Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Am Anfang schuf G-tt die Himmel und die Erde

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: „Am Anfang schuf G-tt die Himmel und die Erde.“ (Genesis 1,1) Warum? Was war das Motiv? Was war der Plan? Wie konnte der Schöpfer diese Welt erschaffen, ohne über alle Konsequenzen nachzudenken?! Das beweist die Geschichte der Flut , wo G-tt sprach: „Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen … denn es reut mich, dass ich ihn gemacht habe.“ (Genesis 6,7) – als ob Er nicht gewusst hätte, dass dies geschehen würde.

Meine Antwort: Es existieren nur zwei Dinge: das Geschöpf – der Wille, Licht zu empfangen – und der Schöpfer – das Licht, der Wille Genuss zu bereiten. Solange das Geschöpf dem Licht gleich ist und „um Seinetwillen“ zu empfangen wünscht, um Ihm Freude zu bereiten – empfängt es das Licht. Und wenn das Geschöpf nicht wünscht, „um des Schöpfers Willen“ zu handeln, befindet es sich im Gegensatz zu Ihm, da Er danach verlangt, das Geschöpf zu erfreuen. Dann spürt das Geschöpf Ihn oder Sein Licht nicht, sondern stattdessen vollkommene Dunkelheit, eine schwarze Kopie des Lichtes – unsere Welt.

„Am Anfang schuf G-tt die Himmel und die Erde“ bedeutet, dass Er die Eigenschaften von Geben und Empfangen erschuf. Wozu? Damit der Mensch diese Eigenschaften im Innern vermischt und frei wählt, welche er gebrauchen möchte: Egoismus oder Altruismus. Den Rest können Sie in meinen Büchern lesen (als kostenloses Download erhältlich).

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Wie wird sich der Hunger auf die Weltbevölkerung auswirken?

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Wie wird sich der Hunger auf die Weltbevölkerung auswirken, wenn er sich über die ganze Welt verbreitet?

Meine Antwort: Die Theorie von Malthus besagt, dass die Weltbevölkerung seit jeher durch die natürliche Fruchtbarkeit eines Landes und die Entwicklung von Bio-Technologien bedingt war:

  • mit natürlicher Landwirtschaft – bis zu 10 Millionen Menschen
  • mit großflächiger Landwirtschaft – bis zu 100 Millionen Menschen
  • mit Intensivlandwirtschaft – bis zu 1 Milliarde

Aber alle Modelle, die ausdrücken, dass die Bevölkerung der Erde mit deren Fruchtbarkeit in Beziehung steht, setzen voraus, dass die Weltbevölkerung ein natürliches (egoistisches) System ist.

In der Vergangenheit hatte ein Vorgang, der in einem Teil der Welt stattfand, keinen signifikanten Einfluss auf die anderen Teile und schon gar nicht auf die Bevölkerung. Aber in dem Moment, wo die Weltbevölkerung ein kollektives Ganzes wurde, änderten sich die Gesetze des Systems. Heute wird trotz kultureller Unterschiede und physischer Distanzen, ein immanentes Phänomen der globalen, gegenseitigen Abhängigkeit aller Menschen sichtbar.

Wie wird das die Weltbevölkerung beeinflussen?

Unser Planet kann sogar 100 Milliarden Menschen ernähren, vorausgesetzt sie befolgen das System der gegenseitigen Verbindung, in dem sie leben. Wenn die Menschen die Gesetze der Natur befolgen und nur konsumieren was für ihre Existenz notwendig ist, in brüderlicher Verbindung untereinander, als Teile eines einzigen Organismus, werden sie nie eine demographische Krise befürchten müssen. Letzten Endes ist der einzige Grund all unserer Krisen unsere grausame Einstellung zueinander. Die Natur zerstört uns bis zu dem Grad, mit dem wir uns ihr entgegenstellen.

Nehmen wir als Beispiel Russland: Dort gibt es eine riesige Differenz zwischen der Stufe der wirtschaftlichen Entwicklung und wie die Bevölkerung sie benutzt. Grausamkeit, Bedeutungslosigkeit menschlichen Lebens, zahllose Gefängnisse und Konzentrationslager, Alkoholismus und ein Mangel an angemessenen medizinischen Leistungen sind entscheidende Faktoren für eine kurze Lebensspanne und eine hohe Sterberate.

In Ländern, die weniger entwickelt als Russland sind, ist die Lebensspanne länger, weil die Einstellung zu den Menschen barmherziger ist. In Russland ist es beinahe so, als wäre die Regierung selbst an der Zerstörung seiner eigenen Bürger interessiert! Wie sonst kann man die Förderung und Verbreitung der „Bier- und Wodka-Kultur“ wie auch des Drogenkonsums erklären? Jedoch ist die direkte Bekämpfung des Alkoholismus immer wirkungslos und vergrößert nur die Anzahl der Menschen im Gefängnis.

Die Haltung der Regierung und jeder Person gegenüber Mensch, Gesellschaft und Menschheit muss verändert werden. Das muss zu einem nationalen Gedankengut Russlands werden. Verlasst den Pfad, auf dem ihr versucht „Respekt zu erzwingen“ und „Frieden zu erzwingen“, und seid stattdessen ein Beispiel für Sympathie, Schenkung und Liebe für alle in der Welt. Das wird wohlverdienten Respekt und Ehre hervorrufen.

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Liebe und Hass liegen dicht beieinander

Michael LaitmanNews Report (von pressetext.at): „Wissenschaftler haben die physische Natur des Hasses untersucht und herausgefunden, dass einige der dafür verantwortlichen Nervenschaltkreise im Gehirn die gleichen sind wie jene, die während des Gefühls romantischer Liebe aktiv sind – obwohl Liebe und Hass als polare Gegensätze erscheinen … der ‚Hass-Schaltkreis‘ hat etwas mit dem ‚Liebes-Schaltkreis‘ gemeinsam.“

Mein Kommentar: Gemäß Kabbala liegt der Unterschied zwischen Liebe und Hass nur in dem Ziel unserer Absicht: „auf sich selbst gerichtet“ oder „von sich weg“. Wenn wir außerdem damit beginnen, systematisch daran zu arbeiten, die Empfindung von Liebe zu erlangen, dann werden wir spüren, dass wir „aus uns selbst herauskommen“. Dort – „außerhalb von uns selbst“ – empfinden wir eine vollkommen andere Bewegung von Zeit, Raum und Wahrnehmung bis zu dem Punkt, an dem wir aufhören, uns selbst wahrzunehmen und das „Selbst“ mit „Andere“ ersetzen. Indem wir das Zentrum der Wahrnehmung von „innerhalb von uns“ nach „außerhalb von uns“ verlegen, werden wir die Höhere Welt, den Schöpfer, spüren. Dies werden wir exakt in den Verlangen der anderen spüren!

Frage: Was ist die spirituelle Wurzel von unerwiderter Liebe?

Meine Antwort: In der Spiritualität gibt es nichts wie unerwiderte Liebe! Das gibt es nur in unserer Welt, wenn der Egoismus eines Menschen nicht spürt, dass er von seinem Partner erfüllt werden könnte. Das liegt daran, dass unsere Egos uns voneinander entfernen und alles darauf aufgebaut ist, einander zu gebrauchen.

Wenn es jedoch eine spirituelle Verbindung gibt, dann ist alles auf Schenkung und gegenseitiger Ergänzung aufgebaut. Dies wird definitiv entsprechend dem Maß unserer Korrektur geschehen.

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Der Schöpfer wird uns zur Vereinigung zwingen

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Ich fühle mich von der Spiritualität abgestoßen. Ich spüre, dass ich mein Leben als eigenständige Person durchleben möchte und nicht als Teil einer Gruppe. Ich kapiere, dass das Ziel der Spiritualität darin liegt, alle Genüsse zurückzuweisen. Ich meine, was gibt es schon in der spirituellen Welt zu genießen? Ich bin nicht bereit, mein normales Leben für die Spiritualität abzulegen. Wie kann ich um ein anderes Verlangen beten, wenn es eigentlich überhaupt nicht mein Verlangen ist?

Meine Antwort: Der Schöpfer (Kabbala) veranlasst Sie nicht, etwas gewaltsam zu tun. Stattdessen zwingt er uns, indem er uns in diesem Leben Leiden gibt und durch diese den Menschen vorwärts schiebt. Allerdings ist es möglich, unseren Entwicklungsweg durch den Gebrauch der Kabbala zu beschleunigen und ihn zu vereinfachen.

So oder so werden alle das Ziel, wozu sie erschaffen wurden, erreichen: Sie werden dem Schöpfer gleichwertig, indem sie sich innerhalb eines integralen Verlangens vereinen. Dies geschieht entweder durch den Weg des Leidens oder den Weg des zur Quelle – zur Gleichstellung mit dem Schöpfer (der Qualität von Liebe und Schenkung) – zurückbringenden Lichts.

Gerade jetzt erkennt jeder auf der Welt ein gemeinsames Leiden, das einzig eine Ursache hat – eine mangelnde Verbindung zwischen allen Menschen innerhalb eines Verlangens. Aber der Schöpfer wird uns zur Vereinigung zwingen!

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Shamati #4: Der Grund für die Schwierigkeit sich vor dem Schöpfer zu annullieren