Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Praktische Anwendung von „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ich frage nach den praktischen Anwendungen von „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ und ob dies mehr sein sollte als seinem Nachbarn gegenüber tolerant zu sein.

Lassen Sie mich das erklären. Wenn alles, was wir um uns herum sehen, eine Reflexion dessen ist, was wir in uns haben, dann sind unsere Gedanken und Verlangen nur Objekte, die sich „außerhalb“ manifestieren, aber augenblicklich erscheinen sie innerhalb von uns.

Ich weiß nichts über andere, aber ich kann nicht sagen, dass ich alle in mir aufsteigenden Gedanken und Verlangen liebe. Ich bin mir der meisten von Ihnen bewusst und toleriere sie, aber ich akzeptiere sie nicht alle und ich durchlaufe sie, als wären sie Menschenmassen. Sollen wir so andere behandeln? Ich verstehe die Notwendigkeit, sich der anderen Menschen bewusst zu sein, respektvoll ihnen gegenüber zu sein und ihnen zu vergeben. Aber das heißt nicht, ich sollte das, was andere tun, lieben oder annehmen, wie z. B. die Zwillingstürme in den Vereinigten Staaten in die Luft zu sprengen. Ich kann ihnen für diese Handlung vergeben, aber dennoch müssen sie den Preis für die Tötung Tausender unschuldiger Menschen bezahlen.

Meine Antwort: Korrektur beginnt mit der Erkenntnis des Menschen, dass alles Korrekte und Gute nur vom Höheren Licht kommen kann. Infolgedessen ist die einzige Sache, die er sich vom Studium, von der Vereinigung mit einer Gruppe und der Verbreitung der Kabbala erhofft, der Einfluss des Lichts.

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Der ewige Motor der Seele

Michael LaitmanNews Report (von gizmag): Ölschmierung ermöglicht es allen Maschinen der Welt zu funktionieren, aber sogar dann geht zumindest ein Viertel der gesamten Energie durch Reibung verloren. Trotz einiger ausgeklügelter Ölungsmethoden geht mindestens 15% der Kraft, die in einem Automotor erzeugt wird, durch Reibung verloren. In den meisten Maschinen sind die Reibungsverluste viel höher als 15%, und die durch Reibung resultierende Hitze ruft jedes Jahr Billionen von Dollar durch Reparatur und Wartung hervor. Ein Durchbruch in der Schmiermittelentwicklung verspricht jetzt, durch Anwendung von flüssigen Kristallen, eine enorme Reduktion an Reibung und einige durchaus außergewöhnliche Schmiermittel sind seit ungefähr 5 Jahren vom Markt – Öle, die die Reibung auf beinahe Null reduzieren konnten.

Mein Kommentar: Wenn sie doch nur diese Art Öl für Menschen erfinden könnten! Tatsächlich existiert es bereits: die Eigenschaft des Schenkens erzeugt genau diese Art der Interaktion zwischen allen. Sie löscht nicht nur die Reibung aus, sondern erzeugt auch zusätzliche Kraft für den Motor – die allgemeine Seele – um zu funktionieren. Diese Kraft kommt von der Absicht jeder Person allen zu schenken. Dann tritt eine gemeinsame Absicht des Schenkens hervor, die Schöpfer genannt wird, die unbegrenzte Energie und die Wahrnehmung ewiger Erfüllung erzeugt.

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Hilfe macht die Welt zu einem besseren Platz

Michael LaitmanZwei Fragen, die ich von Studenten rund um die Welt erhielt:

Frage: Hier in Afrika wollen Menschen nicht wirklich wissen, was über unserer Welt liegt, aber schon seit ich jung war, war ich immer fasziniert von der Welt und ich wollte immer die ganze Wahrheit herausfinden. In letzter Zeit habe ich darüber nachgedacht, wie ich Menschen helfen kann, ihre Wege zu ändern und ihrem Leben Sinn zu geben. Ich begann, anderen über Güte und die Verschmelzung mit dem Allmächtigen zu erzählen und ich fand viel Genuss in dem, was ich für andere tat. Für gewöhnlich wartete ich auf eine Belohnung für meine Handlungen, aber das möchte ich jetzt nicht mehr. Mein größter Wunsch ist, dass wir uns alle stärker an Gott angleichen. Ich entdecke mich selbst betend und Gott sagend, dass ich anstatt mit Abraham im Himmel zu sein, lieber hier auf Erden sein möchte, bis der letzte von uns mit uns ist.
Warum fühle ich mich für die Welt verantwortlich? Warum hängt mein Glück vom Wohlergehen der anderen ab? Ist das ein Zeichen des Schöpfers oder ist es nur Wunschdenken? Bitte erzählen Sie etwas über diesen Gemütszustand. Danke im Voraus für Ihre Hilfe. Alhain Kadima

Meine Antwort: Sie haben lediglich ein neues Verlangen in sich enthüllt: einen Verlangen nach Schenkung, nach dem Schöpfer – ein Verlangen, das andere nicht haben. Sie sollten ihn realisieren, dann werden Sie der Welt und sich selbst ein großes Geschenk machen!

Frage: Ich bin ein neuer Student und ich möchte Ihnen folgende Frage stellen. Kann man sagen, dass wir nur zur Erkenntnis und zur wahren Vision der Wirklichkeit (Chochma) gelangen, so wie wir zu einem bestimmten Maße in der Lage sind, diese Wahrheit anderen zu übermitteln (Bina)? Heißt das, daß wir die Struktur des Gesetzes der Liebe nur erkennen, so wie wir sie in allen Aspekten des Lebens wahrnehmen? Ich danke Ihnen. Tiago

Meine Antwort: Ja, durch Schenkung an andere erbauen wir ein kollektives Verlangen, in welchem wir dann die eine und einzige Kraft in der Welt erkennen – den Schöpfer.

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Alle Hindernisse sind überwindbar

Michael LaitmanAuszüge aus der Morgenlektion: Ein Mensch muss vom tiefsten Niveau – „unsere Welt“ – in der alles verhüllt ist, zum höchsten Niveau aufsteigen, zur „Welt der Unendlichkeit“, in der alles enthüllt ist. Die Niveaus des Aufstiegs werden „die Welten“ genannt und sie spiegeln die Stufe unserer korrigierten Verlangen wieder.

Es gibt keine Erfüllung ohne das vorausgehende Gefühl der Leere. Wenn jeder von uns seine individuellen Verlangen (Leere) korrigiert, geben wir der Höheren Kraft eine Form und enthüllen sie entsprechend unserer Korrektur. Daher bitten wir diese Kraft eher um Korrektur als um Enthüllung.

Die Erfüllung der Verlangen wird nicht durch Empfangen erreicht sondern durch Geben. Anders ist es unmöglich, Erfüllung zu erreichen. Um genau zu sein ist es schon möglich, doch die Erfüllung wird auf unsere Welt und unser Leben begrenzt sein. Mehr als das wird nicht erreichbar sein. Wir sollen fähig werden, eine andere Methode der Erfüllung kennen zu lernen – das Geben.

Dann wird ein Mensch durch die Nächstenliebe, durch das Geben erfüllt, mehr als durch alles, was von außen auf uns trifft. Leiden ist das Gefühl unkorrigierter Verlangen. Wir nehmen sie als Leid wahr, weil sie gegensätzlich zum Schöpfer sind.

In der Kabbala studieren wir zukünftige Zustände und dies hilft uns bei der Entwicklung. Die Entwicklung der Seele ist analog zur Entwicklung eines Kindes: indem wir uns wünschen, wie die Erwachsenen zu sein, ziehen wir die Kraft der Korrektur an.

Man muss Probleme und Leiden als Chance zum Fortschritt sehen. Alles geschieht nur, um die eigene Entwicklung voranzutreiben. Wenn sich aber jemand korrekt vorbereitet, fühlt er anstelle des Leids und des Schmerzes das Ziel und kann sich ihm nähern. In diesem Fall spürt man den Weg und nicht mehr das Leid.

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