Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was bewegt den Menschen?

Frage: Wenn wir den Hund beobachten, so sind seine Hauptbedürfnisse:  Essen, schlafen, sich paaren. Was bewegt aber den Menschen?

Meine Antwort: Den Menschen interessiert dasselbe: Nahrung, Sex, Familie. Das sind die tierischen physischen Verlangen.

Das folgende Niveau der Verlangen ist gesellschaftlich, da es in uns unter dem Einfluss der umgebenden Gesellschaft entsteht. Dieses Niveau regt in uns die zusätzlichen Wünsche an: die Verlangen zum Reichtum, zum Ruhm (zur Macht) sowie zu den Wissenschaften (zur Erkenntnis). Das heißt, die ersten drei Arten der Verlangen sind körperlich, und die zweiten drei Arten sind spirituell.

Frage: Solche Sachen, wie die Überzeugung für den morgigen Tag für sich sowie für die Kinder gehören nicht hierher?

Meine Antwort: Alles gehört zum Inneren! Absolut alles.

Alles wird in diese Arten der Verlangen untergebracht: in drei körperliche und in drei „spirituelle“, wenn man diese so bezeichnen kann, da sie sich außerhalb des menschlichen Körpers befinden und nicht direkt für die Befriedigung des Körper verwendet werden.

Frage: Das Verlangen “nichts zu tun” oder dass “mich alle in Ruhe lassen und verschwinden”, gehört auch hierher?

Meine Antwort: Dieser Zustand wird von unseren allgemeinen Verlangen – von der Selbstsucht – angestrebt.

Das Verlangen nach der Ruhe kann sogar dann gezeigt werden, wenn Sie hin und her laufen, da gerade diese Beschäftigung in Ihnen die Empfindung der Ruhe schafft. Versuchen Sie, das Kind zu stoppen; das Gegenteil geschieht: denn die Unterbrechung ruft in ihm den Zustand der Unruhe hervor, weil es eben dann genießt, wenn es läuft, das ist für ihn die Ruhe. Das heißt, die Ruhe wird aufgrund des eigenen Verlangens empfunden, wenn es sich im Gleichgewicht, in der Füllung, in der Sättigung befindet, wenn der Wunsch also beruhigt ist.

Auszug aus dem TV-Programm “ Gespräche mit Michael Laitman“, 11.03.2012

Das Leben ist wie ein Traum

Frage: Weiß der Mensch eigentlich, was er in Wirklichkeit will?

Meine Antwort: Er weiß es niemals. Fragen Sie die älteren Leute, und sie werden Ihnen sagen, dass sie nicht einmal bemerkt haben, wie sie durchs Leben gegangen sind und was sie darin getan haben. Das Leben ist plötzlich vorbeigelaufen. Ich erinnere mich an die Zeiten, als ich 20 Jahre alt war, ein wenig an die mit 30 Jahren, und an die letzten drei, vier Jahrzehnte erinnere ich mich nicht.

Frage: Aber man kann doch bewusst leben. Was hindert uns daran? Angenommen, meine Eltern hätten mir in der Kindheit erzählt: „Beobachte dich: du stellst ein Verlangen dar …“?

Meine Antwort: Wenn wir nur darin erzogen worden wären, wie das Leben richtig wahrzunehmen ist!

Wenn uns die Familie und die Schule darin erziehen würde, dann wäre das etwas Anderes! Wo ist diese Familie und wo ist diese Schule?! Es gibt sie nicht mehr!

Meine Eltern wussten nicht, wie sie mich großziehen sollen, sie wurden darin nicht in der Schule unterrichtet, und ich auch nicht. Im Endeffekt ergibt sich, dass ich als solcher das Leben unbewusst lebte und die Kinder großgezogen habe; und sie ziehen schon meine Enkel groß und wissen auch nicht, wie es richtig gemacht werden soll.

So erleben wir eine Generation nach der anderen. Wenn wir die Menschheit von der Seite her betrachten würden, dann könnten wir erkennen, dass unser Verhalten unserem Intellekt und unseren inneren Möglichkeiten niemals entsprochen hat! Sie könnten dann sehen, wofür wir unsere Zeit verschwendet haben!

Deshalb ist das größte Problem der Menschheit die Erziehung. Wenn wir nur eine Generation richtig erzogen hätten, dann hätten wir dadurch die ganze Menschheit korrigiert und wir könnten dadurch das ganze Leben auf der Erde ändern.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Gespräche mit Michael Laitman“, 11.03.2012