Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schöpfer wird durch die Liebe enthüllt

Tora, Deuteronomium 6:25: ..Und es wird unser Verdienst sein, dass wir alle diese Gebote vor dem Herrn, unserem Gott einhalten, so wie er es uns geboten hat.

Wir müssen unsere egoistischen Verlangen korrigieren und die gegenseitige Verbindung zu nutzen, um zum Altruismus zu gelangen. Wir müssen den Schöpfer darum bitten, dass er uns die Fähigkeit zur Verbindung gibt, um wie „ein Mensch mit einem Herzen“ zu werden. In der gegenseitigen Liebe eröffnen wir uns die Möglichkeit, den Schöpfer zwischen uns zu offenbaren. Die genaue Einhaltung der Gebote bedeutet nicht, sie für sich selbst einzuhalten, sondern sie einzuhalten, um den anderen „zu geben“.

Das ist möglich, wenn du alle deine Wünsche von unten her überprüfst und sie nicht aus deinem Egoismus heraus zu verwirklichen versuchst. Der Schöpfer gebietet uns „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ in jedem Verlangen und in jedem Umstand, die er uns gibt. Deshalb müssen wir das egoistische Kli (Gefäß), welches wir aus Ägypten mitbrachten, in gegenseitige Verbindung umwandeln, in der die Liebe und der Schöpfer enthüllt werden.

Von Kab TV „ Geheimnisse des ewigen Buches“ 6/4/16

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Depression bei Jugendlichen

Ich sprach heute mit Eltern, die sich über den depressiven Zustand ihrer Kinder beklagten. Sie sind verwirrt und wissen nicht, was sie tun sollen. Depressionen drängen die Jugendlichen oft dazu, dumme Sachen zu machen, weil sie mit allen Mitteln versuchen, Depressionen so gut es geht zu überspielen und zu unterdrücken.

Depressionen unter Teenagern sind ein internationales Problem. Etwa 15 Prozent der Teenager sind depressiv und in einigen Staaten liegt die Zahl über 15 Prozent. Es ist schmerzhaft, unsere Kinder oder Enkelkinder in einer solchen Situation zu sehen. Es liegt an uns, zu versuchen, ihnen ein sinnvolles Leben zu bieten, denn das Leben ist farbenfroh, vielschichtig und bedeutungsvoll.

Wenn wir nur an der Oberfläche des Lebens dahingleiten, gleichen wir Ölflecken auf der Wasseroberfläche. Aber wenn wir tiefer eintauchen, finden wir den Sinn des Lebens, den Entwicklungsplan der Schöpfung, und wir realisieren, dass wir tatsächlich die einzigartigsten Geschöpfe im Universum sind. Es gibt einen großen Sinn in unserem Leben. Wir können uns „über die Sterne erheben“, das heißt wir können Zeit und Raum transzendieren und einen unbegrenzten Zustand erreichen.

Es liegt an uns, das Wissen darüber zu entdecken und zu verbreiten, und zwar für unsere Kinder und Enkelkinder, so dass sie ihr Glück finden können. Lasst uns heute darüber nachdenken.

Aus KabTV’s “Die Weisheit des Tages” 7/17/16

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Literatur und die Weisheit der Kabbala

Frage: Ich glaube, dass ich ohne die Literatur, die ich vor meinem Kabbalastudium las, nichts von der Kabbala verstehen würde. Selbst Baal HaSulam las Novellen und befasste sich mit Geschichte. Was ist also überflüssig und was könnte bei der Entwicklung hilfreich sein?

Meine Antwort: Ich sage nicht, dass man sich während des Kabbalastudiums mit nichts anderem beschäftigen bzw. nichts anderes lesen sollte. Ich warne nur davor, dass das Studium der Kabbala die Interessen des Menschen im Allgemeinen reduziert und ihn auf einen klar umrissenen Weg führt. Er geht diesen Weg, von welchem er schwer wieder ablassen kann, da sich seine Gedanken und seine Sehnsucht vollkommen auf den Schöpfer konzentrieren.

Dadurch wird er alles andere zu verstehen in der Lage sein. Die Harmonie breitet sich vor ihm auch bezogen auf Musik, Literatur und Kunst aus. Der Mensch erkennt dann den inneren Zusammenhang zwischen allen Dingen. Er erkennt den inneren Antrieb großer Gelehrter, Schriftsteller, Künstler und Komponisten, einzigartige Werke zu erschaffen. Alles fügt sich in ihm zu einem Ganzen zusammen und sein Interesse für neue Themen der materiellen Welt sinkt.

Die Weisheit der Kabbala beschränkt den Menschen also nicht, sondern ermöglicht ihm, den korrekten Ansatz für sein Leben zu finden.

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Einführung in die Kabbala

Frage: Macht das Kabbala Studium den Menschen zu einem faulen Superegoisten, der sich nur mehr um seine spirituelle Entwicklung kümmert und keinerlei Verlangen mehr nach Arbeit in der physischen Welt hat?

Meine Antwort: Wenn die Weisheit der Kabbala den Menschen findet, fasziniert sie ihn und hascht nach seinem Herzen, sodass er sich mit nichts anderem mehr befassen kann. Ich entdeckte die Kabbala, als ich die Leitung einer Zahnklinik über hatte, an welcher über 11 Zahnärzte und anderes Personal beschäftigt waren. Dieses Geschäft weiter zu führen war dann sehr schwer für mich, denn ich tauchte durch die Kabbala in eine völlig neue Welt ein. Obwohl ich noch nichts genaues wusste, war ich vollkommen fasziniert und gefangen.

Der Mensch entdeckt, wie diese Welt erschaffen wurde, woher die herrschenden Gesetze stammen, was die Ergebnisse sind und was mit ihm selbst passiert. Alles, was die Weisheit der Kabbala enthüllt, ist erstaunlich. Darüber hinaus enthüllen sich die Dinge auf eine konkrete und klare Weise.

Der Mensch entwickelt eine präzise Sicht auf die Welt, die keine andere Wissenschaft bietet. Darüber hinaus verliert alles andere an Wichtigkeit. Im Allgemeinen fühlen sich die ersten Monate, wenn man sich der Kabbala annähert, vernebelt und verworren an. Danach bessert sich die Verwirrung und Klarheit stellt sich ein. Der Mensch findet allmählich seinen Weg.

Das bedeutet, dass der Mensch, wenn er die Kabbala kennen lernt, fasziniert und verwirrt ist, da sich ihm die erste neue Stufe in Bezug auf diese Welt offenbart. Doch dann wird er vertraut damit, auch wenn diese Phase unter Umständen eine längere Zeit beansprucht. Die Höhere Welt kennen zu lernen verwirrt den Menschen genauso wie der erste Kontakt mit der Weisheit der Kabbala.

Aus dem Kabbalunterricht vom 10.4.16

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Verliere nicht die Verbindung zum Schöpfer

Tora, Deuteronomium 7.02-7.04: Wenn der Herr, dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schlägst, dann sollst du sie der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen und dich nicht mit ihnen verschwägern. Deine Tochter gib nicht seinem Sohn und nimm seine Tochter nicht für deinen Sohn! Wenn er deinen Sohn verleitet, mir nicht mehr nachzufolgen, und sie dann anderen Göttern dienen, wird der Zorn des Herrn gegen euch entbrennen und wird dich unverzüglich vernichten.

Ein Mensch kann mit seinem Egoismus keinerlei Zugeständnisse machen, keine Verbindung und auch keine Teillösung. Er muss den Egoismus ausrotten, sich darüber erheben und aufhören, ihn in seiner natürlichen Form zu nutzen. Er darf ihn nur nach der ersten Einschränkung durch den Schirm nutzen – mit dem Reflektierenden Licht für das Geben und die Liebe.

Frage: Was bedeutet „nimm seine Tochter nicht für deinen Sohn“?

Meine Antwort: Lass nichts mit egoistischem Ursprung zurück, das sich in dir noch als verdorbene Eigenschaft manifestieren könnte. Denn dann wirst du die Verbindung zum Schöpfer verlieren und nicht mehr für die Reinheit deiner Korrektur bzw. deinen spirituellen Aufstieg kämpfen können.

Den Sohn mit einer Tochter eines fremden Stammes zu verheiraten bedeutet, in der Zukunft einen Kontakt zum Egoismus zuzulassen. In dieser Handlung kann sich der Schöpfer nicht manifestieren. Daher wird gesagt „Wenn er deinen Sohn verleitet, mir nicht mehr nachzufolgen, werden sie dann anderen Göttern dienen..“.

Aus KabTV: Geheimnisse des ewigen Buches, 4/6/16

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Das Leben zwischen Leben und Tod

Frage: Wie kann man den Verlust einen nahstehenden Menschen überstehen? Wie geht man mit dem Schmerz um?

Meine Antwort: Ich verstehe, dass der Schmerz über einen solchen Verlustes groß ist, vor allem, wenn es um Kinder geht. Wenn die Eltern sterben, ist es etwas leichter, weil wir wissen, dass niemand ewig lebt. Aber wenn Kinder vor ihren Eltern sterben ist es eine große Tragödie.

Aber wenn man andererseits die Realität von einer höheren Stufe zu sehen beginnt – ewig und vollkommen, versteht man, dass alle unsere Handlungen, die in der Welt geschehen, sehr wichtig sind, und keiner verschwindet einfach so. Jeder Mensch hat eine Bestimmung.

Selbst wenn man in diesem Leben nicht den vollkommenen  Zustand erreicht, den man als Paradies bezeichnet, hat man die Möglichkeit, die Arbeit im nächsten Zyklus fortzusetzen. Offenbar absolvierte der Mensch seine ihm in diesem Leben gegebene Aufgabe, und damit endete sein Leben in dieser Welt. Und nun wird seine Seele erneut in diese Welt zurückkehren, um ihre Bestimmung zu erfüllen und den spirituellen Aufstieg zu erreichen.

Die spirituelle Welt kann man nur mit Hilfe unseres Ego erreichen, solange wir uns in dieser Welt befinden. Unsere Realität sehen wir durch das Prisma des Ego, durch das Verlangen, alles zu erobern, alles nur für sich selbst zu haben, sich beschützen zu müssen. Wir wurden von vornerein mit eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeiten erschaffen, damit wir darüber eine entgegengesetzte Wahrnehmung erbauen: Statt für sich selbst zu empfangen, sollen wir die ganze Kraft dafür aufwenden, dem anderen Menschen zu geben.

Daher kann die materielle Welt ohne die spirituelle nicht existieren. Unsere Welt bietet uns eine großartige Möglichkeit, mit Hilfe unseres Ego die Höhere Welt zu erklimmen, genannt „Hilfe gegen dich“. Mit Hilfe der Kraft des Ego müssen wir die gute Kraft aufbauen.

Wir löschen unser Ego nicht aus, sondern bauen das Gute darauf auf, damit die Kraft der Liebe alle Sünden bedeckt. Diese Möglichkeit hat jeder und wenn man nicht in der Lage war, dies zu realisieren, wird man wieder auf die Erde zurückkehren. Darum sehen wir, wie Generationen um Generationen wiedergeboten werden; die Menschheit wächst und entwickelt sich weiter.

Die Besonderheit an unserer Generation ist, dass wir versuchen, die Weisheit der Kabbala in die Tat umzusetzen und das Gefühl für die neue Welt zu entwickeln. Wenn man, statt zu trauern, den anderen helfen würde, zu einer neuen Wahrnehmung der Wirklichkeit zu gelangen, würde man damit auch den nahstehenden Seelen helfen. Wenn sie wieder auf die Erde zurückkehren, um ihren Zweck zu erfüllen, werden sie bereits auf der anderen Stufe sein.

Wir fühlen es nicht, aber wir sind alle miteinander verbunden und hängen voneinander ab: diejenigen, die leben und die, die diese Welt verlassen haben. Mit unseren guten Taten wirken wir auf die Seelen, die ihre Körper verloren und nur in Form von Kräften existieren.

„Neues Leben“, Folge Nr.: 726

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Warum wurde der Mensch unvollkommen geschaffen?

Frage: Warum und zu welchem Zweck hat der Schöpfer den Menschen unvollkommen geschaffen?

Antwort: Der Schöpfer hat das gemacht, damit der Mensch Perfektion durch seine Unvollkommenheit erreicht. Mit dieser Perfektion kann er die Gleichheit zum Schöpfer erlangen. Dieser Zustand wird erreicht werden, wenn der Mensch alle negativen Eigenschaften, die der Schöpfer in ihm erschaffen hat, mit den positiven Eigenschaften, die er dank seiner Arbeit und der Hilfe des Schöpfers erzielt hat, verbinden kann.

Hätte der Schöpfer den Menschen perfekt erschaffen, dann wäre er nicht Adam (Mensch), sondern würde unverändert auf der Stufe „Tier“ verbleiben. In der Kabbala wird diese Stufe „Engel“, spirituell leblos genannt, d.h. ohne freien Willen oder unabhängiger Existenz.

Aus der russischen Kabbala Lektion vom 13/3/16

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Ist alle technische Entwicklung umsonst?

Frage: Die Menschheit hat beeindruckende Erfolge erzielt. Sie hat Kontinente entdeckt, den Transport von Luft-, See- und Land entwickelt, die Antarktis erreicht und ist auf den Mond geflogen. Was ist der Vorteil von all diesen Entwicklungen?

Antwort: Es ist nichts umsonst geschehen. Alle Errungenschaften der Menschheit waren notwendig, damit der Mensch versteht, dass er sich nicht dadurch trotzdem nicht entwickelt. Wir leben seit hunderttausend Jahren, aber das ist im Verhältnis zur Spiritualität unbedeutend. Es ist nicht die Evolution, durch die wir wachsen, sondern eine Transformation der physischen Existenz.

Wir müssen in diesem physischen „Punkt“ sein. Der Sinn unseres Universums und alles, was nach dem „Urknall“ geschah, ist im Grunde nur ein kleiner schwarzer Punkt. Es ist bekannt, dass darin nichts gefunden wird, denn die Evolution muss die Grenzen dieses Punktes überschreiten. Erst dann kann die Menschheit die höhere Welt betreten.

Wenn ein Mensch eine andere Perspektive einnimmt, sieht er einen kleinen schwarzen Punkt, der sich in die richtige Richtung zu entwickeln beginnt, genau dadurch, dass er seine materielle Existenz negiert.

Aus der russischen Kabbala Lektion vom 21/2/16

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