Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wir müssen nur verlangen

Eine Frage, die ich erhielt: Ist es möglich MaN zu erheben, bevor die Verzweiflung einsetzt?

Meine Antwort: Dann wird dies nicht als MaN bezeichnet. MaN bedeutet Mejn Nukwin (Wasser der Nukwa). Dies ist der Aufschrei unseres Verlangens, das unfähig ist, irgendetwas aus sich selbst heraus zu erreichen. Folglich muss es sich zu Bina erheben, der Eigenschaft des Gebens, dem Schöpfer.

MaN ist eine doppelte Verflechtung zwischen Malchut und Bina. Das hebräische Wort „Maim“ (wörtl. Wasser, Singular von Mejn) besteht aus zwei hebräischen Buchstaben, „Mem“ („Mem-Mem„) und das Wort „Nukwin“ ist aus den zwei hebräischen Buchstaben „Nun“ („Nun-Nun“) zusammengesetzt Dort ist eine Verbindung zwischen Malchut und Bina, denn während des Zerbruchs der Kelim beinhaltete Bina Malchut in sich, und ein Teil von Malchut war in Bina enthalten. Durch diese Verbindung zwischen Malchut und Bina können wir unsere Bitte zum Schöpfer erheben.

Dies kann man sich bildlich durch die Analogie eines Kindes vorstellen, welches weint und von seiner Mutter etwas fordert. Seine Mutter reagiert sodann auf seine Forderungen. Doch warum würde eine andere Frau nicht so sehr darauf reagieren? Das Kind hat eine starke Verbindung zu seiner Mutter, welche zu keiner anderen Frau existiert. Dieses Kind war in der Mutter, es hatte einen „Platz“ in ihr, und so ist sie seine Wurzel. Sie hat einen Teil des Kindes in sich. Und auch das Kind hat einen Teil der Mutter in sich, weil es durch die Nabelschnur mit ihr verbunden war. Diese Verbindung zwischen ihnen kann nicht getrennt werden. Somit schreit das Kind, wenn es eine Forderung hat, nach seiner Mutter, seiner Wurzel.
Diese Forderung, die man zum Schöpfer erhebt, welche MaN genannt wird, fließt durch die Verbindung von Malchut und Bina. Diese Bitte ergibt sich aus der Erkenntnis, dass man völlig machtlos ist, und bringt uns zu der Art von Schrei, den man wirklich als MaN bezeichnen kann. MaN ist das korrigierte Verlangen, welches zwangsläufig vom Höheren beantwortet wird. Der Höhere wartet auf dein Verlangen, einen Zustand, den Er für dich vorbereitet hat.

Diese Stufen, die künftigen Zustände, sind bereits vorbereitet, weil wir von ihnen in diese Welt abgestiegen sind. Nun müssen wir wieder durch dieselben Stufen zurück aufsteigen. Die nächste Stufe wartet bereits auf uns. Wir müssen nur nach dem verlangen, was dort auf uns wartet. Dieses Verlangen ist, was als MaN bezeichnet wird. Wenn wir jedoch nicht nach dem Gleichen verlangen, welches auf uns wartet, werden wir es auch nicht erreichen. Es muss eine Gleichheit und Gleichwertigkeit zwischen der Stufe und dem Verlangen sein. Wenn wir nach etwas anderem als der wartenden spirituellen Stufe verlangen, müssen wir weiter warten, bis sich das richtige Verlangen in uns bildet. Auf diese Weise entwickeln wir uns.

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Die Wirklichkeit enthüllen, die der Sohar beschreibt

Der Sohar, Abschnitt VaYaera“ (Und der Herr erschien), Punkt 126: …Am Anfang dachte Rabbi Aha, dass Dever in der Stadt war, für welche ein Gebet benötigt wird, um Nukwa zurück zur Eigenschaft von Rachamim zu bringen. Daher sagte er zu ihnen, dass sie beten sollen. Aber als er hörte, dass es mehrere Tote gab und als ihm gesagt wurde, dass so und so viele gestorben sind, und so und so viele im Begriff waren zu sterben, sah er, dass es eine Plage war und ein Gebet nicht bei einer Plage hilft. Das ist deshalb, weil dies keiner Besänftigung in der Eigenschaft von Rachamim bedarf. Im Gegenteil, der Weihrauch wird benötigt, um die mittlere Linie in ihr zu enthüllen und die Linien ineinander einzuschließen.

Die inneren Empfindungen eines Menschen, der die zahlreichen Eigenschaften erkennt und anerkennt und wie weit diese vom Zustand der Korrektur entfernt sind, werden als „Infektion“, „Epidemie“, „Ereignis mehrerer Todesfälle“ oder „Nah-Tod Bedingungen“ bezeichnet.

Der „Plage“ (Dever) wird durch einen „Weisen“ entgegengewirkt, der sich in jedem von uns im Inneren befindet. Diese einzigartige Eigenschaft wird als „Rabbi Aha“ bezeichnet. Die Verfasser des Sohar sind in der Tat die Quelle dieser übergeordneten Eigenschaften, die in jeder Seele enthalten sind – auch in dir!

Das liegt daran, dass wir uns in einem holographischen System befinden, in welchem jeder von uns in den anderen Teilen eingeschlossen ist. Daher ist auch Rabbi Aha innerhalb meiner Seele präsent. Er bekämpft diese „Plage“ und heilt die vielen „kranken Menschen“, welche manchmal sterben und in anderen Zeiten es schaffen, zu überleben.

Meine Aufgabe ist es, mir genau vorzustellen und zu fühlen, wo exakt in mir sich all dies befindet. Wo sind alle diese Eigenschaften? Ich bemühe mich, diese wahrzunehmen. Wenn ich eine „kleine Welt“ bin, dann muss ich diese Eigenschaften in mir lokalisieren. Ich bin begierig, diese zu enthüllen.

Sobald ich die Wirklichkeit enthülle, wie sie der Sohar beschreibt, beginne ich darin zu leben. Ich will mich mit den Gerechten wie auch mit den Sündern identifizieren. Ich will mich mit jedem vereinen. Alles und jeder in dieser Welt gehört zu mir und manifestiert sich in meiner Seele, welche vor mir verborgen ist. Solange ich nicht schaffe, wenigsten einen kleinen Teil davon zu enthüllen, werde ich nie wahrnehmen, was im Buch Sohar geschrieben steht.

Selbst eine teilweise Offenbarung macht es mir möglich, zu „lesen“ und mich selbst besser wahrzunehmen. Meine Selbst-Wahrnehmung entsteht und ich werde in der Lage sein, klären zu können, wer ich bin. Aber bis dahin ist der Sohar vollkommen vor uns verhüllt. Wir warten auf das Licht, damit es auf uns wirkt und der Prozess der Enthüllung einer neuen Wirklichkeit in uns beginnt.

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