Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Höhen und Tiefen – Leben und Tod

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist ein uralter biblischer Spruch, eine Aufforderung, der im Prinzip jeder zustimmt, aber niemand weiß es umzusetzen.

Auch wenn wir es gerne erwähnen, stellen wir fest, dass es in unserer Welt nur schöne Worte sind. In der spirituellen Welt ist das hingegen eine unabdingbare Regel, entweder existiert man dort oder nicht.

Jene Freunde, die sich zu einer Einheit verbunden haben, den richtigen Kontakt zum Geben, zur Liebe gefunden haben, eine höhere spirituelle Stufe, ein Gefühl für den Ursprung der Kraft, die Quelle der Schöpfung, eine außerirdische Stufe der Existenz erreicht haben und sich in einem ewigen Informations- und Energiefluss, jenseits von Zeit und Raum befinden, entdecken plötzlich die nächste Schicht des Egoismus, die ihnen vorher verborgen war.

Anstelle von Liebe und Geben beginnen sie wieder, egoistische Gefühle füreinander zu empfinden, wie Kritik und Ablehnung. Dabei fallen sie von der Stufe, die sie erreicht haben, auf die irdische Stufe, als wären sie vom Himmel gefallen und betrachten wieder jeden auf eine völlig egoistische Weise.

Wie so oft während des Unterrichts: Ihr fliegt mit euren Freunden, als ob ihr euch bereits im Geben und Lieben befindet, alles ist so gut – und dann verschwindet dieser Zustand und das normale Leben beginnt. Bei den Kabbalisten ist es natürlich extremer, da der Unterschied wirklich spirituell und wirklich irdisch ist. Bei normalen Menschen ist er immer noch ein bisschen konstruiert.

Frage: Was ist zu tun?

Antwort: Man muss wieder aufsteigen, am Egoismus arbeiten, der einen nach unten gebracht hat- daran arbeiten und wieder aufsteigen. Sobald man oben ist, entdeckt man noch mehr Liebe, noch mehr Geben, noch mehr Verbindung, eine noch höhere Stufe, und dann fällt man wieder hinunter und so 125 Mal.

Frage: Geht es um die Reinkarnation von Seelen?

Antwort: Nennen Sie es „Reinkarnation der Seelen“. Jedes Mal, wenn Sie hier fallen und wieder aufstehen, heißt es ‚Leben und Tod‘, ‚Leben und Tod‘.

Frage: Findet diese Geschichte auch innerhalb dieses materiellen Lebens statt, in dem wir uns jetzt befinden und lernen wollen uns zu verbinden und zu erheben?

Antwort: Wenn man in diesem Leben keine spirituelle Stufe erreicht hat und nicht einmal danach strebt, wie kann das dann zählen? Man ist weder darüber aufgestiegen noch gefallen. Das heißt, man hat keine Bewegung.

Im Spirituellen wird nur die Auf- und Abwärtsbewegung gezählt, mindestens eine minimale Bewegung. Wenn es keine Bewegung gab, so ist das lediglich ein Leben in dem Körper: man trank so viel, man hat so viel gegessen, schied so viel aus und starb. Dann beginnt alles wieder von vorne.

Frage: Angenommen, wir wollen in diesem Leben durchbrechen, uns verbinden, die minimalste spirituelle Stufe erreichen. Wird sich dann das Ego wieder offenbaren?

Antwort: Entweder werden Sie in diesem Leben mehrere solcher Kreisläufe durchmachen, oder auf Sie wartet die nächste physische Geburt, in einem anderen Körper, das spielt keine Rolle, aber das wird ein neuer Prozess sein.

Frage: Hatten wir das bereits?

Antwort: Ja, wir hatten. Das war allerdings ein Prozess, in dem praktisch noch nichts gemacht wurde, es wurden lediglich einige Vorbereitungen getroffen. Immerhin befinden wir uns deshalb schon in Bewegung.

Frage: Waren wir Freunde?

Antwort: Wir waren auf gewisse Weise verbunden, einige von uns waren sogar Freunde.

Frage: Wann war das?

Antwort: Vor mehreren hundert Jahren.

Frage: Und wo war das?

Antwort: Es könnte an verschiedenen Orten auf dem Planeten gewesen sein, das spielt keine Rolle. Es zählen nur spirituelle Auf- und Abstiege, alle irdischen Bedingungen sind nur Theater.

Aus der Fernsehsendung, „Kraft des Buches Sohar“ Nr. 21

[284165]


Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kommentare geschlossen.