Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Lehrer'

Mitgefühl für die Schüler

Frage: Hat der Lehrer in der Kabbala Mitgefühl mit Menschen oder mit seinen Schülern?

Antwort: Ein Lehrer in der Kabbala erlebt alle Gefühle, die einem Menschen innewohnen- nur 620 Mal deutlicher. Um diesen gewaltigen Empfindungen standhalten zu können, verfügt er über die entsprechenden „Werkzeuge“.  Schon auf einer niedrigen Stufe empfindet er jedes Gefühl 620 Mal intensiver als ein gewöhnlicher Mensch.

Frage: Was bedeutet Mitgefühl für die Schüler?

Antwort: Wenn ein Lehrer einen Schüler sieht, der versucht eine spirituelle Handlung auszuführen, dabei aber versagt und fällt, aufstehen möchte und wieder fällt, ruft das Mitgefühl beim Lehrer hervor, da er ihm nicht helfen kann. Sie müssen geduldig warten. Natürlich hilft er seinem Schüler auf seine Weise, aber nicht auf der Stufe, auf der er diese Hilfe spürt.

Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen. Ich war in einem sehr schlechten Zustand. Mein Lehrer hatte Mitleid mit mir, half mir aber in keiner Weise.

Erst viele Jahre später wurde mir klar, dass er mir auf ganz andere Weise half. Es war unabhängig davon, wie ich vor ihm litt. Der Lehrer spürt die Leiden des gesamten Systems der Offenbarung des Schöpfers, nicht die persönlichen Leiden.

Verstehen Sie, nur die Verbindung in ihrem Zehner ist in der Spiritualität zu spüren. Es ist sinnlos, alleine zu sitzen und zu leiden. Schade für die verlorene Zeit.

Verbinden Sie sich schnell, um ihre Verlangen zu vereinen.

Aus dem russischsprachigen Unterricht 02.12.2018

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Spirituelle Entwicklung kann man von Babys lernen

Frage: Wie kann ich die inneren Eigenschaften finden, welche der Sohar beschreibt, wenn ich nichts von alledem verstehe und mich nicht damit verbinden kann?

Antwort: Wir sind wie Babys, die nicht verstehen, in was für einer Welt sie leben, doch unter der liebenden Obhut ihrer Mutter und ihren Angehörigen sind, die ihnen alles für Wachstum geben, was sie benötigen. Ein Baby muss nur wachsen wollen und die Natur hilft ihm, indem sie ihm dieses Verlangen gibt.

In unserer Welt, das heißt auf der tierischen Stufe, existiert dieses Verlangen von Natur aus in einem Baby. Sogar auf der unbelebten und pflanzlichen Stufe, welche die physische Entwicklung eines Menschen in dieser Welt einschließt, gibt es ein natürliches Verlangen zu wachsen. Doch wenn wir auf der menschlichen Stufe wachsen wollen – in der Spiritualität, muss das Verlangen von uns kommen.

Die Entwicklung findet auf natürliche Weise auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe der Natur statt. Bis jetzt haben wir – die Menschen dieser Welt – uns auf allen diesen Stufen entwickelt und unser Verlangen hat sich ebenfalls auf allen diesen Stufen die gesamte Geschichte hindurch entwickelt. Jetzt jedoch müssen wir zur „sprechenden“ oder „menschlichen“ Stufe aufsteigen. Die menschliche Stufe bedeutet, dass wir uns entwickeln und das Ziel alleine erreichen müssen. Auf unsere körperlichen Verlangen (nach Nahrung, Sex und Familie) und unsere sozialen Verlangen (nach Wohlstand, Ruhm, Macht und Wissen) gegründet, müssen wir unser eigenes Streben nach Spiritualität entwickeln. Wir fangen mit dem Punkt im Herzen an, doch dann müssen wir ihn beständig zur Entwicklung antreiben, indem wir unsere Umgebung zur Hilfe nehmen.

Um dies zu tun, brauchen wir die Gruppe, weil nur sie uns das Verlangen geben kann, den Punkt in unserem Herzen zu entwickeln. Mit diesem Verlangen ausgerüstet beginnen wir, zusammen mit der Gruppe das Buch Sohar zu lesen. Während des Lesens müssen wir ein Verlangen nach Entwicklung haben, wobei „Entwicklung“ bedeutet, unseren künftigen Zustand oder Empfindung in dem Buch Sohar zu erkennen. Das ist das Einzige, worauf wir jetzt achten müssen.

Außer diesem brauchen alle nur zu warten. Deshalb verlange nur danach, zu wachsen, wie ein Baby, das auf natürliche Weise erwachsen werden will. Schau, ob du es beruhigen kannst, es dazu bringen kannst, nicht zu wachsen oder es dazu bringen kannst, nicht wachsen zu wollen und es zu fordern. Du wirst sehen, dass es unmöglich ist, es zu stoppen, denn die Natur treibt es mit einer unüberwindbaren Macht an, sich zu entwickeln. Deshalb müssen wir unermüdlich in der Spiritualität arbeiten. Immer müssen wir in unserm Innern suchen und wir dürfen niemals ruhen und aufhören, uns zu verändern. Dann werden wir ganz bestimmt wachsen. Dies ist die einzige Bedingung, die von uns gefordert wird.

Das System existiert, doch wir müssen es mit unserem Verlangen, mit unserem inneren Streben, in Bewegung setzen. Wenn dieser innere Druck nicht von uns kommt, wird dieses System nicht auf uns einwirken. Das heißt, es wird durch Leiden auf uns einwirken, um uns zu erwecken, doch wir werden auf diese Weise durch das Mittel des Leidens, das uns von Oben gesandt wird, nicht einen Zentimeter vorankommen. Nur durch das Mittel unseres eigenen Verlangens, das von unten kommt, von uns selbst, können wir vorwärts kommen.

Wir werden wiederholt Probleme und Schwierigkeiten bekommen, jedoch am selben Platz steckenbleiben, weil diese Probleme für uns nicht ausreichen, damit wir uns mit der richtigen Gruppe verbinden und ein Verlangen nach Vereinigung erwerben wollen. Trotz der Schwierigkeiten werden wir am selben Platz stehen bleiben. Doch an und für sich selbst sind die Schwierigkeiten kein Zeichen für Entwicklung. Sie sind im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass wir nicht einen einzigen Schritt vorwärts gemacht haben.

Kabbala Akademie

Das Streben eines kabbalistischen Lehrers

Frage: Hat ein erfolgreicher Kabbalist den Wunsch, dass seine Schüler die spirituelle Stufe offenbaren? Zieht er sie auf seine Stufe, oder tut er es nur um selbst aufzusteigen?

Antwort: Da ich diese Lehre verbreite, steige ich entsprechend auf, wenn ich meine Schüler unterrichte. Jede mögliche kleine Seele, die in die gemeinsame Entwicklung einbezogen ist, ist mit dem gemeinschaftlichen Strom der Korrektur verbunden und nimmt auf jeden Einfluss.

Das heißt, ich beeinflusse die gemeinsame Seele Adams und euch, indem ich euch in sie durch mich einschließe. Auf diese Weise beeinflusse ich das ganze Universum.

Frage: Sie sind also offensichtlich daran interessiert, voranzukommen?

Antwort: Ich bin eindeutig daran interessiert mit euch und allen voranzuschreiten. Dieses Interesse ist nicht egoistisch, denn ich möchte selbst, dass das gesamte System zu einer Verschmelzung mit dem Schöpfer kommt. Hier verschwindet das Ego vollständig. Ihre Frage macht keinen Sinn, denn in der Kabbala ist das Individuelle und das Allgemeine absolut gleich.

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Der Talmud über Jesus von Nazareth

Frage: Ich habe gehört, dass irgendwo im Talmud Jesus (Jesus Christus), der Gründer des Christentums, erwähnt wird. Ich möchte Sie bitten, diese Stelle anzugeben.

Antwort: Die übliche Stelle – in den Kommentaren zu „Pirkei Avot“, Mischna 6:

„…Josua, Perachjas Sohn sagte: Such dir einen Lehrer [selbst einen, der nicht höher ist als du] und erwirb dir einen Freund. Beurteile jeden Menschen nach der guten Seite.“

Kommentar: …Unsere Lehrer sagten im Talmud: „Soll die linke Hand immer wegstoßen und die rechte Hand heranziehen.

Anders verhielt sich Josua ben Perachja, als er mit beiden Händen jenen Menschen [Jeschu haNozri – Jesus von Nazareth] wegstieß“ (s. Sanhedrin 107b, hrsg. von Rabbi Adin Steinsaltz vom Israelischen Institut für Talmud-Publikationen).

An der gleichen Stelle des Talmuds wird erzählt, dass Josua ben Perachja einen Schüler namens Jeschu haNozri hatte, der vom Lehrer für sein schlechtes Benehmen verstoßen wurde. Als Jeschu sah, dass der Lehrer ihm nicht verzeiht, ist er vom Glauben an den alleinigen Gott abgekommen.

Und obwohl Josua ben Perachja nicht vorhatte, den Schüler für immer zu verstoßen, sondern ihm lediglich die Zeit gab, sich zu bessern, waren die Folgen seiner Strenge katastrophal.

Laut der gleichen Quelle bereute er später sehr seine strenge Reaktion und glaubte, dass wenn er eine Rechtfertigung für Jeschu haNozri gefunden und sich selbst oder die Studienfreunde von Jeschu für seine Fehltritte verantwortlich gemacht hätte, hätte man das, was geschehen ist, vermeiden können.

Obwohl es nach dem Gesetzwortlaut (s. Sanhedrin, 29a) nicht gestattet ist, denjenigen, der die Juden dazu verführt, vom Weg des Judentums abzukommen, zu rechtfertigen, muss der Lehrer ausgehend vom Geist dieses Gesetzes, von den Prinzipien der Frömmigkeit, auch für einen solchen Schüler nach einer Rechtfertigung suchen. (Libawitscher Rebe)

(Traktat Avot. Verlag Shamir, Jerusalem 1999)

Übertragung von kabbalistischen Informationen.

Frage: Was ist für einen Kabbalisten eine Formel?  Sind Kabbalisten manchmal traurig?

Antwort: Formeln sind eine Art von Gefühlen. In der Kabbala haben Empfindungen immer einen bestimmten mathematischen Ausdruck.

Ich kann diesen Eindruck als Formel aufschreiben, an dich per Fax oder E-Mail versenden und wenn du das verstehst, heißt es, dass du diese Formel bereits kennst, d.h. du kannst sie in dir reproduzieren und fühlst was ich fühle. Wir haben dann die gleichen Gefühle. So geben wir kabbalistische Informationen an einander weiter.

In unserer Welt können wir uns gegenseitig sinnliche Informationen übermitteln, die unterschiedliche Gefühle in uns auslösen können. So wird z.B. eine Symphonie gespielt, die jeder anders wahrnimmt. Die Töne rufen Gefühle hervor, die man auf sich selbst projiziert, sie nach den eigenen Erfahrungen, seiner Vergangenheit usw. interpretiert.

In der Kabbala ist das nicht der Fall. Bei der Reproduktion einer kabbalistischen Information trittst du sinnlich in sie ein, du gibst dich diesen Informationen völlig hin, sie spielen in dir. Sie modellieren und formen ein Material aus dir und du wirst zu einem Teil dieses Prozesses.

Aus dem russisch sprachigen Unterricht, 11.11.2018

 

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Blitz-Antworten des Kabbalisten

Frage: Wenn die Anzahl unserer Zustände die Zeit wären, heißt es dann, dass Abstieg eine Rückwärtsbewegung und Aufstiege eine Vorwärtsbewegung auf der Zeitskala wären?

Antwort: Nicht unbedingt. Es gibt Abstiege, welche die Vorwärtsbewegung beschleunigen. Wir müssen die Qualität der Bewegung richtig bewerten, nicht ihren Vektor und nicht ihre quantitative Einschätzung.

Frage: Ist die spirituelle Materie eine Kraft? Sind die materiellen Kräfte auf einer anderen Stufe oder befinden sie sich parallel zu den spirituellen Kräften?

Antwort: Materielle Kräfte sind egoistische Kräfte, es gibt sie nicht in der spirituellen Welt. Wir können nicht sagen, dass sie parallel zu den spirituellen Kräften bestehen, denn unsere Welt existiert dort nicht. Unsere Welt heißt „Olam a-medume“ – eine imaginäre Welt, die Welt die wir uns einbilden.

Frage: Gibt es auch Zwischenwelten oder nur materielle und spirituelle Welten?

Antwort: Es gibt keine Zwischenwelten. Eine spirituelle Welt besteht aus fünf Stufen: Asia, Ezira, Bria, Azilut und Adam Kadmon die Welt der Unendlichkeit, die wir über 125 Stufen erreichen müssen. Diese Welten unterscheiden sich in der Qualität der Verbindung zwischen ihren Bestandteilen und ihren Elementen. 

Frage: Wenn mein Schicksal das Werk des vollkommenen Schöpfers ist, warum sollte ich es dann beeinflussen und verändern?

Antwort: Da der Schöpfer dich so erschaffen hat, dass du dich selbst verändern musst! Er verpflichtet dich dazu.

Frage: Erzieht uns der Schöpfer, wenn wir in unserer materiellen Welt Schmerz und Leid empfinden? Erfahren wir das, wenn wir uns nicht selbst korrigieren wollen?

Antwort: Richtig! Wir empfinden Schmerz, wenn wir uns nicht selbst erziehen und korrigieren wollen!

Frage: Wenn ich durch das System unreiner Welten genährt werde, was kann mich dann aus der Macht des egoistischen Königreichs in die spirituelle Welt ziehen?

Antwort: Damit wir unsere Zustände verstehen lernen, können uns dieselben spirituellen Kräfte, von der spirituellem Stufe vertreiben.

Frage: Was heißt es einem Lehrer/ Kabbalisten ähnlich zu werden, wenn sich der Lehrer in der Spiritualität  und ich mich noch in der materiellen Welt befinde?

Antwort: Hilf ihm, indem du verstehst was er von dir will. In dieser Welt ist das die wichtigste Arbeit eines Menschen, der einen Lehrer hat. Es ist besser als andere Handlungen durchzuführen und auf Anweisungen zu warten.

Frage: Wie kommt man dazu, sich einen spirituellen Fortschritt zu wünschen?

Antwort: Schließe dich der Gruppe an. Nur wenn man in die Gruppe eingeschlossen ist und sich zusammen mit ihr entwickelt, kann man ernsthaft vorankommen. Ohne die Freunde gibt es keine Kraft voranzukommen.

Frage: Erinnert sich die Seele an ihr vergangenes Leben und kann das nach dem Tod des Körpers, ihre Korrektur beeinflussen?

Antwort: Was hindert die Seele daran, ihre Korrektur vorzunehmen, wenn der Körper lebt? Für die Seele gibt es in Bezug auf den Körper keine Begrenzung. An der Seele ändert sich nichts, auch wenn „dein Tierkörper“ stirbt.

 

Aus dem russischen Unterricht, 19.08.2018

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Es entscheidet sich alles auf der Stufe der höheren Welt

Frage: Wenn andere ein Teil von mir sind, muss ich dann, um andere zu ändern meine äußeren Teile erneuern?

Antwort: Natürlich! Du merkst dabei nicht, ob du die anderen oder dich dabei veränderst. Du beginnst dich mit anderen zu verbinden, dadurch entsteht ein gemeinsames Ganzes. Der Schöpfer vereint alles.

Frage: Wir sind im Unterricht, gleichzeitig gibt es Milliarden von Menschen auf der Welt, die gerade etwas tun: arbeiten, schlafen, kämpfen, etc. Wir spüren sie nicht. Wie sollen wir damit umgehen?

Antwort: Sie müssen sich allmählich daran gewöhnen, dann verschwindet die Frage nach Zeit und Raum und nach all dem was geschieht. Sie werden sehen, dass es nichts davon gibt und alles auf einer ganz anderen Stufe gelöst wird.

Aus dem russischsprachigen Unterricht 02.09.2018

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Die Gesetze der Zukünftigen Gesellschaft

Michael LaitmanFrage: Was ist „Die neue Gesellschaft“, die von Rav Ashlag geschrieben wurde? Es klingt wortwörtlich wie das kommunistische Manifest:

1. Das Akzeptieren der Religion von „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ (dabei wird gemeint, dass Religion bereits „liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist!).
2. Eine gerechte Verteilung der Profite, damit jeder je nach seinem Können arbeitet und je nach seinen Bedürfnissen empfängt.
3. Privatbesitz besteht, doch darf der Eigentümer nicht mehr davon profitieren, als von dem, was er wirklich braucht.
4. Privateigentümer unterstehen einer öffentlichen Aufsicht , einer Selbst-Treuhänderschaft oder werden durch Buchhaltung im Auge behalten.
5. Die Bedürfnisse der Arbeitslosen werden genauso wie die der Angestellten gedeckt.
6. Die Profite werden zum Einsatz öffentlicher Spesen verwendet.

Warum lehrt die Kabbala Kommunismus, wo es sich doch herausgestellt hat, dass es nicht funktioniert?

Antwort:

1. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist das allgemeine Naturgesetz, denn die Natur ist ein einziger Organismus.
2. „Von jedem je nach seinem Können und für jeden je nach seinen Bedürfnissen“ ist das Gesetz, nach dem jedes untereinander verbundene System arbeitet.
3. Der Besitzer profitiert von der Tatsache, dass er sich selbst zu Gunsten der Gesellschaft verwirklicht, weil er Respekt und Würde erhält.
4. Er verbleibt unter der Aufsicht der Gesellschaft, bis er in jeder Hinsicht über seinen Egoismus hinaus wächst.
5. Diejenigen, die aus Gründen arbeitslos sind, die nicht in ihrer Macht liegen,werden das Gleiche erhalten, wie jeder andere auch.
6. Alle Profite, außer den für jeden Menschen lebensnotwendigen, sind kollektiv und werden zum Vorteil des gesamten Systems verwendet.

Der Unterschied zwischen dieser und der sowjetischen Struktur ist, dass jeder die Höhere Belohnung zur gemeinsamen Einheit erhält – zur Anheftung an den Schöpfer, einer ewigen und perfekten Existenz! Aus diesem Grund halten sich die Menschen an das Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“, mit allem was dazugehört.

Allerdings wird die Menschheit allmählich und nur freiwillig in diese Art der Existenz geraten und nicht durch Zwang. Das kommt daher, weil die Enthüllung der verborgenen Welt den Menschen die Kraft und das Verlangen dazu gibt, so zu leben!

 
Kabbala Akademie 
 

Erinnere dich…

Das Purimfest rückt näher – es ist das freundlichste Fest, die schönste Zeit des Jahres, wenn die große Gnade enthüllt wird. Purim symbolisiert die gesamte spirituelle Arbeit des Menschen.

Alle Feste beziehen sich auf die Korrektur der zerbrochenen Seele von Adam HaRishon, dem ersten Menschen. Nur Purim symbolisiert die Vervollständigung dieses Prozesses, die letzte Handlung, genannt Gmar Tikun (Ende der Korrektur).

Wir erinnern uns daran, dass wir alle unsere egoistischen Wünsche genießen und wir verstehen, dass wir ihnen nicht widerstehen können.

Wir sind sehr schwach, denn der Gerechte Mordechai sitzt auf einem Stein am Königstor – ein armer alter Mann, mit dem keiner rechnet. Und Aman regiert das Königreich als die rechte Hand des Königs.

Der Schöpfer krönt absichtlich den Egoismus, damit dieser regiert, wie es geschrieben steht: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen“. Der Pharao (Egoismus) ist in verschiedenen Rollen und Charakteren der König der Welt. Erst wenn der Mensch das Gefühl hat, dass seine Existenz bedroht ist, erwacht er. Wer hilft ihm beim Aufwachen? Haman tut es, indem er ihm sagt: „Lasst uns diese Wurzel, die das Verlangen oder die Absicht zum Geben erwecken könnte, an ihrer Basis zerstören. Warum sollten wir sie behalten? Ich bin der König!“

Wenn wir die Spitze des Willens zu empfangen, die Absicht alles zu kontrollieren, erreicht haben, dann stellen wir fest, dass der Wunsch zu empfangen unveränderlich bleibt. Die Absicht zu geben ist entgegen unserer Natur, unserem Bewusstsein und Verständnis, außerdem wird sie, obwohl sie vorhanden ist, nicht vom König, d.h. vom Schöpfer unterstützt.

Wie kann man das bekämpfen?

Die Absicht zu geben ist zu schwach und zart, um sich gegen Achaschwerosch zu behaupten, der Haman mit der Macht des Bösen unterstützt.

Es gibt einen Teil des Verlangens zu empfangen, der “ Jude“ (Yehudi) genannt wird, dieser Teil besitzt die potentielle Kraft der Einheit. Bricht eine schwere Bedrohung über sie herein, werden sie sich vereinen. Auch wenn ihnen diese Einheit aufgezwungen wird, die durch die Angst vor der Zerstörung ausgelöst wird, zieht sie das reformierende Licht, die höhere Kraft an. Die höhere Kraft wird in König Achaschwerosch geweckt, der zunächst Haman unterstützte. Nach der Verbindung der Juden unterstützt er nur mehr Mordechai.

Alles hängt von dieser Gruppe ab, die „die Juden“ genannt werden (das hebräische Wort für „Jude“ [Yehudi] kommt aus dem Wort „Vereinigung“[yihudi]). Wenn sie sich verbinden, zuerst zwangsläufig, später freiwillig, bekommen sie eine große Kraft, mit der sie zuerst König Achaschwerosch kontrollieren und später Hamans Macht, den bösen Trieb, der sie vernichten sollte, zerstören können.

Das alles konnte durch ihre Verbindung, durch das Anziehen einer großen Kraft geschehen. Diese Kraft der Verbindung überstieg die Kraft der Trennung, die Macht von Haman.

Darin besteht die Korrektur, die wie ein Wunder zu Purim geschieht.

Purim handelt von einem sehr großen Wunsch, der sich durch seine 32 Teile, unmöglich direkt korrigieren kann

Es wird als ein Wunder betrachtet, dass wir 288 Teile des Willens über die 125 Stufen die wir erhalten, korrigieren können. Das steinerne Herz schließt sich unsichtbar (32 Teile) diesen Korrekturen an. Das steinerne Herz erscheint erst in der letzten Handlung und kommt durch die 288 Teile, gleichzeitig mit den 32 Teilen zur Korrektur. Schließlich erscheint das Licht der Korrektur.

Purim zeigt uns den gesamten Prozess der Korrektur: Exil und Erlösung in all seinen Formen. Deshalb beginnt Purim mit der Lektüre des Kapitels: “Denke daran, was dir Amalek angetan hat“. Die Absicht für sich selbst zu empfangen, was als böser Trieb oder Amalek bezeichnet wird, begleitet uns ständig. Nur durch Amalek gelangen wir zum Schöpfer.

Ohne den bösen Trieb wären wir niemals zur Verbindung erwacht, hätten unsere Entfernung zum Schöpfer nicht entdeckt und könnten nicht die Gleichheit der Eigenschaften mit ihm erreichen.

Aus diesem Grund müssen wir uns daran erinnern, was Amalek mit uns gemacht hat. Der Schöpfer schickt uns in jedem Zustand einen Helfer gegen uns selbst, das ist eine großartige Hilfe. Wir müssen lernen, wie wir richtig mit den Naturkräften umgehen können.

Aus dem Unterricht vom 27.02.2018

Meine große Seele enthüllen

Ich muss eine einzige Realität enthüllen und um dies zu tun, muss ich in mir selbst das Mittel finden und es damit zustande bringen. In mir wurden alle nötigen Kräfte angelegt, die mir helfen: der Schöpfer, die Schöpfung, ich selbst, die Welt, die Freunde, Menschen, der Lehrer, die Bücher, Rabbi Shimon und seine Gruppe, Moses und die Tora, die das Programm des Universums sind.

Meine „große“ Seele ist die Sammlung dieser Kräfte innerhalb eines Systems von unglaublicher Dynamik. Ich stehe vor dieser Seele wie ein kleines Kind. Es ist meine, aber ich muss sie erlangen und enthüllen, sie erlernen und aktivieren – alles in dem Maße, indem ich fähig bin, es auf die richtige Weise zu tun. Sie erscheint mir verdorben zu sein, obwohl es in Wirklichkeit nicht so ist. Nur mein jetziges „Ich“ ist verdorben und darum sehe ich sie auf diese Weise. Ich muss mich selbst und meine Einstellung ihr gegenüber korrigieren.

Die Kabbalisten erklären uns, wie wir unsere Eigenschaften aufsprengen und erkennen und den Horizont der Wahrnehmung und des Empfindens erweitern können. Indem wir das tun, enthüllen wir diese große Seele in unserem Verlangen.

 

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