Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Unterschätzte Rolle der Praxis

Frage: Wozu brauchen die Massen der Menschen die Arbeit in der Gruppe, wenn man ihnen einfach ein Buch zum Lesen geben kann, in welchem alles erklärt wird?

Meine Antwort: Und wo werden dann die Menschen das Kli / Gefäß erschaffen, wo beginnen sie die höhere Kraft zu fühlen? Sie benötigen die Praxis!

Selbst wenn sie nichts mit Kabbala zu tun haben, sollen sie trotzdem spüren, dass in der Einheit eine besondere Kraft liegt, mit welcher sie die Welt und sich selbst ändern können, alles drumherum umgestalten, alles schärfer sehen. Mit Hilfe dieser Kraft, der Eigenschaft des Gebens, fangen sie an, wie mit Röntgenstrahlen in die Tiefe der Geschichte und in die Materie zu sehen. Sie erheben sich über Zeit, Ort und Bewegung in die nächste Dimension. Und wenn sie das nicht untereinander praktizieren, sondern das Buch liegend auf dem Sofa lesen, dann wird sich dadurch nichts ändern.

Das Lesen ist gut für die Vorbereitung, für das
„Aufwärmen“, aber nicht für die Realisierung.

Frage: Also müssen die physischen Treffen unbedingt stattfinden?

Meine Antwort: Ja, die Kabbalisten praktizieren diese Treffen von alters her, weil der Kontakt zwischen den Menschen erforderlich ist – er soll genau hier, wahrhaftig, umgesetzt werden.
Der Schöpfer zeigt sich nicht in einem Menschen, er zeigt sich nur im Kontakt zwischen den Menschen. Deshalb soll außer dir mindestens noch eine weitere Person dabei sein. Es ist jedoch schwierig, zu zweit zusammenzuarbeiten. Zehn Menschen sind dafür ideal.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht 26.08.2012

Ein Gebet um das Unmögliche

Unity Kongress. Vorgespräch

Der Unterschied zwischen allen Handlungen besteht nur darin, ob sie zum Schöpfer führen oder nicht. Der Schöpfer kann nicht enthüllt werden, wenn davor keine Verbindung unter allen stattgefunden hat, ohne jegliche Unterschiede, zum allgemeinen Wohl von allen, so dass ich selbst nicht mehr existiere – ich führe nur diese Handlungen aus und denke nicht mehr an mich selbst. Und ich sehe und weiß noch nicht einmal, was genau ich gemacht habe. Ich brauche das nicht, anderenfalls könnte ich womöglich damit beginnen, einen Genuss aus meinen Verdiensten zu ziehen.

Das spiegelt ein wenig wider, was Geben bedeutet. Und natürlich ist es nicht möglich, solche Eigenschaften zu erlangen. Indem wir es immer mehr für uns klären, vergewissern wir uns dessen Unmöglichkeit und beginnen allmählich zu verstehen, dass es zu uns von irgendwo außerhalb kommen muss.

Je mehr wir uns anstrengen und sehen, dass wir dazu nicht in der Lage sind, desto offensichtlicher wird es für uns, dass hier nur die höhere Kraft, etwas Unreales, helfen kann. Und dann verlangen wir, dass es geschieht. Das ist bereits ein Gebet.

Auszug aus dem Gespräch vor dem Kongress, 20.09.2012