Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Der Meinung des Kreises widersprechen

Frage: Ist es erlaubt, eine andere Meinung als die des Kreises zu äußern oder sollte man nur das sagen, was ihm nicht widerspricht?

Meine Antwort: Es hängt davon ab, wie man sich die Verbindung vorstellt. Es könnte sein, dass man eine andere Meinung „hineinwerfen“ kann und dann eine interessante Polemik und Klärung aufflammen wird. Die Hauptsache ist, dass das, was man tut, dem Ziel der Annäherung dienen sollte.
Dies kann in sehr ernsthaften, gegenseitigen, harten Klärungen geschehen. Aber wenn wir am Ende zu einer größeren Annäherung kommen als zu Beginn des Seminars – dann ist das schon sinnvoll.

Aus dem Unterricht in russischer Sprache vom 22.10.2017

[# 221932]

Eine Kuh von Bill Gates

Bill Gates investierte 40 Mio. Dollar in die Entwicklung einer Superkuh, die das Vierfache an Milch geben soll. Seiner Meinung nach wird dies im Kampf gegen Armut und Hunger helfen.

 

Ich glaube das Problem liegt weniger im Milchertrag, sondern in ihrer Verteilung bzw. Vermarktung. Israel zum Beispiel liegt nach dem Ertrag auf dem ersten Platz, der Milchpreis ist aber keinesfalls niedrig, weil der Markt komplett reguliert ist.

Auf dem Vertriebsweg der Milch gibt es viele Hindernisse, von Dumping und Zollgebühren bis zu Oligopolen und Sonstigem.  Alle Bemühungen von „Wohltätern“ werden zunichte gemacht.

Wegen den vom Ego korrumpierten Wechselbeziehungen ist die Menschheit nicht in der Lage, etwas Nützliches und Wirksames für die Bedürftigen zu unternehmen.  Es gibt Versuche, aber die Gier macht alles zunichte, sie saugt sich an allem fest.  Sollten die Superkühe tatsächlich das Vierfache an Milch geben, wird sie deswegen nie den asiatischen oder afrikanischen Empfänger erreichen. Schlimmstenfalls wird sie entsorgt, um die Preise nicht  zu ruinieren. Bevor man in solche Projekte investiert, muss man in die zwischenmenschliche Verbindung investieren. Ohne sie sind unsere besten Absichten machtlos.

Es ist nicht notwendig etwas Neues zu erfinden, wenn dafür keine entsprechenden Voraussetzungen vorbereitet sind. Wir könnten eine große Anzahl von Hungernden versorgen, indem wir schlicht die „überflüssige“ Nahrung verwenden würden, die auf der Müllkippe landet. Das ist aber bei den gegenwärtigen Verhältnissen in der Wirtschaft und in der Gesellschaft nicht realistisch.

Somit liegt das Problem nicht in der Produktivität, sondern in den Menschen, genauer gesagt in ihrer Vereinzelung.

Wenn wir uns verbinden, werden wir erkennen, wie man Ressourcen nutzt, die in Wirklichkeit im Überfluss vorhanden sind. Wenn die Menschheit zu einer Familie wird, wid sie eine richtige Verteilungsform für Waren finden – dann kann man sich Gedanken über die Produktivität machen. Bis dahin wird die Milch und alles anderes in unseren nimmersatten Egos verschwinden.

 

Aus den TV Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“  30.01.2018

[222321]

Meine Gedanken auf Twitter 25/03/2018

Das Studium des Buches Sohar steht über jedem anderen Studium, selbst wenn man es nicht versteht oder es falsch liest. Es ist dennoch eine große Korrektur der Seele. Das Buch Sohar beschleunigt das Erreichen und die Tiefe der Tora.

Die Gegenwart zwingt uns dazu, die Verwirklichung der inneren Tora zu verbreiten. Neue Wege beschreibend, baut das Buch Sohar eine Straße durch die Wüste. Das Buch und all seine Früchte werden uns die Tore der Erlösung öffnen (aus dem Egoismus unserer Natur). (Rav Kook, Orot 57)

Viele Narren vermeiden es, die Geheimnisse der Kabbala und des Buches Sohar, die unser Leben umfassen, zu studieren. Wenn wir Warnungen über die Verstärkung des Bösen beherzigen würden, würden wir das Buch Sohar studieren und somit alle Katastrophen annullieren, indem wir Licht und Fülle anziehen.

Das heutige Studium des Sohar ist notwendig, um vor dem Bösen geschützt zu sein. Die Offenbarung der Weisheit in solch einer verdorbenen Generation wird als Schild benötigt, um sich an die Höhere Kraft zu klammern. Vergangene Generationen waren dem Schöpfer näher, aber jetzt kann uns nur die Kabbala beschützen.

Kabbala Akademie auf Twitter

Kabbala Akademie Sohartexte

Kabbala ist für die ganze Welt

laitman jerusalemFrage: Warum enthüllen Sie dieses ganze geheime Wissen für Nichtjuden?

Meine Antwort: Ich nehme an, sie sind mit den originalen Quellen vertraut: Die Artikel “Das Horn des Messias“ und “Die Bürgschaft” von Baal HaSulam.

Die gegenseitige Bürgschaft (Arvut) innerhalb einer einzigen Nation ist fähig die Korrektur der ganzen Welt herbeizuführen. Andererseits können nicht alle Nationen gleichzeitig diese Korrektur durchführen. Wie die Weisen sagen: Der Schöpfer bot die Tora allen Nationen an (durch Abraham im alten Babylon), aber wegen der Größe ihres Egoismus und ihrer Selbstliebe waren sie unfähig sie zu akzeptieren. Sie nahmen das Geschenk nicht an.

[Rest des Beitrags lesen →]

Mach dich perfekt!

Frage: Wie kann man die Aussage „Es gibt nichts Böses in der Welt“ verstehen, wenn in der Welt nur das Böse existiert? Die grausame, niederträchtige Geschichte der Menschheit, Kriege und Verrat beweisen dies. Oder gibt es für Sie nichts Böses, jedoch für mich existiert es?

Meine Antwort: Alles Böse in der Welt ist mein Übel – etwas, was ich nicht mit dem Guten ausgleichen kann. Es existiert in mir! Darüber wird gesagt: „Jeder richtet nach seiner eigenen Verdorbenheit.“

Lassen Sie uns zu einer sehr einfachen Schlussfolgerung kommen: „Wenn ich die Welt perfekt sehen will, muss ich mich perfekt machen“. Und wir werden feststellen, dass dies so ist, unabhängig davon, wie unlogisch und unrealistisch es uns erscheinen mag. Denn alles, was ich um mich herum sehe, ist mein Spiegelbild. Was tun, wenn es so krumm ist? – Sich selbst ändern.

Aus der Lektion in russischer Sprache vom 11/12/2017

[#222761]

Kriminelle Viertel in Finnland

Replik: Das finnische Polizeipräsidium ist zu dem Entschluss gekommen, dass viele Gebiete zu kriminellen Vierteln werden, wenn sie die Grenze zu Russland (durch welche ständig Migranten einsickern) nicht schließen.

Finnland schlägt Alarm. Während Österreich die Grenzen zu schließen beginnt, zögert Finnland noch damit. Das ist ein demokratisches Land, wo alle in Ruhe leben. Das Glücksgefühl der Menschen in diesem Land belegt einen der ersten Plätze in der Welt. Die Menschen fühlen sich dort wohl.

Meine Antwort: Das spielt keine Rolle. Die Menschheit muss etwas aus der Evolution der Geschichtsperioden lernen: wirtschaftliche, politische, kulturelle, wissenschaftliche, familiäre Perioden und so weiter. Deswegen kann es hierfür keine eindeutige Lösung geben.

Die Menschen müssen ihre Einstellung zur Welt, zum Leben, zu sich selber, zur Umgebung, zu allem ändern. Das ist nicht einfach. Sie sollten verstehen, dass man unbedingt das integrale Paradigma ändern muss. Bis dahin kann man nichts machen!

Die Welt soll mithilfe der integralen Umerziehung zu einem Ganzen werden, weil keiner Recht oder Unrecht hat und keiner schuldig ist! Dahin muss die gesamte Menschheit kommen und zwar jeder auf seinem Niveau, jeder in seinem steckengebliebenen Mittelalter, Kapitalismus, Sozialismus oder Kommunismus, egal wie.

Wir alle müssen uns angleichen und zu einem gemeinsamen Nenner kommen. Dafür brauchen wir aber eine sehr ernsthafte Erschütterung und Umerziehung.

Der gemeinsame Nenner ist der Zustand, wo wir nach der richtigen Erziehung bereitwillig damit einverstanden sind, nicht für unsere Körper, sondern für unsere Seelen zu existieren. Wir werden auf unserer kleinen Erde dafür leben, uns nur mit dem Nötigsten zu versorgen, rational und auf gute Weise. Die gesamte verbleibende Zeit werden wir uns der höheren, spirituellen, menschlichen Entwicklung widmen.

Die Kultur besteht dann in der Verbindung zwischen uns, die Erhebung in eine neue Dimension. Darüber wird in allen Religionen gesprochen, auch in der Kabbala, und das wird durch die zwischenmenschliche Annäherung erschaffen. Wir sind verpflichtet, dahin zu kommen.

Es ist sehr schwer zu sagen wie weit wir heute davon entfernt sind. Es geschieht aber immer auf diese Weise, dass der Umschwung als Sprung aus dem diametral entgegengesetzten Zustand erfolgt. Erst dann beginnt er sich zu offenbaren, wird begriffen und angenommen.

Hoffen wir, dass auch die vereisten nördlichen Länder erkennen, dass es keine andere Alternative gibt.

 

[#177704]

Verantwortung in der Integralen Gesellschaft

Frage: Wenn wir uns eine integrale, analoge Gesellschaft vorstellen, wie können sich dann die Menschen auf der Ebene der sozialen Verantwortung voneinander unterscheiden?

Antwort: Ein analoges System ist ein allgemeines System, bei dem alle Inputs und Outputs miteinander verbunden und so definiert sind, dass zwischen ihnen kein Unterschied besteht. Eine Reaktion findet statt, und das ganze System stabilisiert sich und erreicht einen bestimmten Zustand. Dies ist ein integriertes analoges System.

Menschen unterscheiden sich je nach ihrer naturgegebenen Fähigkeit: die Kraft des Denkens und ihre Entwicklung, die Interaktion miteinander, die Persönlichkeit und viele andere Eigenschaften. Wir sollten jedoch niemals einen Menschen belehren oder Zwang ausüben – wir sollten ihn nur Schritt für Schritt aufziehen. Das ist ein sehr langer Prozess.

 

Aus KabTVs „Die Letzte Generation“ 20.8.17

[222317]

Unterschiedlich wie das Leben und der Tod

Der Unterschied zwischen Mordechai und Haman ist wie der Unterschied zwischen Leben und Tod. Das Verlangen zu genießen ist von Anfang an als dem Schöpfer entgegengesetzt erschaffen worden. Je mehr ich bekomme, desto mehr töte ich mich selbst, indem das Verlangen erlischt. Das Empfangen neutralisiert das Verlangen. Das zeigt sich in unserer Welt, die voll von Enttäuschung, Depression und Hilflosigkeit ist.

Die Schlange frisst sich selber und deswegen wird sie „verdammt“ genannt. Wir dachten, wir könnten eine Gesellschaft schaffen, in der jeder verdienen und gedeihen kann. Aber das Verlangen zu genießen ist in seiner Grundlage dazu unfähig.

Die Ideologen des Kapitalismus und der Gesellschaft des freien Wettbewerbs haben die menschliche Natur nicht verstanden. Sie haben nicht verstanden, dass man mit ihr nichts machen kann und deswegen waren sie gezwungen, in der modernen Gesellschaft alle möglichen künstlichen Systeme wie Geld und Arbeit zu etablieren.

All unsere Unternehmen sind nicht natürlich. 30% der produzierten Güter braucht kein Mensch, wir zerstören nur die Natur. Wieso arbeiten wir, wenn wir das nicht brauchen? Sogar in der Urgesellschaft haben die Menschen nicht gearbeitet und saßen vor dem Feuer und kümmerten sich um ihre Kinder. Sie haben nicht vom Morgen bis zum Abend gearbeitet wie der moderne Mensch. Wofür braucht man das?

Man findet, dass jeder mit Arbeit beladen werden muss. Aber wieso? Wir haben eine falsche Kultur erschaffen. Deswegen ist das Verlangen zu genießen verdammt und frisst sich selbst. Wir begreifen nicht oder wollen nicht zugeben, dass Haman wirklich verdammt ist.

Andererseits offenbart er sich nicht und auch darin liegt seine Verdammnis. Das Verlangen zu genießen ist viel größer als wir denken, aber es ist verborgen. Damals, in meiner Jugendzeit, haben alle von Weltraumflügen zum Mond, zum Mars oder zu anderen Sternen geträumt. Heutzutage interessiert sich keiner mehr dafür. Wenn ich eine Pizza, eine Coca und mein Mobiltelefon habe, dann brauche ich nichts weiter.

Das Verlangen zu genießen kann sich nicht mehr weiter entwickeln und kann nicht mehr genießen, weil das Verlangen durch die Erfüllung erlischt. Es ist unmöglich, zwei oder drei Mittagessen zu essen. Deswegen ist der Egoismus verdammt. Er ist nicht nur unschön, sondern auch von Natur aus begrenzt: er kann nicht wachsen und kann sich nicht annullieren.

Mordechai aber ist nicht verdammt, im Gegenteil, er ist gesegnet, weil der Schöpfer gesegnet genannt wird. Mordechai erlangt die Übereinstimmung mit dem Schöpfer und bekommt die Füllung nicht in das Verlangen zu genießen, sondern er genießt den Status des Schöpfers, indem er sich auf Sein Niveau erhebt. Das ist ein echter Segen.

 

Aus dem Unterricht nach dem Rabash Artikel „Purim: bis man nicht unterscheidet…“

[#222500]

Gleichheit in der Spiritualität

Frage: Eine der wichtigen Regeln des Workshops ist die Gleichheit: „Im Kreis gibt es keine mehr oder weniger wichtigen Teilnehmer“. Auf welche Weise sind wir alle gleich?

Antwort: Jeder ist in Bezug auf die Einheit gleich. Das Höhere und das Niedere können sich nicht vereinen. Sie müssen auf der gleichen Ebene sein.

In der Spiritualität ist Verbindung nur im Maß der Ähnlichkeit möglich: du mir und ich dir gegenüber. Einmal – ich dir gegenüber, deshalb bin ich höher und du bist niedriger. Ein anderes Mal – du mir gegenüber, deshalb bist du höher und ich bin niedriger. Als Ergebnis sind wir gleich.

 

Aus der russischen Kabbalalektion  10/22/17

[221630]

Innerhalb des egoistischen Verlangens

„…Der Geist eines Tieres steigt hinab, das heißt, es sieht nur mit sich beginnend und weiter nach unten, und es hat weder Vernunft noch Verstand, um zu sehen, was mit ihm geschah, und um die Zukunft zu korrigieren…“ (Baal HaSulam, „Aufbau der zukünftigen Gesellschaft“)

 Die unbelebten, pflanzlichen und tierischen Objekte unserer Welt existieren in ihrem Verlangen und können seine Grenzen nicht überschreiten. Sie haben keine Absicht des Gebens, keine Möglichkeit „aus sich selbst“ herauszukommen, deswegen heißen sie Tiere, weil die Tiere die höchste Stufe der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Entwicklung darstellen.

„Es sieht nur mit sich beginnend und weiter…“, das heißt, es sieht nur das, was es sich einverleiben kann. „Und es hat weder Vernunft noch Verstand, um zu sehen, was mit ihm geschah, und um die Zukunft zu korrigieren…“: es kann nichts miteinander vergleichen, weil es sich innerhalb des egoistischen Verlangens befindet. Es hat keine Verbindung mit der Kraft, die es zur Entwicklung zwingt, und so entwickelt es Widerwillen.

Dennoch hat der Mensch einen Verstand. Wir sehen das bei den Menschen in unserer Welt: sie sind klug, entwickelt, emotional. Ihre Neigung zur Musik, Malerei, Literatur und den Wissenschaften ist Teil ihrer tierischen Entwicklung. Es geht jedoch nicht um Weisheit, sondern um die Tatsache, dass sie nicht über die Grenzen ihres egoistischen Verlangens hinausgehen und die Welt außerhalb von sich selbst sehen können.

 

Aus dem TV Programm „die Letzte Generation“ 

[#223238]