Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein besonderer Ort auf der Landkarte der Menschheit

Frage: Wir wissen, dass Israel eine Bestimmung und kein Stempel im Pass ist. Und dennoch: haben diejenigen, die im Staate Israel leben, eine Aufgabe?

Meine Antwort: Zukünftig soll dieses Land zu einer Art Symbol des Staates werden, der vollständig auf der Kraft des Gebens, der gegenseitigen Liebe, der Bürgschaft, den Prinzipien „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, „Was dir verhasst ist, das tue deinem Nächsten nicht an“, dem Zusammenschluss zu „einem Menschen mit einem Herzen“ aufgebaut ist.

Hier ist jener Ort und hier sind jene Bedingungen, die dafür am Besten geeignet sind. Aus diesem Grund, wenn ein Mensch der Spiritualität entgegenstrebt, zieht es ihn gewissermaßen auch hierher. Der Staat Israel kann unmöglich auf Madagaskar oder in Uganda errichtet werden. Hier wirkt das Gesetz von Wurzel und Zweig, und das muss beachtet werden.

Wir haben also keine andere Wahl. Wir sind hier und müssen hier den Staat des Gebens und der Liebe errichten und somit ein Beispiel für die ganze Welt sein. Nur auf diese Weise werden wir alle Feinde besiegen, Unabhängigkeit erlangen und neue Opfer vermeiden können.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Volk Israel“, 09.05.2011

Einheit als Gefäß

Frage: Können wir in unserer Dimension den Schöpfer als eine Kraft der Vereinigung beschreiben und die Einheit der Organe unseres Körpers als Beispiel benutzen?

Meine Antwort: Nein, die Vereinigung ist ein Hilfsmittel, nicht das Ziel. Alle Körperorgane sind miteinander verschweißt, arbeiten in Harmonie und ergänzen einander und jedes annuliert sich selbst, um sich zu vereinen und den anderen zu dienen.

Deshalb wird der Körper zu einem integralen System, das eine bestimmte Kraft erweckt, die zur höheren Dimension gehört: der Kraft des Lebens. Es ist nicht einfach eine materielle Existenz auf der tierischen Stufe, sondern ein höherer Existenzzustand, die Erlangung der Ganzheit und des Ziels des Körpers.

Woher kommt er? Zunächst, durch die vier Phasen des Direkten Lichts, steigt alles von der Wurzelphase zur vierten Phase ab. Und dann, indem die Einheit erlangt wird, steigt die vierte Phase als erstes zu der Kraft auf, welche diese Ganzheit erschuf, d.h. sie geht zurück zur Wurzelphase.

Das ist ein allgemeines Gesetz: Indem eine niedrigere Stufe abgeschlossen wird, erreicht man den Anfang der nächsten. Darum erlangen wir eine höhere Kraft, wenn wir uns vereinen. Ganzheit ist ein Gefäß und die Kraft, die wir enthüllen, ist der Schöpfer.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 3.05.2011, Die Wichtigkeit der Verbreitung der Kabbala

Rabbi Shimons Gruppe besteht aus einigen Millionen Mitgliedern

Das Höhere Licht befindet sich an einem Ort, der „Shechina“ heißt, was die Vereinigung zwischen den Seelen ist. Mit unseren Anstrengungen müssen wir unter uns die Einheit erreichen. Dann werden wir das Licht enthüllen, das erbaut, erschafft, korrigiert und die ganze Schöpfung erfüllt.

Dieses Licht ist immer in der Shechina gegenwärtig, in der Gemeinschaft der Seelen, die zum Schöpfer streben (Knesset Israel), in der Vereinigung unter uns.

Der Sohar ist die gleiche Quelle des Lichts, jedoch unter der Bedingung, dass wir uns selbst (und es spielt keine Rolle, wieviele Millionen es von uns gibt) als Gruppe von Rabbi Shimon sehen, der zehn Menschen hatte, die zusammen saßen, die miteinander verbunden waren und dieses Licht – den „Sohar“, die höhere Erleuchtung“ – empfingen. Dies ist das Licht, das auf uns wirkt, uns korrigiert und uns erhebt.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 4.05.2011, Der Sohar

Der Mensch auf der letzten Stufe der Entwicklung

Frage: Wie wird der Mensch in der letzten Stufe seiner Entwicklung aussehen?

Meine Antwort: So, wie ich es sehe, wird er sich selbst einschränken, um die Natur nur in dem notwendigen Maße zu nutzen und wird keinerlei Mangel spüren, wobei seine ganze Sehnsucht sich auf das Wohlergehen von anderen richtet. Er wird nur soviel nutzen, wie es für eine körperliche Existenz notwendig ist, nur um sein Streben für das Wohlbefinden von anderen zu verwirklichen.

Währenddessen wird der Körper nur das bekommen, was gut, lebenswichtig und am nützlichsten ist, um gesund zu sein. Hinsichtlich der Sehnsucht nach anderen und dem Kontakt mit ihnen, wird es einem Menschen ermöglicht, das integrale System der völligen gegenseitigen Abhängigkeit für sich selbst zu enthüllen. Dabei wird er zur inneren Dimension der Natur gelangen, ihrer inneren Kraft, die vollkommen und ewig ist.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.05.2011, „Frieden in der Welt“

Das Maß von Sehnsucht und Streben

Schriften von Baal HaSulam, Brief 19: Die Seele ist das Maß des Strebens und der Sehnsucht….

Frage: Das Konzept der Menge der Sehnsucht und des Strebens kann einigermaßen verstanden werden, doch was ist die richtige Qualität?

Meine Antwort: Die Menge und die Qualtität eines jeden werden abhängig von der Wurzel seiner Seele und seiner Mission subjektiv bestimmt. Ähnlich wie in unserer Welt gibt es allerlei Arten von Zuständen, die wir an Höhe und Charakter mit dem Grad des Leidens oder der Freude eines Menschen messen können, der Stärke der Empfindung und dem Anteil ihres Eindrucks auf ihn.

Baal HaSulam gibt nur drei Beispiele, um sie zu berechnen. Obwohl wir viel mehr unterscheiden, läuft es am Ende auf diese drei hinaus: „an diesem Ort, zu dieser Zeit, in dieser Frau“ (diese Konzepte werden in der Unterrichtlektion erklärt).

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.05.2011, Schriften von Baal HaSulam

Wir sind bereits zu Hause!

Frage: Was bedeutet Freude in der Arbeit?

Meine Antwort: Mir werden ständig Hindernisse, Stiche, nebensächliche Gedanken geschickt – und ich bleibe in Freude darüber, dass ich sie erhalte! Denn dadurch studiere ich die ganze Zeit mich selbst mit Hilfe des Schöpfers, des Lichts, welches alle diese Empfindungen in mir erweckt. Es scheint mich mal in den eine, mal in den anderen Punkt zu stechen – durch irgendeinen Gedanken, irgendein Verlangen, irgendeine Haltung, und zeigt mir auf diese Weise, dass nicht alles in mir in Ordnung ist.

Frage: Doch wie können wir mit „verdientem Lohn nah Hause“, zu unserer Quelle zurückkehren, wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen sollen? Ein Schiff orientiert sich im Meer nach den Sternen, ein Auto auf der Straße nach den Verkehrszeichen, doch in der spirituellen Welt gibt es keine Verkehrszeichen, wie können wir also den Weg dorthin finden?

Meine Antwort: In dem Augenblick, in dem du das richtige Verlangen in dir vorbereitet hast, wirst du plötzlich spüren, dass du dich bereits am richtigen Ort befindest! Plötzlich eröffnet sich, dass du nirgendwohin fahren musst… Ein entsprechendes Verlangen – und schon enthüllst du, dass du bereits zu Hause bist!

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 06.05.2011

Wer ist mit mir?

Frage: „Wie können wir, Ihre Studenten, uns mit Ihrer Seele verbinden?“

Meine Antwort: Was ist gemeint „mit mir?“ Ihr seid mit mir, wenn ihr euch selbst annulliert, Euer Verlangen gegenüber meinem einschränkt.
Wenn ihr an Unterrichten teilnehmt, heißt das nicht zwangläufig, dass ihr mit mir seid. Das ist noch nicht das Studium im wahrsten Sinne.

Im Grunde genommen, sollte die Vereinigung innerlich sein; sie erfolgt nicht über die Worte, die ihr hört. Wir verbinden uns durch Verlangen, Ziele und gemeinsame Aktionen. Derjenige, der die Eigenschaft des Gebens in die Tat umsetzt, ist derjenige, der studiert. In diesem Fall studiert ihr wirklich die Weisheit. Ihr werdet die Weisheit, das Licht von Chochma (Weisheit) von mir nicht erhalten können, wenn ihr nicht das Licht von Chassadim (Barmherzigkeit) als Gefäß aktiviert. Und Chassadim bedeutet Selbst-Annullierung und Vereinigung, wenn ihr dafür bereit seid.

Du machst in deinem Herzen Platz für jede Seele, und dann werden alle Seelen diesen Platz füllen. Die Gesamte Wirklichkeit kehrt zu dir zurück. Allerdings kehrt sie gerade durch deine Annullierung zurück.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 30.4.2011

In der Spiegelung des Höheren Lichtes

Frage: Wenn der Schöpfer unveränderlich ist, wie kann dann jeder von uns Ihn auf eine andere Weise wahrnehmen?

Meine Antwort: Jeder von uns nimmt den Schöpfer in dem Maße der Entwicklung seiner oder ihrer Seele auf eine andere Weise wahr, entsprechend seiner oder ihrer Verlangen und Eigenschaften. Das ist so, weil der Schöpfer Selbst nicht wahrgenommen werden kann. Niemals fühle ich Ihn; ich fühle mich in Bezug auf das „einfache Höhere Licht“. Und in Bezug zu diesem einfachen Höheren Licht enthülle ich mich selbst.

Wo also bin ich? Du bist die gesamte Welt. Fühlst du es? Ja. Existierst du zusammen mit denen, die um dich sind? Ja. Nun, dann bist du diese ganze Welt. Es ist dein Verlangen, wo du alles wahrnimmst.

Fühlst du, als ob es außerhalb geschieht? Da liegst du falsch. Das alles befindet sich in deinem Innern. Die gesamte Welt befindet sich in dir. Du nimmst deine Realität einfach auf diese Weise wahr, gegenüber dem Höheren Licht. Du nimmst dieses Höhere Licht nicht wahr, aber es existiert und ebenfalls nicht außerhalb, sondern in deinem Innern.

Alles, was du dir jemals vorstellen kannst, ist in deinem Innern, ebenso das Höhere Licht. Doch was ist das Höhere Licht? Du kannst darüber nur aufgrund deines Erlebens darüber sprechen. Wo befindet es sich? Es ist in deinen Verlangen. Alles befindet sich im Menschen. Das geht solange, bis wir tatsächlich die Höhere Kraft enthüllen.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 26.04.2011, Shamati 1

Vierhundert Jahre am Berg des Hasses

Frage: Gehen alle unsere Absichten direkt in den Mund des Pharaos, um ihn zu füttern?

Meine Antwort: Es hängt alles davon ab, was diese Absichten sind. Der Pharao ist eine bestimmte Kraft, das Ego was sich gegenüber dem Licht enthüllt. Er ist eine Reserve des Egoismus, das Verlangen zu empfangen, welches wir erschaffen müssen.

In der Weisheit der Kabbala gibt es keinen „Pharao“ ohne „Israel“, d.h. das Streben in Richtung des Schöpfers im Menschen, der arbeitet, um sich mit den anderen zu vereinigen und das Geben zu erreichen. Deswegen erschafft ein Mensch im Grad seiner Bemühungen in Richtung des Gebens den Pharao, entwickelt seine Verlangen (Kelim) in sich, aus welchen er später flieht und die er danach korrigiert, um dadurch belohnt zu werden.

Die gesamte Arbeit in Ägypten liegt im übereinkommen mit dem Pharao und darin ihn groß zu machen, stark und reich, das bedeutet unser Ego von dem winzigen Punkt unseres natürlichen Egoismus zum Status des Schöpfers wachsen zu lassen. Was gibt uns dieser gesamte Egoismus letztendlich? Er gibt uns die Verlangen nach Essen, Sex, Geld, Ruhm und Wissen, ein winziges Ego in unserer Welt, ein physisches Ego, welches nichts mit Spiritualität zu tun hat. Dieses irdische Ego verlangt nicht einmal nach Korrektur.

Indem wir beginnen an unserer Vereinigung zu arbeiten, entdecken wir Wut, Entfremdung und Gleichgültigkeit in unserer Einheit.

Im Grunde ist das die Enthüllung des Bösen, aber nur wenn ein Mensch es als solches betrachtet. Am Ende kann er sagen, dass er sich mit den anderen nicht verbinden kann und dass es nicht seine Aufgabe ist, noch bevor er angefangen hat. Und einige beginnen, werden aber schwach und „Sterben in Ägypten“.

Aber es gibt diejenigen, die es ertragen, dank dem Verständnis, dass sie keine Wahl haben. Sie halten daran fest, immer und immer wieder, obwohl sie sehen, dass sie weitermachen, um zu verlieren. Und geben ihr bestes, um sich mit den Freunden zu verbinden, die Gruppe zu stärken, trotz ihrer Bemühungen sehen sie, dass nichts hilft. Im Gegenteil, sie erfahren ein Verlangen, ihre Freunde zu kritisieren und sie alle zusammen aus den Augen zu schaffen. Und einmal mehr überkommt sie dieser Blitz des Egoismus.

Deshalb wird alles was ein Mensch verdient, all seine Anstrengungen immer wieder von seinem Ego aufgebraucht, dem Pharao, welcher wächst und gedeiht. Der Mensch selbst baut all diese Eigenschaften in sich auf, durch seine eignen Anstrengungen. Später erreicht er die Stufe, auf der er sein Ego nicht länger aufrecht erhalten kann. Und dann empfängt er alle Gefäße des Pharaos (Kelim), die Verlangen.

Mit anderen Worten beginnt das ägyptische Exil genau mit der Arbeit des Menschen in Richtung der Vereinigung mit den Freunden. Was verdiente Israel tatsächlich, nachdem sie aus Ägypten flohen, als der Schöpfer sie befreite? Sie verdienten die Vereinigung am Berg Sinai (dem Berg des Hasses), zusammen als „ein Mensch mit einem Herzen“, aber nur für einen Moment, bis sie das „goldene Kalb“ formten und wieder fielen. Aber diese Abstürze sind heute von anderer Natur, im Gold, was sie aus Ägypten trugen, nahmen sie die „Ägyptischen Gefäße“ mit, um sie davor zu retten und zu erneuern.

Aber dennoch, was wollten sie während all dieser Jahre des Exils? Sie wollten in sich eine Einheit schaffen, die sie am Ende, am Berg Sinai, erreichten. Und ohne diese schrittweisen Anstrengungen, dem Berg Sinai zu trotzen, wären die „400 Jahre des ägyptischen Exils“ für euch nicht durchlaufen worden.

Aus dem zweiten Teil der Täglichen Kabbala Lektion vom 21.4.2011, Das Buch Sohar