Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Geheimnisse aller Stufen erkennen

Sohar, Abschnitt „Wajikra“, P.324: Gesegnet sind die Gerechten, denn der Schöpfer bringt ihnen die tiefen Geheimnisse der oberen und unteren Stufen bei. Alles um der Tora willen, denn jeder, der Tora lehrt, wird durch  einen Kranz von Seinem heiligen Namen gekrönt.

Denn die Tora ist der heilige Name und wer sich mit ihr beschäftigt , wird mit dem heiligen Namen gekrönt und aufgenommen, und kennt dann die verborgenen Wege und tiefen Geheimnisse der oberen und unteren Stufen und fürchtet sich nie.

Denn wir haben keine andere Verbindung mit dem Schöpfer, der wahren höheren Realität, um sie aufzuschließen, in sie einzutreten und in ihr zu leben; nur mit Hilfe des höheren Lichtes, das uns leuchten wird, wenn wir ein Verlangen danach entwickeln.

Und das Verlangen kann sich nur mit Hilfe der Gruppe entwickeln, denn jeder Mensch hat nur einen Punkt im Herzen. Um das Licht, das zur Quelle zurückbringt, anziehen zu können, braucht er zusätzliche Kräfte, die er nur von der Umgebung bekommen kann.

Dann wird der Mensch eine Verbindung mit dem höheren Licht haben, da das Verlangen, das er von der Umgebung bekommt, schon die Absicht um des Gebens willen hat.

Denn um eine Verbindung mit der Umgebung herzustellen, muss sich der Mensch vor der Umgebung herabsetzen und die Wichtigkeit des Zieles hochspielen, das heißt gegen sein Verlangen zu genießen arbeiten, gegen sein Ego.

Wenn der Mensch also mit der Gruppe arbeitet, hat er einen Anlass, sich an das Licht, das zur Quelle zurückbringt, zu wenden, damit es uns die Verbindung mit den Eigenschaften des Gebens, mit der spirituellen Welt, gibt.

Aus einem Soharunterricht, 27.05.2010



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wenn die Spiritualität zu unserem Leben wird

Aus dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, Punkt 3: Diese empfindende Kraft, die auf der tierischen Stufe wirkt, ist sehr durch Ort und Zeit beschränkt, d.h. diese Empfindung wirkt nicht bei einer Entfernung vom Körper auch nur um eine Haarbreite, und empfindet auch ausschließlich zu seiner Zeit, spürt also weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, sondern nur zum Zeitpunkt des Zusammentreffens.

Die sprechende Stufe aber besteht aus der empfindenden Kraft und der Kraft des Verstandes gleichzeitig, und ihre Kraft ist daher nicht durch Zeit und Raum eingeschränkt. Und es ist infolge ihres Wissens, dass sie spirituell ist. Und sie kann Wissen aller Geschöpfe erhalten, die sich an ihren Plätzen in der realen Wirklichkeit befinden, in der Vergangenheit und der Zukunft einer jeden Generation.

Wir lesen diese Bücher und wundern uns über die unglaubliche Weisheit von Kabbalisten, die sie geschrieben haben. Doch sie können uns Tausende von Geschichten über die spirituelle Welt schreiben, denn diese Welt ist für sie offen, und sie erzählen nur das, was sie sehen.

Ein Kabbalist sieht die Welt von einem Ende bis zum anderen – all ihre inneren Kräfte und Verbindungen. Er nimmt irgendeinen Schnitt von ihr und erklärt ihn uns.

Für uns ist jede seiner Beschreibungen eine wunderbare Entdeckung, eine unglaubliche Weisheit, und wir staunen, woher er das weiß.

Er braucht noch nicht einmal besonders klug dafür zu sein, er sieht einfach dieses Bild vor sich, weil er seine Natur verändert hat.

Deshalb, wenn wir glauben, dass wir das Gesagte mit unserem Verstand erfassen könnten, wenn wir nur alles einem Platz im Gehirn zugeordnet haben, dann ist das ein großer Fehler. Das wird uns nichts nützen.

Wir müssen zur spirituellen Stufe aufsteigen, dann werden all diese Sachen zu einem Teil unseres Lebens. Wir werden auf eine natürliche Art und Weise verstehen, dass es so und nicht anders ist.

Wir lesen, um das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen. Und wenn wir zur Quelle zurückgekehrt sind, werden alle diese Begriffe in uns übergehen und für uns offensichtlich sein. Denn sie werden sich in unserem spirituellen Körper abspielen.

Deshalb sollten wir nicht verzweifeln, wenn wir diesen ganzen Stoff nicht mit unserem Verstand erfassen können. Wir müssen eine innere Veränderung herbeiwünschen, damit all das in unsere Natur übergeht und noch nicht einmal Worte bedarf!

Wie es für mich natürlich ist, dass es um mich herum Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen gibt, so klar werde ich auch die gesamte spirituelle Realität sehen.

Sobald die spirituelle Welt sich mir offenbart hat, hört sie auf, eine „Wissenschaft“ für mich zu sein, sie wird einfach zu meinem Leben.

Macht euch keine Sorgen, niemand wird uns dieses Wissen abfragen und von uns verlangen, dass wir es auswendig lernen. Das wird ohnehin nichts nützen.

Selbst wenn man nichts im Kopf behalten hat, ist das Wichtigste, dass man nur die Absicht behält. Alles andere ist unwichtig, selbst wenn ich vergessen habe, was ich einen Augenblick davor gelernt habe. Wichtig ist, das Ziel und die richtige Einstellung zum Studium nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus dem Unterricht zum Vorwort zu „Panim Meirot“ vom 27.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Antworten auf eure Fragen – 12

Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 8“

Was ist das Ziel der Schöpfung?

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat: „…dass der Mensch alle Fehler der Schöpfung korrigiert…“ Was sind das für Fehler der Schöpfung, wenn der Schöpfer alles als vollkommen erschaffen hat? Etwas Vollkommenes kann doch keine Fehler haben.

Meine Antwort: Die Verhüllung des Schöpfers gibt uns die Möglichkeit, das Verhüllte zu vervollständigen, d.h., so wie Er zu werden, indem wir Ihn nur als Beispiel dafür, wie wir sein müssen, enthüllen.

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat von Baal haSulam: „Alle Welten, Seelen und alles, was in ihnen bis zur Endkorrektur geschehen wird, sind bereits in der Unendlichkeit in all ihrer Pracht und Vollkommenheit enthalten“.

Wenn die ganze Vollkommenheit in einem korrigierten Zustand existiert, woher kommt dann das von uns gesehene verzerrte Bild und woher kommen wir?

Meine Antwort: Von der Verhüllung des Schöpfers in Bezug auf uns, um uns die Möglichkeit zu geben, uns selbst zu vervollständigen

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die zukünftige Welt im nächsten Augenblick

Wir befinden uns in einem System der Seelen, die miteinander verbunden sind und in einem korrigierten Zustand existieren, welcher von vornherein vom Schöpfer erschaffen wurde.

Es steht geschrieben: „Das Ende der Handlung befindet sich in dem ursprünglichen Gedanken“. Der Schöpfer erledigt alles mit Seinem Gedanken. Er denkt etwas und es wird wahr.

Wir müssen durch unsere eigene Arbeit den gleichen Zustand erreichen. Wozu? – Damit wir in diesem Zustand alle Abstufungen von Eigenschaften, alle Komponenten erkennen und uns bestimmend und diesen Zustand empfindend und erkennend fühlen können.

Deshalb befinden wir uns bereits in diesem Zustand, nur in einer völligen Bewusstlosigkeit. Was müssen wir tun? – Um die Erlangung des Bewusstseins bitten. Ich will sehen, erfahren, spüren, wo ich mich befinde!

Welcher Zustand in der von mir wahrgenommenen Welt ist jenem spirituellen, von dem Schöpfer erschaffenen Zustand ähnlich? – Das ist die Verbindung zwischen uns, die wir anstreben.

Im Moment lässt mich die falsche Verbindung zwischen uns „diese Welt“ wahrnehmen. Ich nehme sie so wahr, weil ich nur mich wahrnehme, ich bin ganz und gar in mich selbst vertieft.

Wenn aber meine Organe anfangen, andersherum, von innen nach außen zu arbeiten, werde ich die wahre Realität, in der ich mich befinde, wahrnehmen.

Diese Wahrnehmungsveränderung „von innen nach außen“ geschieht schrittweise, im Laufe der 125 Stufen, durch unsere Arbeit, unsere Anstrengungen, unsere Bitte darum, dass es passiert.

Wo wird dieser ganze Prozess realisiert, damit ich mich keinen Illusionen hingebe, nicht durcheinander komme und keine Fehler mache? – In der Gruppe, in meinem jetzigen Zustand muss das von mir praktisch realisiert werden.

Genau darum bitte ich. Es ist alles sehr greifbar und einfach: Es gibt eine Gruppe, in der alle danach streben, eine Verbindung untereinander herzustellen. Darum bitten wir, während wir das Buch Sohar lesen.

Warum? Weil wir während des Lesens dieses Buches unsere wahre Verbindung erwecken, in der die Kraft, die zwischen uns herrscht und „Schöpfer“ genannt wird, anwesend ist.

Dann haben unsere Erwartungen auch eine Chance, in Erfüllung zu gehen, selbst wenn sie nicht echt, sondern künstlich sind. Darüber steht geschrieben: „Wir werden tun und wir werden hören“.

Diese Haltung unserem Zustand, dem Studium und dem gegenüber, was passieren soll, nennt sich Absicht und unsere Arbeit nennt sich innere Arbeit des Menschen bzw. Arbeit des Schöpfers.

Die Anwendung dieses Systems durch das Buch und die Kraft, die in uns herrscht, nennt sich Wissenschaft der Kabbala.

Das sind alles Etappen, in denen sich der Schöpfer der Schöpfung enthüllt. Was bedeutet „Enthüllung des Schöpfers“? – Die Enthüllung der Kraft des Gebens in uns.

Aus diesem Grund nennt sich der Schöpfer Bore (Bo – komme und Re – siehe). Letztendlich machen wir die Arbeit des Schöpfers, darin besteht die ganze Wissenschaft der Kabbala.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 04.07.10

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Was bedeutet Exil?

Eine Frage, die ich erhielt: Ich verstehe nicht, wann der Mensch sich in Galut, im Exil, befindet.

Meine Antwort: Galut bedeutet übersetzt Exil, Verbannung. Gemeint ist Verbannung aus der spirituellen Welt, von der Eigenschaft des Gebens und der Liebe.

Das bedeutet, dass man diese Eigenschaft wollen muss. Dann, in dem Maße ihres Fehlens, empfindet man Galut, die Verbannung von ihr.

Siehe z.B. den Artikel von Rabash „Das wahre Gebet“: Sich in Galut befinden bedeutet, dass man keine Möglichkeit hat, in der Absicht, ohne Belohnung zu handeln, zu sein, weil das gegen die Natur des Menschen ist.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Aufgabe des Embryos ist, sich an den Höheren anzuheften

Eine Frage, die ich erhielt: Wer ist unser „Höherer“ in der Spiritualität?

Meine Antwort: Das wissen wir nicht. Wir befinden uns im Mutterleib des Höheren wie ein einziger Punkt, ein Samentropfen, unser spirituelles Reshimo (Aufzeichnung, Gen). Außer diesem Reshimo haben wir nichts mehr!

Denn unser irdischer Körper, unser Verstand und unsere Gefühle gehören nicht zur spirituellen Welt und sind dort nicht zu sehen.

In der spirituellen Welt gibt es nur den Mutterleib des Höheren (Malchut der Welt der Unendlichkeit) und uns innerhalb dieses Mutterleibes. Und jeder von uns ist ein Reshimo (0/1, Shoresh de Awiut / Alef de Hitlabshut) bzw. ein Punkt im Herzen. Und nun besteht unsere Aufgabe darin zu versuchen, uns im Mutterleib einzunisten!

Alles beginnt mit drei Tagen der Absorption des Samens. Das allererste Problem für den Embryo (für uns) ist, sich an die Gebärmutterwand anzuheften, d.h., den ersten Kontakt mit dem Höheren herzustellen. Und um sich an ihn anzuheften, muss man sich vor ihm annullieren.

Doch wo ist dieser Höhere, diese Gebärmutterwand? Was ist das? Der Höhere ist eine kabbalistische Gruppe, meine Umgebung! In dieser Form präsentiert sich der Höhere als Schöpfer vor mir.

Es gibt also eine Umgebung, und ich, der sich an sie angeheftet hat, nehme trotz aller Hindernisse die ganze Kraft des Verlangens der Gruppe an und bin bereit, alles von ihnen in mich aufzunehmen, indem ich mich vor ihnen annulliere.

Wenn ich mich an die Gruppe anhefte, beginnt mein Awiut, die Kraft des Verlangens zu wachsen und unangenehme Gefühle in mir hervorzurufen: Enttäuschung, Wachstum des Egoismus, Schwere. Doch ich muss wie ein Blutegel noch tiefer eindringen, mich in der Gruppe, in der „Gebärmutterwand“, einnisten.

Und dann wird die erste Verbindung zwischen uns entstehen, nicht durch einen Punkt, sondern durch ein Röhrchen, das mich mit Blut versorgt – noch ist das eine Verbindung auf der unbelebten Stufe (Dam/Blut von domem/unbelebt), doch ich bekomme bereits spirituelle Nahrung von dem Höheren.

Und all das geschieht durch meine Verbindung mit der Gruppe. Es gibt für mich keine andere Wand zur spirituellen Welt, durch die ich dorthin gelangen kann!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum Sulam Kommentar“ vom 24.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Nicht die ganze Welt ist ein wie bitterer Rettich!

Wir können uns entweder in der Eigenschaft des Gebens oder in der Eigenschaft des Empfangens befinden und diese umsetzen. Denn das Universum wird nur von zwei Naturkräften regiert – der Kraft des Empfangens und der Kraft des Gebens.

Eine davon, die Kraft des Empfangens, befindet sich bereits von Anfang an in uns, wir sind mit ihr geboren worden und halten sie deswegen für natürlich.

In Wirklichkeit aber gibt es nichts Natürlicheres als die Eigenschaft des Gebens. Sie befindet sich jedoch nicht in uns und kommt uns deshalb unnatürlich, künstlich, ohne jeglichen Bezug zur Realität vor. Doch gerade die Eigenschaft des Gebens bedeutet die wahre Realität, denn das ganze Universum, außer unsere Welt, befindet sich in ihr. Und nur wir alleine existieren in einem winzigen, geschlossenen, imaginären Raum in der Eigenschaft des Empfangens.

Und weil dieser Raum geschlossen und von allen Welten und dem Schöpfer getrennt ist, glauben wir, dass nichts außer dem Raum existiert. Wir sind einem dummen Wurm ähnlich, der meint, dass die ganze Welt jenem bitteren Rettich ähnelt, in dem er sich befindet, und nicht begreift, dass außerhalb dieses Rettichs eine riesengroße, helle, süße und wunderschöne Welt existiert. Deshalb müssen wir begreifen, dass die Eigenschaft des Empfangens, in der wir uns befinden, winzig und begrenzt ist und uns nur gegeben wurde, damit wir aus ihr heraus die ihr entgegengesetzte Eigenschaft des Gebens erkennen.

Kabbala Akademie



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Mitten in der Nacht wird es einen hellen Tag geben…

Weil wir aus dem Wunsch „Genuss zu empfangen“ geschaffen sind, wird unsere geistige Arbeit nachts durchgeführt.

Wenn wir aber nicht den Genuss empfinden, dann können wir prüfen, ob wir fähig sind, etwas zu machen, ohne dass die Belohnung bestimmen würde, wie viel gearbeitet wird, sondern die Arbeit an sich – d.h. nicht die Enthüllung des Schöpfers, sondern der Glaube daran, dass wir Ihm dadurch Genuss bereiten können. Und um Ihm Genuss zu bereiten, und nicht dafür, um uns selbst zu befriedigen, können wir nun “ nachts“ arbeiten – in den Zuständen, wenn wir den Genuss nicht empfinden.

Deshalb wird jedes Mal in unserem Wunsch „Genuss zu empfangen“, eine neue Schicht des noch nicht korrigierten Wunsches hervorgerufen, welche die Belohnung, die Füllung erfordert. Dann können wir an diesem fehlerhaften Wunsch arbeiten, damit darin das Streben erscheint, nicht für Bezahlung zu arbeiten, sondern um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, damit nicht die Eröffnung des Schöpfers als Belohnung gilt, sondern die Arbeit für Ihn. Dann wird sie aus dem Begreifen der Größe des Schöpfers stammen.

Wenn der Mensch aber entdeckt, dass er darin nicht begabt ist, bittet er um Hilfe von oben. Und die Höhere Kraft kommt zu ihm durch die Gruppe. Denn der Mensch hat sonst keine Verbindung mit dem Höheren. Er beginnt, diese “ Hilfe von oben“ zu suchen und verzweifelt nach vielen Versuchen, bis er versteht, dass „von oben “ eben „durch die Gruppe“ bedeutet. Wenn er sich in die Gruppe einreihen wird, so kann er dadurch die Kraft bekommen, die seine Natur von der empfangenden in die gebende verändern wird, und er wird fähig sein, „nachts“ zu arbeiten, und dabei den Schöpfer segnend. Dann arbeitet der Mensch nicht, um die leeren egoistischen Wünsche auszufüllen, die die Füllung erfordern, vielmehr hebt er sich mit Hilfe dieser „Nacht“ zum Geben hinauf. Der Mensch fordert nicht, dass „die Nacht“ vergeht, denn der Tag besteht für ihn darin, dass er für das Geben arbeitet. Wenn er in seinen Wünschen nicht „das Licht“ fühlt, und über eigene Wünsche hinweg arbeitet, dann empfindet er „den Tag“, ohne seine Bedürfnisse zu erfüllen.

Deshalb hält er sich in den Empfindungen der bekommenden Wünsche wie in „der Nacht“ auf, wogegen ihm in den Empfindungen der gebenden Wünsche „der Tag“ leuchtet.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Unendlichkeit ist eine grenzenlose Vereinigung

Für eine richtige Realitätswahrnehmung muss man alle Formen, die uns offenbart werden, mit einander verbinden. Es existiert nur die Innere Welt eines Menschen. Dabei ist die Unendlichkeit keine unendliche Entfernung, sondern eine grenzenlose Vereinigung! Und später entsteht in dieser Welt der Unendlichkeit eine Grenze, welche bestimmt, wie nah du zu mir sein kannst. Innerhalb dieser Unendlichkeit wird der egoistische Wunsch offenbart, er schafft die Entfernung zwischen verschiedenen Teilen. Diese Entfernung ist irreal, eine Distanz zwischen den Wünschen, zwischen den Egos.

Folglich beginnen sich die Welten, von der Unendlichkeit aus nach unten zu erstrecken, das heißt es entsteht das Gefühl der Distanz zwischen verschiedenen Teilen. Man spricht in diesem Zusammenhang über den Abstieg der Welten oder über die Verstärkung der Verhüllung zwischen uns, denn es ist keine physische Entfernung – sondern nur eine sinnliche. Wir müssen uns mehr an der inneren Wahrnehmung ausrichten. Ich kann irgendwelchen Menschen physisch nah oder fern sein, und sie als nachstehend oder entfernt empfinden – eins hängt nicht vom anderen ab. In der Spiritualität existiert diese vorgestellte Welt der Entfernungen nicht – es gibt nur das Gefühl. Die sinnliche Empfindung wird in Sefirot, Parzufim, Welten gemessen – laut der Ähnlichkeit der Eigenschaften zwischen den geistigen Objekten, zwischen den Wünschen.

Einerseits, gibt es zwischen den Wünschen einen Unterschied – denn die Wünsche sind verschieden! Aber andererseits sind sie auch einander ähnlich, weil sie zusammen sein wollen, ungeachtet ihres natürlichen, konstanten Unterschiedes. Allein diese „Entfernung“ wird in der Spiritualität gemessen, und wir wollen solche Nähe erreichen.

Auch wenn sich unsere ursprünglichen Wünsche voneinander unterscheiden, weil sie unendlich stark voneinander entfernt sind, können wir dennoch mittels des Bildschirmes und des widergespiegelten Lichtes (des gegenseitigen Gebens), das heißt mittels des allgemeinen Strebens, die gegenseitige Nähe und die sinnliche Vereinigung erreichen, die keine Grenzen hat. In den Wünschen werden wir eine Art unendlicher physischen Distanz empfinden – und in unserem sinnlichen Streben, zusammenzusein, werden wir diese Grenze überschreiten und die unendliche, grenzenlose Vereinigung fühlen, als ob wir uns an einem Punkt befänden.

Und zwei diese Arten der Messungen: die unendliche Distanz, die unsere Wünsche eingrenzt, welche einander entgegengesetzt sind, und die Vereinigung ohne Ende und Grenzen, alle an einem Punkt, in der allgemeinen Absicht, in der Bestrebung – sie sollen zusammen existieren und die Macht unserer Vereinigung und der Verschmelzung gewährleisten.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wo findet man den Punkt seiner Freiheit?

Eine Frage, die ich erhielt: Warum hat der Schöpfer die Welt so gemacht, warum verbirgt er sich vor unseren Verstand und unserer Wahrnehmung? Warum hat er uns Sich und dem Endziel entgegengesetzt erschaffen?

Meine Antwort: Weil Er uns Freiheit geben wollte! Damit wir nach unserer freien Wahl Ihn enthüllen und so gebend wie Er werden wollen. Wenn wir von Anfang an den Schöpfer spüren und so wie Er ist akzeptieren würden, wer von uns beiden würde sich wehren?
So wie jetzt, wehrt sich keiner von uns gegen den uns beherrschenden Egoismus. Wir sind nur Roboter, die auf Egoismus vorprogrammiert wurden. Wenn der Schöpfer in uns ein Programm des Gebens eingelegt hätte, hätten wir dies genauso ausführen müssen. Solche Geschöpfe nennt man Engel, unwillkürliche / mechanische Naturkräfte. Weder erstere noch letztere sind frei.

Die Freiheit liegt allein in der Mitte, zwischen Unreinheit und Heiligkeit. Dieser Zustand heißt Klipat Noga, das mittlere Drittel der Eigenschaft Tiferet.

Deshalb ist es notwendig, uns an solchen Punkt im unstabilen Gleichgewicht einzusetzen, wo wir nicht wüssten, in welche Richtung wir uns wenden sollen – wo befindet sich das Gute und wo das Böse, was sollen wir vorziehen und wonach sollen wir streben?

Genau hier befindet sich der Punkt unserer freien Wahl, und nur aus solchen Punkten setzen wir eine Linie zusammen, entlang welcher wir vom jetzigen Moment bis zur Endkorrektur gehen. Unsere Aufgabe besteht nur darin, das Maß und die Formen der Verhüllung, ihren Grund und ihre Notwendigkeit zu verstehen, um uns selbst als eine unabhängige Persönlichkeit zu bauen. Der Schöpfer hat hier kein anderes Ziel außer unsere Selbstständigkeit. Er braucht eine selbständige Schöpfung, wem sonst kann Er Genuss bereiten? Einer Machine, die Er selbst geschaffen hat und die ganz von Ihm angetrieben wird?

Aber nur in dem Maße, in welcher die Schöpfung selbständig wird, genießt der Schöpfer, indem er ihr Genuss bereitet. Es gibt bereits jemand, dem man Genuss bereiten kann! Es gibt jemand, der wirklich existiert! Deshalb konnte Er uns nicht gleich vollkommen erschaffen und uns die ganze Welt der Unendlichkeit gleich schenken, und somit das Ganze abschließen. Er musste uns Sich entgegengesetzt schaffen und zwischen zwei Welten einpflanzen.

Denn gerade hier in der Mitte, auf dem Riß zwischen zwei dieser Welten, wo weder die Macht des Schöpfers, noch die Macht der Schöpfung wirkt, in diesem neutralen Punkt, der weder zur einen noch zur anderen gehört, nur hier gibt es Freiheit!

Aus einem Unterricht über dem Artikel „Einführung zur TES“, 03.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 731 732 733 734 735 ... 972 973 974 Weiter