Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Allerwichtigste ist es, die eigene Seele zu korrigieren

Frage: Wenn ich die Spirituelle Wahrnehmung noch nicht erlangt habe, muss ich dann die physischen Gebote des Judentums ausführen?

 Antwort: Die Kabbala verpflichtet niemanden, das zu tun. Diese Wissenschaft wird von Menschen aus allen Nationen, einschließlich jener, welche physische Gebote befolgen, sowie auch derjenigen, die völlig säkular sind. Wir mischen uns in solche Angelegenheiten nicht ein, das ist jedermanns eigene Sache. Wir lehren die Menschen nur, wie sie Gleichheit mit dem Schöpfer erlangen können oder in anderen Worten, wie sie ihre 613 Verlangen korrigieren müssen.

Wir nähern uns einer Zeit, in der alle Menschen den Schöpfer erreichen müssen, wie geschrieben steht: „Mein Haus wird ein Bethaus für alle Nationen heißen.“ Das bedeutet, das der gesamte globale Egoismus korrigiert werden wird und das Verlangen jedes Menschen wird durch die Korrektur gehen.

Alle anderen Aspekte des Lebens der Menschen können bleiben und in gleicher Weise weitergehen, was immer die Menschen am bequemsten und besten halten, wie es für ihre innere Korrektur passend ist. Baal HaSulam schreibt, dass jeder Mensch im Zustand der vollständigen Korrektur seine Religion behalten kann.

Das ist so, weil die Kabbala Religion als Gebräuche des Volkes betrachtet, als Kultur eines Volkes, die jedes Volk behalten kann. Religiöse Befolgung erzeugt äußere Handlungen, die nichts weiter als kulturelle Traditionen sind, äußerliche Hüllen und der Rahmen, in dem Menschen ihr Leben führen. Er sagt ihnen, wie sie sich zuhause verhalten sollen, wie sie mit ihren Familien umgehen sollen und so weiter. Das bewirkt jedoch nicht die Korrektur der Seele eines Menschen.

Das Allerwichtigste ist es, die Korrektur seiner Seele zu erlangen – Liebe für deinen Nächsten zu erlangen.
(Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbala Unterricht)

 

Kabbala Akademie

Um die Wahrnehmung der Realität zu korrigieren

Bemerkung: Das Buch Sohar sagt: “Alle Welten, sowohl die Höheren als auch die Niederen, befinden sich im Mensch. Alles was in der Welt geschaffen wurde, ist zum Wohle des Menschen geschaffen und alles lebt und entwickelt sich durch den Menschen“. Das wurde schon vor 2000 Jahren gesagt.

Antwort: Alles bedeutet – nur für einen Menschen, da nichts außer Adam erschaffen wurde. Adam ist ein gemeinsames System, von dem wir Teile sind.

Die Welten sind das, was wir in der vollkommenen Wahrnehmung der Realität sehen. Wir offenbaren sie allmählich in dem Maß, in dem wir mit dem höchsten Licht, mit der höchsten Eigenschaft des Gebens übereinstimmen.

Die höheren Welten sind unsere zukünftigen Zustände, die Niedrigeren sind die Vergangenen.

Frage. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Wünschen und der Wahrnehmung? Im babylonischen Talmud welcher im 3. Jahrhundert nach Christus geschrieben wurde heißt es: „jeder beurteilt nach seinen eigenen Fehlern“. Wie ist das zu erklären?

Antwort: Das bedeutet, dass wir die Realität nicht so wahrnehmen wie sie wirklich ist, sondern entsprechend unseren Wahrnehmungsgefäßen d.h., inwieweit diese korrigiert sind und wie weit sie nicht korrigiert sind, wie wir zum Teil die wahre Realität spüren und wie die Falsche. So als wenn ich meine Brille aufsetzte und damit besser sehe, es aber immer noch nicht die perfekte Sicht ist.

Wenn wir also die negativen Phänomene in der Welt sehen, liegt das immer noch an unserem beschädigten Wahrnehmungsinstrument. Es gibt Menschen, die das Gegenteil sehen – was sie für negativ halten, sehen sie als positiv.

Frage: In einem bestimmten Stadium der evolutionären Entwicklung können wir eine Stufe erreichen, in der wir beim Betrachten der Welt sagen können „die Welt ist perfekt es gibt nichts Negatives darin“?

Antwort: Ja, genau so, es hängt alles von unserer Wahrnehmung ab. Wenn wir sie zu einem Zustand der Angleichung mit Licht und Liebe korrigieren, gibt es keine Grenze für unser Verständnis, kein Gefühl von Schaden und Fehlfunktion.

Aus dem TV- Programm“ Die Grundlagen der Kabbala“ 26.11.2018

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Wohin mit den schlechten Gedanken?

Frage: Sie sagen, wenn ich einen schlechten Gedanken bekomme, darf ich mich weder gegen ihn wehren, noch ihn abweisen. Was soll ich dann mit ihm machen?
Antwort: Ihr müsst ihn bearbeiten. Bearbeiten bedeutet, diesen Gedanken aufzunehmen und sich damit so weit wie möglich in die Mitte des Zehners zu begeben, in die Mitte eurer kleinen Gruppe, so dass er sich in eurer Verbindung auflöst.
Stellt euch vor, ihr habt eine Gruppe, in der ihr euch als ein Ganzes vereint, wie in einer Suppe, die in einem Topf gekocht wird. Sobald ein Gedanke kommt, werft ihr ihn in diese „Suppe“, so dass er sich dort vollständig auflöst.
Welche Wirkung er auch immer in der Gruppe auslöst, es muss so sein. Das Wichtigste ist, dass die Gruppe bereit ist, diesen Gedanken so zu adaptieren, dass er sich in ihr auflöst. Ihr werdet dann ein richtiges Ergebnis sehen.
Frage: Bedeutet das, dass ich den Freunden von diesem Gedanken erzählen kann? Oder reicht es, darüber nachzudenken, damit es in der Gruppe verarbeitet wird?
Antwort: Ihr müsst nicht unbedingt darüber sprechen, könnt aber auch Rücksprache halten. Ihr werdet Schritt für Schritt, nach euren ansteigenden Erfahrungen in der Gruppenarbeit sehen, ob ihr mit euren Freunden darüber sprechen könnt, ob ihr euch noch schämt, oder etwas anderes ist.

Aus dem Unterricht vom 03.02.2019
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Wie verbinden wir unsere Punkte im Herzen?

Bürgschaft in einer virtuellen GruppeDrei Fragen, die ich über die Arbeit in der Gruppe erhielt:

Frage: Sie sagen: „Verbindet euch nicht durch eure Körper, sondern durch die ‚Punkte im Herzen‘ – ihr müsst spüren, dass sie zusammen sind“. Wie sollen wir das machen?

Antwort: Der Punkt im Herzen ist ein Reshimo (Erinnerung) des vergangenen spirituellen Zustandes. Jetzt jedoch verlangt es in egoistischer Weise nach dem Schöpfer, nach spiritueller Erfüllung. Mit der Hilfe der Gruppe sollten Sie versuchen, diese Sehnsüchte nach dem Schöpfer zu verbinden, selbst wenn sie egoistisch sind. Zusammen mit der Gruppe halten Sie all Ihre anderen Sehnsüchte für diese Welt nieder. Sie erheben den Schöpfer und erniedrigen diese Welt.

Dadurch beginnen alle zu spüren, dass es lebenswichtig ist, Ihn zu enthüllen und dies wird Sie ans Ziel bringen. Siehe Seite 70 vom Baal HaSulam Brief „Ich bin krank vor Liebe“. Es ist eine egoistische Sehnsucht, genau so wie ein Mann sich danach sehnt, mit der Frau zusammen zu sein, die er liebt! Weiter wird von uns nichts verlangt, denn die tatsächliche Korrektur unserer egoistischen Natur zur Angleichung an den Schöpfer geschieht durch das Höhere Licht (Or Makif) – siehe Punkt 155 von „Einführung zu Talmud Esser HaSfirot“. Es hat uns erschaffen und darum kann nur das Höhere Licht uns korrigieren! Es wartet jedoch auf unser Verlangen und unsere Bereitschaft, dass dies geschieht.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen „sich selbst annullieren“ vor der Bnei Baruch Gruppe und dem „sich selbst annullieren“ vor anderen Gruppen, die ähnliche Gedanken der Gleichheit haben?

Antwort: Der Unterschied besteht im Ziel der Gruppen und der Methode, es zu erreichen.

Frage: Was sollen wir tun wenn wir uns mit den Freunden treffen, es aber keine Verbindung zwischen den Punkten im Herzen gibt und das Treffen sich zu einer schmerzhaften und langweiligen Vortäuschung verwandelt? Wird das immer noch als Streben nach der Bürgschaft (gegenseitiger Garantie), Einheit und der Überwindung des Egos betrachtet? Oder ist es überhaupt besser, nicht einmal mehr zu diesen Treffen zu gehen?

Antwort: Es geschieht nicht von allein, Sie müssen Anstrengungen machen und daran arbeiten. Wir arbeiten schließlich gegen unser Ego; und das ist nicht gerade „Liebe auf den ersten Blick“.

Kabbala Akademie

Der gemeinsame Punkt der Güte

Frage: Wenn der Schöpfer von allen Menschen anders wahrgenommen wird, wie kann Er dann der Verbindungspunkt der Menschen sein?

Antwort: Die Sache ist, dass die Verbindung an dem Punkt der Güte des Schöpfers zu uns stattfindet. Wir beginnen zu verstehen, dass alles, was Er tut, absolut richtig, vernünftig und gut ist.

Genau an dem Punkt der gemeinsamen Meinung über Ihn, vereinen wir uns und werden wie Er. Deshalb wird für uns der Punkt der Güte zu einer gemeinsamen Grundlage.

Dann zerstreuen wir uns abermals mit dem neuen Egoismus in verschiedene Teile, hassen uns wieder und beginnen uns erneut auf der nächsthöheren Stufe zu sammeln.

 

Aus dem Unterricht, 24.02.2019

Neues Leben #1096 – Die Geheimnisse der Natur

Neues Leben #1096 – Die Geheimnisse der Natur

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Yael Leshed-Harel

 

Nichts ist in der Natur verborgen: Alles, was wir in der Natur entdecken, hängt von der Wahrnehmungsfähigkeit der Menschheit ab. Die menschliche Wahrnehmung ist auf die fünf Sinne eines Menschen beschränkt, die auf dem Wunsch zu empfangen basieren. Während wir uns entwickeln, wird der Wunsch in einem Menschen geweckt, um herauszufinden, was jenseits dieser Sinne liegt. Das Merkmal des Gebens ist für dieses Stadium der menschlichen Entwicklung erforderlich, dh. die Absicht, anderen zu dienen, anstatt sich selbst. Die Evolution bringt uns dazu, fünf neue, spirituelle Sinne zu entwickeln, mit denen wir die Ewigkeit der Natur in uns aufnehmen und ein einfaches, schönes Leben zum Wohle aller führen werden. 

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Aus KabTVs „New Life #1096 – Die Geheimnisse der Natur“

Wenn Zweifel auftauchen, mach einfach weiter! (fortgeschritten)

Frage: Ich möchte mich gerne über mich selbst erheben, um die Bedürfnisse anderer zu erfüllen, aber ich fühle, indem ich das tue, erfülle ich bloß meinen eigenen Egoismus. Sogar wenn ich Verbreitungsarbeit mache, Freunden über die Wichtigkeit des Ziels schreibe oder studiere, erkenne ich, dass ich mich selbst belüge. Wie können wir tatsächlich etwas für das Ziel tun und nicht für uns selbst? Wie können wir etwas machen, ohne im Gegenzug dafür etwas zu bekommen?

Antwort: Das Umgebende Licht scheint auf dich, wenn du diese Handlungen ausführst – wenn du studierst, an der Vereinigung in einer Gruppe arbeitest und verbreitest. Das Licht wirkt auf dich im Ausmaß deines Verlangens, dich durch deine Handlungen über deinen Egoismus erheben zu wollen. Anders gesagt, das Licht scheint auf dich im Ausmaß deiner Angleichung zu ihm.

Das Licht korrigiert stufenweise deine Absicht von „für dich selbst“ zu „für deinen Nächsten (oder den Schöpfer)“. Nach und nach beeinflusst dieses Licht dein Verlangen, beginnend mit dem schwächsten egoistischen Verlangen, mit der Awiut (Dicke) von Null. Diese Stufe wird Shoresh genannt. Wenn das Licht die Korrektur der Absicht des Verlangens auf dieser Stufe der Awiut (Dicke) beendet, wirst du augenblicklich die Enthüllung der Höheren Welt oder des Schöpfers fühlen. Aber bis das geschieht, gibt es nur eine Sache zu tun – weitermachen!

 

Kabbala Akademie

 
Verwandtes Material:
Blog-post: Wir spielen gegen unseren Egoismus

 

Eine spirituell unbelebte Stufe

Frage: Wir wissen, dass sich die unbelebte Stufe selbst erhalten will. Wie kommt man von diesem Zustand zur pflanzlichen Stufe? Kombinieren wir sozusagen zwei Verlangen?

Antwort: Die unbelebte Stufe bezieht sich auf die gesamte Natur. Die spirituell unbelebte Stufe ist hingegen eine Empfindung, dass es in mir keine spirituelle Bewegung, keine Möglichkeit zu geben und jemanden zu erfüllen gibt. Ich habe keine Möglichkeit, dem Schöpfer irgendwie ähnlich zu sein. Es gibt jedoch ein Verständnis davon, dass ich mich unter der Macht meiner egoistischen Wünsche befinde, die mir vom Schöpfer gegeben wurden und über die Er herrscht.

Mit anderen Worten, die spirituell unbelebte Stufe ist die Erkenntnis, dass alle meine Verlangen vom Schöpfer kommen, von ihm bestimmt werden und ich mich vollkommen in seiner Macht befinde! Ich bin ein Egoist, da Er mich so erschaffen hat, dann sage ich, dass ich mich in der Macht des Pharaos befinde. Das ist immer noch der Schöpfer, nur in der umgekehrten Form…

Ich fühle, dass ich mich unter der Macht des Egoismus befinde, den mir der Schöpfer gegeben hat. Alle meine Wünsche, alle meine Bewegungen, alles, was ich mache: wie ich sitze, wie ich gehe, wie ich handle, wie ich denke – alles in mir wird vom Schöpfer gebildet.

Dann kann ich sagen, dass ich mich auf der spirituell unbelebten Stufe befinde. Das heißt, das es eine spirituelle Stufe ist, da sie mit dem Schöpfer verbunden ist, unbelebt ist und es in mir keine einzige eigene Bewegung gibt, sondern alles von Ihm kommt. 

Das ist ein sehr interessanter Zustand. Er bezieht sich aber nicht auf alle Menschen, die überhaupt nicht spirituell sind.

„Spirituell“ setzt Verbindung mit dem Schöpfer voraus. Wobei die Verbindung eindeutig ist: Ich fühle, dass der Schöpfer meine Hände, Beine, Gedanken, Gefühle bewegt und alles was ich um mich herum wahrnehme, – ist Er. Durch all die „Marionetten“, durch mein ganzes Leben, wirkt Er so auf mich ein. All das ist eine spirituelle unbelebte Stufe. 

Das ist kein einfacher Schritt, um das Universum und den Schöpfer zu verstehen.

Aus dem Unterricht, vom 09.04.2019

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Neues Leben #563 – Rassismus

Neues Leben #563 – Rassismus

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Yael Leshed-Harel

 

Wir können den Rassismus, der in der Gesellschaft existiert, nicht verbergen, aber wir müssen ihn von Grund auf behandeln. Wir neigen dazu, zu leugnen, dass es Diskriminierung gibt, denn wenn wir sie anerkennen, werden wir verpflichtet sein, sie zu korrigieren. Der schwerste Rassismus in Israel besteht gegen die Äthiopier, da die Kulturen so völlig unterschiedlich sind. Die Macht, mit Rassismus umzugehen, kann nur durch die Weisheit der Kabbala gegeben werden, die die Methode der Verbindung oder die Methode des Kreises ist. Diese Methode lehrt uns, wie wir den irdischen, materialistischen Bereich überwinden und zur Praxis der „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ aufsteigen können. Wir müssen eine Gesellschaft ohne Rassismus aufbauen, die es verdient, „das Volk Israel“ genannt zu werden, damit sie als Modell für den Rest der Welt dienen kann.

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Aus KabTVs „New Life #563 – Racism“, 5.5.15.

Wünsche ändern sich, Gedanken ändern sich

Frage: Wenn mich ein Wunsch überkommt, kann ich endlos darüber nachdenken. Wie kann ein Wunsch plötzlich eine höhere Ebene von Gedanken beeinflussen?

Antwort: Wünsche ändern sich, Gedanken ändern sich. Ich fange an, darüber nachzudenken, wie ich meinem neuen Wunsch dienen kann.

Frage: Ändert sich der Gedanke nicht, bis sich der Wunsch ändert?

Antwort: Natürlich. Wie viel Zeit verbringen wir mit einem leeren Kopf, ohne an etwas zu denken, mit nichts als in ihm wandernden Wellen. Sobald ein Wunsch nach etwas entsteht, fange ich bereits an darüber nachzudenken, wie und wann ich es umsetzen werde.

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Aus der Kabbala-Lektion i vom 03.02.2019.