Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Belohnung für das Geben

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich meine Motivation zum Geben beibehalten, wenn ich kein Resultat meiner Handlungen sehe? Muss ich denn blind daran glauben, dass der Text, den wir studieren, eine solche Wirkung auf mich hat?

Meine Antwort: Hier gibt es zweierlei Probleme. Einerseits muss ich darum bitten, geben zu können, woran ich nicht im Geringsten interessiert bin. Andererseits, wenn ich plötzlich wie durch ein Wunder geben will, erwarte ich nach wie vor das Resultat dieser Handlung in den empfangenden Kelim, die nicht mit der Belohnung für das Geben gefüllt werden können.

Das ist einfach unmöglich. Wenn ich gebe, dann empfinde ich das Resultat auch in den gebenden Kelim. Wenn ich jedoch gebe, das Resultat aber in den empfangenden Kelim erwarte, dann bleibe ich in doppelter Hinsicht leer. Aus diesem Grund ist es natürlich, wenn der Mensch das Resultat seiner guten, richtigen Handlungen, die er vielleicht auch vollbringt, nicht sieht, weil er an falscher Stelle sucht. Er überprüft seinen Geldbeutel – na, wo ist denn die Bezahlung für das Geben? Wo sind das Geld, der Ruhm, die Macht, die Gesundheit, wenigstens etwas? Doch in diesen Kelim gibt es kein Resultat, sogar im Gegenteil, sie sind in doppelter Hinsicht leer. Es wurden so viele Anstrengungen unternommen, und es gibt nichts.

Wenn ich mich wenigstens nicht so angestrengt hätte – wer nicht arbeitet, bekommt nichts (obwohl ich auch bereit wäre, ohne zu arbeiten zu bekommen), dann kann man sich auch bei niemandem beschweren. Doch wenn ich gebe und nichts bekomme, dann ist das doppelt schlecht. Was kann man da tun? Um die Reaktion auf die gebenden Handlungen, deren Nutzen wahrzunehmen, muss man die gebenden Kelim enthüllen. Man muss richtig verstehen, wie das Resultat des Gebens aussehen soll.

Wie geschrieben steht, besteht die Bezahlung für das Gebot in dem Gebot selbst. Oder auch: Die Bezahlung für das Gebot besteht in der Erkenntnis desjenigen, der das Gebot gibt. Ich enthülle die Eigenschaft des Gebens, die plötzlich in mir zum Vorschein kommt, die Höhere Kraft, die über alles regiert und zu der ich plötzlich eine Verbindung wahrnehme.

Oder ich spüre, dass ich ein Verlangen danach habe, in dieser Richtung weiterzumachen. Darin besteht die Bezahlung. Nach ihr muss gesucht werden. Unser Problem besteht nur darin, dass wir Falsches und am falschen Ort suchen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 14.07.2010

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