Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die freie Projektion

In der Spiritualität existiert ein Gefäß, das zweiteilig ist: Galgalta we Ejnaim und АCHaP. Alle Bücher der Kabbalisten beschreiben gerade diese spirituellen Wurzeln. In unserer Welt existieren ihre Folgen – „die Zweige“. Anders gesagt, hier erschaffen die Wurzeln aus der Welt Azilut infolge jeder ihrer Handlungen eine Projektion.

Man kann es sich in Form einer Computergrafik vorstellen, die auf den Bildschirm beliebig projiziert wird. Auf dem Bildschirm sehe ich die Konturen der Menschen: ein Teil wird von Galgalta we Ejnaim und der andere Teil von АCHaP projiziert. Denn in der Spiritualität existiert eine Verteilungskraft, die „Abraham“ heißt. Sie sortiert die Gefäße – Verlangen – in zwei Kategorien, und als Folge entstehen in unserer Welt zwei Gruppen : Israel, die „direkt zum Schöpfer“ gerichtet sind und die Völker der Welt.

Alles stammt aus den Wurzeln. Im spirituellen „Computer“ bearbeitet sie das spezielle „Hilfsprogramm“ bis zur Vollendung des Hauptprogramms. Und wir beobachten den Prozess am „Bildschirm“ unserer Welt. Je nach den Wechselbeziehungen dieser zwei Gruppen können wir ihre Wurzeln erforschen – oder wir können im Gegenteil zu den Wurzeln hinaufsteigen und die Zweige erforschen.

Es gibt jedoch zwischen der Darstellung am Bildschirm und ihrem „Computerstartprogramm“ einen Unterschied – die Ausführung der Mission. Im Computer herrscht die volle Absolute und für die Bilder, die sich am Bildschirm befinden, gibt es die Freiheit der Wahl in der Realisierung der Vorausbestimmung. Und diese Möglichkeit gibt es eben in der Kategorie Israel.

Von hier aus entspringen die rechtmäßigen Ansprüche an diesem problematischen Element – sowohl seitens der Völker als auch seitens des Schöpfers, der hinter dem „Programm“ steht. Gerade Israel soll der Welt zur Korrektur verhelfen und allen vorführen, was gut und was schlecht ist, um das Schöpfungsprogramm zu erklären …

Israel kann auf diese Pflicht, auf eine besondere Arbeit, stolz sein – Israel kann entweder dem Schöpfer dienen oder diese Aufgabe ignorieren. Auf jeden Fall folgt aus der Geschichte, dass sich alles um diese Menschen dreht – zu ihrem Bedauern oder zu ihrer Freude. Das ist eben eine Einstellungssache.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 30.08.2012

Fallen muss man können…

Kongress in Charkov. Lektion 7

Frage: Ist es möglich, ohne Abstiege voranzukommen?

Meine Antwort: Nein. Absolut unmöglich!

Frage: Und was ist dann zu tun?

Meine Antwort: Sie müssen lernen zu fallen wie ein Kind, das die ganze Zeit fällt und dadurch gehen lernt, ohne zu fallen. Das heißt, wir sollen erkennen, dass gerade das Fallen notwendig ist.

Wissen Sie, wie viele Abstiege ich in den drei Tagen des Kongresses überstanden habe? Ihr glaubt, dass ich immer so fröhlich und munter bin, dass ich wie ein Fels in der Brandung stehe? Glaubt mir, ich habe ein bisschen mehr als jeder hier durchlebt: rauf und runter, rauf und runter, und überallhin!

Wir sollten allmählich lernen, damit zu arbeiten, wobei es nicht einfach ist. Und dann – in weiteren Abstiegen – werden Sie förmlich das Verschwinden der Erinnerung, der Gefühle und der Orientierungen spüren, jedes Mal in unterschiedlicher Weise und nicht alles auf einmal.

Aber wenn ihr realisiert, dass dies bei der Neuformatierung der inneren Eigenschaften geschieht, dann empfindet ihr dabei eine Zufriedenheit: ihr genießt den Prozess, weil es euch etwas Gutes bringt.

Frage: Ich habe keine Angst zu fallen, aber ich weiß nicht, wie ich es das erste Mal tun soll?

Meine Antwort: Wollen Sie nach unten fallen und können es nicht? Dann machen Sie einen Schritt nach vorne zu der Gruppe – und dann fühlen Sie es. Denn das Licht wirkt auf Sie noch nicht ein.

Auf einen Menschen alleine hat das Licht keinen Einfluss. Das Licht wirkt auf einen Menschen auf die Art und Weise, dass es ihn zur Gruppe hinführt. Und dann sagt es: „Nun hast du hier deinen freien Willen.“ Der freie Wille liegt darin, darin, zum Sklaven dieser Gruppe zu werden.

Auszug aus der 7. Lektion des Kongresses in Charkov, 19.08.2012