben des Einzelnen, im Leben der Gesellschaft und gilt für alle Zeiten. Allerdings sind wir heute an einem Punkt angelangt, an dem wir keine Zukunft mehr haben, wenn es uns nicht gelingt, eine gemeinsame Liebe zwischen allen Menschen zu verwirklichen. Wir haben hochentwickelte Technologien und Industrien aufgebaut, aber ohne einen rücksichtsvollen und liebevollen Umgang miteinander wirkt sich alles, was wir aufbauen, zu unserem Nachteil aus.

Deshalb sollten wir uns in erster Linie darauf konzentrieren, wie wir aus unseren Kindern menschliche Wesen machen, damit sie in einer harmonischen und friedlichen Welt aufwachsen können und wissen, wie sie in ihrem Leben glücklich und erfolgreich sein können.

Basierend auf dem Video „Was Schulen lehren sollten“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman und Oren Levi. Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Die Unvermeidbarkeit der Offenbarung des Schöpfers


Das Gesetz des Gemeinsamen besagt, dass die ganze Menschheit am Ende ihrer Entwicklung unweigerlich zur Offenbarung der höchsten lenkenden Kraft kommen und einen langen Entwicklungsweg zum Abschluss bringen muss. (Baal HaSulam, „Das Wesen der Kabbala“)

Das allgemeine Naturgesetz besagt, dass wir alle jetzt oder in einem der nächsten Leben gezwungen werden, den Schöpfer zu offenbaren, Ihn zu erfassen, sich vollständig mit Ihm zu vereinen und zu verschmelzen.

Dies ist das allgemeine Gesetz der ganzen Natur. Es gibt kein einziges kleines Element in der Natur, weder auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Stufe, welches sich nicht unbewusst, instinktiv oder bewusst auf dieses Ziel zubewegt oder – wie die Kabbalisten auf unterschiedlichen Wegen.

Das Gesetz besagt, dass es in jeder Generation Einzelne gibt, die diesen Zustand erreichen können, bevor die restliche Menschheit zu dieser Vollkommenheit kommt.

Es steht außer Zweifel, dass wir alle die höchste Entwicklungsstufe – den Schöpfer – erreichen werden. Es liegt an uns, dies in unserer Generation zu erreichen.

Das ist das Gesetz des Allgemeinen und des Besonderen.

Frage: Wie kann die Offenbarung des Schöpfers an die Geschöpfe unvermeidlich sein, wenn wir von einem freien Willen sprechen?

Antwort: Es ist der freie Wille, der die Schöpfung zur unausweichlichen Offenbarung des Schöpfers führt. Wenn der Mensch sie richtig nutzt, beginnt er zu erkennen, dass seine Freiheit darin besteht, die Stufe des Schöpfers zu erreichen. Dann wird er absolut frei sein. Das ist das ganze Paradoxon.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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„Wird die Kabbala vom Judentum anerkannt?“ (Quora)


Die Kabbala ist die Weisheit der Enthüllung des Schöpfers, des Systems der Erlangung der Höheren Offenbarung, einer erhabenen Wahrheit und eines höheren Wissens. Religion befasst sich mit alledem nicht.

Ein religiöser Mensch muss wissen, wie man Regeln befolgt und innerhalb ihrer Grenzen lebt. Die Kabbala hingegen führt zur Erlangung der Höheren, oberen Welt.

Sie ist keine Religion, sondern eine Wissenschaft. Sie hat nichts mit Religionen, Gebräuchen, übersinnlichen Praktiken oder gar dem Judentum zu tun. Orthodoxe Juden werden die Frage „Kennen Sie die Weisheit der Kabbala?“ üblicherweise damit beantworten, dass sie diese nicht nur nicht kennen, sondern auch meinen, dass es nicht nötig ist, sie zu kennen. Und diese Antwort ist richtig, denn die Weisheit der Kabbala ist für diejenigen, die mit religiösen Ritualen beschäftigt sind, unnötig.

Außerdem verstärkt die Weisheit der Kabbala sowohl das Verlangen zu Empfangen als auch das Verlangen nach Wissen – basierend auf Selbsterkenntnis – und der Erlangung der Höheren Welt. Religionen hingegen sind auf Selbstbeschränkung und Enthaltsamkeit aufgebaut.

Basierend auf dem Werk „The Kabbala Experience“ des Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Geschrieben/editiert von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Neues Leben 1318 – Umgang mit aggressiver Kommunikation in der Familie

 

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Das Erziehungssystem muss Kindern vermitteln, wie sie sich in Beziehungen verhalten sollen. Kinder, die in Familien mit gewalttätiger Gesprächskultur aufwachsen, werden sich vermutlich unsicher fühlen und fliehen wollen. Sie sollten sich aus ihrem gewalttätigen familiären Umfeld zurückziehen, damit es ihnen gelingt, neue, korrigierte Verhaltensmuster aufzubauen. Sie brauchen positive Vorbilder, von denen sie lernen können. Der erste Grundsatz, der vermittelt werden sollte, ist der Grundsatz der Gleichheit. Wenn uns jemand mit verbaler Gewalt begegnet, spiegeln wir ihm dasselbe zurück, wie ein Spiegelbild, so dass er sein Bedürfnis nach Korrektur spürt. Hinter dem Prinzip der Gleichheit steht ein Bestreben, dass man einander gegenseitig entwickelt, um füreinander die richtigen Verhaltensmuster zu entwickeln.

Aus KabTVs „Neues Leben 1318 – Umgang mit gewalttätiger Kommunikation in der Familie“, 

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Wie können wir jemandem vergeben, der einen Mord begangen hat? (Quora)

Im Jahre 1994 fanden rund 800.000 Menschen in Rwanda in dem schrecklichen Massaker, welches dort stattgefunden hatte, den Tod. Als die neue Regierung antrat, rief diese das „Staatliche Projekt zur Vergebung“ ins Leben: Jene, die gemordet hatten, mussten die Überlebenden des Massakers und die Familienangehörigen der Opfer um Vergebung bitten. Die Überlebenden wiederum waren aufgefordert den Mördern zu verzeihen. Man traf die Entscheidung: Obgleich es unendlich schwerfällt, ist dies der notwendige Schritt, den wir machen müssen.

Wenn es den Opfern gelingt, ihr Verlangen nach Vergeltung zu überwinden, wird es uns möglich sein, durch den Akt des Vergebens Heilung zu erfahren. Andernfalls werden wir in einen Teufelskreis von Mord und Hass geraten, den es unmöglich sein wird, je zu sprengen. Obwohl Rwanda noch immer mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ist es dem Land gelungen die Spirale von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen.

Können wir aber einem Mörder wirklich verzeihen? Ja, wir können. Es gibt zwei Wege dies zu tun. Entweder wir ziehen bewusst eine positive Kraft in unser Leben hinein, welche es uns ermöglicht dies zu tun (wie es die Weisheit der Kabbala uns lehrt), oder aber wir können es auf gesetzlichem Wege tun, indem wir zu der Einsicht gelangen, dass wir keine andere Wahl haben.

Die beste und nachhaltigste Art Mördern zu vergeben, besteht jedoch darin, zu verstehen, dass tatsächlich eine durch und durch positive Kraft uns beherrscht, von der uns bislang allerdings noch jede Wahrnehmung fehlt. Das Studium der Weisheit der Kabbala ermöglicht es uns zu einem tieferen Verständnis der Wirklichkeit vorzudringen und zu begreifen, dass nicht wir die Akteure sind, sondern wir tatsächlich von einer verborgenen, guten und omnipotenten Kraft gesteuert werden.

Der Text basiert auf dem Video „Können wir jemandem vergeben, der unsere Familie oder Freunde ermordet hat?“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Geschrieben und herausgegeben von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman

New Life 1317 – Bildung für globales Bewußtsein

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Kinder müssen ermutigt werden, niemandem zu schaden, und wissen, dass wir , wenn wir unsere Umwelt und die Ganzheitlichkeit der Natur bewahren, dadurch profitieren können. Wir müssen den Kindern erklären, wie sehr wir unabdingbar mit der Natur verbunden sind, und die Einheit zwischen den Kräften der Natur verdeutlichen. Wir erziehen sie durch unser Vorbild und die anschließende Erläuterung.

Zunächst sollten wir so wenig wie möglich zerstören und danach überlegen, wie wir unsere Umgebung verbessern können. Wir vermeiden unnötige Schäden, und allein dadurch, dass wir nichts zerstören, beginnen wir bereits mit dem Aufbau. Was wir vom Leben lernen müssen, ist, unsere Einstellung zu allem, was geschieht, im Voraus aus jedem Blickwinkel zu prüfen und zu bestimmen, bevor wir handeln.

Aus KabTVs „Neues Leben 1317 – Bildung für globales Bewusstsein“, 

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Der Mensch in der Lenkung des Schöpfers


Frage: Es gibt große Bösewichte in der Welt, wie z.B. Hitler und Stalin. Man hat das Gefühl, dass eine starke Kraft hinter ihnen stand, als wäre es der Schöpfer. Dann verloren sie diese Macht. Warum ist das so?

Antwort: Wenn man nicht dazu gebracht wird, sich mit dem Schöpfer zu verbinden, wird man von einer höheren Macht gelenkt. Besonders so große, negative Persönlichkeiten wie Hitler und Stalin, aber auch einige große positive Persönlichkeiten.

Darin liegt keine menschliche Macht. Aus der Sicht der Kabbala sind die übrigen Menschen mit Ausnahme derer, die Kontakt mit dem Schöpfer haben oder zumindest in diese Richtung gehen, unterwürfig und es spricht der tierische Egoismus aus ihnen. Deshalb kann man nichts von ihnen verlangen. Woher wissen sie, wie sie sich verhalten sollen, wie sie von einer höheren Macht gelenkt werden, warum sie auf diese oder jene Weise reagieren sollen.

Natürlich müssen wir das Böse, das sie in die Welt bringen können, einschränken, wir können es ihnen aber nicht zum Vorwurf machen. Wir müssen ihnen erklären und zeigen, wie sie die wahre Naturkraft, die uns lenkt, bemerken, damit wir sie offenbaren können.

Wir können sie nicht anders behandeln. Ich verstehe, dass man sie vielleicht auf weltlicher Ebene hasst, bereit ist, sie zu vernichten, und ihnen nichts Gutes wünschen kann. Anderseits sollte man verstehen, dass der Mensch ein Diener ist. In ihm wirken lediglich die Kräfte, die ihm vom Schöpfer gegeben wurden. Der Mensch ist ein Geschöpf des Schöpfers.

Nur wenn er bereits mit dem, was er vom Schöpfer erhalten hat- die Methode der Korrektur erworben hat d.h. die Möglichkeit sich selbst zu korrigieren, dann kann man ihn fragen: „Was hast du mit dem gemacht, was du erhalten hast? Wendest du die Methode der Korrektur an? Wendest du es unter den dir gegebenen Bedingungen richtig an?“

Wenn ihm keine Bedingungen für eine Korrektur gegeben werden, wie kann man dann von ihm etwas verlangen?

Wenn man die Welt aus der Perspektive der Kabbala betrachtet, muss man sie anders sehen. Man muss die Menschen als Geschöpfe des Schöpfers betrachten. Es gibt in jedem von uns ursprüngliche Eigenschaften, die man sich nicht ausgesucht hat. Wir haben uns nicht ausgesucht, wo wir geboren werden, wie wir erzogen werden, usw.

Vielleicht wäre ich gerne in einer anderen Familie, in einer anderen Gesellschaft, in einem anderen Land, in einer anderen Zeit geboren und aufgewachsen. Das hat sich niemand ausgesucht.

Warum sollte jemand zu mir kommen und fragen: „Warum verhalten Sie sich so und nicht anders?“ Ich verhalte mich so, weil ich so aufgewachsen bin, so haben sich die Eigenschaften entwickelt, die der Schöpfer in mich hineingelegt hat – das ist alles.

Deshalb bereitet uns die Kabbala auf eine völlig andere Wahrnehmung der Realität vor, damit wir keine Ansprüche an irgendjemanden haben, sondern nur an uns selbst. Wollen Sie die Welt in Ordnung bringen? Um die Welt zu verbessern, stimmen Sie sich auf den Schöpfer ein, versuchen Sie durch ihn, zu fordern, zu bitten und zu handeln.

Aus dem Unterricht, 21.02.2019

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