Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die einzigartige Kraft der Kabbala

Michael LaitmanDas Höhere Licht leuchtet für jeden, der sich in das Studium der Weisheit der Kabbala vertieft, auch wenn er es nicht spürt, denn er ist noch nicht ausreichend korrigiert, um dieses Licht in seinem Inneren zu empfangen. Trotzdem korrigiert ihn diese Erleuchtung von Oben und bereitet ihn stufenweise auf das Empfangen des Lichtes vor.
Baal HaSulam, Einführung in die Lehre der Zehn Sfirot, Punkt 155

Alle Hürden, die ein Mensch erfährt, kommen von Oben, damit sie seine spirituelle Entwicklung vorantreiben – daher ist er mit seinem derzeitigen Entwicklungsstand nie zufrieden. Nur jenen, die der Schöpfer näher an Sich heranbringen möchte, schickt er Hilfe, um ihnen zu zeigen, dass sie spirituell nicht fortschreiten und Er gibt ihnen ebenfalls Gedanken, die sie an Ihm – dem Schöpfer – zweifeln lassen.
Baal HaSulam, Shamati, Es gibt nichts außer Ihm

Das Schöpfungsziel besteht darin, den Geschöpfen Freude zu schenken, und solange ein Mensch nicht alle Freuden empfängt, die der Schöpfer für ihn vorgesehen hat, hat er das Schöpfungsziel nicht erreicht.
Rabash, Das Wesen und die Korrektur der Schöpfung

Es ist die Aufgabe des Menschen, durch eigene Korrektur das Schöpfungsziel zu erreichen. Die Korrektur liegt darin, die Eigenschaft des Schenkens zu erlangen. In dem Ausmaß, wie ein Mensch über diese Eigenschaft verfügt, empfängt er das, was der Schöpfer für ihn vorgesehen hat.
Rabash, Das Wesen und die Korrektur der Schöpfung

Ein Mensch muss nicht nur sein Außen sondern auch sein Innen korrigieren – sein „Ich“, seinen Egoismus. Dies kann nicht durch äußere Handlungen geschehen – durch Fasten oder Einschränkung. Im Gegenteil: Der Egoismus liebt solche Einschränkungen, denn er kann auf sie stolz sein. Die Korrektur liegt darin, seine Bedeutungslosigkeit gegenüber den Freunden zu spüren – jenen, mit denen er die Kabbala studiert – aber keinesfalls gegenüber anderen.
Baal HaSulam, Pri Chacham – Briefe, S. 75

Ein kleines Loch im Herzen reicht, damit ein Mensch sich wieder dem Schöpfer zuwendet, doch nur unter der Voraussetzung, dass die Nadel in lebendem Fleisch steckt und nicht in totem.
Rabbi Menachem Mendel (Der Kotzker Rebbe), Es gibt nichts Vollkommeneres als ein gebrochenes Herz, S. 30

Der Heilige Krieg ist kein Krieg zwischen den Menschen, sondern er findet in dir selbst statt. Er bricht dann aus, wenn du gegen deine dunkle Seite ausholst und deiner guten Seite sagst: „Wachse!“
Rav Kook, Maamarei Reiya, 508

Zahlreiche falsche Doktrinen gibt es vor der Ankunft des Messias. Du kannst dich vor ihnen schützen, indem du jeden Tag den Sohar studierst. Auch wenn du kein einziges Wort dieses Buches verstehst, wird es dennoch dein Herz reinigen.
Or Jasharim, Mira Dah’ya

Wenn man eine Stunde lang das Buch Sohar studiert, hat man mehr davon, als ein Jahr lang den einfachen Kommentar darüber zu lesen.
Kisseh Melech, Tikun 43, Kapitel 60

Der Schöpfer hat keine größere Freude, als wenn die Menschen Kabbala studieren. Eigentlich wurde der Mensch nur dazu erschaffen, die Kabbala zu studieren.
Rabbi Chaim Vital, Einführung zu Shaar HaHakdamot

Während der Schöpfer sich verhüllt, erlaubt Er das Böse – jedoch nicht bis zur völligen Zerstörung der Welt. Dadurch enthüllt manch einer erst später die Einzigkeit des Schöpfers und die Korrektur alles Bösen durch Seine allmächtige Kraft.
Ramchal (Moshe Chaim Luzzato), Da’at Tevunoth, S. 185

Es gibt keine einzige Handlung, die nicht vom Höheren Licht kommt.
Ramchal, Adir BaMarom, S. 227

Alle Gebote dienen dazu, das Herz zu korrigieren, obwohl sie von physischen Handlungen sprechen oder in Versen zitiert werden – aber der Schöpfer will nur die Korrektur der Absichten im Herzen eines Menschen.
Abraham ben Meir ibn Ezra, Yesod Mora, S. 8

Wenn wir unsere Absichten ändern, verändern wir die gesamte Wirklichkeit

Michael LaitmanEine Frage, die ich erhielt: Was kann jederman tun, um die Weltlage zu verändern?

Meine Antwort: Keine körperlichen, politischen, wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Handlungen können unsere Welt verändern. Wenn man daher die Welt nicht ändern kann, könnte man sich selbst vielleicht ändern. Was bringt uns das?

Die Physiker sind dabei zu entdecken, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Experimente von der Gegenwart des Menschen abhängen, obwohl sie weder den Grad der Beeinflussung noch ihre Beschaffenheit kennen. Durch das Studium der Kabbala kann der Mensch erkennen, wie sein Bewusstsein und seine Absichten die Wirklichkeit beeinflussen und wie wir diesen Einfluss kontrollieren, um die Wirklichkeit zu verändern.

Es gibt eine anfängliche, beständige und absolute Wirklichkeit – die Welt der Unendlichkeit. Außerdem gibt es noch eine Wirklichkeit, die wir mit unseren Absichten erschaffen. In unserer Welt haben wir noch nie vorher unsere egoistischen Absichten geändert. Wir wußten nicht, dass wir mit der Veränderung einer Absicht von „um meiner selbst willen“ zu „um andererwillen“ bereits die Wirklichkeit verändern können.

Wir wußten nicht, dass wir die Wirklichkeit zu solchem Maße verändern können, dass wir der Eigenschaft des Schöpfers – „schenken und lieben“ ähnlich werden. Die Kabbala sagt uns, wie man das macht.

Am Ende unserer spirituellen Entwicklung werden wir davon überzeugt, dass wir außer uns nichts zu ändern haben (und nicht die Welt). Indem wir diese Veränderung bei uns vornehmen, ändern wir nicht nur unsere Welt, sondern auch die gesamte Wirklichkeit wird sich vom Körperlichen zum Spirituellen – vom Leben im Körper zum Leben in der Seele – verändern.

Verwandtes Material:
Blog-post: Die Vorraussetzung für den Eintritt in die Höhere Welt ist gegenseitige Bürgschaft
Blog-post: Absicht und Handlung
Blog-post: Die Arznei gegen die Globale Krise

Gibt es einen Höheren Richter?

Michael LaitmanDrei Fragen, die ich über die rituellen Gebote und Kabbala erhielt:

Frage: Zu meinem Bedauern wurde ich in einer Familie groß, die die jüdischen Traditionen aufrechterhielt, und ich studierte sogar auch in einer Yeshiva. Nun bin ich völlig säkular, ich halte mich nicht an die Traditionen und bin eigentlich ganz und gar zufrieden. Ich befinde mich aber unter Druck von der Außenwelt, die Gebote auf der physischen Ebene einzuhalten. Könnten Sie mir wohl einen Rat geben, wie ich damit fertig werden kann und wie ich ständige Spannungen deswegen mit meiner Frau vermeiden kann (ich bin verheiratet und habe vier Kinder)?

Meine Antwort: Wenn jemand traditionell aufwuchs und an Belohnung und Strafe glaubt, dann ist es sehr schwierig, die alten Gewohnheiten nicht mehr einzuhalten. Ihre Frau glaubt, dass Sie durch das Einhalten der irdischen Gebote die kommende Welt für sie und ihre Kinder verdienen, und Sie einer Belohnung und der Güte des Schöpfers sicher sind. Dadurch hat sie das Gefühl, dass ihr Leben einen Sinn hat, und es gibt ihr Lebensenergie. Nehmen Sie es ihr nicht weg! Wenn Sie mit ihr zusammen sind, dann machen Sie das, worum sie Sie bittet.

Frage: Ich wurde als orthodoxer Jude geboren und aufgezogen. . Ich möchte Kabbala studieren, aber ohne die 613 Mizwot einzuhalten. Es fühlt sich wie eine große Bürde an, so viele Mizwot einzuhalten. Gleichzeitig finde ich die Vorstellung, Kabbala zu studieren sehr interessant und auch die vielen Konzepte, die Sie auf Ihrem tollen Blog darbieten. Wie soll ich nun an diese Sache herangehen?

Meine Antwort: Studieren Sie Kabbala gleichzeitig mit der restlichen irdischen Tora, ohne irgendetwas an Ihrem Lebensstil zu ändern. Wir akzeptieren keine orthodoxen Juden oder noch weniger die Kipot Srugot (gestrickte Yarmulke) in unserer Kerngruppe, aber ein virtuelles Studium ist durchaus Ihr Recht.

Frage: Ich kam zur orthodoxen Religion und verliess sie wieder, nachdem ich den Schöpfer nicht gefunden und gemerkte hatte, dass ich auf dem falschen Weg war. Meine Frage ist: Gibt es so etwas wie einen Höheren Richter und Gericht sowie Belohnung und Bestrafung, so wie die Orthodoxen es glauben?

Meine Antwort: Hier ist, was existiert:

1. Der Schöpfer, das Naturgesetz;
2. das Geschöpf; und
3. die Verbindung zwischen ihnen.

Das Ziel der Schöpfung ist, die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erlangen. Und das Mittel dazu ist, das Geschöpf von seinem Zustand „um seiner selbst willen“ zum „um des Schöpfers willen“ zu bringen. Dann wird der Schöpfer innerhalb des Geschöpfes enthüllt. Darüber spricht die Kabbala und das existiert.

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