Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie erklärt man anderen die Kabbala?

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich darüber erhalten habe, wie man anderen die Kabbala erklärt:

Frage: Wenn ein Mensch mit dem Studium der Kabbala vorankommt und sich entwickelt, erhält er dann die Fähigkeit, das Konzept der Kabbala anderen auf eine für sie verständliche Weise zu erklären?

Meine Antwort: Nicht unbedingt. Das Buch Sohar erklärt, dass Rabbi Shimon dieses Buch nicht selbst schreiben konnte, er jedoch Rabbi Aba sagte, was zu schreiben war. Gleichermaßen steht geschrieben, dass Moses unfähig war, die Geschehnisse vor Ort und ihr Ziel den Menschen zu erklären und er brauchte Hilfe von seinem Bruder Aaron.

Warum ist das so? Baal HaSulam schreibt, manche Seelen stammen aus dem inneren Licht und manche – vom äußeren Licht. Das bestimmt ihre Fähigkeit, das Material auf einer dem Schüler angemessenen Ebene und der Ebene ihrer Darlegungen zu erklären.

Frage: Ich komme in Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen, die schweren Situationen begegnen. Manche sind religiös, andere lieben die Mystik und wieder andere suchen einfach nach etwas. Ich denke, dass das hier eine großartige Gelegenheit gibt, sie für Kabbala zu interessieren, indem man erklärt, dass alles vom Schöpfer stammt und mit dem Ziel geschaffen wurde, die Frage zu erwecken: „Was ist der Sinn des Lebens?“

Was soll ich tun?

Meine Antwort: Es ist das Beste, nichts über Kabbala zu sagen. Stattdessen sollten Sie einfach in Ihrem Empfangsbereich Material über Kabbala aufbewahren, wie z. B. unsere Zeitung.

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Die zwei großen Lichter

shneyhameorotDas hebräische Buch Die Zwei Grossen Lichter ist nach dem biblischen Vers „Und G-tt schuf die zwei großen Lichter“ benannt. Das Buch spricht über die zwei großen Kabbalisten des 20. Jahrhunderts – Rav Kook und Baal HaSulam, die beide das Verlangen hatten, die Kabbala am Anfang des letzten Jahrhunderts unter den Massen zu verbreiten.

Sie sahen sowohl den II. Weltkrieg als auch unsere Globale Krise voraus. Sie verstanden, dass die Menschheit dabei ist, in die Endphase ihrer Entwicklung einzutreten, wo es für ihr Fortbestehen unumgänglich ist, jeden Menschen im Geiste von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ zu erziehen. Dieses Buch enthüllt ihre prophetische Vision über unsere Zeit und ihren Rat zur Veränderung der Welt.

„Gerechter“ und „Sünder“ sind spirituelle Zustände in einer Person

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich über die Begriffe „Gerechter“ und „Sünder“ erhielt:

Frage: Sie haben in einem Ihrer Morgenunterrichte erklärt, das ein „heiliger Mann“ durch die Menge seiner ausgeführten Anstrengungen definiert wird. Andererseits erklärten Sie, dass ein „heiliger Mann“ (Zadik) jemand ist, der den Schöpfer auf der Stufe seiner spirituellen Erlangung rechtfertigt (Mazdik) und dass rechtfertigen nicht bedeutet, darüber zu reden, sondern es für sich selbst zu entdecken und die Handlungen des Schöpfers dadurch wertzuschätzen. Also wird Heiligkeit durch die Gleichheit der Form eines Menschen mit dem Schöpfer definiert. Doch welchen Unterschied macht es, wie viele Anstrengungen man macht, wenn Heiligkeit am Ergebnis gemessen wird, daran, wie sehr jemand den Schöpfer rechtfertigt?

Meine Antwort: Um die Stufe eines „gerechten Mannes“ zu erreichen – um die Handlungen des Schöpfers zu enthüllen und zu rechtfertigen – muss jeder Mensch die gleiche Menge an Anstrengungen machen, wenngleich es für jeden Menschen spezifische Anstrengungen gibt und sie bezüglich seiner Fähigkeiten und Stärke „gezählt“ werden.

Frage: In Shamati 86: „Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit Zwangsarbeit bedrücken sollten“ heißt es: Wir finden vor, dass die Gerechten die Kraft, von einer Erkenntnis zur anderen fortzuschreiten, mittels der Sünder schöpfen. Und diese wurden zum Staub unter den Füßen, und die Gerechten treten auf ihnen, da sie Sünder blieben.

Und diese Arbeit ist nicht deswegen wichtig, dass sie erzwungen ist, wie es ihnen früher erschien, als sie Jezer Ra hatten. Jetzt sehen sie auch ohne ihn, dass es sich lohnt, für das Geben und mithilfe des Glaubens zu arbeiten.

Was ist in diesem Auszug mit „der Gerechte“ und „der Sünder“ gemeint?

Meine Antwort: Der Gerechte und der Sünder sind die vergangenen und gegenwärtigen Zustände in einem Menschen.

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Die Welt ist die Wahrnehmung innerhalb unserer Verlangen

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich über spirituelle Wahrnehmungen erhielt:

Frage: Einerseits sagen Sie, dass es keine Verbindung zwischen der Seele und dem physischen Körper gibt, dass dies zwei parallele Welten sind. Andererseits sagen Sie, dass es so etwas wie diese und jene Welt nicht gibt, dass alles miteinander vereint ist und unsere gegenwärtige Realität der niedrigste Teil der spirituellen Welt ist, die für diese Zeit in unseren Wahrnehmungen enthüllt wird. Bedeutet dies, dass der physische Körper ebenfalls die Seele oder der Geist ist?

Meine Antwort: Natürlich ist diese Welt das, was wir in unserem kleinsten Verlangen wahrnehmen. Unsere restlichen Verlangen sind vor uns verhüllt und werden in dem Maße enthüllt, in dem wir zur Spiritualität voranschreiten. Was darin enthüllt wird, wird „die Höhere Welt“ genannt.

Gleichzeitig bleiben alle Verlangen des Menschen erhalten. Aus diesem Grund behält ein Kabbalist die Wahrnehmung von unserer Welt, doch wird diese Wahrnehmung außerdem durch die Wahrnehmung einer anderen Welt vervollständigt – der Höheren Welt. Und am Ende aller Korrekturen werden alle Welten in eine einzige „zusammengelegt“ – die Welt der Unendlichkeit.

Frage: Während ich Ihren Unterrichten zuhöre, kommt mir stets der Gedanke, dass die Höhere Welt nur mit unserer Reaktion auf alles was uns passiert zu tun hat und mit dem, was sie (die Höhere Welt) uns sendet. Ist das richtig?

Meine Antwort: Das ist absolut richtig – und wie wir in richtiger Weise auf den Einfluss des Schöpfers reagieren müssen, ist exakt das, was wir studieren. Es ist ein Prozess, Ihn zu erreichen und sich Ihm anzugleichen.

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