Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das einzige Ritual eines Kabbalisten

Frage: Gibt es in der Weisheit der Kabbala Rituale?

Antwort: In der Weisheit der Kabbala gibt es keine Rituale! Sie beschäftigt sich nicht mit der materiellen Welt, oder mit dem physischen Körper eines Menschen.

Die Weisheit der Kabbala basiert auf der inneren Arbeit eines Menschen, die auf die Verbindung und Einheit mit anderen und durch diese Korrektur auf die Enthüllung des Schöpfers ausgerichtet ist. Dabei werden keine Rituale durchgeführt, sondern man unterstützt sich gegenseitig bei der spirituellen Arbeit. Das ist die Arbeit in einer Gruppe, die Arbeit in einem Zehner (Minjan genannt), Versammlungen der Freunde, gemeinsame Mahlzeiten, usw. Mit anderen Worten: alle äußeren Handlungen, die uns helfen können, einander näher zu kommen, sind erwünscht.

Hier erkennt man sofort den Unterschied zwischen einer kabbalistischen Zehnergruppe und einem Minjan von Menschen, die sich in einer Synagoge versammeln und sich nicht auf eine Annäherung hinbewegen, sondern nur zum Beten kommen. Sie haben keine gemeinsame Aufgabe, um ein gemeinsames Ganzes zwischen sich zu bilden und den Schöpfer in ihrem Zentrum zu enthüllen.

Während für uns die Verbindung in einem Minjan, einer Gruppe von zehn Menschen, eine spirituelle Handlung ist. Bei dieser Handlung versuchen wir, uns zu einem einzigen Ganzen zu verbinden, dem Bild einer Einheit, die Adam (Mensch) genannt wird. Dadurch erbauen wir unser Bild der Einheit, das sich über das Ego erhebt und jeden verbindet, gemäß der Eigenschaft des Gebens und der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.

Aus dieser Einheit zwischen uns, aus dem gemeinsamen Herzen, erheben wir unsere Bitte an den Schöpfer, damit Er sich in unserem verbundenen Verlangen, unseren verbundenen Herzen offenbart. Dies wird ein kabbalistisches Gebet, ein kabbalistischer Minjan, eine Gruppe und ein Ritual genannt.

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Aus KabTV „Kurze Geschichten“ 22.10.2014

Werden wir unsterblich durch digitale Reinkarnation?

Frage: Die Filmindustrie hat gelernt, Hollywood-Schauspieler zum Leben zu erwecken. Verstorbene Musiker betreten die Bühne als Hologramme. Die Firma Microsoft hat ein Patent für ein interaktives Chatprogramm bekommen, welches einen Dialog im Namen eines beliebigen Menschen, sogar eines Verstorbenen, führen kann. Diese Technologie wird digitale Auferstehung genannt.

Die Idee der digitalen Unsterblichkeit besteht darin, dass unser wahres „Ich“ nicht der Körper ist, sondern es besteht aus meinen Daten, den Informationen, die vom Körper getrennt und in anderer Form gespeichert werden können. Hat man sich damit dem Zustand der Unsterblichkeit angenähert?

Antwort: Nein. Beim Zustand der Unsterblichkeit handelt es sich um einen ganz anderen Bereich. Man kann die Bewegungen und die Ausdrucksweise eines Menschen kopieren und Hologramme damit steuern. 

Es kann, nachdem man alles gespeichert, verarbeitet, in Pixel und Bits zerlegt hat, jede Gestalt daraus erschaffen werden. Sie könnten aus einem winzigen Mädchen eine Hexe machen. Wir alle befinden uns in derartigen Hologrammen. Das bedeutet, dass unsere Welt tatsächlich eine Illusion ist

Anmerkung: Die Welt will wirklich in einen Zustand der Unsterblichkeit kommen.

Antwort: Wozu das? Lohnt es sich denn so zu leben, wie es jetzt ist? Ich würde, im Gegenteil, aus allen diesen Hologrammen ein solches Bild der Welt gestalten, das jeden dazu bringt, einschlafen zu wollen. Das wär´s! Alles wäre gut, ruhig. Das wäre ein sehr guter Planet. Es steht geschrieben: „Der Schlaf der Sünder ist zu ihrem Vorteil.“

Frage: Sagen Sie bitte, was ist für Sie Unsterblichkeit?

Antwort: Man versteht sie als Aufstieg oberhalb der Ebene des Todes, ein Aufstieg über die Ebene unseres Lebens, das sogar als noch schlimmer als der Tod angesehen wird. Die Kabbala betrachtet unser Leben als die niedrigste Form der Existenz, nicht einmal einer Geringschätzung wert.

Frage: Ist das unsere Welt?

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