Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Warum am täglichen Kabbala Unterricht teilnehmen?

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich das Meiste aus dem Umgebenden Licht machen – durch den täglichen Kabbala Unterricht, dem Fernsehprogramm oder anderen Medien?

Meine Antwort: Im Augenblick ist der tägliche Kabbala Unterricht das kraftvollste Mittel dafür. Besonders für Beginner ist das Studium der einzige Weg, das Umgebende Licht und die Kraft der Verbindung zu erhalten. Nichts kann das ersetzen.

Baal HaSulam schreibt in Punkt 4 in der „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“, dass der Schöpfer die Hand des Menschen auf den spirituellen Weg legt und ihm sagt: „Wähle dir diesen Weg!“ Er bringt den Menschen zu einer Gruppe, den Büchern und dem Lehrer, damit er den Schöpfungszweck erkennt. Doch das ist nur möglich, wenn ein Mensch den täglichen Kabbala Unterricht als Mittel dazu gebraucht.

Sei ein spiritueller Embryo: Klebe an der Höheren Stufe

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich Schwierigkeiten habe, mein Studium weiterzuführen und ich mich fühle, als ob ich zurückgestoßen werde?

Meine Antwort: Wenn du eine Schwere im Herzen spürst, Enttäuschung und egoistische Beschwerden hast, sind das Gefühle, die du von Oben bekommst. Was solltest du tun? Verringere deine Forderungen: wenn du am Boden liegst, kannst du nirgends mehr hinfallen.

Und wenn du beschließt, dass du nichts brauchst, außer der Stufe des Gebens, dann wird es unmöglich sein, dich aus diesem Zustand zu werfen, denn du wirst dein Malchut (egoistische Verlangen) zurückweisen und an Bina (das Geben) kleben.

Dann bist du wie ein Embryo im Leib der Mutter, der bereit ist, alles anzunehmen, was die Höhere Stufe mit dir tun will! Und dann wird die Höhere Stufe beginnen, in deinem Innern die großartige Eigenschaft des Gebens zu entwickeln, bis du in die spirituelle Welt hineingeboren wirst.

Lass dir die Gelegenheit der freien Wahl nicht entgehen

Wir alle existieren als ein vereintes gigantisches System von Seelen. Wenn einige dieser Seelen aufgrund ihres freien Willens Fortschritt machen, dann macht auch das gesamte System Fortschritt.

Wenn einige Teile dieses Systems eine Gelegenheit zur freien Wahl erhalten, aber diese nicht nutzen, dann werden sie von der aktiven Teilnahme in diesem System abgeschnitten. Das System der Seelen ist ein lebendiger Organismus, in dem, abhängig vom Auf- und Abstieg der Seelen, ob sie ihre freie Wahl erkennen oder nicht, unentwegt Veränderungen stattfinden. Sie bewirken in allen Seelen Veränderungen und bestimmen, wie das gesamte System zum endgültigen korrigierten Zustand voranschreitet.

Indem ein Mensch den Gebrauch seiner freien Wahl unterlässt, weist er die persönliche Herrschaft des Schöpfers über ihn zurück und wechselt zum weg des Leidens. Dann häuft er sich Leiden auf, bis er ein ausreichendes Maß der Erkenntnis des Bösen erlangt, dass ihn würdig macht, erneut die freie Wahl zu erhalten und sie diesmal zu nutzen.

Die Enthüllung des Verborgenen ist von der Entwicklung des Menschen abhängig

Eine Frage, die ich erhielt: Enthält die Kabbala irgendeine geheime Weisheit, deren Offenbarung verboten ist?

Meine Antwort: In der Weisheit der Kabbala steht das Wort „verboten“ im Wesentlichen für „unmöglich“.

Ein Kabbalist kann sich nicht vor die Öffentlichkeit stellen und damit beginnen, die Geheimnisse dieser Weisheit zu enthüllen, wie ein Zauberer, der ein Kaninchen oder eine Taube aus seinem Hut zieht.

Er kann nichts anderes enthüllen, als die Methode zur Entwicklung der Wahrnehmung der Wirklichkeit. Später wenn der Mensch seine spirituelle Wahrnehmung entwickelt, wird ihm darin das enthüllt, was derzeit für ihn noch ein Geheimnis ist.

Ein „Geheimnis“ ist das, was man nicht weiß, sieht oder auf irgendeine andere Weise gegenwärtig erfassen kann. Während es in der nächsten Phase offenbart, klar und einfach wird.

In der Wissenschaft der Kabbala wird jeder Begriff gemäß der vier Phasen der Offenbarung studiert, welche die vier Phasen der Entwicklung der spirituellen Wahrnehmung sind( Awiut – Grobheit der Verlangen).

Dies nennt man den Pardes (Garten des Wissens) betreten: Pshat – Wissen, Remez -Deutung, Derush – Einsicht und Sod -Geheimnis. Der Prozess des Eintritts geschieht jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

Durch die Korrektur der Wahrnehmung der Wirklichkeit steigen wir allmählich vom Geheimnis (Sod) zur Einsicht
(Derush), weiter zur Deutung (Remez) bis hin zum Wissen (Pshat) auf. Es gibt nichts was darin verboten wäre.

„Verboten“ bedeutet, dass die Kabbalisten einen Menschen nicht mit übermäßigem Wissen verwirren wollen, welches er noch nicht begreifen kann. Dies ist wie bei einem Kind, das durch die schrittweise Ausweitung seiner Ernährungsweise, seiner Spiele, etc. aufgezogen wird.

Ein Lehrer sollte die „spirituelle Nahrung“ im Einklang mit dem Niveau des Schülers vorbereiten. Daher fürchten die Kabbalisten nicht die Enthüllung des Verbotenen, sondern sie fürchten die Gefahr der „Überdosierung“, wie bei einer unreifen Frucht, welche schädlich für die Gesundheit ist.

In der Weisheit der Kabbala schädigt man dadurch, indem der Mensch von dieser Weisheit „vertrieben“ wird. Es besteht sogar die Gefahr, dass der Mensch nicht mehr in der Lage ist, falsche Vorstellungen, die er für den Rest seines Lebens erworben hat, verwerfen zu können und seine aktuelle Inkarnation vergeudet.

Deshalb entwickeln wir uns vom Einfachen hin zum Komplexen. Das ist der Weg der Korrektur.

Daher fürchten die Kabbalisten nur, dass sie dem Schüler eine „unreife Frucht“ geben, denn der einzige Weg des korrekten Heranwachsens und vollen Erfassens der Wissenschaft der Kabbala ist, durch all die Phasen entsprechend seiner Entwicklung voranzuschreiten.